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Der Lisztaffe Saguinus oedipus ist eine Primatenart aus der Familie der Krallenaffen Der gebrauchliche deutschsprachige Name karikiert die Ahnlichkeit seiner Haartracht mit der des osterreichisch ungarischen Komponisten Franz Liszt LisztaffeLisztaffe Saguinus oedipus SystematikTeilordnung Affen Anthropoidea ohne Rang Neuweltaffen Platyrrhini Familie Krallenaffen Callitrichidae Tribus Tamarine Saguinini Gattung SaguinusArt LisztaffeWissenschaftlicher NameSaguinus oedipus Linnaeus 1758 Portrat Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise und Ernahrung 4 Fortpflanzung 5 Gefahrdung 6 Systematik 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenLisztaffen erreichen eine Kopfrumpflange von 21 bis 26 Zentimetern der Schwanz ist mit 33 bis 41 Zentimetern langer als der Korper Das Gewicht betragt 300 bis 450 Gramm Ihr Fell ist am Rucken und an den Schultern braun am Bauch und an den Gliedmassen weisslich gelb gefarbt Wie bei allen Krallenaffen befinden sich an den Fingern und Zehen mit Ausnahme der Grosszehe Krallen statt Nageln Der lange Schwanz ist an der Wurzel rotlich braun und wird zur Spitze hin schwarz Herausragendstes Kennzeichen sind die langen weissen Haare die vom Kopf uber die Schultern hangen Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiete der Arten aus der Saguinus oedipus Gruppe LisztaffeGeoffroy PeruckenaffeWeissfusstamarinLisztaffen sind ausschliesslich im nordwestlichen Kolumbien beheimatet wo sie in der Region an der Karibikkuste vorkommen Ihr Lebensraum sind Walder wobei sie sowohl in Regenwaldern als in trockeneren Waldformen zu finden sind Sie sind dabei auf Gebiete mit dichtem Unterholz angewiesen Lebensweise und Ernahrung BearbeitenWie alle Krallenaffen sind die Lisztaffen tagaktive Baumbewohner Im Geast bewegen sie sich auf allen vieren oder springend fort Diese Tiere leben in Gruppen von drei bis neun Tieren zusammen die aus einem dominanten monogam lebenden Paar ihrem Nachwuchs und meist noch anderen untergeordneten jungeren Tieren bestehen Eine Gruppe bewohnt ein Revier von 7 bis 10 Hektar Grosse welches mit Drusensekreten markiert wird Eindringlinge aus anderen Gruppen schuchtern sie ein indem sie ihren Anal und Genitalbereich deutlich zur Schau stellen Die Nahrung der Lisztaffen besteht uberwiegend aus Insekten und Fruchten daneben nehmen sie auch kleine Wirbeltiere und Baumsafte zu sich Fortpflanzung BearbeitenUblicherweise pflanzt sich nur das dominante Paar einer Gruppe fort Zweimal im Jahr bringt das Weibchen nach rund 140 tagiger Tragzeit zwei Jungtiere zur Welt In erster Linie kummert sich der Vater um den Nachwuchs er tragt ihn auf seinem Rucken und bringt ihn der Mutter nur zum Saugen Auch die anderen Gruppenmitglieder kummern sich um die Jungtiere Nach rund drei Monaten sind die Jungen entwohnt ihre Geschlechtsreife erlangen Weibchen nach 18 und Mannchen nach 24 Monaten Die Lebenserwartung liegt bei ungefahr 10 Jahren Gefahrdung BearbeitenIn den 1960er und 1970er Jahren wurden tausende Tiere gefangen und als Labortiere in die USA exportiert Diese Praxis ist heute verboten stattdessen stellt die fortschreitende Zerstorung ihres Lebensraums das grosste Problem dar Es gibt drei Schutzgebiete die Umsetzung des Artenschutzes ist aber oft nicht gewahrleistet Die IUCN schatzt dass in den letzten 18 Jahren drei Generationen die Gesamtpopulation um uber 80 zuruckgegangen ist und listet die Art als vom Aussterben bedroht critically endangered Die Gesamtpopulation belauft sich auf rund 6000 Tiere davon 2000 ausgewachsene Systematik BearbeitenDer Lisztaffe bildet zusammen mit dem Geoffroy Peruckenaffen und dem Weissfusstamarin die oedipus Gruppe innerhalb der Gattung der Tamarine Saguinus Die oedipus Gruppe ist geographisch von den ubrigen Tamarinen isoliert da sie nicht wie die anderen Arten im Amazonasbecken sondern im nordwestlichen Kolumbien und in Panama leben Der Artzusatz im wissenschaftlichen Namen bezieht sich vermutlich auf Odipus aus der griechischen Mythologie Literatur BearbeitenThomas Geissmann Vergleichende Primatologie Springer Verlag Berlin u a 2003 ISBN 3 540 43645 6 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World 6th edition Johns Hopkins University Press Baltimore MD 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 Beolens Watkins amp Grayson The Eponym Dictionary of Mammals JHU Press 2009 S 296 Oedipus Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lisztaffe Album mit Bildern Videos und Audiodateien Informationen und Fotos bei arkive org Memento vom 30 Januar 2016 im Internet Archive Informationen auf Animal Diversity Web englisch IUCN Eintrag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lisztaffe amp oldid 229101981