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Themen der modernen Geschichte der Tschechoslowakei und der Tschechischen Republik Dabei handelt es sich insbesondere um die Einziehung des Vermogens des Haus Liechtenstein Neben acht Mitgliedern der herrschenden Dynastie verloren auch 30 weitere Burger des Furstentums Liechtenstein ihren Besitz Dieses historische Ereignis wurde von der gemeinsamen Tschechisch Liechtensteinischen Historikerkommission eingehend untersucht die von den Regierungen beider Lander nach der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen am 18 September 2009 eingesetzt wurde Die liechtensteinische Regierung gab die Anspruche ihrer Burger nicht auf ebenso wenig gab der regierende Furst Hans Adam II die Anspruche seiner Familie auf Es handelt sich nicht um ein nationales sondern um ein internationales Problem zu dem das Volkerrecht gehort Die Benes Dekrete sollten nach Ansicht von Furst Hans Adam II nicht fur das Eigentum liechtensteinischer Burger verwendet werden Inhaltsverzeichnis 1 Historie 1 1 1918 Anfang der Bodenreform in der Tschechoslowakei 1 2 1918 bis 1939 Beziehungen innerhalb der Zwischenkriegszeit 1 3 Einstellung der diplomatischen Beziehungen zwischen der Tschechoslowakei und Liechtenstein 1 4 Liechtensteins Rolle im Zweiten Weltkrieg 1 5 Die Benes Dekrete 1 6 Liste der Liechtensteiner deren Eigentum 1945 in der Tschechoslowakei beschlagnahmt wurde 1 7 Seit 2009 Aufnahme der diplomatischen Beziehungen 2 Fall Ricany 2 1 Ahnliche Falle 3 Verhandlungsbereitschaft zwischen Tschechien und Liechtenstein 4 Staatenbeschwerde Liechtensteins an den Europaischen Gerichtshof fur Menschenrechte 4 1 Mogliche Implikationen und Reaktionen die Liechtenstein befurchtet 5 EinzelnachweiseHistorie Bearbeiten1918 Anfang der Bodenreform in der Tschechoslowakei Bearbeiten Im Oktober 1918 wurde eine Bodenreform in der Tschechoslowakei durchgefuhrt Das Haus Liechtenstein verlor Besitzungen durch Verstaatlichung und Zwangsverausserung in Bohmen Mahren und Schlesien Dabei missachtete die Tschechoslowakei die liechtensteinische Souveranitat Die damaligen Bemuhungen durch die Regierung Liechtensteins und dem Haus Liechtenstein die liechtensteinische Souveranitat anzuerkennen schlugen fehl 1 1918 bis 1939 Beziehungen innerhalb der Zwischenkriegszeit Bearbeiten In der Zwischenkriegszeit bestritt die Tschechoslowakei die Eigenstaatlichkeit und Souveranitat des Furstentum Liechtensteins Ab 1929 fand eine Volkszahlung in der Tschechoslowakei statt Beschlagnahmung fand bei deutscher oder ungarischer Nationalitat statt Im Jahr 1935 wurde die Bodenreform in der Tschechoslowakei fur abgeschlossen erklart Drei Jahre spater erkannte die Tschechoslowakei Liechtenstein nun als Staat an Gleichzeitig wurden diplomatische Beziehungen uber die Schweiz aufgenommen 1 Einstellung der diplomatischen Beziehungen zwischen der Tschechoslowakei und Liechtenstein Bearbeiten Das Munchner Abkommen im Jahr 1938 die Zerschlagung der Ersten Tschechoslowakische Republik sowie der Zweite Weltkrieg fuhrten zu einer faktischen Einstellung der diplomatischen Beziehungen Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges weigerte sich die Tschechoslowakei mit Liechtenstein die diplomatischen Beziehungen wieder aufzunehmen dies sah Liechtenstein als mangelnde Respektierung der liechtensteinischen Souveranitat an 1 Liechtensteins Rolle im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Das Furstentum Liechtenstein hatte 1868 seine Armee abgeschafft und war seitdem in allen Konflikten ein neutrales Land Auch wahrend des Zweiten Weltkriegs blieb Liechtenstein streng neutral