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Lia Frank 18 November 1921 als Lia Gerstein in Kaunas Litauen 6 April 2012 in Berlin war eine judische Psychologin Lehrerin Schriftstellerin Lyrikerin und Ubersetzerin Sie selbst bezeichnete sich als sowjetdeutsche Autorin oder deutschsprachige Autorin aus Tadschikistan Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mitgliedschaften 3 Werke 4 Herausgeberschaft 5 Ubersetzungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIn Lia Franks Elternhaus wurde Deutsch gesprochen die Eltern sprachen miteinander Jiddisch und konnten Russisch Wegen seiner Polnischen Staatsburgerschaft musste der Vater David Gerstein seine Lehrerstelle in Kaunas aufgeben 1 Vom 4 bis zum 10 Lebensjahr wuchs sie bei Verwandten in Berlin auf Anfang der 1930er Jahre fand der Vater eine Anstellung an einer judischen Schule mit Jiddisch als Unterrichtssprache und zog mit der Familie ins ostlettische Ludsen Ihr Abitur legte Lia am dortigen lettischen judischen Gymnasium ab Sie immatrikulierte sich 1940 an der Universitat Lettlands fur ein Jurastudium Die Eltern kamen im Sommer 1941 nach Riga um mit ihr Ferien an der Ostsee zu verbringen Als die Wehrmacht den Deutsch Sowjetischen Krieg begonnen hatte erreichte die Familie im Juli 1941 wohl in letzter Minute einen Lazarettzug in die Sowjetunion der sie nach Swerdlowsk im Ural brachte Lia setzte ihr Studium an der Staatlichen Gorki Universitat des Uralgebiets fort und war eine Zeitlang als Rechtsanwaltin in Swerdlowsk tatig sie kehrte aber mittlerweile verheiratet 1945 nach Lettland zuruck 1960 ubersiedelte sie wegen besserer Berufsaussichten mit ihrem Mann Lev Leo und den beiden Sohnen nach Duschanbe der Hauptstadt der Tadschikischen Sozialistischen Sowjetrepublik An der Universitat unterrichtete sie Latein und Deutsch Sie schrieb nebenbei ihre Doktorarbeit in Psychologie und wurde 1969 in Moskau promoviert Ihr Mann lehrte Kriminalistik Nach seinem Tod kamen sie und ihr jungerer Sohn Julij 1990 als judische Kontingentfluchtlinge nach Deutschland 2 Sie gelangte uber Zittau und Sigmaringen 1993 nach Berlin 1998 3 Assaf der altere Sohn lebt als Kardiologe in Israel Lia konnte ihn 1991 besuchen als sie mit einer deutschen Wissenschaftlerdelegation Integration der Juden im Vergleich nach Israel reiste Sie starb im 91 Lebensjahr und wurde auf dem Judischen Friedhof Berlin Weissensee beerdigt Bereits in den 1960er Jahren veroffentlichte Lia Frank in der Sowjetunion auf Deutsch verfasste Gedichte und Erzahlungen die sie in deutschsprachigen sowjetischen Zeitungen Freundschaft Neues Leben und Verlagen in Kasachstan und Moskau veroffentlichen konnte Seit Mitte der 1970er Jahre befasste sie sich intensiv mit japanischen Gedichtformen besonders dem Haiku was ihr internationale Anerkennung einbrachte Ihre Texte sind klar strukturiert und kommentarlos auf die Aussage gerichtet Die Ausdrucksweise ist prazise und knapp Das bildhafte Kurzgedicht war die von ihr bevorzugte Form Dass sie bei den Russlanddeutschen veroffentlichte hatte nur mit ihrer sprachlichen Zugehorigkeit zu tun Mitgliedschaften BearbeitenSchriftstellerverband der UdSSR P E N Zentrum der Schriftstellerinnen und Schriftsteller im Exil deutschsprachiger Lander Deutsche Haiku GesellschaftWerke BearbeitenImprovisationen Moskau 1973 Zauberspruche Gedichte und Gedichtubersetzungen Alma Ata 1976 Schones Wetter heute Alma