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Heinz Ludwig Greve als Autor bis 1961 auch Lutz Greve Luz Greve und H L Greve 23 September 1924 in Berlin 12 Juli 1991 vor Amrum war ein deutscher Schriftsteller und Bibliothekar sowie Bibliotheksleiter Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Jugend und Emigration 1 2 Zuruck in Deutschland 2 Auszeichnungen 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Referenzen 6 WeblinksLeben und Werk BearbeitenJugend und Emigration Bearbeiten Ludwig Greve wuchs in einer assimilierten deutsch judischen Familie in Berlin auf sein Vater Walter Greve war Textilkaufmann seine Mutter Johanna Greuter geborene Danziger Kindergartnerin Er besuchte die staatliche Volksschule und ab 1934 bis zur Zwangsschliessung 1939 die Private Judische Waldschule Grunewald der Toni Lessler Am 10 November 1938 wurde sein Vater verhaftet und kam fur einige Wochen in ein KZ Im Mai 1939 versuchte die Familie mit dem Hapag Schiff St Louis uber Hamburg und Cherbourg nach Havanna zu emigrieren Bei der Irrfahrt der St Louis wies Kuba das Fluchtlingsschiff zuruck 1 Auch Florida liess die 921 Emigranten nicht an Land Das Schiff musste zuruck Antwerpen nahm die Fluchtlinge auf von dort fuhr die Familie mit einem Frachter nach Boulogne sur Mer Hier wurde die Familie getrennt Ludwig Greve und seine 4 Jahre jungere Schwester Evelyn kamen in Heimen unter Im Juni 1940 musste er mit den Heimkindern nach Montintin bei Limoges fliehen Im August 1942 entging er der Verhaftung tauchte unter und begann unter dem Namen Louis Gabier fur die Resistance zu arbeiten Seine Versuche fur die Familie falsche Passe zu besorgen um ihr zur Flucht zu verhelfen misslangen Vater und Schwester wurden 1944 in ein Vernichtungslager deportiert seine Mutter konnte er jedoch nach Lucca in Sicherheit bringen Von dort wanderte er 1945 mit ihr nach Palastina aus Hier begann die lebenslange Freundschaft mit dem Ehepaar Margot und Max Furst die 1950 wieder nach Deutschland zuruckkamen Zuruck in Deutschland Bearbeiten Mit Hilfe der Quaker konnte auch Greve 1950 nach Deutschland zuruckkehren wo er zunachst in Ludwigshafen am Rhein in einem Heim der Quaker arbeitete Auch Greves Mutter kehrte in diesem Jahr zuruck Durch die Freunde Margot und Max Furst die mittlerweile an der Odenwaldschule arbeiteten lernte Greve seine spatere Frau die Musikerin und Kinderbuch Illustratorin Katharina Katja Maillard kennen Im Herbst 1951 war er in Rom und arbeitete als Dolmetscher HAP Grieshaber der auch mit Fursts befreundet war gestaltete einen Gedichttext Greves als Werkdruck Im Sommer 1952 zog Greve zu Fursts in die Freie Kunstschule Bernsteinschule in Sulz am Neckar in der sich Kunstler und Architekten um Werner Oberle und HAP Grieshaber versammelten u a Peter Hartling Helmut Heissenbuttel Lothar Quinte Fritz Ruoff Im Herbst heiratete Greve Katharina Maillard 1955 zog das Paar nach Stuttgart Sillenbuch und im April 1957 begann er als Freier Mitarbeiter der Bibliothek im Marbacher Literaturarchiv zu arbeiten ab Sommer 1961 fest angestellt In den Akzenten im Merkur in der NZZ und in zahlreichen Lyrikanthologien erschienen seit Mitte der 1950er Jahre immer wieder Gedichte von Greve Er hielt 1955 die Eroffnungsrede zu Gunter Grass erster Ausstellung schrieb Aufsatze uber den hollandischen Drucker und Typografen Hendrik Nicolaas Werkman und uber HAP Grieshaber lernte 1958 auf dem Weg nach Rom zum Villa Massimo Stipendium Ludwig von Ficker kennen und schatzen und freundete sich in Italien mit Johann Georg Geyger Gerhard Wind und Wilhelm Killmayer an Aus der Korrespondenz mit Werner Kraft und Wilhelm Lehmann entstanden ebenfalls freundschaftliche Bindungen Sein intensives und erfolgreiches Wirken fur Marbach liess Greve sicher nur wenig Zeit fur sein poetisches Schaffen doch empfand er die Konzentration auf Weniges nicht als Nachteil 1960 richtete er mit Paul Raabe die grosse Ausstellung Expressionismus Literatur und Kunst 1910 1923 ein die die Marbacher Institute mit einem Schlag international bekannt machte Und 1961 erschien sein erster Gedichtband Gedichte typografisch ausgestattet von HAP Grieshaber Im Oktober 1968 wurde Ludwig Greve