Da das Furstentum nach dem Ersten Weltkrieg eine Zoll und Wahrungsunion mit der Schweiz schloss deren Grenz und Zollwache die Grenzen bewachte und bis heute bewacht hielt es sich auch an die Vorschriften seines ebenfalls neutralen Nachbarn Vom 2 bis 3 Marz 1939 unternahm Furst Franz Josef II einen Hoflichkeitsbesuch in Berlin wo er mit den Ministern der Reichsregierung sowie mit Adolf Hitler zusammentraf Kurz nach diesem Besuch versuchte die Volksdeutsche Bewegung in Liechtenstein am 24 Marz 1939 einen Staatsstreich der jedoch scheiterte Die uberwiegende Mehrheit der Bevolkerung unterstutzte den Fursten und sprach sich fur die Neutralitat und Unabhangigkeit ihres Landes aus Eine weitere Annexion des Furstentums drohte im August 1943 im Zusammenhang mit dem letztlich nicht realisierten Plan Papst Pius XII aus dem Vatikan zu entfuhren und ihn in Vaduz unter der Kontrolle des Dritten Reiches anzusiedeln Der Furst seine Regierung und sein Parlament verteidigten die Unabhangigkeit Liechtensteins aber Vaduz stand bei den Nationalsozialisten standig im Verdacht Spionage gegen Deutschland zu betreiben Beziehungen zu den Alliierten unterhielt das Furstentum uber die Schweiz Wie die Arbeit eines internationalen Teams von sechs Historikern gezeigt hat missbrauchte die liechtensteinische Furstenfamilie wahrend des Zweiten Weltkriegs auf ihren landwirtschaftlichen Grundstucken in Osterreich die Arbeit der versklavten Menschen des Konzentrationslagers Strasshof und kaufte Eigentum das Juden sowohl im ehemaligen Osterreich als auch in der ehemaligen Tschechoslowakei gestohlen worden war Liechtenstein tauschte jedoch nicht mit Gold oder anderen von Juden geraubten Wertsachen Zudem kam die Historikerkommission zum Schluss dass die Schweiz tausende judische Fluchtlinge zuruckschickte und Schweizer Unternehmen Handel mit NS Deutschland betreibten Liechtenstein nahm insgesamt 400 Fluchtlinge aus dem von Nationalsozialisten kontrollierten Osterreich auf schickte jedoch 165 Fluchtlinge zuruck 2 Die Benes Dekrete Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Vermogenswerte von insgesamt 39 liechtensteinischen Staatsburgern unter Nationalverwaltung gestellt und beschlagnahmt Dies geschah auf Basis der Benes Dekrete Nr 5 und Nr 12 Unter den betroffenen Staatsburgern war auch der Landesfurst Furst Franz Josef II betroffen Begrundet wurde dies mit der falschlichen Behauptung der tschechoslowakischen Behorden dass sich der Furst und seine Familie bei einer Volkszahlung 1930 zur deutschen Nationalitat bekannt hatten 1 Noch vor seiner Befreiung wirkte Prinz Karl Alfred 1910 1985 im Schweizer Generalkonsulat in Prag als Bevollmachtigter des Fursten Wahrend das neutrale Liechtenstein mit der Fortsetzung der diplomatischen Beziehungen zur Tschechoslowakei unmittelbar nach deren Befreiung rechnete gab es bereits Anfang 1945 Anzeichen dafur dass die Tschechoslowakei ihre Wiederaufnahme nicht wunscht Denn die Exilregierung unter dem Druck der Kommunisten plante bereits zu dieser Zeit die Beschlagnahme des Eigentums deutscher Staatsangehoriger darunter auch Liechtensteiner 3 Im Februar 1945 nahm die Tschechoslowakei die diplomatischen Beziehungen mit der Schweiz wieder auf die im Marz 1939 die Besetzung der Schweiz anerkannte jedoch nicht mit Liechtenstein Als die Beschlagnahme des Vermogens der Liechtensteiner in der Tschechoslowakei drohte warnte der Schweizer Generalkonsul in Prag Albert Huber am 19 Juni 1945 das tschechoslowakische Auswartige Amt dass es sich um eine Intervention gegen das Oberhaupt eines unabhangigen Staates handeln wurde 3 Das Vermogen des Fursten Franz Josef II und anderer