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Paldiski historisch Rogervik schwed Ragervik und Baltischport russ Baltijskij Port Baltijski Port ist eine Hafenstadt im Nordwesten Estlands im Landkreis Harju Seit 2017 ist sie der Verwaltungssitz der neugebildeten Landgemeinde Laane Harju Zuvor war Paldiski eine eigenstandige Stadtgemeinde PaldiskiWappen Wappen Flagge FlaggeStaat Estland EstlandKreis HarjuKoordinaten 59 21 N 24 3 O 59 35 24 058333333333 18 Koordinaten 59 21 N 24 3 OHohe 18 mFlache 101 8 km Einwohner 4 154 01 2008 Bevolkerungsdichte 41 Einwohner je km Zeitzone EET UTC 2 Telefonvorwahl 372 0674Postleitzahl 76806 Gemeindeart ehemalige StadtgemeindeBurgermeister Kaupo KallasPostanschrift Sadama 976806 PaldiskiWebsite www paldiski eePaldiski Estland Paldiski Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Von den Anfangen bis 1939 2 2 Militarstutzpunkt Ubungs Reaktoren 2 3 Einwohnerentwicklung 3 Bauwerke 4 Wirtschaft und Infrastruktur 5 Sohne und Tochter der Stadt 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Die Pakri Klippen Pakri pank im WinterPaldiski liegt rund 50 km westlich von Tallinn auf der Halbinsel Pakri Der Stadt vorgelagert sind die Pakri Inseln Geschichte Bearbeiten nbsp Der Leuchtturm auf dem Pakri Kliff um 1840 nbsp Verlassene sowjetische Militaranlagen in Paldiski 1999 Von den Anfangen bis 1939 Bearbeiten Paldiski wurde im 17 Jahrhundert als schwedisches Fischerdorf Ragervik gegrundet Nachdem Russland unter Zar Peter dem Grossen das Baltikum erobert hatte wurde 1718 in der Pakribucht der Grundstein fur einen Flottenstutzpunkt gelegt dessen Bauarbeiten bis 1770 andauerten 1761 wurde der Ort von Zarin Katharina II in Baltischport russ Valtijskij Port Baltijski Port umbenannt woraus spater der estnische Name Paldiski entstand der 1933 offiziell wurde 1783 erhielt der Ort die Stadtrechte verliehen Baltijski Port war als eisfreier Hafen uber eine lange Zeit Haushafen von Reval heute Tallinn und Sankt Petersburg vor allem im Winter Deshalb wurde hierher auch die alteste Eisenbahnlinie Estlands gefuhrt die als Baltische Eisenbahn Baltijskaya zheleznaya doroga 1870 eroffnet wurde und Baltijski Port uber Reval und Narwa mit St Petersburg verband In der Hafenstadt Baltischport Paldiski am Finnischen Meerbusen trafen der deutsche Kaiser Wilhelm II und Zar Nikolaus II von Russland am 4 Juli 1912 zu Gesprachen zusammen 1 Wahrend der ersten Unabhangigkeit Estlands war Paldiski von 1922 bis 1939 Freihafen und ein vor allem bei Kunstlern beliebter Ferienort Militarstutzpunkt Ubungs Reaktoren Bearbeiten 1941 bis 1944 folgte die deutsche Besetzung Danach wurde Paldiski bis 1989 zusammen mit den Pakri Inseln eine wichtige Militarbasis und U Boothafen der sowjetischen Streitkrafte und seit den 1960er Jahren Trainingszentrum fur die Besatzungen nuklearbetriebener U Boote Die gesamte militarische Anlage umfasste eine Flache von insgesamt 65 km 1968 wurde ein 70 MW Trainingsreaktor in Betrieb genommen an dem die Bedienung eines U Boot Reaktors trainiert wurde 1982 folgte ein zweiter 90 MW Reaktor Die Stadt war als so genannte geschlossene Stadt von der zivilen Aussenwelt quasi abgeschnitten und die Einwohner benotigten Sondergenehmigungen um sie zu verlassen Fur Aussenstehende war es praktisch unmoglich hineinzukommen Beide Trainingsreaktoren wurden 1989 endgultig abgeschaltet Der Abtransport der abgebrannten Brennelemente wurde 1994 abgeschlossen Die kernbrennstofffreien Reaktoren wurden in jeweils einen Sarkophag eingeschlossen Aufgrund eines Abkommens zwischen