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Die Lilienthaler Heerstrasse volksmundlich auch Langer Jammer ist eine historische Strasse in Bremen im Stadtteil Horn Lehe Ortsteile Lehe und hauptsachlich Lehesterdeich Sie fuhrt in Sud Nord Richtung von der Leher Heerstrasse zur Borgfelder Heerstrasse nach Bremen Borgfeld und der niedersachsischen Umlandgemeinde Lilienthal Lilienthaler HeerstrasseLanger JammerWappenStrasse in BremenLilienthaler HeerstrasseSiedlungshauser der Roten Siedlung am Langen Jammer BasisdatenStadt BremenStadtteil Horn LeheAngelegt 12 13 JahrhundertNeugestaltet 2001 02Querstrassen Gerold Janssen Str Im Leher Felde Werner von Siemens Str Autobahn zubringer Horn Lehe Kopernikusstr Peter Henlein Str Hoger Weg Am Lehester Deich Am DistelkampBauwerke Rote SiedlungNutzungNutzergruppen Strassenbahn Autos Fahrrader und FussgangerStrassen gestaltung zumeist zweispurige Strasse mit zwei mittigen begrunten Strassen bahn gleisenTechnische DatenStrassenlange 2150 MeterDie Lilienthaler Heerstrasse ist die Strasse mit der elfthochsten Hausnummer Nr 384 in Bremen 1 Die Querstrassen und Anschlussstrassen wurden unter anderem benannt Im Leher Felde als Flurbezeichnung in der Leher Feldmark Autobahnzubringer Horn Lehe der Autobahn A 27 Hoger Weg als Flurbezeichnung fur einen hoheren Weg Am Lehester Deich als einer der altesten Deiche in der Leher Feldmark im Hollerland fruher nach Westen als Weg nach m Blockland sowie nach Osten als Landweg nach m Hollerland bezeichnet Durchgang zum Am Distelkamp als eine Flurbezeichnung ansonsten siehe die verlinkten Namensgeber bei der Auflistung der Querstrassen in der Infobox Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Name 1 2 Entwicklung 1 3 Rote Siedlung 1 4 Verkehr 2 Gebaude und Anlagen 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Horfunk 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenName Bearbeiten Der schnurgerade Breeten Weg Breen Week wird im Volksmund auch als Langer Jammer bezeichnet da er fur die Fuhrwerke und Burger bis nach Horn schier endlos erschien In Bremen entstanden nach 1800 eine Reihe von Militarstrassen die als Chaussee oder Heerstrasse benannt wurden Die bis 1830 ausgebaute Lilienthaler Chaussee wurde spater in Lilienthaler Heerstrasse umbenannt 2 Entwicklung Bearbeiten nbsp Karte der Gohgrafschaft Hollerland von 1796 mit dem Breeten Weg zwischen linkem und mitt lerem Karten drittel rechts geneigt von unten nach oben ver laufend Der Lehester Deich war neben dem Achterdiek einer der altesten Deiche der Wumme im Hollerland Er wurde am Ende des 12 Jahrhunderts bei der ersten Kultivierung durch die Hollander Hollerkolonisation angelegt Hier entstand eine fruhe Besiedlung Zuvor gab es 1235 bereits das benachbarte Dorf Borchfelde und den Ort Lilienthal mit dem Kloster Lilienthal von 1232 Das Gebiet gehorte zum Goh Hollerland Der Weg wurde vom Kloster Lilienthal angelegt und spater mit Eichen gesaumt Fuhrwerke transportierten Torf nach Lilienthal und nach Bremen Der Breeten Weg findet sich 1671 in einer Karte von N Meyer 1799 in einer Borgfelder Karte und 1796 in einer Karte von Ober Blockland und der Gohgrafschaft Hollerland 1745 war Lilienthal bereit Kosten fur einen Steinweg beizusteuern wenn das Bruckengeld an der Borgfelder Brucke entfiele Ab 1806 erfolgte die Erhohung und Pflasterung des Weges 