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Der Munzschatz von Chynava war ein Depotfund von 323 bohmischen und anderen Munzen aus der Zeit zwischen 1471 und 1611 Er wurde 1968 im Zentrum des Dorfes Chynava in der Tschechoslowakei aufgefunden Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Literatur 4 WeblinksBeschreibung BearbeitenDer Munzschatz wurde im Fruhjahr 1968 bei Schachtarbeiten fur einen Abwassergraben am Haus Nr 190 an der Velka Strana in Chynava entdeckt Der einen Meter vom Haus in 40 cm Tiefe gemachte Fund umfasst insgesamt 323 Munzen die in Leinen verpackt vergraben worden waren Bei 253 der Munzen handelte es sich um bohmische Pragungen Prager Groschen aus den Zeiten Vladislavs II Ludwigs II und Ferdinands I Weisse Groschen aus der Zeit Maximilians II sowie Weisse und Kleine Groschen aus der Zeit Rudolfs II Ausserdem beinhaltete der Schatz 23 osterreichische Munzen 21 Schweizer Munzen sowie 26 polnische sachsische pfalzisch zweibrucknische bzw elsassische Munzen Die altesten bohmischen Munzen waren vor 1480 gepragte Prager Groschen die jungsten 1605 in Kuttenberg gepragte Weisse und Kleine Groschen Die insgesamt jungste Munze war ein Dreikreuzer des Herzogs Johann II von Pfalz Zweibrucken ohne Jahreszahl dessen Pragung vor 1611 erfolgt sein muss Der Munzschatz wurde dem Bezirksmuseum Beroun Eingangsnummer 21 73 ubergeben Geschichte BearbeitenEs gilt als sicher dass die Munzen von ihrem Besitzer wahrend eines Kriegsereignisses in der Gegend von Chynava nach 1605 in der Erde deponiert worden sind Als Besitzer des Grundstuckes war zu dieser Zeit im Karlsteiner Grundbuch von 1608 die Chynavaer Erbrichterfamilie Kulys eingetragen Bei der Anlegung des Grundbuches war Martin Kulys der den Grundbesitz das Erbgericht und die Schanke von seinem Vater Johann Wenzel geerbt hatte eingetragen Im Jahre 1611 wurde der Besitz nach Martin Kulys Tod auf Wenzel Kulys uberschrieben Da der Fund keine Munzen aus der unmittelbaren Zeit vor dem Dreissigjahrigen Krieg enthalt wird es als am wahrscheinlichsten angesehen dass die Deponierung wahrend des Julich Klevischen Erbfolgestreits im Jahre 1611 erfolgte Im Januar 1611 war das Passauische Kriegsvolk ein Soldnerheer des Furstbischofs Leopold von Passau unter dem Kommando des Generalobristen Laurentius Ramee in Sudbohmen eingefallen Am 11 Februar 1611 besetzte ein Teil des Passauischen Kriegsvolkes die Stadt Beroun der nach Prag gezogene Hauptteil des Soldnerheeres wurde am selben Tage nach der Verwustung der Kleinseite durch die Truppen des Konigs Matthias vertrieben Beroun blieb einen knappen Monat in den Handen der Passauischen Soldner Der schlechte Ruf des Passauischen Kriegsvolkes das mordend und plundernd uber Krumau Budweis und Tabor ins bohmische Landesinnere einfiel eilte diesem weit voraus Wahrscheinlich vergrub der Erbrichter Kulys deshalb Anfang 1611 sein Geld Weshalb der Besitzer die Munzen in ihrem Versteck beliess ist nicht bekannt Moglicherweise galt ihm spater nach dem Ausbruch des Dreissigjahrigen Krieges das Versteck als sicher Literatur BearbeitenZdenka Nemeskalova Jiroudkova Lubomir Nemeskal Nalez minci Z 16 a 17 stoleti v Chynave o Beroun In Numismaticky sbornik 15 1077 78 1979 S 237 300 Weblinks BearbeitenMunzfund von 196850 028055555556 14 077777777778 Koordinaten 50 1 41 N 14 4 40 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Munzschatz von Chynava amp oldid 208549578