Estland und Russland ging die Verantwortung fur den Standort einschliesslich der dort verbliebenen radioaktiven Abfalle und kontaminierten Einrichtungen am 30 September 1995 an Estland uber Hierzu wurde die Gesellschaft ALARA gegrundet Estland war aufgrund seiner okonomischen Situation und fehlenden Know hows zunachst nicht in der Lage die dringend anstehenden Aufgaben allein zu losen Auf Initiative des schwedischen Aussenministeriums und des schwedischen Strahlenschutz Instituts SSI wurde daher 1994 die Paldiski International Expert Reference Group PIERG gegrundet um die notwendige Unterstutzung zur Beseitigung der okologischen Schaden auf eine internationale Basis zu stellen Einwohnerentwicklung Bearbeiten Zu Sowjetzeiten lebten in Paldiski rund 16 000 Angehorige der sowjetischen Armee Nach dem Abzug der Soldaten Anfang der 1990er Jahre sank die Zahl der Einwohner auf heute rund 4 000 Dennoch machen auch heute noch Russen den Grossteil der Bevolkerung aus Jahr 1934 1959 1970 1979 1989 2004 2010Einwohner 851 3387 6907 7311 7690 4224 4372Bauwerke Bearbeiten nbsp St Georgs KircheIn der Nahe von Paldiski steht die ehemalige Festung Rogervik in der die Verurteilten der russischen Bauernaufstande von 1755 1756 und 1773 1775 inhaftiert waren Zu den namhaftesten ehemaligen Insassen zahlen Jemeljan Iwanowitsch Pugatschow und Salawat Julajew Aus der Zeit der sowjetischen Besetzung zwischen 1941 bzw 1944 und 1991 stammt eine Vielzahl heute ungenutzter militarischer Bauwerke die in und um Paldiski verteilt sind Die orthodoxe St Georgs Kirche wurde 1784 bis 1787 errichtet Aufgrund der grossen Anzahl an orthodoxen Glaubigen in Paldiski ist der Bau einer neuen und grosseren Kirche geplant Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Bahnhof 2011 nbsp Windpark bei Paldiski 2006 Heute ist Paldiski ein Stutzpunkt der estnischen Marine daneben aber auch ein bedeutender Exporthafen der auch im Winter eisfrei bleibt Der Sudhafen von Paldiski ist seit 1993 Teil des Tallinner Hafenkomplexes Umgeschlagen werden vor allem Ro Ro Fracht Holz Dungemittel Altmetall und Torf Es besteht regelmassiger Frachtverkehr per See nach Grossbritannien Deutschland Polen Schweden und Finnland und auf dem Landweg Strasse und Schiene nach Russland und in andere GUS Staaten Paldiski North Port ist laut der HSH Nordbank das grosste private Infrastrukturprojekt im Baltikum Paldiski ist Endpunkt der Bahnstrecke Tallinn Paldiski und wird von der Tallinner S Bahn angefahren Es bestehen auch Busverbindungen unter anderem nach Tallinn Die estnische Reederei Tallink betreibt eine Fahrverbindung zwischen Paldiski und Kapellskar in Schweden 2012 offnete der Paldiski Windpark mit einer Nennleistung von 45 MW Der Betreiber ist ein Tochterunternehmen von Eesti Energia Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenAmandus Adamson Bildhauer 12 November 1855 in Uuga Ratsepa nahe Paldiski 26 Juni 1929 in Paldiski Aleksandr Olerski 1973 2011 Fussballspieler geboren in Paldiski 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Paldiski Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten https www dhm de lemo jahreschronik chronik 1912 html Olerski Aleksandr national football teams comStadte und Gemeinden im Kreis Harju Stadtgemeinden Keila Loksa Maardu Tallinn Landgemeinden Anija Harku Joelahtme Kiili Kose Kuusalu Laane Harju Raasiku Rae Saku Saue Landgemeinde Viimsi Stadt in Landgemeinde Kehra Paldiski Saue Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paldiski amp oldid 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