Familienmitglieder wurde auf Grund von Dekreten des Prasidenten der Republik konfisziert Durch den Erlass des Bezirksnationalkomitees in Olomouc vom 30 Juli 1945 wurde Franz Josef II von Lichtenstein gemass dem Dekret des Prasidenten als Person deutscher Staatsangehorigkeit deklariert Gegen das Dekret konnte der Beauftragte gemass den Weisungen Anspruch auf eine Ausnahme von der Einziehung beim Bezirksnationalkomitee in Olomouc stellen und zwar innerhalb von 15 Tagen ab dem Tag der Ausgabe des Dekrets 4 Furst Franz Josef II reichte uber seinen Generalbevollmachtigten seinen jungeren Bruder Karl Alfred Beschwerde gegen das Dekret ein Er protestierte dass er als Deutscher bezeichnet worden sei mit der Wirkung der Beschlagnahme von landwirtschaftlichem Vermogen und dass das Dekret weder ihm noch seinen Bevollmachtigten in der Tschechoslowakei zugestellt worden sei und daher seiner Ansicht nach rechtlich unwirksam sei Er machte ferner geltend dass das Dekret keine Hinweise zum Rechtsbehelf enthalte 4 Der Furst von Liechtenstein wandte auch ein er sei vollig willkurlich als Person deutscher Nationalitat bezeichnet worden und er habe sich bei keiner Volkszahlung in der entscheidenden Zeit nach 1929 als Angehoriger deutscher Nationalitat bezeichnet und sei auch nie Mitglied einer politischen Partei oder einer politischen Gruppierung deutscher Nationalitat gewesen Die meisten Familienmitglieder der Liechtensteiner verliessen zum Zeitpunkt der Volkszahlung die Tschechoslowakei da sie als Staatsangehorige nicht angeben konnten dass sie Liechtensteiner waren Der Furst befand sich also in dieser Zeit nachweislich ausserhalb des Territoriums der Tschechischen Republik Auf die Einfuhrung der nationalen Verwaltung und die Gefahr einer spateren Konfiskation reagierte der Furst durch seinen Rechtsanwalt Emil Sobicka in Prag Professor Frantisek Weyr Mitautor der tschechoslowakischen Verfassung verfasste dann in den Jahren 1945 und 1947 ein Rechtsgutachten fur ihn die die Beschlagnahme wegen Verstosses gegen das zeitliche Recht vollstandig ablehnte Die Hauptargumente Liechtensteins gegen die Einziehung lassen sich wie folgt zusammenfassen Das Vermogen des herrschenden Fursten ist Eigentum des Staatsoberhauptes eines von der Tschechoslowakei anerkannten auslandischen Staates Mitglieder des liechtensteinischen Adelsgeschlechts haben sich nie wissentlich und freiwillig zur deutschen Staatsangehorigkeit beworben Obwohl sie die deutsche Sprache sprechen sind sie liechtensteinische Staatsangehorige Liechtenstein war im Krieg neutral daher konnten seine Burger nicht aktiv am Kampf fur die Erhaltung der Unversehrtheit und Befreiung der Tschechoslowakischen Republik teilnehmen Die Einziehung widerspricht sowohl dem nationalen Recht der Tschechoslowakei als auch dem Volkerrecht An der Spitze der Verwaltung der liechtensteinischen Guter stand auch wahrend des Protektorat Bohmens Frantisek Svoboda dessen Amtssitz in Olomouc war Die uberwiegende Mehrheit der furstlichen Mitarbeiter bestand aus Tschechen 191 von 215 in der Zentraldirektion arbeiteten 12 Tschechen und 11 Deutsche Prinz Karl Alfred intervenierte mehrmals zugunsten der tschechischen Mitarbeiter beim Protektorat und deutschen Behorden einschliesslich der Gestapo Die liechtensteinische Regierung ignorierte bewusst bestimmte Besatzungsbestimmungen und zahlte z B Lohne fur Angestellte die wegen antinazistischer Aktivitaten verurteilt wurden und finanzielle Unterstutzung fur ihre Familien Dennoch behaupteten kommunistisch kontrollierte Institutionen der Nachkriegszeit falschlicherweise wie es damals ublich war die furstliche Verwaltung