1813 wohnten 151 Burger an dem Weg 1829 30 nach dem Ausbau zur Chaussee mit einem Sommerweg wurde Wegegeld erhoben das bei Lehe am Einnehmerhauschen beim Wirtshaus Bremermann entrichtet werden musste Einen weiteren Schlagbaum passierten die Fuhrwerke kurz vor Borgfeld beim fruheren Wirtshaus von Schleper spater Zum Vogt Der einseitige Sommerweg erhielt spater eine Schotterdecke 2 In der Zeit des Nationalsozialismus entstand an der Westseite der Strasse eine Kleinsiedlung mit Volkswohnungen siehe Rote Siedlung 3 4 Die dunnbesiedelte Landgemeinde von Bremen wurde 1945 als Ortsteil Lehesterdeich in den Stadtteil Horn Lehe eingegliedert Erst ab den 1960er Jahren fand eine intensive Wohnbebauung mit vielen Reihenhausern aber auch Einfamilien und Geschosswohnungshausern im Umfeld der Strasse statt Der Lange Jammer musste deshalb 1967 als fortan vierspurige Strasse breiter werden 2009 hatte der Ortsteil 11 591 Einwohner Rote Siedlung Bearbeiten Mitte der 1930er Jahre wurde von den Nationalsozialisten im Rahmen ihres Programms Volkswohnungen fur Volksgenossen die Kleinsiedlung an der Westseite der Strasse erbaut Hausnummern 238 356 in der besitzlose Stadtfamilien preiswert wohnen und sich durch Obst und Gemuseanbau sowie Tierhaltung teilweise selbst versorgen sollten Sie hiess im Volksmund Rote Siedlung Rote Gefahr da die Siedlungshauser rote Ziegeldacher hatten und zudem das Aussenmauerwerk aus hellroten Ziegelsteinen ursprunglich sichtbar war 1952 wurden die Hauser gelb angestrichen da war es dann die Gelbe Gefahr 3 4 5 Die Volkssiedlung umfasste 30 eingeschossige Wohngebaude mit ursprunglich jeweils vier Wohnungen Jeweils drei kleine Doppelhauser mit Nebengebauden fur Tierhaltung Toilette und Waschkuche gruppierten sich um einen Hof 3 Hinter den Hausern waren Gartenflachen fur den Obst und Gemuseanbau ursprunglich vorgesehen fur die Selbstversorgung In den ehemaligen Volkswohnungen lebten seinerzeit vorrangig kinderreiche Arbeiterfamilien Um den Gesamtcharakter des historisch einmalige n und unbedingt erhaltenswerte n Bauensemble s zu bewahren forderte der Beirat Horn Lehe im Marz 2017 die Aufstellung eines Bebauungsplanes mit einer entsprechenden Gestaltungssatzung 4 Verkehr Bearbeiten Die Strassenbahn Bremen verkehrt seit 2002 mit den Strassenbahnlinien 4 Lilienthal bzw Borgfeld Hauptbahnhof Domsheide Arsten 4 S Lilienthal Borgfeld Kirchbachstrasse und N 4 Arsten Hauptbahnhof Schwachhausen Horn Borgfeld Falkenberg Die Linie 4 wurde 2014 uber Borgfeld hinaus durch Lilienthal zum Ortsteil Falkenberg verlangert Im Nahverkehr in Bremen verkehrte auf der Lilienthaler Heerstrasse die Buslinie 31 In das Umland fahren die Buslinien 630 Bremen Hbf Borgfeld Lilienthal Zeven Bf Sud und 670 Bremen Hbf Borgfeld Lilienthal Worpswede Gebaude und Anlagen BearbeitenAn der Strasse befinden sich ein bis viergeschossige Gebaude die zumeist Wohnhauser sind Erwahnenswerte Gebaude und AnlagenNr 1 viergesch Wohnanlage Nr 4 eingesch Wohnhaus mit Mansarddach von vor 1920 das villenahnliche Gebaude wurde nach Umbau von 1987 bis 2015 von der Lebenshilfe fur Wohngruppen genutzt seitdem dient es als Burogebaude Nr 6 dreigesch Buro und Wohnhaus von um 1963 fruher Sitz der Flugschule der Lufthansa Brucke der Autobahn A 27 Nr 142 zweigesch Wohnhaus ehemaliges Gemeindeburo nach einem Umbau aus den 1930er Jahren Nr 174 176 