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Die Loretokapelle eigentlich Kapelle Unserer Lieben Frau von Loreto franzosisch chapelle de Lorette chapelle Notre Dame de Lorette ist in ihrer ausseren Erscheinung eine Nachbildung der Santa Casa di Loreto in der Basilika vom Heiligen Haus in Loreto Das Gebaude ist ein Marienheiligtum in exponierter Lage auf einem Felssporn uber der Altstadt in Freiburg im Uechtland Schweiz Erbaut wurde die Kapelle 1647 1648 vom Architekten Hans Franz Reyff der erst seit Kurzem das Amt des Stadtbaumeisters ubernommen hatte Die Loretokapelle war sein erster Sakralbau Mit diesem Marienheiligtum dankten die Freiburger Unserer Lieben Frau von Loreto kurz vor dem Ende des Dreissigjahrigen Krieges dafur von den Verwustungen des Krieges und seiner Folgen verschont worden zu sein Gleichzeitig positionierte sich die Stadt nach der Erneuerung der offentlichen Brunnen im 16 Jahrhundert nun im Schwange der Gegenreformation einmal mehr als katholische Stadt Blick aus sudostlicher Richtung auf die Loretokapelle in FreiburgZeichnung der Kapelle von Holland Tringham 1861 1908 im Hintergrund die Kathedrale St Nikolaus vor 1901 Dank ihrer ausgewogenen Proportionen der Lage und des gegluckten Dekors wirkt die Loretokapelle leicht und elegant Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Kapelle 2 1 Aussenseite 2 2 Innenraum 2 3 Skulpturen und Reliefs 3 Geschichte 4 Stifter 5 Tourismus 6 Literatur 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Gebaude steht in der Nahe des Burglentors porte de Bourguillon auf dem Rucken des Bisemhugels Montorge auf der Stadtseite Eine kunstliche Terrasse gleicht das von Osten nach Westen verlaufende Gefalle des Bodens aus Die Terrasse ist von einer Balustrade aus viereckigen Steinquadern umgeben Zwischen den Quadern bilden schmiedeeiserne Gitter mit schrag angeordnete Staben eine Baldustrade mit grossen rautenformigen Offnungen Von dieser Terrasse aus geniesst man einen weiten Rundblick uber die Freiburger Altstadt und das Schonbergquartier 1 Kapelle BearbeitenDas kleine Gebaude mit rechteckigem Grundriss vermittelt laut Marcel Strub den Eindruck von Leichtigkeit Dieser Eindruck entsteht durch seine ausgewogenen Proportionen und seine vorzugliche erhabene Lage aber auch dank seines gegluckten dekorativen Reichtums der auf die durchdachte Anordnung der uppigen Verzierungen zuruckzufuhren ist Das Werk wurde vollstandig aus Molasse in einem ziemlich grossen und regelmassigen Quaderwerk errichtet mit Ausnahme des dunnen Sockels der aus Tuffstein besteht und der drei Stufen aus Granit vor jeder Tur Vom Altar fuhrt eine Wendeltreppe in die schwer zugangliche Krypta 1 Aussenseite Bearbeiten Die vier Fassaden sind alle auf die gleiche Weise gestaltet und zeigen uber einem hohen von einem Band gekronten Sockel eine toskanische Ordnung deren Pilaster zwei ubereinanderliegende Gebalke tragen Diese sind in der Achse der Stutzen unterbrochen das eine Gebalk durch starke Absatze das andere durch vorspringende Konsolen die auf einem Wurfel ruhen Die Pilaster rahmen Muschelnischen und Rundbogen ein In den Nischen befinden sich Statuen Hochreliefs im oberen Teil der Bogen wahrend auf den beiden Friesen der Gebalke ein ornamentales Flachreliefdekor zu sehen ist Die Gestaltung erweist