Nachfolger Paul Raabes als Leiter der Bibliothek des Deutschen Literaturarchivs in Marbach Viele Kataloge und Marbacher Magazine zu den grossen Jahres und Kabinettausstellungen im Schiller Nationalmuseum trugen nun seine Handschrift u a Jugend in Wien Literatur um 1900 1974 Hatte ich das Kino Die Schriftsteller und der Stummfilm 1976 Das zwanzigste Jahrhundert Von Nietzsche bis zur Gruppe 47 1980 Klassiker in finsteren Zeiten 1933 1945 1983 Malgre tout Grieshaber mit seinen Freunden 1984 Gottfried Benn 1886 1956 1986 1988 nach uber 30 Jahren Tatigkeit fur Marbach ging Greve in den vorzeitigen Ruhestand Er erhielt einige Auszeichnungen und wurde im Fruhjahr 1991 zum korrespondierenden Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz gewahlt Im Fruhjahr 1991 erschien sein letzter Gedichtband Sie lacht und andere Gedichte seine Auswahl fruherer Gedichte vermehrt um wenige neue Im Juli 1991 wahrend seines Urlaubs ertrank Greve nach einem Schwacheanfall im Meer vor Amrum Auszeichnungen Bearbeiten1958 Aufenthaltsstipendium in der Villa Massimo mit Verlangerung 1976 Forderpreis Ehrengabe der Bayerischen Akademie der Schonen Kunste 1988 Literaturpreis der Stadt Stuttgart zusammen mit Hanns Josef Ortheil und Maria Csollan 1992 Peter Huchel Preis postum fur Sie lacht und andere GedichteWerke Auswahl BearbeitenGedichte Carl Hanser Verlag Munchen 1961 Bei Tag Neue Gedichte Marbacher Schriften Ernst Klett Verlag Stuttgart 1974 Malgre tout Grieshaber mit seinen Freunden Marbacher Magazin 29 1984 Deutsche Schillergesellschaft Marbach am Neckar 1984 Wellen kommen und ziehen Gedichte und Balladen vom Meer Mit Aquarellen von Cristiane Brinkmann KeimVerlag Kiel 1987 Sie lacht und andere Gedichte S Fischer Verlag Frankfurt am Main 1991 Reinhard Tgahrt Hrsg Wo gehorte ich hin Geschichte einer Jugend S Fischer Verlag Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 10 027806 2 Reinhard Tgahrt Hrsg Ein Besuch in der Villa Sardi Portrats Gedenkblatter Reden Verlag Ulrich Keicher Warmbronn 2001 Reinhard Tgahrt und Waltraud Pfafflin Hrsg Die Gedichte Mit einem Nachwort von Harald Hartung Mainzer Reihe Neue Folge Hrsg von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz Band 3 Wallstein Verlag Gottingen 2006 ISBN 3 89244 931 7 Friedrich Pfafflin und Eva Dambacher Hrsg Autobiographische Schriften und Briefe Mit einem Essay von Ingo Schulze 3 Bde Wallstein Verlag Gottingen 2013 ISBN 978 3 8353 1216 6Literatur BearbeitenAbschied von Ludwig Greve Mit einer Beilage von Josua Reichert Marbach am Neckar 1991 Greve Ludwig In Walter Habel Hrsg Wer ist wer Das deutsche Who s who 24 Ausgabe Schmidt Romhild Lubeck 1985 ISBN 3 7950 2005 0 S 406 Wolfgang Heidenreich Hrsg Peter Huchel Preis Ein Jahrbuch 1992 Ludwig Greve Texte Dokumente Materialien Elster Verlag Baden Baden Zurich 1995 ISBN 3 89151 224 4 Reinhard Tgahrt Waltraud Pfafflin Zur Arbeitsweise von Ludwig Greve und zur Uberlieferung seiner Gedichte und Zeittafel In Reinhard Tgahrt Waltraud Pfafflin Hrsg Ludwig Greve Die Gedichte Wallstein Verlag Gottingen 2006 Uwe Porksen Ein Januartag im Gebirge Ludwig Greve antwortet Paul Celan Franz Steiner Verlag Stuttgart 2006 ISBN 3 515 08833 4 Hannelore Schlaffer Da farbt ein Sonnenbiss mit Blut Havanna In Suddeutsche Zeitung vom 3 Juli 2006 Klaus Voigt LUDWIG GREVE Un amico a Lucca Ricordi d infanzia e d esilio Carocci editore Studi Storici Carocci 2006 ISBN 978 88 430 3824 4 in italienischer Sprache Referenzen Bearbeiten US Holocaust Memorial Museum Online Exhibit The voyage of the St Louis link enthalt Liste mit Passagieren unter anderem mit Daten und Bildern von Lutz Greve und seiner Familie Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ludwig Greve im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 119138824 lobid OGND AKS LCCN n81138785 VIAF 110526743 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Greve LudwigALTERNATIVNAMEN Greve Luz Greve H L KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller und BibliothekarGEBURTSDATUM 23 September 1924GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 12 Juli 1991STERBEORT Amrum Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Greve amp oldid 236756199