sei voll von Nazis Die sich verschlechternde Situation veranlasste den Generaldirektor Frantisek Svoboda im Juni 1945 zu einem Besuch des Sektionsleiters des Landwirtschaftsministeriums Jiri Katky der sich wahrend des Krieges in Moskau aufhielt Er sagte Swoboda dass die Regierung bereit sei einen nationalen Verwalter zu ernennen der die Anarchie in der Zentrale in Olomouc beenden werde wo noch immer die Deutschen arbeiteten Swobads Einspruch lehnte er ab wissentlich um die Rechtslage dass Liechtenstein ein neutraler souveraner Staat ist Zur heutigen Zeit ist es moglich den Zahlbogen der Volkszahlung 1930 im Prager Nationalarchiv einzusehen Dabei zeigt sich dass der Zahlbogen einen deutlichen Fehler hat nicht der Haushaltsvorstand unterzeichnete den Zahlbogen sondern ein unbekannter Beamter der liechtensteinischen Verwaltung Diese Gegebenheit macht den Zahlbogen ohne Abgabe und Unterschrift des Haushaltsvorstandes nichtig Die Nichtigkeit des Zahlbogens wurden von den tschechoslowakischen Behorden nicht beachtet diese nahmen den Bogen als Basis fur die Behandlung liechtensteinischer Staatsburger als Deutsche womit diese unter die Benes Dekrete fielen und die Vermogenswerte der Staatsburger im Jahr 1945 beschlagnahmt wurden 1 Aus vielen erhaltenen historischen Dokumenten der tschechoslowakischen Behorden geht hervor dass sie sich des rechtswidrigen Vorgehens wohl bewusst waren und das Aussen und Finanzministerium mit einer Entschadigung der liechtensteinischen Burger rechnete Dies wurde jedoch vom kommunistisch kontrollierten Innen und Landwirtschaftsministerium kategorisch abgelehnt Als der kommunistische Landwirtschaftsminister Julius Duris im Sommer 1947 erfuhr dass das Oberste Verwaltungsgericht im Begriff war alle Beschlagnahmungen von liechtensteinischem Eigentum als illegal aufzuheben setzte er eine Verschiebung der offentlichen Verhandlung des Gerichts auf unbestimmte Zeit durch 5 Nach internen Rechtsanalysen Interventionen des schweizerischen Gesandten und der Stellungnahme des Justizministeriums und der Referenten des Obersten Verwaltungsgerichts kamen die tschechoslowakischen Behorden im Februar 1948 zu dem Schluss dass die liechtensteinischen Burger doch finanziell entschadigt werden mussten Der kommunistische Umsturz verhinderte dies 1951 lehnte das Oberste Verwaltungsgericht in der neuen Zusammensetzung des kommunistischen Regimes durch loyale Richter in offentlicher Sitzung die Berufung von Furst Franz Josef II gegen die Beschlagnahme seines Vermogens ab Gleiches gilt fur die Berufung anderer liechtensteinischer Burger 5 Es ist bemerkenswert dass die Burger des neutralen Liechtensteins ungleich behandelt wurden wie die unterschiedliche Praxis der tschechoslowakischen Behorden bei Burgern der Schweiz der USA und anderer deutschsprachiger Staaten zeigt Bei den Burgern dieser Lander wurde ihre deutsche Staatsangehorigkeit ignoriert Nach dem Rundschreiben des Innenministeriums vom 25 August 1945 wurden die Behorden darauf hingewiesen dass z B bei Schweizer Burgern nur zwischen einer Nationalitat unterschieden wird und dass die Muttersprache nach den ortlichen Gesetzen keine Bedeutung hat obwohl in der Schweiz zwischen vier Sprachen darunter auch Deutsch unterschieden wird Es ist paradox dass die Burger Osterreichs spater eine Entschadigung fur konfisziertes Eigentum erhielten obwohl sie deutsche Staatsburger waren und osterreichische Manner in den Streitkraften des Dritten Reiches kampften es sei denn sie hatten sich gegen die Tschechoslowakei schuldig gemacht 5 Die Beschlagnahme des Vermogens der Liechtensteiner in der Tschechischen Republik bedeutete