sich uberall als komplex und gleichzeitig im Stil des Louis XIII akzentuiert Die beiden Fassaden der nordlichen und sudlichen Langsseite bestehen aus jeweils sechs Pilastern die nach dem Prinzip des rhythmischen Feldes abwechselnd breitere und schmalere Raume bilden an den Enden zwei schmale Mauerabschnitte mit Nische in der Mitte ein breiterer Abschnitt mit Arkade und Nische dazwischen die beiden grosseren Abschnitte an deren unterem Teil der Arkaden sich eine rechteckige zweiflugelige Tur offnet Sie ist von einem Architrav und einem geschwungenen Giebel gekront Arkaden und Nischen haben geformte Taillierungen die auf derselben Ebene liegen und eine Art unterbrochenes Band bilden Am unteren Ende des Hauptbogens beleuchtet ein Lichtschacht die Krypta Die nordostliche Tur ist nicht echt Die Ost und Westfassaden haben jeweils vier Pilaster die an den Enden zwei schmale Seiten mit Nischen und in der Mitte eine breitere Seite mit Arkaden begrenzen an deren unterem Ende sich ein identisches Oberlicht offnet man findet dort die Taillierungen und die hohlen Paneele der Seitenwande wahrend die ostliche Arkade leer ist enthalt die westliche das einzige Fenster des Gebaudes das vergittert ist und dessen Rahmen zu dem der Turen passt Die formgleiche Westfassade hat einen langlichen Okulus in der Mitte des ersten Gebalks und endet mit einem Giebel mit konkaven Rampen der an seinen Enden mit zwei Fialen versehen ist die jeweils eine Kugel tragen Das Dach hat drei gebrochene Seiten Uber der Westfassade erhebt sich ein achteckiges Glockenturmchen mit Laterne das wie eine kleine klassische Kuppel gestaltet ist Es ist aus Molasse gefertigt Sein Dekor stimmt mit dem der Fassaden uberein Der Tambour hat acht bogenformige Offnungen mit geformten Taillierungen die sich mit Pilastern abwechseln die die Ecken des Achtecks begrenzen und ein starkes Gesims tragen auf dem ein achtseitiges mit Kupferschuppen bedecktes kleines Kuppeldach ruht die Laterne ist ahnlich aufgebaut wenn auch einfacher da die Offnungen rechteckig sind die Holzstruktur mit Metall verkleidet ist und der Schaft eine aus einer Eisenplatte ausgeschnittene Madonna mit Kind tragt Am ostlichen Ende befindet sich eine zweite Stange die ein ebenfalls eisernes Kreuz tragt 2 Innenraum Bearbeiten nbsp Lokalisierung Numme rier te Posi tion der FigurenWie bereits bei der Beschreibung des Gebaudes erwahnt befindet sich im Untergeschoss eine tonnengewolbte Krypta die uber eine Wendeltreppe unter dem Altar schwer zu erreichen ist Die eigentliche Kapelle besteht aus einem einzigen rechteckigen Raum von bescheidenen Ausmassen der jedoch den Eindruck einer weiten Hohe erweckt Ein Eisengitter mit dem Datum 1890 teilt den Raum in zwei gleiche Teile die wie ein Kirchenschiff und ein Chor wirken 3 Teile des Altars stammen aus der Bauzeit die Gewandmadonna und zwei Engel sind Werke aus dem Atelier Reyff Verschiedene Ex Votos bzw Votivbilder die im Innern aufgehangt waren sind heute im Museum fur Kunst und Geschichte Freiburg 4 Skulpturen und Reliefs Bearbeiten nbsp Konsole im Knorpelstil mit Wappen von Hans Franz Reyff und seiner FrauPos Nr Verkorperung der Figur Stifter1 Apostel Johannes Hans Heinrich Wild Ritter Ratsherr Barbara Vogelin2 Evangelist Markus3 Jungfrau Maria Mutter von Jesus Peter