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Lousonna war ein galloromischer Vicus im Gebiet der heutigen Schweiz Die antike Ortschaft steht am Anfang der Siedlungsgeschichte und des Ortsnamens der Stadt Lausanne Sie lag am Ufer des Genfersees im Gebiet des heutigen Quartiers Vidy Plan der konservierten Mauerfundamente von Lousonna die im Stadtpark am ehemaligen Ufer des Genfersee zuganglich sind Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Beginn der romischen Siedlung am Genfersee ist um 15 vor Christus zu datieren Der Vicus dessen antiker Ortsname Lousonna inschriftlich bezeugt ist 1 lag im Gebiet der romischen Kolonie Aventicum Er befand sich an der Verzweigung grosser romischer Strassen von Italien uber den Grossen Sankt Bernhard nach Gallien Die Ortschaft lag auf dem breiten flachen Uferstreifen am Genfersee der in der Antike Lacus Lemannus und auch Lacus Losonne hiess und in der Strassenkarte Tabula Peutingeriana als Lacum Losonne vermerkt ist Sie erstreckte sich zwischen den Flussdeltas des Flon und der Chamberonne uber eine Lange von mehr als einem Kilometer entlang der antiken Uferstrasse In diesem Areal steht heute unter anderem der Hauptsitz des Internationalen Olympischen Komitees Ein Kanal fuhrte Wasser aus dem Flon zu den Hausern 2 Von den romischen Brucken uber die Flusse sind keine Spuren mehr vorhanden nbsp Mauerreste des antiken Hafens von LousonnaDer Vicus Lousonna hatte in der Zeit des grossten Siedlungsausbaus eine Flache von etwa 20 Hektaren und war damit eine der grossten romischen Siedlungen in Helvetien Am Ufer des Genfersees das verglichen mit der heutigen Topographie weiter landeinwarts lag bestand ein Hafen Vom Verkehr auf dem See zeugt eine bei den Ausgrabungen gefundene Weiheinschrift der Schiffleute von Lousonna nautae lacu Lemanno qui Leusonnae consistunt die wohl den Warenverkehr zwischen der romischen Stadt Genava und Lousonna sowie weiterer Stationen am See durchfuhrten 3 4 5 6 nbsp Romische Bronzelampe Romisches Museum Lausanne Vidy Archaologische Ausgrabungen seit dem 19 Jahrhundert erlaubten grossflachige Untersuchungen der romischen Uberreste die bis dahin durch spatere Uberbauungen kaum gestort worden waren In den 1930er Jahren entdeckte der Architekt und Archaologe Frederic Gilliard Prasident der Waadtlander Sektion des Schweizer Heimatschutzes besonders gut erhaltene Fundamentmauern eines Hauses uber welchem 1936 das erste Romische Museum Lausanne Vidy errichtet wurde das aktuelle Museum stammt von 1993 Nach erneuten Forschungsgrabungen vor dem Bau des Autobahnzubringers von Lausanne und der Landesausstellung Expo 64 und bis im 21 Jahrhundert konnte man den Grundriss des Vicus grossflachig rekonstruieren Weite Bereiche der damals aufgedeckten Gebaudemauern sind heute im offentlichen Park am Seeufer zu sehen So kennt man heute die Lage eines Theaters des Forums eines Tempels einer Basilika und des Hafens Der Tempel von Lousonna war wie ahnliche zeitgleiche Bauwerke dem Kult der vergottlichten Roma und des Kaiserhauses geweiht In der Umgebung des romischen Vicus lagen mehrere grosse Landhauser Aus mehr als einem Dutzend in Lousonna gefundenen antiken Inschriften sind Hinweise auf Personen und Institutionen des Vicus zu gewinnen Erwahnt sind in Weiheinschriften insbesondere die von Privatpersonen oder der Gemeinschaft verehrten Gottheiten Ceres Neptun Apollon Merkur Herkules Luna und die gallischen Suleviae CIL XIII 5027 Ab dem spaten 3 Jahrhundert ging die Bedeutung des Vicus Lousonna zuruck Wegen der unsicheren Verhaltnisse nach den germanischen Raubzugen nach Gallien entstand auf einem gut geschutzten Hugel weiter oben im Tal des Flon die Siedlung aus welcher viel spater die mittelalterliche Bischofsstadt von Lausanne hervorging Literatur BearbeitenNathalie Pichard Sardet Lousonna In Historisches Lexikon der Schweiz Rene Dussaud Les fouilles de Lousonna In Comptes rendus des seances de l Academie des Inscriptions et Belles Lettres 84 1940 S 30 37 Germaine Faider Feytmans Hans Bogli et Madeleine Sitterding Lousonna les fouilles entreprises jusqu en 1963 dans le vicus romain de Lausanne Vidv In Revue historique vaudoise 33 1964 S 293 295 Antoinette Pitteloud Charles Duboux L epoque romaine In Antoinette Pittleloud Charles Duboux Lausanne un lieu un bourg une ville 2001 S 47 74 Nathalie Pichard Sardet Lousonna la ville gallo romaine et le musee 1993 Laurent Flutsch Passe present Lousonna ou l Antiquite d actualite 2004 Colin Martin Lousonna Bibliotheque historique vaudoise 42 1969 Andre Laufer La peniche un atelier de ceramique a Lousonna Ier siecle apr J C On Cahiers d archeologie romande 20 1980 Paul Collart Denis van Berchem Inscriptions de Vidy In Revue historique vaudoise 47 1939 S 127 145 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lousonna Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Le vicus de Lousonna auf vd chEinzelnachweise Bearbeiten Lousonna Lausanne antique auf lausanneantique ch Lousonna Lausanne antique auf lausanneantique ch Gerold Walser Romische Inschriften in der Schweiz 1979 1980 Nr 52 Paul Collart Denis van Berchem Inscriptions de Vidy In Revue historique vaudoise 47 1939 S 127 145 hier S 128 Inschrift der Schiffleutekorporation in der Epigraphik Datenbank Clauss Slaby Inschrift der Schiffleutekorporation in der Epigraphischen Datenbank Heidelberg 46 51676 6 60032 Koordinaten 46 31 0 3 N 6 36 1 2 O CH1903 535667 152062 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lousonna amp oldid 216323733