fur sie einen sofortigen Verlust von 80 bis 90 ihres Vermogens was sich sowohl auf den Familienhaushalt als auch auf die Finanzierung des liechtensteinischen Staatshaushalts auswirkte Auch das Vermogen der Familie in Osterreich wurde schwer beschadigt und lag zudem bis 1955 in der sowjetischen Besatzungszone Furst Franz Josef II war in den 60er Jahren gezwungen einen Teil der Grundstucke in Osterreich und einige wertvolle Kunstwerke zu verkaufen Liechtenstein fand sich erst Ende der 1960er Jahre dank wirtschaftlicher Reformen die die Entwicklung von Industrie und Dienstleistungen forderten aus den ernsten finanziellen Schwierigkeiten Nach 1970 gelang es auch das durch Kriegsereignisse und der sowjetischen Besatzungsverwaltung beschadigte Familienvermogen in Osterreich in Ordnung zu bringen 5 Unter den Beschlagnahmten wurde das grosste Vermogen vom Bankier Johann Alexander Baron von Konigswarter 1890 1950 konfisziert der judischer Abstammung war Nach den antisemitischen Anschlagen in Deutschland nahm er 1930 die liechtensteinische Staatsburgerschaft an Auf dem Gebiet der Tschechischen Republik besass er ein Schloss und das Grossgrundbesitz Sebetov nordlich von Brunn 4000 Hektar Die Staatsburgerschaft des neutralen Liechtensteins rettete ihm wahrend der Besetzung des Protektorats zunachst Leben und Eigentum die Gestapo verhorte ihn mehrmals er musste das Schloss verlassen Aufgrund der liechtensteinischen Staatsburgerschaft wurde er jedoch 1945 als Deutscher bezeichnet und sein gesamtes Vermogen wurde beschlagnahmt das Schloss Sebetov wurde sowohl von der deutschen als auch von der Roten Armee geplundert und der Baron wurde als Deutscher nach Osterreich deportiert wo er unter armlichen Bedingungen starb Liste der Liechtensteiner deren Eigentum 1945 in der Tschechoslowakei beschlagnahmt wurde Bearbeiten Die Liste setzt sich mit folgenden Personen zusammen 6 Baronin Hedwig von Berg und Wurmbrand Stuppach Grundstucke im Schahach und Drienau 2900 ha Dr Albert Bloch Bankvermogen Ida Brandle Anteil am Hotel Goldener Lowe in Karlsbad Marie de Charmant 20 Aktien in der Zuckerfabrik Suran Pierre de Charmant Aktien siehe Nr 4 Baronin Antonia von Falz Fein Schmuck Bankeinlage in Nove Mesto nad Vahom Maria von Frankl 50 Beteiligung am vaterlichen Schloss und Land in Veľke Sarovce Gertrud Hartmann 50 Beteiligung am Familienunternehmen Josef Hilpert Glasperlenfabrik in Nove Vsi nad Nisou Dorothea von Janotta Schloss und Gut Stemplovec Bankguthaben Staatsanleihen Silber Baron Johann Alexander von Konigswarter Schloss und Gut Sebetov 4000 ha Land Bankvermogen Schmuck Prinz Alois von Liechtenstein Schloss und Gut Velke Losiny 5800 ha Grundstuck Wertpapiere Anteile an neun Unternehmen Furst Franz Josef II von Liechtenstein ca 69 000 ha Grundstucke Schlosser Lednice Valtice u a Wertpapiere Bankeinlagen Kunstwerke 10 Firmen und Anteile an 26 Firmen Prinz Friedrich von Liechtenstein Wertpapiere Prinzessin Irma von Liechtenstein Wertpapiere Prinz Emanuel von Liechtenstein zusammen mit seinem Bruder Johann Schloss und Gut Nove Zamky Zahradky 2000 ha Land Prinz Johann von Liechtenstein siehe Nr 15 Prinzessin Ludmila von Liechtenstein Grundstucke in Melnik Psovec Hostejno Cizove insgesamt ca 5300 ha Grundstucke Prinzessin Olga von Liechtenstein Grundstucke und Gebaude in Vamberg Wertpapiere Bankvermogen Franziska Nascher Immobilien in Opava Dr Hans Nissl zusammen mit Renate Nissl Miethaus in Ceske Budejovice Wertpapiere Renate Nissl siehe Nr 20 Alfred Nitsche zusammen mit Melanie Nitsche und Gunter Nitsche Immobilien in Karlsbad Bauernhof in Horni Slavkov Rasiermesserfabrik Melanie Nitsche