Techtermann Ratsherr Benedicta Python4 Evangelist Matthaus5 Johannes der Taufer Peter Heinricher Ratsherr Seckelmeister6 Joachim Vater der Jungfrau Maria und Grossvater von Jesus Wappen des Staates Freiburg7 Engel Gabriel8 Anna Mutter der Jungfrau Maria und Gattin von Joachim leeres Wappen9 Josef Ziehvater von Jesus Tobie Gottrau Catherine Tugener beschadigt unlesbar 10 Evangelist Johannes11 Jakobus der Jungere Caspar Gadi Magdalena von Ligerz12 Evangelist Lukas13 Jakobus der Altere Hans Franz Reyff Anna Maria von Vevey14 Elisabeth Mutter des Apostels Johannes des Taufers und Gattin von Zacharias oderMaria Salome Mutter der zwei Apostel Jakobus d A und Johannes und Gattin von Zebedaus Franz Peter de Granges Maria Catherine Werly15 Zacharias Vater von Johannes dem Taufer und Gatte von Elisabeth oderZebedaus Vater der zwei Apostel Jakobus d A und Johannes und Gatte der Maria Salome Peter Glasson erster Kaplan dieser KapelleAussen bilden die leicht uberlebensgrossen Statuen in den Nischen die Hochrelief und Halbfiguren uber dem Fenster und den Turen sowie die Flachreliefs auf den beiden Gebalken die beide aus Molasse bestehen zusammen mit den architektonischen Elementen die gesamte Dekoration Unter jeder Nische sind zudem die Stifter mit ihren Wappen verewigt Die Wappen sind jeweils von zwei grossen Akanthuszweigen eingerahmt und von einer Kartusche mit einer Inschrift in romischen Grossbuchstaben uberragt Nebst den Namen der Stifter mit ihren Wappen sind ihre Titel und jeweils das Datum der Ausfuhrung 1650 angegeben Diese Wappenkartuschen wurden zur gleichen Zeit wie die Statuen restauriert Die Originale wurden im letzten Jahrhundert durch Kopien ersetzt die originalen Statuen stehen heute im Museum fur Kunst und Geschichte in Freiburg Die Stuck Hochreliefs wurden 1949 zerstort nbsp Rankenfriese im Gebalk der Sudseite mit folgenden Motiven unten gegen die Aussenkante je eine Putte Oben von links nach rechts Raute mit Mond von zwei Lowen gehaltenes Freiburger Staatswappen von zwei Engeln prasentiertes Jesuitenwappen nicht identifiziertes Wappen eventuell Zimmermann und Raute mit der strahlenden Sonne An der Westfassade ist uber dem Fenster der Erzengel Gabriel zu sehen rechts der heilige Joachim Er steht uber einer Kartusche mit dem von zwei Lowen gehaltenen Wappen des Staates Freiburg Auf der linken Seite steht die heilige Anna uber einer Kartusche mit einem leeren Schild An der Sudfassade steht in der Mitte die Jungfrau Maria In der rechten Hand halt sie ein Banner mit der Inschrift BEN TV IN MV BEN FRV VE Benedicta tu in mulieribus benedictus fructus ventris deutsch Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes nach Lk 1 42 EU Die Konsole zeigt die Wappen von Pierre Techtermann Ratsherr und seiner Frau Benoite Python Uber der rechten Tur befindet sich der Evangelist Markus rechts daneben der Apostel Johannes mit Schnauz und die Wappen von Jean Henri Wild Ritter Ratsherr und seiner Frau Barbe Fegely Uber der linken Tur steht der Evangelist Matthaus und links von ihm Johannes der Taufer mit dem Wappen von Peter Heinricher Ratsherr Schatzmeister des Staates An der Nordseite postiert in der Mitte Jakobus der Jungere mit dem Wappen von Gaspard Gady Ratsherr und das seiner Frau Magdalena von Ligerz rechts uber der Tur der Evangelist