zweigesch Hotel und Gasthaus fruher von Behnemann hernach Traue Hotel Deutsche Eiche dient seit 2015 als Fluchtlingsunterkunft in Form einer Inobhutnahmeeinrichtung fur junge mannliche unbegleitete Fluchtlinge Nr 178 dreigesch Gebaude und umstrittener Umbau 6 Nr 180 184 Abriss der eingesch Wohnhauser fur den Autobahnzubringer Nr 180 bis 1933 Sitz des Ortsamtes Lehester Deich Nr 189 zweigesch modernes Burohaus der Post und der Postbank nbsp Gasthaus Bremermann Ecke Am Lehester Deich um 1900Nr 194 232 eingesch Doppelwohnhauser der Bau und Siedlungsgenossenschaft Volkswohl von 1924 25 nach Planen von Franz Kolbel Nr 238 356 eingesch Wohnhauser von 1935 39 mit Zwerchgiebel und fruher mit Ziegelfassaden bei der Roten Siedlung stehen um einen Hof drei Gebaude mit insgesamt zwolf Wohnungen Volkswohnungen 4 Nr 256 1 gesch Siedlungshaus von 1935 39 mit Anbau von 2016 nach Planen von Kaars Schlichtmann Nr 259 viergesch Polizeirevier Horn Nr 382 eingesch verklinkerte Wohn und Geschaftshaus mit Kruppelwalmdach von um 1930 Nr 362 376 eingesch Siedlungshauser von um 1936 Nr 382 eingesch Wohn und Geschaftshaus Kruse von um vor 1930 mit Mansarddach und Klinkerfassade Nr 384 zweigesch Wohn und Gasthaus mit Walmdach seit um 1990 China Restaurant Canton Ecke Am Lehester Deich 81 eingesch Gebaude mit Kruppelwalm ehem Gasthaus Bremermann gegr 1683 als Putzbau nach 1945 Gaststatte Zum alten Krug 2005 08 Gaststatte Palmyra mit Fachwerkfassade dann Restaurant Diavoletto Hollerfleet als Grenze zu BorgfeldSiehe auch BearbeitenBremer StrassenLiteratur BearbeitenHerbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon 2 erweiterte und aktualisierte Auflage In zwei Banden Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X Erstausgabe 2002 Erganzungsband A Z 2008 ISBN 978 3 86108 986 5 Monika Porsch Bremer Strassenlexikon Gesamtausgabe Schunemann Bremen 2003 ISBN 3 7961 1850 X Michael Koppel Horn Lehe Lexikon Vom 29 Statut bis Zur schonen Aussicht Edition Temmen Bremen 2012 ISBN 978 3 8378 1029 5 Horfunk BearbeitenDer Lange Jammer In Nordwestradio Sendereihe Schauplatz Nordwest gesendet am 6 Mai 2014 Horfunk Kurzreportage siehe Programmhinweis auf radiobremen de Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lilienthaler Heerstrasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Chronik Horn LeheEinzelnachweise Bearbeiten onlinered Die 13 Bremer Strassen mit den hochsten Hausnummern In weser kurier de Bremer Tageszeitungen AG 26 Februar 2017 abgerufen am 11 Juni 2017 Quelle Statistisches Landesamt Bremen a b Ernst Solbrandt Langer Jammer In Das Horn Mitteilungsblatt des Burgervereins Horn Lehe Nr 1 2 23 Juli 1955 online in chronik horn lehe de a b c Helmut Weihsmann Bauen unterm Hakenkreuz Architektur des Untergangs Promedia Wien 1998 ISBN 3 85371 113 8 S 332 a b c d Maren Brandstatter Beirat fordert Gestaltungssatzung In weser kurier de Bremer Tageszeitungen AG 3 April 2017 abgerufen am 10 Juni 2017 Peter Erdmann Mit Traumen und mit Tranen Wanderausstellung des Arbeitskreises Bremer Archive uber Migration in der Hansestadt macht in Borgfeld Halt In Wumme Zeitung 31 Marz 2010 S 4 Volker Junck Rotlicht Geruchte am Langen Jammer In Weser Kurier 26 Mai 2006 S 13 53 1105554 8 889158 Koordinaten 53 6 38 N 8 53 21 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lilienthaler Heerstrasse amp oldid 220839342