siehe Nr 22 Gunter Nitsche siehe Nr 22 Harriet Nottebohm Wertpapiere zusammen mit Hermann Nottebohm Hermann Nottebohm siehe Nr 25 Baronin Marie von Reitzes Marienwert Beteiligung an der Zuckerfabrik Nitra Adolf Risch Holz und Kohlegeschaft in Piest any Gertrud Schadler Wertpapiere Stefanie Marianne Schadler Wertpapiere Albin Seemann Immobilien in Bratislava Kautionsbuch Peter Seemann siehe Nr 32 Minka Strauss Eigentumsanteil am Gut Strkovec Soporna 828 ha Grundstuck Olga Tomala Anleihe Aktien Anton Wanger Wertpapiere Auto Skoda Antonie Weiss Bankvermogen in Jablonec nad Nisou Graf Ferdinand Wilczek Aktienbeteiligungen an Bergbauunternehmen in Ostrava Grafin Mignon Wurmbrand Stumpach siehe Nr 1 Seit 2009 Aufnahme der diplomatischen Beziehungen Bearbeiten Erst 2009 wurden die diplomatischen Beziehungen nach circa 60 jahrigem Stocken wiederaufgenommen Dabei wurde eine unabhangige und paritatisch besetzte Historikerkommission eingesetzt Diese hatte die Beauftragung die gemeinsame Geschichte sowie offene vermogensrechtliche Fragen aufzuarbeiten 1 Im Januar 2014 wurde ein umfassender Bericht den Aussenminsterien von Liechtenstein und Tschechien vorgelegt Dabei hielt die Kommission fest dass es in einigen Fragen unterschiedliche Positionen gibt welche durch gute Partnerschaft auf politischer Ebene zu losen waren Die Regierung von Liechtenstein sowie das Furstenhaus Liechtenstein betonten dass eine Verhandlungslosung zu den offenen vermogensrechtlichen Fragen der zielfuhrendste Weg sei Die tschechische Regierung lehnte Verhandlungen jedoch ab 1 Fall Ricany Bearbeiten2013 erkannten tschechische Behorden die Furst von Liechtenstein Stiftung FvLS als Erbin des Fursten Franz Josef II an und die Stiftung wurde ins Grundbuch eingetragen als Eigentumerin eines Forstgutes 600 Hektar gross grob ungefahr so gross wie Gibraltar des Fursten bei Ricany eingetragen Die Stiftung zahlte in der Folge die Grundsteuern konnte die Verwaltung des Forstgutes jedoch nicht ubernehmen 1 Im Jahr 2014 klagte die Tschechische Republik gegen die Furst von Liechtenstein Stiftung FvLS Der tschechische Staat verlangte die zivilgerichtliche Feststellung des Eigentums des tschechischen Staates In ihrem Antrag an das Bezirksgericht berief sich die Behorde fur Eigentumsangelegenheiten die den tschechischen Staat vertrat auf das Benes Dekret Nr 12 Hierbei argumentierte die Behorde mit der Behauptung der Furst Franz Josef II hatte sich im Jahr 1930 zu einer Volkszahlung als deutsch bekannt dies konnte zu dieser Zeit als falsch erwiesen werden Die Benes Dekrete durch die Einsicht ins Prager Nationalarchiv Die Gegenbeweise dass der damalige Hausvorstand den Zahlbogen nie unterschrieb sowie die tschechische meldebehordliche Bestatigung der liechtensteinischen Nationalitat des damaligen Fursten und der Angehorigen des Furstenhauses liessen tschechische Gerichte nicht zu Die Gerichte stutzten sich auf eine Deklaration eines tschechischen Bezirksgremiums vom Jahr 1945 In der Deklaration stand dass der Furst sich damals als Deutschen im Sinne der genannten Dekrete bezeichnete Es sei angemerkt dass das Gremium keine Behorde war zudem stand es dem Gremium nicht zu die nationale Zugehorigkeit eines fremden Staatsoberhauptes zu bestimmen Die tschechischen Gerichte nahmen das Ergebnis des Gremiums jedoch als Stutze und urteilten gegen die Stiftung 1 Am 20 Februar 2020 lehnte das tschechische Verfassungsgericht die Verfassungsbeschwerde der Stiftung ab 1 Ahnliche Falle Bearbeiten Neben dem Fall Ricany existieren 34 weitere Falle die vor tschechischen Gerichten ausgehandelt werden Einer dieser Falle hat Ahnlichkeiten