Johannes dann rechts aussen der heilige Josef mit dem Wappen von Tobie Gottrau Ratsherr Burgermeister und das Wappen seiner Frau Catherine Tugener Uber der linken Tur steht der Evangelist Lukas und links aussen Jakobus der Altere mit dem Wappen von Jean Francois Reyff Regierungsrat Autor der Kapelle und ihrer Ausstattung und dem Wappen seiner Frau Anne Marie de Vevey An der Ostfassade deren Mittelbogen leer ist steht rechts eine heilige Frau mit einer Vase und links ein Mann Die Identifizierung der beiden Figuren scheint nicht eindeutig zu sein Strub schlagt fur die Frau Elisabeth oder eher Maria Salome und fur den Mann Zacharias oder Zebedaus vor Die Konsole der Frau ist geschmuckt mit den Wappen von Francois Pierre des Granges und dem seiner Frau Marie Catherine Werly und die Konsole unter der Mannerfigur prasentiert das Wappen des ersten Kaplans Pierre Glasson Uber drei Seiten erstrecken sich zwei Rankenfriese Das untere ist schmaler als das obere Eingebettet darin sind noch zu sehen im Suden zwei Putten im Osten ein Kreuz zwischen zwei Palmen im Norden das Trigramm der Jungfrau Maria wahrend sich im Westen ein kleines langliches Fenster offnet dessen Enden eine krummlinige Aussparung bilden Auf denselben drei Seiten des oberen Gebalks verlauft ein zweiter Rankenfries der hoher und mit mehr zusatzlichen Motiven verziert ist Auf der Sudseite befindet sich in der Mitte das Jesuitenwappen zwischen zwei Engeln rechts das Wappen Zimmermann und links das des Staates Freiburg an den Enden zwei Rauten mit der Sonne und dem Mond Auf der Nordseite strahlt in der Mitte ein Stern rechts und links zwei Cherubime und an den Enden wieder zwei Rauten mit der Sonne und dem Mond Auf der Ostseite prangt in der Mitte eine von zwei Lowen gehaltene Kartusche mit der Jahreszahl 1723 rechts davon ein kriechender Lowe Wappen Odet und an den Enden eine Taube und links ein Falke oder Taube jeweils in einer Raute Auf der Westseite sind in der Mitte zwei Lowen zu sehen die jeweils einen leeren Schild halten auf dem das Staatswappen abgebildet gewesen sein konnte rechts zwei Greife die zusammen einen dritten Schild mit verblasstem Wappen Fegely halten und links zwei Lowen die einen leeren gevierten Schild prasentieren dessen Wappen moglicherweise verschwunden ist 5 Nischenfiguren an der Sud und Westseite nbsp 8 Heilige Anna nbsp 6 Heiliger Joachim nbsp 5 Johannes der Taufer nbsp 3 Jungfrau Maria nbsp 1 Apostel JohannesNischenfiguren an der Nord und Ostseite nbsp 9 heiliger Josef nbsp 11 Jakobus der Jungere nbsp 13 Jakobus der Altere nbsp 14 Salome nbsp 15 ZebedausHochreliefs der Evangelisten auf der Nord und Sudseite und des Engels Gabriel auf der Westseite nbsp 12 Lukas nbsp 10 Johannes nbsp 4 Matthaus nbsp 2 Markus nbsp 7 Engel GabrielGeschichte Bearbeiten nbsp Blick von der Mittleren Brucke zum Burg len tor und der Loretokapelle rechts daneben weithin sichtbar thronen beide Gebaude uber der Altstadt nbsp Blick von der Oberen Matte auf LoretoDie Verehrung der Santa Casa in Loreto in Italien beruht auf einer Legende Im Jahr 1291 fiel Saint Jean d Acre und mit dieser Festung das letzte Konigreich der Kreuzritter im Nahen Osten Fur die Pilger war dies ein schwerer Schlag da das gesamte Heilige Land wieder unter die Herrschaft der muslimischen Machte