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Lieselotte Friedlaender 4 Mai 1898 in Hamburg 18 Dezember 1973 in Berlin war eine deutsche Pressezeichnerin Modezeichnerin Gebrauchsgrafikerin und Malerin Sie gilt als eine der bekanntesten Modeillustratorinnen der Weimarer Zeit 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLieselotte Friedlaenders Vater Konrad war Korvettenkapitan 2 ihr Grossvater war der Philologe und Altertumsforscher Ludwig Friedlander Georg Dehio war ihr angeheirateter Onkel Ihre Eltern zogen 1909 nach Berlin wo sie ihre erste kunstlerische Ausbildung bei Hermann Sandkuhl erhielt Ab 1913 lernte sie in der Zeichenklasse Georg Tappert an der privaten Wilmersdorfer Kunstschule von 1916 bis 1918 war sie an der Kunstgewerbeschule Kassel und dann wieder in Berlin an der Kunstgewerbeschule Charlottenburg bei Edmund Schaefer Ab 1921 assistierte sie im Atelier des Werbegrafikers Lucian Zabel 1893 1936 Als Modezeichnerin hatte sie einen ersten Auftrag fur ein Schnittmusterheft beim Ullstein Verlag als Zeichnerin wurde sie in den Zeitschriften Lustige Blatter Uhu Elegante Welt und Styl gedruckt Ab 1922 arbeitete sie dann regelmassig fur den Moden Spiegel einer Beilage des Berliner Tageblatts im Mosse Verlag Dessen asthetische Erscheinung pragte sie mit ihren Titelillustrationen und als Redaktionsmitglied neben Ola Alsen und Ruth Gotz massgeblich Ihre Illustrationen erreichten durch die hohe Abonnementenschaft des Tageblattes einen sehr grossen Bekanntheitsgrad und pragten die mediale Rezeption des neuen selbstbewussten und sportlichen Frauentyps der 20er Jahre 1 In dieser Hauptphase ihres Schaffens den Zwanziger Jahren zeichnete Friedlaender nicht nur fur die Presse sondern hatte auch Auftrage als Buchillustratorin sowie als Werbegraphikerin fur IG Farben Tretorn Schuhe und Etam Strumpfe Auch portratierte sie mit Rosa Valetti Asta Nielsen Conrad Veidt und Lilly Flohr einige Filmstars der 1920er Jahre Ihre Tatigkeiten kamen durch die Weltwirtschaftskrise ins Schwanken Der Durchbruch der Pressefotografie Mitte der 1920er Jahre veranderte den Stellenwert der Pressezeichnung und schliesslich trieb das politisch durchgesetzte Frauenbild des Nationalsozialismus die Frauen aus den Berufen Friedlaender wurde bereits 1933 wegen ihrer judischen Vorfahren aus dem Verlagshaus Mosse entlassen und hatte Berufsverbot 3 da sie erst nach einer Fursprache 1938 in die Reichskunstkammer aufgenommen wurde Im Jahr 1934 war sie fur kurze Zeit in Schutzhaft 4 Sie versuchte sich mit Gelegenheitsarbeiten auch als Kostum und Buhnenbildnerin uber Wasser zu halten nun unter dem Geburtsnamen ihrer Mutter als Lilo Madrian und anderen Pseudonymen Da die deutsche Kriegsfuhrung zur Bombardierung Hamburgs und Berlins fuhrte musste sie 1943 nach Kirchdorf in der Provinz Hannover ausweichen wo sie bis 1949 lebte Gezwungenermassen hatte sie nicht nur ihren Namen sondern auch ihren erkennbaren Malstil in eine traditionelle Richtung ohne schopferische Inspiration geandert und ihre Sujets wurden Landschaften Blumenstillleben und Portrats der Dorfbewohner Ihr Lebenspartner in den 1930er Jahren der Zeichner Gunter Katzke 5 fiel im Krieg Zuruck in West Berlin hatte sie in den 1950er Jahren nur noch sporadische Auftrage als Gebrauchsgrafikerin etwa fur ein Berliner Bekleidungskaufhaus und fur Lux Zigaretten an ihre Erfolge vor der Zeit des Nationalsozialismus konnte sie nicht mehr anknupfen dafur fehlten ihr die Kraft und die geflohenen und umgebrachten Kollegen 6 Die Berliner Schauspielerin Ciliane Dahlen Friedlander war ihre Adoptivtochter 7 Literatur BearbeitenBurcu Dogramaci Friedlaender Lieselotte In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 45 Saur Munchen u a 2005 ISBN 3 598 22785 X S 114 f Burcu Dogramaci Lieselotte Friedlaender 1898 1973 eine Kunstlerin der Weimarer Republik Ein Beitrag zur Pressegraphik der zwanziger Jahre mit einem Verzeichnis der Werke 1920 bis 1933 Tubingen Wasmuth 2001 ISBN 3 8030 3098 6 Zugl Hamburg Univ Diss 2000 W Michael Blumenthal Hrsg Lieselotte Friedlaender 1898 1973 Schicksal einer Berliner Modegraphikerin Ausstellung des Judischen Museums Berlin und der Modeabteilung des Stadtmuseums Berlin 13 November 1998 bis 10 Januar 1999 Ephraim PalaisWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Lieselotte Friedlaender im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Lieselotte Friedlaender bei KunstlerdatenbankEinzelnachweise Bearbeiten a b Burcu Dogramaci Frauen die ihr Geld selbst verdienen Lieselotte Friedlaender der Moden Spiegel und das Bild der grossstadtischen Frau In Garconnes a la Mode im Berlin und Paris der zwanziger Jahre herausgegeben von Stephanie Bung Margarete Zimmermann Wallstein 2006 S 47 67 Burcu Dogramaci Lieselotte Friedlaender 1898 1973 S 192 Die Ablehnung fur die Reichskulturkammer hatte Bernhard Gaber Bernhard Gaber bei DNB ausgefertigt Burcu Dogramaci Lieselotte Friedlaender 1898 1973 S 190 Burcu Dogramaci Lieselotte Friedlaender 1898 1973 S 161 Gunter Katzke Burcu Dogramaci Lieselotte Friedlaender 1898 1973 S 167 169 Ciliane Dahlen Friedlander 21 Juli 1921 14 Oktober 2006 Normdaten Person GND 12357286X lobid OGND AKS LCCN nr2002010130 VIAF 15682309 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Friedlaender LieselotteKURZBESCHREIBUNG deutsche Pressezeichnerin Modezeichnerin Gebrauchsgrafikerin und MalerinGEBURTSDATUM 4 Mai 1898GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 18 Dezember 1973STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lieselotte Friedlaender amp oldid 205767262