mit dem Fall Ricany Hier wurde ebenso die Furst von Liechtenstein Stiftung FvLS im Jahr 2013 als Erbin des Furst Franz Josef II anerkannt sowie als Eigentumerin ins Grundbuch vermerkt 2014 wurde ein Rechtsinstitut eingefuhrt dass die 33 anderen Falle in eine ausserordentlichen Ersitzung einleitete Im tschechischen Zivilrecht ist die Tschechische Republik gemass des Rechtsinsitutes Besitzerin umliegender Landschaften auch die des Furstenhauses und anderer liechtensteinischer Staatsburger Dies ist durch blossen Zeitablauf rechtmassig ein Eigentumstitel muss nicht nachgewiesen werden 1 Die Entscheidung des tschechischen Verfassungsgerichtes im Fall Ricany hat spurbare Auswirkungen auf die 34 anderen Falle Die Lage der liechtensteinischen Beschwerdefuhrer beschreibt die liechtensteinische Regierung folgendermassen Sie sehen sich gezwungen rechtlich gegen den Eigentumsentzug bzw die ausserordentliche Ersitzung durch den tschechischen Staat vorzugehen Gleichzeitig haben sie keine Aussicht auf eine erfolgreiche Prozessfuhrung da die tschechischen Gerichte dem Entscheid des Verfassungsgerichts im Fall Ricany folgen werden in welchem Schlusselargumente und Beweise der FvLS u a zur liechtensteinischen Staatsangehorigkeit nicht berucksichtigt wurden Liechtensteinische Regierung 1 Verhandlungsbereitschaft zwischen Tschechien und Liechtenstein BearbeitenZwischen Liechtenstein und Tschechien entwickelte sich eine umfassende Zusammenarbeit in den Bereichen Kultur Bildung Justiz und Wirtschaft seit der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen Im Jahr 2011 wurde eine nicht residierende Botschaft Liechtensteins in der Tschechischen Republik eroffnet deren Sitz Wien ist Tschechien coakkreditierte seine Botschaft in der Schweiz zudem wurde ein Honorarkonsulat Tschechiens in Vaduz errichtet 1 Im Jahr 1990 also kurz nach dem Ende der kommunistischen Herrschaft in der Tschechoslowakei hielt der Aussenminister der Tschechoslowakei in einem Schreiben fest uber alle offene Fragen mit Liechtenstein Verhandlungen fuhren zu wollen Liechtenstein stellte dabei die Forderung dass die Tschechoslowakei Liechtenstein anerkennt und Verhandlungen aufgenommen werden Im Gegenzug musste Liechtenstein die Tschechoslowakei unterstutzen in Prag ein KSZE Sekretariat zu errichten Die Tschechoslowakei und die Tschechische Republik nahmen ihren Teil der Abmachung jedoch nie ein so kam es bis heute zu keinen solchen Verhandlungen 1 Im Jahr Dezember 2019 also im 300 Jubilaumsjahr des Furstentums schrieb der damalige Regierungschef Adrian Hasler an die tschechische Regierung mit dem Vorschlag die in den vielen Verfahren aufgeworfenen Fragen auf internationaler Ebene zu klaren Auch die Furst von Liechtenstein Stiftung FvLS gab Vorschlage zur besseren Zusammenarbeit in Tschechien mit dem Ziel eine Verhandlungslosung zu den offenen Fragen zu erleichtern 1 Die Bemuhungen des Alt Regierungschefs Adrian Hasler sowie der Stiftung blieben erfolglos Die Regierung Liechtensteins reagierte folgendermassen Wahrend Tschechien mit der Schweiz und spater auch mit Osterreich schon fruh vertragliche Losungen fand behandelt die Tschechische Republik Liechtenstein und seine Anliegen als souveraner Staat offensichtlich nicht wie andere Staaten Liechtensteinische Regierung 1 Staatenbeschwerde Liechtensteins an den Europaischen Gerichtshof fur Menschenrechte BearbeitenNach dem Misserfolg im Fall Ricany und der fehlenden Verhandlungsbereitschaft Tschechiens ist eine Klage an einem internationalen Gericht die einzige Option die Liechtenstein offensteht Liechtenstein mochte dies mithilfe einer Staatenbeschwerde am Europaischen