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Magdalene Mathilde Elisabeth Klara von Waldthausen 31 Oktober 1886 in Berlin 20 Januar 1972 in Oberstdorf war im evangelischen Vereinswesen aktiv und Landtagsabgeordnete der CDU in Nordrhein Westfalen Sie ist Mitglied der Essener Industriellenfamilie von Waldthausen Magdalene von Waldthausen geb v Gossler als Verlobte mit ihrem spateren Ehemann HeinrichLeben BearbeitenMagdalene von Waldthausen wurde als siebtes und jungstes Kind des preussischen Kriegsministers Heinrich von Gossler 1841 1927 und seiner Ehefrau Emma geb von Sperber 1848 1914 geboren Ihre Jugend verbrachte sie bedingt durch die beruflichen Verpflichtungen und Regierungsaufgaben ihres Vaters uberwiegend in Berlin Sie war seit dem 10 Marz 1908 mit dem koniglich preussischen Bergassessor Gottfried Heinrich von Waldthausen 1875 1954 verheiratet einem Industriellen aus Essen Aus der Ehe gingen funf Kinder hervor Maria Karl Heinrich Maximilian Renate Jutta Zusammen mit den Krupps den Grillos und den Huyssens zahlten die von Waldthausens bereits fruh zu den pragenden Familien der aufstrebenden Industriemetropole Essen Die Familie ist protestantisch gepragt Auch in der Zeit des Nationalsozialismus so berichten Kenner der Familie blieben die Waldthausens fest im Glauben und immun gegen die Nazi Ideologie Magdalene von Waldthausen die in jungen Jahren als konzertreife Pianistin galt zeigte sich fruh als sehr engagiert und sozial verantwortlich eingestellte Personlichkeit die zahlreiche Amter ehrenamtlich bekleidete Durch zwei Weltkriege hindurch arbeitete sie daran Note zu lindern Von 1916 bis 1951 war sie Vorsitzende des Kreisverbands der Evangelischen Frauenhilfe in Essen Dort grundete und begleitete sie zahlreiche weitere soziale Einrichtungen Dazu zahlte schon wahrend des Ersten Weltkriegs ein kleines privates Hilfslazarett das sie in einem Nebengebaude ihres eigenen Hauses in Essen notdurftig einrichtete Dort verpflegte sie die Verwundeten aus ihrer eigenen Kuche und liess sie durch Arzte der nahe gelegenen Huyssens Stiftung betreuen Weitere von ihr gegrundete Einrichtungen waren ein Fursorgeheim ein Sauglingsheim ein Erholungsheim fur Mutter mit ihren Kindern Heimathaus Siechar eine Mutterschule fur junge Frauen in Essen Ruttenscheid 1918 ein Obdachlosenheim 1925 ein Madchenschutzhaus fur straffallig gewordene Madchen ein Haus fur Frauen Mutter und Sauglinge sowie 1928 ein Altersheim Engelsburg fur Frauen in Essen Werden in dem auch Erholungsfreizeiten abgehalten wurden und spater das Waldthausen sche Damenheim das noch heute existiert Sie und ihr Ehemann engagierten sich wahrend des Dritten Reichs aktiv in der als staatsfeindlich erklarten Bekennenden Kirche wodurch der engeren Familie immer wieder Schwierigkeiten entstanden Von 1929 bis 1951 war sie Vorsitzende der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland sass jahrelang als einzige Frau in der evangelischen Generalsynode Deutschlands und setzte sich wahrend der Zeit des Nationalsozialismus als uberzeugte und mutige Christin dafur ein gegen die Bestrebungen des nationalsozialistischen Regimes eine Organisation der Evangelische Frauenhilfe in Deutschland mit der Bekennenden Kirche zu verbinden Sie trotzte mit Sonderkollekten fur die Aufrechterhaltung der Frauenarbeit den Restriktionen der nationalsozialistischen Machthaber Im Zweiten Weltkrieg kummerte sie sich besonders um die Evakuierten aus dem Ruhrgebiet organisierte Kindertransporte nach Ostpreussen Mecklenburg und Pommern um junge Menschen aus dem hungernden Ruhrgebiet dort zunachst sicherer und gut versorgt unterzubringen Spater dann nach Kriegsende kummerte sie sich um die Unterbringung und Eingliederung der aus dem Osten kommenden Fluchtlinge und Vertriebenen Sie engagierte sich auch noch als Ehrenmitglied der Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland und nahm dort aktiv an der Vorbereitung der Kirchenordnung teil So setzte sie sich beispielsweise dafur ein dass Frauen in Leitungsamter z B Presbyterien gewahlt werden konnten Mit ihrer Familie lebte sie auch wahrend des Zweiten Weltkrieges in