fiel Die Legende bot ihnen jedoch bald eine Antwort auf ihre Sehnsuchte 6 Nach der Legende uberfuhrten Engel in einem wundersamen Transport das heilige Haus von Nazareth also Marias Geburtshaus und Statte der Verkundigung im Jahr 1291 aus dem Heiligen Land nach Dalmatien dann 1294 nach Loreto bei Ancona Italien Dort wurden die heiligen Steine die aus dem Haus Unserer Lieben Frau der Gottesgebarerin und Jungfrau weggenommen worden sind 7 wieder aufgebaut Das heilige Haus wurde weiter vergrossert und erhoht erhielt 1507 eine Marmorverkleidung und wurde zwischen 1468 und 1587 durch eine kreuzformige Kuppelbasilika mit reprasentativer Fassade uberbaut Loreto zog grosse Pilgerscharen an und wurde seit dem 14 Jahrhundert eine Art religioses Touristenzentrum zumal die Reise dorthin seit 1291 der Reise ins Heilige Land praktisch gleichgesetzt wurde viel naher lag und weniger gefahrlich war Im 17 Jahrhundert begann nordlich der Alpen ein Bauboom von Loretoheiligtumern nach dem Vorbild der Sancta Casa In der Schweiz war die Loretokapelle von Freiburg laut E Castellani Sturzel die erste auf Schweizer Boden 8 Weitere Loretoheiligtumer folgten in Hergiswald Kanton Luzern Burgeln Kanton Uri Biberegg Kanton Schwyz Und nach Strub ist sie in der Schweiz die prachtigste Nachahmung des Originals und der spateren Dekoration in Loreto Allerdings ist unbekannt ob die Freiburger Kapelle auch die Gemalde an den Wanden der Santa Casa nachahmte 9 nbsp Santuario della Santa Casa in Loreto ItalienDas Bild des Fliegenden Hauses ist auf dem Altarrelief der Freiburger Loretokapelle dargestellt Der Dreissigjahrige Krieg von 1618 bis 1648 hinterliess zerstorte Lander brachte Epidemien und Hunger Auf diesem Hintergrund schlug der Jesuitenpater Wilhelm Gumppenberg der damals Prediger in St Nikolaus war 1647 der Regierung den Bau eines neuen Marienheiligtums vor um der Jungfrau Maria fur den Frieden den Freiburg wahrend des noch nicht beendeten Dreissigjahrigen Krieges bisher genossen hatte zu danken 6 Dieses Marienheiligtum ist eine vereinfachte Nachbildung der Santa Casa von Loreto Das neue Gebaude wurde am 18 August 1648 vom Propst der Stiftskirche Jean Henri de Gleresse gesegnet und am 11 Oktober desselben Jahres von Jean de Watteville dem Bischof von Lausanne geweiht Der Architekt Hans Franz Reyff der zu dieser Zeit Stadtbaumeister war liess sein Wappen auf die Konsole einer der Statuen meisseln welche die Aussenwande schmucken Die plastische Dekoration wurde dem Atelier Reyff anvertraut zu dem nebst Hans Franz Reyff selbst seine drei Bruder Hans Jakob und Pankraz beide Bildhauer und Bartholomaus gehorten der die Schmiedarbeiten am Turm ausfuhrte 9 Im Jahr 1723 dem auf der Ostfassade eingemeisselten Datum wurde der obere Teil des Gebaudes nach den Ideen von P Paul Eltschinger Kapuziner und Bildhauer restauriert und erweitert Gleichzeitig restaurierte er bis 1724 auch Statuen und Reliefs an der Aussenseite 1784 uberholte der Bildhauer Rodolphe Muller und 1838 Nicolas Kessler die Reliefs und Statuen der Aussenseite erneut Die drei Statuen auf der Sudseite wurden 1889 durch Kopien von C Weber ersetzt Zwei weitere Statuen 1912 wahrscheinlich von Ampellio Regazzoni und von 1914 bis 1949 die restlichen Figuren von Theo Aeby Hinzuzufugen ist dass die Architektur