Gerichtshof fur Menschenrechte tun 1 Da eine Staatenbeschwerde relativ selten erhoben wird bekommt diese grosse Aufmerksamkeit Mit der Staatenbeschwerde mochte das Furstentum ein deutliches Signal an Tschechien setzen Liechtenstein erhebt nicht nur den Vorwurf dass Tschechien die liechtensteinische Souveranitat zu missachte sondern auch dass liechtensteinische Burger als unkorrekt Deutsch eingestuft werden und die Immunitat des Fursten als Oberhaupt eines souveranen Staates von tschechischer Seite missachtet werde Zudem wurden das Recht auf Eigentum von Liechtensteinern verletzt Bei einem Urteil fur Liechtenstein musste Tschechien verpflichtend entschadigen Zudem muss eine Gesamtlosung fur beide Staaten getroffen werden 1 Am 15 Juli 2020 befurwortete die liechtensteinische Regierung grundsatzlich die Erhebung einer Staatenbeschwerde gegen Tschechien zudem wurde das Ministerium fur Ausseres Justiz und Kultur mit der Ausarbeitung der Staatenbeschwerde beauftragt Am 19 August 2020 wurde die Staatsbeschwerde eingereicht Damit stellt der Europaische Gerichtshof fur Menschenrechte der tschechischen Regierung die Staatenbeschwerde zu Tschechien kann mit einer Klagebeantwortung antworten worauf Liechtenstein mit einer Replik reagieren kann Der Gerichtshof kann Liechtenstein und Tschechien zu weiteren Stellungnahmen auffordern 1 Bei den offenen Fragen mit Tschechien und im Fall Ricany geht es um deutlich mehr als um unrechtmassig entzogenes Grundeigentum es geht um die Souveranitat Liechtensteins Kleine wie grosse Staaten haben in demselben Masse Anspruch auf Achtung ihrer Souveranitat Die Regierung ist uberzeugt dass die eingereichte Staatenbeschwerde sehr gute Aussichten auf Erfolg hat und diese den Weg zu einer Gesamtlosung ebnen kann Liechtensteinische Regierung 1 Mogliche Implikationen und Reaktionen die Liechtenstein befurchtet Bearbeiten Liechtenstein schatzt Tschechien so ein dass Tschechien nicht allzu uberrascht von der Staatenbeschwerde sei Laut der liechtensteinischen Regierung hat eine Umfrage gezeigt dass die Mehrheit der tschechischen Bevolkerung durchaus Sympathien fur eine einvernehmliche Losung mit Liechtenstein haben Wirtschaftliche Implikationen werden von Liechtenstein als gering betrachtet mit der Beachtung dass liechtensteinische Unternehmen wie Hilti Oerlikon Balzers oder Hoval Beschaftigte in Tschechien haben Liechtenstein geht auch davon aus dass es ein uberschaubares mediales Interesse im deutschsprachigen Raum geben wird und Staaten wie Deutschland Osterreich oder der Schweiz sich neutral zur Staatenbeschwerde verhalten werden 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u Die Genehmigung eines Verpflichtungskredits fur die Staatenbeschwerde des Furstentums Liechtenstein gegen die Tschechische Republik beim Europaischen Gerichtshof fur Menschenrechte Bericht und Antrag der liechtensteinischen Regierung an den Landtag des Furstentums Liechtenstein aus dem Jahr 2020 abgerufen am 11 April 2023 Nazi crimes taint Liechtenstein 14 April 2005 abgerufen am 29 April 2023 a b HORCICKA Vaclav et al Dejiny Lichtenstejnska Prag Verlag Lidove noviny 2013 280 S 159 tschechisch a b HORAK Ondrej Liechtensteinove mezi konfiskaci a vyvlastnenim Libri 2011 200 S 141 a b c d JURIK Pavel Liechtensteinove Historie a sidla knizeciho rodu Praha Libri 2015 280 S 147 152 tschechisch GEIGER Petr et al Cesko lichtenstejnske vztahy v dejinach a soucasnosti Souhrnna zprava cesko lichtenstejnske komise historiku Brno Matice moravska 2014 200 S 144 146 tschechisch Bilaterale Beziehungen Liechtensteins in Europa 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