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Der evangelische Luisenfriedhof I auch Alter Luisenfriedhof genannt im Berliner Ortsteil Charlottenburg ist ein seit 1815 bestehender Friedhof mit einer Grosse von 1 33 Hektar 1 Der Friedhof steht als Gesamtanlage unter Denkmalschutz 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kunstwerke 2 1 Mausoleum Ida von Blucher 2 2 Mausoleum Kill Marr 3 Beigesetzte Personlichkeiten 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAnfang des 19 Jahrhunderts wurde aus hygienischen Grunden die Bestattung innerorts im direkten Umfeld der Kirchen aufgegeben Charlottenburg legte deshalb 1815 ostlich des Lietzower Dorfkerns einen neuen Friedhof an Mit der Gestaltung wurde der Hofgartner Georg Steiner betraut Steiner legte auf der ehemaligen Ackerflache einen Parkfriedhof an bei dem er landschaftliche Elemente mit Kreisen und Ellipsen verband 3 Die erste Beisetzung auf dem neuen Friedhof erfolgte am 16 Juli 1815 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts wurde der Friedhof durch die Einbeziehung benachbarter Ackerflachen vergrossert und dem steigenden Bedarf an Begrabnisplatzen angepasst verbunden mit der steigenden Einwohnerzahl Charlottenburgs 1853 wurde ausserdem auf einer Parzelle am westlichen Friedhofsrand ein Wohnhaus fur den Totengraber errichtet und 1854 an der Ostseite des Friedhofs eine Totenhalle Bereits zu diesem Zeitpunkt um die Mitte des 19 Jahrhunderts war die Steinersche Gestaltung grosstenteils verwildert 4 und ab 1856 erfolgte eine Umgestaltung des Friedhofes die hauptsachlich auf eine effiziente Platzausnutzung ausgerichtet war nbsp Innenansicht des Mausoleums Ida von Blucher von 1905In den 1880er Jahren erreichte die Bebauung von Charlottenburg den Friedhof und 1884 wurde er entsprechend dem Allgemeinen Preussischen Landrecht geschlossen Hiervon nicht betroffen waren die Inhaber bereits reservierter Grabstellen und von Erbbegrabnissen Als Ersatz dienten der 1867 eroffnete Luisenfriedhof II und der 1891 eroffnete Luisenfriedhof III 1913 wurde Friedhofsland im Suden des Luisenfriedhofs I fur die Erweiterung des Kaiserin Augusta Gymnasiums heute Ludwig Cauer Grundschule abgetreten 5 Nach der Legalisierung der Feuerbestattung in Preussen wurde der Friedhof 1926 ausschliesslich fur Feuerbestattungen wieder geoffnet nachdem ein Urnenhain angelegt worden war 5 Im Jahre 1930 erlangte der Friedhof grossere Bekanntheit als ein Schacht entdeckt wurde den die Gebruder Sass angelegt hatten um dort ihre Beute aus einem spektakularen Bankraub zu deponieren 6 Angesichts der vielen Toten zum Ende des Zweiten Weltkrieges auch unter der Zivilbevolkerung wurde 1945 auch die Erdbestattung wieder zugelassen Es gibt zwei Anlagen fur Kriegstote Rechts vom Hauptweg befindet sich im Block BI das erste Kriegsgraberfeld Den Weg rechts weiter im hinteren Friedhofsbereich im Block AE ist das zweite Kriegsgraberfeld Insgesamt ruhen auf dem Friedhof 240 Kriegsopfer Die Totenhalle von 1854 wurde im Krieg schwer beschadigt nachfolgend abgerissen und durch einen schlichten Neubau in der Nachkriegszeit ersetzt Zu dieser Zeit wurden auch viele kultur und stadthistorisch bedeutsame Graber eingeebnet oder umgewidmet So wurde die in den 1960er Jahren neu errichtete Evangelische Schule Charlottenburg komplett auf ehemaligen Friedhofsland errichtet Diese befindet sich auf einem grossen Teil der ursprunglichen Friedhofsflache von 1815 Mit dem Bau der Schule musste auch der Friedhofseingang verlegt werden 7 Kunstwerke BearbeitenMausoleum Ida von Blucher Bearbeiten nbsp Mausoleum Ida von BlucherDas Mausoleum der Stiftsdame Ida von Blucher