ihrerseits 1916 einige Reparaturen erfuhr 10 Die Kapelle gehort kirchlich zur Pfarrei der Stadt Eigentumerin des Gebaudes ist der Kanton Freiburg 11 Die Loretokapelle ist als Kulturgut von nationaler Bedeutung dem Kulturguterschutz unterstellt 12 Stifter BearbeitenDie mit Wappen reprasentierten Stifter gehorten dem Patriziat und dem gehobenen Klerus der Stadt an Peter Techtermann und seine Frau Benedicta Python welche sich auf der Kartusche zu Fussen der Jungfrau Maria mit Wappen namentlich verewigen liessen waren Besitzer des so genannten Hauses Techtermann Es ist das alteste der noch erhaltenen Burgerhauser in Freiburg Es befindet sich oben an der Ecke Stalden Zahringerstrasse 13 und steht als Kulturgut von nationaler Bedeutung KGS Nr 2019 unter Denkmalschutz Peter Techtermann hinterliess seinen Erben ein stattliches Vermogen 13 Die Techtermann stellten im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Amts und Wurdentrager einen Schultheissen 39 Vogte 19 Venner 36 Mitglieder des Rats der Sechzig 43 des Rats der Zweihundert 15 der Geheimen Kammer und 21 des Kleinen Rats Anna Techtermann Marie Benoite Techtermann 1667 82 und Marie Bernardine Techtermann standen dem Kloster La Maigrauge vor und Jean Louis Techtermann war Propst des Stifts Sankt Niklaus 14 Von Peter Heinricher findet sich ein Portrait Ol auf Leinwand 74 61 cm von 1624 15 seinem Todesjahr im Museum fur Kunst und Geschichte Freiburg Die beiden Zweige des Geschlechts Gady gehen auf seine beiden Sohne Pierre und Gaspard zuruck Die altere Linie erlosch im 19 Jahrhundert die jungere besteht noch in der Waadt und im Tessin Wahrend des Ancien Regime bekleideten Vertreter der Familie wichtige politische Amter 30 Mitglieder hatten Einsitz im Rat der Zweihundert sechs im Kleinen Rat 20 waren Landvogte zwei gehorten dem Heimlichen Rat an und Ignace de Gady war Schultheiss von Freiburg Zur Familie zahlten auch Angehorige des geistlichen Standes darunter Joseph 1746 1788 Chorherr von St Niklaus Anne Elisabeth 1674 1749 und ihre Nichte Marie Angelique 1705 1788 Oberinnen des Ursulinerinnen Klosters in Freiburg sowie Marie Colombe 1759 Abtissin des Klosters La Fille Dieu in Romont Auch wenn die Gadys zu den einflussreichen Familien zahlten war ihre finanzielle Lage prekar Zwar besassen die de Gady ein Stadtpalais und ein Landhaus in Montagny einige von ihnen starben aber mittellos 16 Tobie Gottrau 26 April 1623 Freiburg 26 September 1698 Freiburg war katholisch und stammte von Freiburg Er war der Sohn des Tobie Gottrau der Herrn von Pensier Hauptmann Ratsherr und Statthalter war und der Catherine Tugginer Er heiratete Anne Marie Elisabeth geborene Gottrau Tochter des Jean Guillaume Gottrau Tobie Gottrau war Herr von Pensier und Hauptmann einer Kompanie in spanisch burgundischen Diensten 1646 hatte er Einsitz im Freiburger Rat der Zweihundert 1647 1652 bekleidete er das Amt des Landvogts von Montagny 1653 sass er im Rat der Sechzig 1655 1660 war er Landvogt von Greyerz 1657 1660 amtierte er als Venner 1660 nahm er Einsitz im Kleinen Rat 1663 amtierte er als Burgermeister und 1679 1697 amtierte er alternierend als Burgermeister oder Schultheiss von Freiburg 17 Die Reyff welche sich neben den beiden Hauptlinien von Cugy und Lentigny in weitere Linien aufspalteten wurden 1627 