Essen doch musste sie 1943 Essen verlassen da ihr Haus an der Huyssenallee durch alliierte Bombardements zerstort worden war Es wurde nie mehr aufgebaut Sie zog 1945 auf die Muggenburg nach Norf bei Neuss einem Besitz der Familie ihres Mannes In der uberwiegend katholischen Gemeinde Norf entstand nach dem Zweiten Weltkrieg durch den Strom vieler Fluchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten eine neue evangelische Gemeinde die jedoch noch kein eigenes Gotteshaus hatte Uber 15 Jahre stellte die Familie von Waldthausen der evangelischen Gemeinde den privaten Saal der Muggenburg fur den sonntaglichen Gottesdienst zur Verfugung Magdalene von Waldthausen begleitete als gut ausgebildete Pianistin auf ihrem Klavier die singende Gemeinde wahrend der Gottesdienste in dieser Zeit Durch die Aufbringung erheblicher finanzieller Mittel und die Stiftung eines geeigneten Grundstuckes durch ihre Familie trug sie massgeblich zum Bau der ersten evangelischen Kirche in Norf bei die 1961 als Friedenskirche fertiggestellt wurde Die Gemeinde Norf dankte ihr spater fur ihren Einsatz indem sie urkundlich vom Gemeinderat Norf am 18 Dezember 1962 zur Ehrenburgerin der Gemeinde Norf ernannt wurde Im Jahre 1966 wurden in der Gemeinde Norf heute ein Stadtteil von Neuss auf Bestreben des letzten Norfer Burgermeisters Wilhelm Graf von Pfeil eine Strasse und das ortliche Sportstadium nach ihr benannt Gleich nach dem Zweiten Weltkrieg schloss sich Magdalene von Waldthausen der CDU an Von Konrad Adenauer wurde sie zum Mitglied des ersten Ernannten Landtages von Nordrhein Westfalen berufen dem sie in den Jahren 1946 und 1947 angehorte Gemeinsam mit Elly Heuss Knapp der Ehefrau des damaligen deutschen Bundesprasidenten Theodor Heuss grundete sie im Jahre 1950 das Muttergenesungswerk Als sie 75 Jahre alt wurde wurdigte die Bundesrepublik Deutschland sie 1961 mit der Verleihung des Grossen Bundesverdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland fur ihre reiche diakonische Arbeit und ihr beispielhaftes soziales Engagement In spateren Jahren verlebte Magdalene von Waldthausen viele Monate des Jahres in ihrem seit 1909 im Familienbesitz der Familie befindlichen Hause in Oberstdorf im Allgau wohin sie sich auch haufiger wahrend der schweren Kriegszeit mit ihrem 1954 verstorbenen Ehemann zuruckgezogen hatte Dort besuchte sie wiederholt Richard von Weizsacker mit seiner Ehefrau Marianne deren Mutter Asta von Kretschmann eine Adoptivtochter ihres angeheirateten Vetters Fritz von Waldthausen war Richard von Weizsacker selbst war von 1958 bis 1962 personlich haftender Gesellschafter des Essener Bankhauses Waldthausen amp Co spater von Merck Finck amp Co ubernommen zu dessen Kommanditisten auch Magdalene von Waldthausen zahlte Nach ihrem Tod 1972 in Oberstdorf wurde Magdalene von Waldthausen zu den Grabstatten der Familie von Waldthausen auf den Friedhof Bredeney in Essen uberfuhrt und dort auch bestattet Literatur BearbeitenGeschichte der Evangelischen Frauenhilfe in Quellen Schriftenmissions Verlag Gladbeck 1975 ISBN 3 7958 0380 2 Erwin Dickhoff Essener Kopfe Hrsg Stadt Essen Historischer Verein fur Stadt und Stift Essen Klartext Verlag Essen 2015 ISBN 978 3 8375 1231 1 Michael Basse Hrsg Traugott Jahnichen Hrsg Harald Schroeter Wittke Hrsg Protestantische Profile im Ruhrgebiet Funfhundert Lebensbilder aus funf Jahrhunderten Verlag Hartmut Spenner Kamen 2009 ISBN 978 3 89991 092 6 S 374f Weblinks BearbeitenMagdalene von Waldthausen beim Landtag Nordrhein Westfalen Evangelische Frauenhilfe im Rheinland e V Normdaten Person GND 1246914697 lobid OGND AKS VIAF 508163877766546060003 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Waldthausen Magdalene vonALTERNATIVNAMEN Gossler Magdalene von Geburtsname Waldthausen Magdalene Mathilde Elisabeth Klara von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsche evangelische Frauenhelferin und Politikerin CDU MdLGEBURTSDATUM 31 Oktober 1886GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 20 Januar 1972STERBEORT Oberstdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Magdalene von Waldthausen amp oldid 238688126