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Ludwig Gunther II von Schwarzburg Rudolstadt auch Ludwig Gunther IV 22 Oktober 1708 in Rudolstadt 29 August 1790 ebenda war von 1767 bis 1790 regierender Furst von Schwarzburg Rudolstadt und gehorte zum Haus Schwarzburg Furst Ludwig Gunther II von Schwarzburg Rudolstadt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehe und Nachkommen 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLudwig Gunther war der jungste Sohn des Fursten Ludwig Friedrich I von Schwarzburg Rudolstadt und dessen Gemahlin Anna Sophie geborene Prinzessin von Sachsen Gotha Altenburg Der Prinz wuchs als dreizehntes und jungstes Kind mit sieben Schwestern und drei Brudern in Rudolstadt auf Da er in der Erbfolge erst an vierter seit 1726 an zweiter Stelle stand zahlte er zu den apanagierten Prinzen Zwischen 1722 und 1731 hielt sich Ludwig Gunther kaum in Rudolstadt auf er besuchte lediglich zweimal das Furstentum Zuerst begann er 1722 ein Studium in Utrecht wo Vorlesungen uber Staatsrecht gehort wurden Anschliessend folgte 1723 ein Aufenthalt in Genf und die Ruckkehr nach Utrecht Der Prinz hatte gesundheitliche Probleme sodass 1724 Italien als Reiseziel gewahlt wurde Dort konnte er die Kunstguter des Landes bewundern Die Reise wurde 1725 mit Besuchen in Genf und Bern beendet Ludwig Gunther nahm von 1726 bis 1731 im Dienste Osterreichs eine Obristenstelle in Mailand an Wegen Problemen mit dem Gehor beendete er auf eigenen Wunsch seine militarische Karriere Zuruck in Rudolstadt lebte er zwischen 1731 und 1733 auf der Friedensburg und dann auf der Heidecksburg 1734 wurde unterhalb der Heidecksburg der Bau von Schloss Ludwigsburg als der zukunftige Wohnsitz begonnen 1 Das Barockschloss erhielt ihm zu Ehren den Namen Ludwigsburg und konnte 1742 bezogen werden Ein Deckenfresko im Schloss zeigt Ludwig Gunther mit griechischen Gottern Nach dem Tod seines Neffen des Fursten Johann Friedrich zog er 1767 als Landesherr von Schwarzburg Rudolstadt von der Ludwigsburg auf die Heidecksburg um nbsp 12 Pferdebilder gemalt von Furst Ludwig Gunther II ausgestellt in der Heidecksburg ursprunglich aus dem Pferdezimmer von Schloss SchwarzburgSeitdem diente das Palais als furstliche Zeichenschule und Naturalienkabinett des Erbprinzen Friedrich Karl Bereits 1738 hatte Ludwig Gunther hier ein Munzkabinett anlegen lassen Seine Mutter die selbst eine Raritatensammlung besass weckte die Sammelleidenschaft ihres Sohnes der schon als Kind auf Besuchen mit ihr in Gotha die bedeutende Munzsammlung seines Onkels Herzog Friedrich II von Sachsen Gotha Altenburg in Augenschein nehmen konnte Dessen Sammlung zusammen mit der 1712 angekauften Munzsammlung des Arnstadter Fursten Anton Gunther gehorte schon im 18 Jahrhundert zu den bedeutendsten dieser Art und zeigte daruber hinaus uber 600 deutsche Brakteaten in einer gesonderten Mittelaltersammlung Furst Ludwig Gunther II liess nach seinem Umzug auf die Heidecksburg seine Munzsammlung hierher verbringen durch Munzschranke und gezielte Munzankaufe vergrossern und die Sammlung 1776 archivieren Da unter seinen Nachfolgern nur geringes Interesse bestand und ein Teil abhandenkam belief sie sich 1919 auf 1 710 Exponate die heute Teil der 5 000 Stucke umfassenden Munzsammlung der Heidecksburg sind 2 3 Im Jahr 1767 wurde Ludwig Gunther in hoherem Alter zum Fursten Die Regierungsgeschafte wurden von Kanzler Christian Ulrich von Ketelholdt erledigt Zu diesem bestand ein gutes