ins Patriziat aufgenommen und gehorten 1781 zu den 15 als adlig anerkannten Geschlechtern Funf Generationen taten sich neben dem Staatsdienst als Maler Bildhauer Architekten und Ingenieure hervor Die Sohne des Malers Francois ca 1578 1646 Jean Francois Pancrace 1633 1677 und Jean Jacques 1627 1700 leiteten nacheinander das bedeutendste Bildhaueratelier des Barocks in Freiburg in dem auch ihr Bruder Jacques 1618 bis vor 1649 mitarbeitete 1695 zog Jean Jacques zu seinen Sohnen Pietro 1661 1711 und Francesco 1662 bis nach 1732 nach Rom die dort ebenfalls als Bildhauer wirkten Sein in Rom und Madrid tatiger Enkel Ferdinando 1690 1750 erneuerte 1724 das Freiburger Burgerrecht 18 Der Bruder Jacques Reyff dessen Existenz lange verborgen blieb obwohl er Autor hervorragender Skulpturen ist verstarb wahrend des Baus der Loretokapelle Das Wappen der Reyffs zu Fussen des Jakobus des Alteren war nicht nur eine Hommage an den Apostel Spaniens und die Pilger von Compostela sondern auch ein Zeichen der Zuneigung fur den Bruder der wahrend des Baus des Heiligtums fruhzeitig gestorben war als er als Leiter der Werkstatt in der Lage gewesen ware seine Weltanschauung frei auszudrucken 19 Tourismus BearbeitenZwar finden heutzutage keine Wallfahrten zur Loretokapelle statt Trotzdem hat der Ort fur den Tourismus eine gewisse Bedeutung Wegen ihrer vorzuglichen Lage ist die Aussichtsterrasse der Loretokapelle oft Standort fur Erinnerungsfotos mit dem Turm der Kathedrale und der Poyabrucke im Hintergrund Wiederholt fuhrten nationale und internationale Radrennen uber den mit Kopfsteinen gepflasterten steilen Loretoweg von der Freiburger Unterstadt nach Burglen zuletzt die Tour de Suisse 2019 20 und die Tour de Romandie 2021 21 Literatur BearbeitenMarcel Strub Les monuments d art et d histoire du canton de Fribourg Tome III La ville de Fribourg Les monuments religieux deuxieme partie Hrsg Societe d histoire de l art en Suisse Les monuments d art et d histoire de la Suisse Nr 41 Birkhauser Bale 1959 S 342 353 ekds ch Elisabeth Castellani Sturzel Hans Franz Reyff als Architekt Ein Beitrag zur Auseinandersetzung mit der Architektur des 17 Jh in der Schweiz In Beitrage zur Kunst des Barock in Freiburg Schweiz Sonderdruck aus Freiburger Geschichtsblatter Nr 61 1977 S 70 105 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in FreiburgWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Loretokapelle Freiburg i Ue Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Marcel Strub Les monuments d art et d histoire du canton de Fribourg Tome III La ville de Fribourg Les monuments religieux deuxieme partie Hrsg v Societe d histoire de l art en Suisse Bale Birkhauser 1959 Les monuments d art et d histoire de la Suisse Bd 41 S 344 Marcel Strub Les monuments d art et d histoire du canton de Fribourg Tome III La ville de Fribourg Les monuments religieux deuxieme partie Hrsg v Societe d histoire de l art en Suisse Bale Birkhauser 1959 Les monuments d art et d histoire de la Suisse Bd 41 S 344 346 Marcel Strub Les monuments d art et d histoire du canton de Fribourg Tome III La ville de Fribourg Les monuments religieux deuxieme partie Hrsg v Societe d histoire de l art en Suisse Bale Birkhauser 1959 Les monuments d art et d histoire de la Suisse Bd 41 S 346 Hermann