Ata 1985 Welt ohne Grenzen Walchum 1987 Im raschelnden Laub Gottingen 1990 Licht in die Stunden gestreut Alma Ata 1990 mit Peter Coryllis Auf Flugeln der Zeit in Weite und Welt Gedichte deutsch russisch Walchum 1991 Ein Exodus Von Duschanbe nach Zittau Gottingen 1991 Verkannt und verbannt Tecklenburg 1992 Das deutsche Haiku und seine Problematik die Transzendenz Sassenberg 1993 Das deutsche Haiku und seine Problematik Silben und Moren Sassenberg 1995 Buntes Fest des Abschieds Sassenberg 1997 Die Kraniche ziehen Lage Horste 2003 Das himmlische Kreuz Erzahlungen hrsg von Annelore Engel Braunschmidt Herford 2021 Herausgeberschaft BearbeitenIm rauhen Winde Gottingen 1991 Ubersetzungen BearbeitenZwischen 1964 und 1990 zahlreiche Ubersetzungen von Gedichten russischer lettischer u a Dichter und Dichterinnen in der Zeitschrift der Russlanddeutschen Neues Leben Ubersetzungen von Gedichten aus dem Russischen Jewtuschenko Marschak Okudschawa Nora Jaworskaja Alexander Sobolew Omar Chayyam Lettischen Ziedonis Vacietis Caks Olga Lisovska und Spanischen Adolfo Marti in Zauberspruche S 41 61 Alma Ata 1976 Yosa Buson Gesang vom Ross Damm und ausgewahlte Haiku Gifu 1989 ubersetzt mit Tsutomu Itoh Takuboku Ishikawa Eine Handvoll Sand Gifu 1987 Takuboku Ishikawa Trauriges Spielzeug Gifu City 1987 ubersetzt mit Tsutomu Ito Literatur BearbeitenCarola L Gottzmann Petra Horner Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums und St Petersburgs De Gruyter Berlin 2007 ISBN 978 3 11 019338 1 S 432 437 Carola L Gottzmann Ereignisse des Grauens in zwei russlanddeutschen Gedichten von Nora Pfeffer und Lia Frank in Petra Horner Hg Vergessene Literatur Ungenannte Themen deutscher Schriftstellerinnen Frankfurt am Main 2001 S 209 218 Annelore Engel Braunschmidt Im Haiku zuhause Lia Franks Lyrik in Im Wandel des WIRs Literaturblatter der Deutschen aus Russland Almanach 2021 Nurnberg 2021 S 259 275 Annelore Engel Braunschmidt Qualitat oder Nationalitat Lia Frank 1921 2012 der judischen Autorin unter den Russlanddeutschen zum Gedachtnis Forschungsbeitrage Nordost Institut Luneburg 2022 ISBN 978 3 936943 04 7 Thomas Opfermann Zum 100 Geburtstag von Lia Frank Sommergras Vierteljahresschrift der Deutschen Haiku Gesellschaft Nr 136 Marz 2022 S 52 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Lia Frank im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Portrat von Lia Frank in der Vierteljahresschrift der Deutschen Haiku Gesellschaft Nr 64 Marz 2004 In der deutschen Sprache zuhause ausfuhrlicher Artikel uber die Biographie von Lia Frank Blogbeitrag Out of Duschanbe Lia FrankEinzelnachweise Bearbeiten In der deutschen Sprache zuhause Dr Lia Frank In Chajms Sicht 3 August 2020 abgerufen am 12 August 2020 deutsch Russlanddeutsche AutorInnen stellen sich geschrieben und gelesen vor 17 Marz Lia Frank geest verlag de Lia Frank Unbeschonigt wie es war in Dieselbe Das Himmlische Kreuz Herford 2021 S 131 145 Nachwort zu dieser Ausgabe von Annelore Engel Braunschmidt Ebda S 147 154 Normdaten Person GND 120470071 lobid OGND AKS NDL 00743810 VIAF 62379736 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Frank LiaALTERNATIVNAMEN Gerstein Lia Geburtsname KURZBESCHREIBUNG sowjetisch deutsch judische SchriftstellerinGEBURTSDATUM 18 November 1921GEBURTSORT Kaunas LitauenSTERBEDATUM 6 April 2012STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lia Frank amp oldid 238726597