Verhaltnis und es wurde ein regelmassiger sozialer Kontakt gepflegt So wurde die Regentschaft de facto vom Kanzler erledigt Der Furst hatte diverse Beschaftigungen unter anderem war er sehr begeistert von Pferden 1778 legte Furst Ludwig Gunther II mit der Einrichtung einer Hofbibliothek im Westflugel der Heidecksburg den Grundstein fur die heute etwa 7 000 Bucher umfassende Schlossbibliothek 4 Neben Mappenwerken die der Furst aus Italien mitbrachte liess er auch Arbeiten renommierter Kunstler ankaufen Der Gelehrte Hirsching hebt in seiner Beschreibung sehenswurdiger Bibliotheken Teutschlands von 1786 den Anteil des Fursten hervor der mit Seiner aus etlich tausend Stucken bestehenden geschmackvollen Kupferstichsammlung worunter sich auch die Hogarthischen Kupfer befinden die Bibliothek bereichert hat 5 1784 erteilte der Furst drei aus Dessau zugezogenen judischen Familien eine Handelskonzession und schuf damit die Grundlage fur die Entstehung einer judischen Gemeinde in Rudolstadt 6 Ludwig Gunther II starb am 29 August 1790 und ihm folgte sein Sohn Friedrich Karl als regierender Furst nbsp Furstin Sophie HenrietteEhe und Nachkommen BearbeitenLudwig Gunther heiratete am 22 Oktober 1733 in Greiz Grafin Sophie Henriette Reuss zu Untergreiz 1711 1771 Aus dieser Ehe entstammen folgende vier Kinder Friederike Sophie 1734 Christiane Friederike 5 Juli 1735 17 April 1788 Kanonissin zu Gandersheim Friedrich Karl 1736 1793 Furst von Schwarzburg Rudolstadt Christian Ernst 1739 Siehe auch BearbeitenStammliste des Hauses SchwarzburgLiteratur BearbeitenDie Fursten von Schwarzburg Rudolstadt Thuringer Landesmuseum Heidecksburg Rudolstadt 1997 3 Auflage 2001 ISBN 3 910013 27 9 Heinrich Friedrich Theodor Apfelstedt Das Haus Kevernburg Schwarzburg von seinem Ursprunge bis auf unsere Zeit dargestellt in den Stammtafeln seiner Haupt und Nebenlinien und mit biographischen Notizen uber die wichtigsten Glieder derselben Bertram Sondershausen 1890 ISBN 3 910132 29 4 Johann Christian August Junghans Geschichte der schwarzburgischen Regenten Leipzig 1821 E Text Heinrich Schoppl Die Regenten des Furstentums Schwarzburg Rudolstadt Rudolstadt 1915Einzelnachweise Bearbeiten https www thueringen info rudolstadt ludwigsburg html Schloss Ludwigsburg Die Munz und Medaillensammlung Doreen Winker PDF 18 kB abgerufen am 9 Oktober 2011 Residenzschloss Heidecksburg Die Munzsammlung abgerufen am 9 Oktober 2011 Residenzschloss Heidecksburg Die Schlossbibliothek abgerufen am 9 Oktober 2011 Thuringer Landesmuseum Heidecksburg Graphische Sammlung abgerufen am 9 Oktober 2011 Thuringer Landesmuseum Heidecksburg Regionalgeschichtliche Sammlung abgerufen am 9 Oktober 2011VorgangerAmtNachfolgerJohann FriedrichFurst von Schwarzburg Rudolstadt 1767 1790Friedrich KarlListe der Fursten von Schwarzburg Rudolstadt Ludwig Friedrich I Friedrich Anton Johann Friedrich Ludwig Gunther II Friedrich Karl Ludwig Friedrich II Karoline von Hessen Homburg Friedrich Gunther Albert Georg Albert Gunther Victor Normdaten Person GND 10418342X lobid OGND AKS VIAF 10277492 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ludwig GuntherALTERNATIVNAMEN Schwarzburg Rudolstadt Ludwig Gunther II von Schwarzburg Rudolstadt Ludwig Gunther IV vonKURZBESCHREIBUNG Furst von Schwarzburg RudolstadtGEBURTSDATUM 22 Oktober 1708GEBURTSORT RudolstadtSTERBEDATUM 29 August 1790STERBEORT Rudolstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Gunther II Schwarzburg Rudolstadt amp oldid 229971252