ist das kunsthistorisch wertvollste der erhalten gebliebenen monumentalen Grabmale Es wurde zwischen 1900 und 1905 nach Entwurfen von Paul Wittig aus schwedischem Granit errichtet Wittig entwarf einen sich nach oben verjungenden Bau der von einer massiven Kuppel mit drei Gauben gekront wird Der Eingang wird von zwei Saulen flankiert und uber ihm befindet sich als grosses Relief das geschmuckte Familienwappen der Bluchers Der Innenraum ist marmorverkleidet und wird von einem ebenfalls marmornen Sarg dominiert Die Kuppel ist innen mit goldenem Mosaik ausgekleidet in welches oberhalb des Sarges ein Kreuz und eine Inschrift eingearbeitet sind Mausoleum Kill Marr Bearbeiten Fur den Baron George Kill Mar wurde ein Mausoleum aus Sandstein auf einem quadratischen Grundriss errichtet Das Mausoleum ist mit einer von Zinkblech verkleideten Kuppel bekront Vor dem Mausoleum befinden sich ein Obelisk in neubarocken Formen und mit den Lebensdaten Kill Mars sowie eine Familiengruft Die Entwurfe fur die Grabanlage fertigte der Baumeister Georg Romer 8 Als Teilobjekt der Gesamt Denkmalanlage steht das Mausoleum unter Denkmalschutz 2 Beigesetzte Personlichkeiten Bearbeiten nbsp Erbbegrabnis MarchAdolf Brix 1798 1870 Architekt Mathematiker und Theologe Grab nicht erhalten Ludwig Cauer 1792 1834 Padagoge Grab nicht erhalten Johann Christian Gottfried Dressel 1751 1824 Pfarrer und Chronist Charlottenburgs Grab nicht erhalten Friedrich Gebauer 1830 1903 Maschinenfabrikant Alfred Gottwaldt 1949 2015 Jurist Historiker Leiter der Abteilung Schienenverkehr im Museum fur Verkehr und Technik Ulrich von der Horst 1793 1867 schleswig holsteinischer General Grab nicht erhalten Paul Kohlstock 1861 1901 Sanitatsoffizier und Tropenmediziner Grab nicht erhalten Ernst March 1798 1847 Tonwarenfabrikant und seine Familie Wilhelm Meinhold 1797 1851 Theologe Dichter und Schriftsteller Grab nicht erhalten Max Mensing 1886 1945 Sanger und Schauspieler Rolf Moebius 1915 2004 Schauspieler Werner von Siemens 1816 1892 Erfinder und Firmengrunder 1922 umgebettet auf den Sudwestkirchhof Stahnsdorf Otto Ferdinand Sydow 1754 1818 Burgermeister von Charlottenburg Robert Warschauer 1860 1918 Bankier Grabanlage von Ernst von Ihne Ehrengrab des Landes Berlin 9 Literatur BearbeitenBirgit Jochens Herbert May Die Friedhofe in Berlin Charlottenburg Geschichte der Friedhofsanlagen und deren Grabmalkultur Stapp Verlag Berlin 1994 ISBN 3 87776 056 2 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Grabstatten Haude amp Spener Berlin 2006 ISBN 3 7759 0476 X Siehe auch BearbeitenBerliner Bestattungswesen Liste der Friedhofe in BerlinWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Luisenfriedhof I Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ev Luisenfriedhof I Luisenkirchhof Gesamtanlage unter Denkmalschutz im Lexikon des Bezirks Charlottenburg Wilmersdorf Informationen zu den KriegstotenEinzelnachweise Bearbeiten Liste Berliner Friedhofe der Berliner Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung a b Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste Jochens May S 39 Jochens May S 42 a b Der Luisenfriedhof I in Berlin Baugeschichte Memento vom 10 Februar 2013 im Webarchiv archive today auf der Webseite des Fraunhofer Informationszentrums Raum und Bau Ekkehard Schwerk Die Meisterdiebe von Berlin Die Goldenen Zwanziger der Gebruder Sass Berlin 1984 S 71ff Jochens May S 44 Jochens May S 172 Ehrengrabstatten des Landes Berlin Stand Oktober 2016 PDF 566 kB 52 516935771667 13 3158910275 Koordinaten 52 31 1 N 13 18 57 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luisenfriedhof I amp oldid 234422167