Schopfer Kunstfuhrer Stadt Freiburg Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Verkehrsverein der Stadt Freiburg und Umgebung Verkehrsverein der Stadt Freiburg und Umgebung 1979 S 86 87 Marcel Strub Les monuments d art et d histoire du canton de Fribourg Tome III La ville de Fribourg Les monuments religieux deuxieme partie Hrsg v Societe d histoire de l art en Suisse Bale Birkhauser 1959 Les monuments d art et d histoire de la Suisse Bd 41 S 349 350 a b Michel Charriere La chapelle de Lorette Lieu de memoire fribourgeois In Almanach du Pays de Fribourg Nr 118 Editions Saint Paul Fribourg 1996 ISBN 3 7228 0388 8 S 50 54 Chartularium von 1294 aus Anlass der Heirat von Philipp I von Tarent mit Thamar Angelina Komnene in der Vatikanischen Bibliothek Elisabeth Castellani Sturzel Hans Franz Reyff als Architekt Ein Beitrag zur Auseinandersetzung mit der Architektur des 17 Jh in der Schweiz In Beitrage zur Kunst des Barock in Freiburg Schweiz Sonderdruck aus Freiburger Geschichtsblatter Nr 61 1977 S 75 a b Marcel Strub Les monuments d art et d histoire du canton de Fribourg Tome III La ville de Fribourg Les monuments religieux deuxieme partie Hrsg v Societe d histoire de l art en Suisse Bale Birkhauser 1959 Les monuments d art et d histoire de la Suisse Bd 41 S 342 Marcel Strub Les monuments d art et d histoire du canton de Fribourg Tome III La ville de Fribourg Les monuments religieux deuxieme partie Hrsg v Societe d histoire de l art en Suisse Bale Birkhauser 1959 Les monuments d art et d histoire de la Suisse Bd 41 S 342 343 Marcel Strub Les monuments d art et d histoire du canton de Fribourg Tome III La ville de Fribourg Les monuments religieux deuxieme partie Hrsg v Societe d histoire de l art en Suisse Bale Birkhauser 1959 Les monuments d art et d histoire de la Suisse Bd 41 S 343 Kulturguterschutzinventar mit Objekten von nationaler und regionaler Bedeutung PDF In Bundesamt fur Bevolkerungsschutz BABS Schweizerische Eidgenossenschaft 13 Oktober 2021 abgerufen am 4 Januar 2022 J Zemp La maison de Techtermann a Fribourg In Societe des Amis des Beaux Arts amp des Ingenieurs amp Architects Hrsg Fribourg artistique a travers les ages Josue Labastrou Fribourg 1906 Denis de Techtermann Techtermann In Historisches Lexikon der Schweiz HLS 19 Februar 2014 abgerufen am 17 Februar 2022 Portrait de Peter Heinricher 1563 1624 Museum fur Kunst und Geschichte Freiburg E Collection MAHF Sebastien Rial Gady de In Historisches Lexikon der Schweiz HLS 20 Mai 2003 abgerufen am 17 Februar 2022 Ernst Tremp Gottrau Tobie de In Historisches Lexikon der Schweiz HLS 30 November 2005 abgerufen am 17 Februar 2022 Lucienne Hubler Reyff In Historisches Lexikon der Schweiz HLS 11 Mai 2012 abgerufen am 17 Februar 2022 Gerard Pfulg Jacques Reyff Sculpteur fribourgeois de l epoque baroque 1618 1649 Imprimerie Fragniere Fribourg 1950 S 305 320 Tour de Suisse 2019 Passagen auf Freiburger Territorium In News Staat Freiburg 11 Juni 2019 abgerufen am 4 Januar 2022 Tour de Romandie 2021 Zweimal Start und Ziel im Kanton Freiburg In News Staat Freiburg 27 April 2021 abgerufen am 4 Januar 2022 46 80106 7 16643 Koordinaten 46 48 3 8 N 7 9 59 1 O CH1903 579220 183358 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Loretokapelle Freiburg i Ue amp oldid 231263150