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Ludwig Ascher 26 Dezember 1865 in Posen 24 Mai 1942 im Ghetto Litzmannstadt war ein deutscher Sozialhygieniker der Opfer des Holocausts wurde Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Gedenkveranstaltung in FrankfurtZeitungsausschnitt FR 1 August 1945 nbsp Stolperstein Liebigstrasse 27c Ludwig AscherAscher stammte aus einfachen Verhaltnissen seine Vorfahren waren sephardische Juden die im 15 Jahrhundert aus Spanien vertrieben worden waren Sein Vater besass einen Schuhladen und eine kleine Schuhreparaturwerkstatt in Posen Ascher studierte in Berlin Marburg und Munchen Medizin und erlangte 1889 die Approbation in Leipzig wo er im selben Jahr promovierte Appendicitis unveroffentlicht Er war zunachst praktischer Arzt in Neuenburg in Westpreussen und schlug dann die beamtenarztliche Laufbahn als Medizinalrat im offentlichen Gesundheitswesen ein Er war als Koniglicher Kreiswundarzt in Bomst und Konigsberg und als Kreisarzt in Hamm Berlin und Harburg tatig Wahrend des Ersten Weltkrieges war er Polizeiarzt im von Deutschen besetzten Luttich und Stadtarzt in Antwerpen 1918 liess er sich in Frankfurt am Main nieder Neben seiner Tatigkeit als Kreisarzt des Bezirks Frankfurt Nord unterhielt er eine eigene Praxis und grundete das Sozialhygienische Untersuchungsamt in Frankfurt dessen Leitung er ubernahm Von 1920 an hielt er im Rahmen eines Lehrauftrags Vorlesungen in Soziale Hygiene und Arbeitsphysiologie an der Universitat Frankfurt Nach seiner Pensionierung 1931 behielt er seinen Lehrauftrag an der Universitat den er jedoch am 18 Januar 1933 auf eigenen Antrag zuruckgab die genauen Umstande sind nicht bekannt Mit der Machtubernahme der Nationalsozialisten wurde auch der bis dahin in Frankfurt hoch angesehene Medizinalrat Ascher sukzessive entrechtet Er engagierte sich verstarkt in der liberalen Judischen Gemeinde in Frankfurt am Main deren Vorsitzender er 1939 40 wurde Zudem war er seit Dezember 1938 Mitglied des Grundungsvorstands der zwangsweise errichteten Reichsvereinigung der Juden in Deutschland Bezirksstelle Hessen Nassau Im September 1941 musste Ascher in eines der sogenannten Frankfurter Ghettohauser Gaussstrasse 14 ziehen in denen Juden vor ihrer Deportation konzentriert wurden Am 19 Oktober 1941 wurde er 76 jahrig im Rahmen der ersten Frankfurter Judendeportationen in das Ghetto Litzmannstadt verschleppt Er starb dort am 24 Mai 1942 wahrscheinlich an Unterernahrung und Typhus 1 2 Ascher veroffentlichte zahlreiche Untersuchungen auf dem Gebiet der Gesundheitsfursorge und Sozialhygiene unter anderem zur schadlichen Wirkung von Rauch auf Atmungsorgane sowie zu den Wohnbedingungen von Arbeitern im landlichen Raum Vor 1933 war er als bedeutender Statistiker auf dem Gebiet der Sozialmedizin und der Arbeitsphysiologie anerkannt Am 3 Januar 1900 heiratete er Johanna Strauss 23 Marz 1876 in Berlin 24 Dezember 1940 in Frankfurt am Main in Frankfurt Die Aschers hatten zwei Tochter Mathilde 1 November 1900 1936 emigriert nach Palastina und Marie Anna 13 Marz 1904 1932 ihr Ehemann emigrierte mit der gemeinsamen Tochter 1937 in die USA 2 3 An Ludwig Ascher erinnert in Frankfurt am Main ein Stolperstein in der Liebigstrasse 27c siehe Liste der Stolpersteine in Frankfurt Westend und einer der Namensblocke in der Aussenmauer des Judischen Friedhofs Battonnstrasse siehe dazu Gedenkstatte Neuer Borneplatz Literatur BearbeitenUdo Benzenhofer Die Universitatsmedizin in Frankfurt am Main von 1914 bis 2014 Munster 2014 S 112 Gine Elsner Verfolgt vertrieben und vergessen Drei judische Sozialhygieniker aus Frankfurt am Main Ludwig Ascher Wilhelm Hanauer Ernst Simonson VSA Hamburg 2017 Renate Hebauf Frankfurt am Main Gaussstr 14 Ein Haus und seine judischen Bewohner zwischen 1941 und 1945 In Monica Kingreen Hrsg Nach der Kristallnacht Frankfurt 1999 S 289 317 Renate Heuer Siegbert Wolf Hrsg Die Juden der Frankfurter Universitat Campus Verlag Frankfurt am Main 1997 ISBN 3 593 35502 7 S 21 f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ludwig Ascher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek http www gs uni heidelberg de forschung frontierprojekt schriftsteller ghetto html http www stolpersteine frankfurt de downloads Doku2006 1 pdf Ascher Ludwig Hessische Biografie Stand 22 Februar 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Deportation from Frankfurt Main to Lodz 1941 10 20 In Arolsen Archives Abgerufen am 19 April 2023 a b Ludwig Ascher und Johanna Ascher geb Strauss in Aufzeichnungen aus Frankfurt Main In Arolsen Archives Abgerufen am 19 April 2023 Liste uber das Schicksal von Juden aus Frankfurt Main In Arolsen Archives Abgerufen am 19 April 2023 Normdaten Person GND 117734152 lobid OGND AKS LCCN n2016187055 VIAF 35241754 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ascher LudwigKURZBESCHREIBUNG deutscher SozialhygienikerGEBURTSDATUM 26 Dezember 1865GEBURTSORT PosenSTERBEDATUM 24 Mai 1942STERBEORT Ghetto Litzmannstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Ascher amp oldid 234736494