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Leopold Karl Schmetterer 8 November 1919 in Wien 24 August 2004 in Gols war ein osterreichischer Statistiker und Wahrscheinlichkeitstheoretiker Leopold Schmetterer Wien 1987Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutung 3 Auszeichnungen und Mitgliedschaften Auswahl 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchmetterer kam aus bescheidenen Verhaltnissen und besuchte in Wien das Hamerlinggymnasium Matura mit Auszeichnung 1937 und danach eine Lehrerfortbildungsanstalt dank der Unterstutzung eines Onkels mit dem Abschluss als Volksschullehrer 1938 Da er damals keine Lehrerstelle finden konnte studierte er von 1938 bis 1941 an der Universitat Wien Mathematik Physik und Meteorologie insbesondere bei Karl Strubecker Wolfgang Grobner Hans Hornich und Karl Mayrhofer An der Universitat befreundete er sich mit Edmund Hlawka 1941 wurde er in Wien mit einer zahlentheoretischen Arbeit bei Nikolaus Hofreiter promoviert Approximation irrationaler Zahlen durch Zahlen aus K i11 displaystyle sqrt 11 nbsp 1 war dann zur Wehrmacht eingezogen und zunachst wegen seiner schlechten Gesundheit in der Schreibstube aber schon 1943 ans Mathematische Institut abgestellt und bis 1945 bei den Henschel Werken in Berlin als Mathematiker dienstverpflichtet 1947 heiratete er Elisabeth Schaffer mit der er drei Sohne und eine Tochter hatte Nach dem Krieg war er Assistent in Wien bei Johann Radon bei dem er sich mit Analysis beschaftigte und 1949 mit einer Arbeit uber trigonometrische Reihen habilitierte Auf Anraten von Paul Funk wandte er sich der damals in Wien kaum gepflegten mathematischen Statistik zu 1949 wurde er Privatdozent an der Universitat Wien 1950 Honorardozent fur mathematische Statistik an der TU Wien und wurde 1955 ausserordentlicher Titularprofessor an der Universitat 1956 wurde er ordentlicher Professor fur Versicherungsmathematik und Statistik an der Universitat Hamburg 1961 wurde er als Nachfolger von Radon ordentlicher Professor fur Mathematik an der Universitat Wien ab 1971 als Professor fur Statistik 1969 70 war er Dekan an der Philosophischen Fakultat der Universitat Wien und 1971 bis 1975 leitete er das Rechenzentrum der Universitat Wien und das Institut fur Sozio okonomische Entwicklungsforschung an der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften 1990 emeritierte er Er war als Gastprofessor an vielen Universitaten tatig unter anderem in den USA 1958 59 in Berkeley 1962 63 an der Catholic University in Washington D C 1973 Bowling Green State University Frankreich Clermont Ferrand 1975 und Israel Technion 1966 Zuletzt war er zunehmend erblindet Er starb bei einem Verkehrsunfall in einem Auto an einem unbeschrankten Bahnubergang nachdem er Hilfe fur seine bei einem Spaziergang gesturzte Frau holen wollte Er wurde am Wiener Zentralfriedhof bestattet 2 Seine Sammlung mathematischer Literatur ist in der Bibliothek fur Mathematik der Universitat Wien der Offentlichkeit zuganglich Bedeutung BearbeitenSchmetterer war wesentlich am Wiederaufbau der Statistik in Deutschland und Osterreich nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligt Schmetterer der einen analytischen Hintergrund hatte fuhrte strenge mathematische Methoden ein und machte die Entwicklung der Statistik im Ausland etwa durch Jerzy Neyman und Karl Pearson im deutschsprachigen Raum durch ein wichtiges Lehrbuch bekannt Er beschaftigte sich unter anderem mit stochastischer Approximation Geschwindigkeit von Konvergenzprozessen erwartungstreuen Schatzfunktionen Optimalitat in Bezug auf allgemeine Verlustfunktionen und Asymptotischen Untersuchungen fur das Auftreten supereffizienter Schatzer 3 Angeregt durch seinen Kollegen Emil Artin in Hamburg untersuchte er auch algebraische Strukturen Gruppen in der Wahrscheinlichkeitstheorie Er war 1962 Mitgrunder mit Hans Richter und erster Herausgeber der Zeitschrift fur Wahrscheinlichkeitstheorie und verwandte Gebiete Auszeichnungen und Mitgliedschaften Auswahl Bearbeiten1961 Fellow des Institute of Mathematical Statistics 1973 Fellow der American Statistical Association 1975 Osterreichisches Ehrenkreuz fur Wissenschaft und Kunst I Klasse 1976 Wissenschaftspreis der Stadt Wien 1979 Goldenes Ehrenzeichen fur Verdienste um das Land Wien 1980 Grosses Silbernes Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich 1981 Osterreichischer Staatspreis fur Wissenschaftspolitik Ludwig Boltzmann Preis 1984 Erwin Schrodinger Preis der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften 1995 Verdienst Medaille der LeopoldinaSchmetterer war Mitglied der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften korrespondierendes Mitglied seit 1970 wirkliches Mitglied seit 1971 1975 bis 1983 ihr Generalsekretar der Bayerischen Akademie der Wissenschaften der Sachsischen Akademie der Wissenschaften der Akademie der Wissenschaften der DDR auswartiges Mitglied seit 1977 spater Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 1970 Er war Ehrendoktor der Universitat Clermont Ferrand 1972 1967 bis 1971 war er Vizeprasident des International Statistical Institute in Den Haag Schriften Auswahl BearbeitenEinfuhrung in die Mathematische Statistik Springer Wien New York 1956 2 Auflage 1966 Englische Ausgabe Introduction to Mathematical Statistics Grundlehren der mathematischen Wissenschaften Bd 202 Springer Verlag 1974 Russische Ausgabe Nauka Moskau 1976 Herausgeber Juri Linnik Zum Konvergenzverhalten gewisser trigonometrischer Reihen Monatsh Math 52 1948 S 162 178 aus der Habilitation entstanden Uber nichtparametrische Methoden in der mathematischen Statistik Jber Deutsche Math Verein 61 1959 S 104 126 mit R Stender Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitstheorie in Heinrich Behnke u a Grundzuge der Mathematik Gottingen Vandenhoeck amp Ruprecht 1962 S 96 132 Uber die Summe Markovscher Ketten auf Halbgruppen Monatsh f Math 71 1976 S 223 260 Problems of group theory related to probability theory Advances in Applied Probability 6 1974 S 188 259Er war Mitherausgeber der Selecta von Karl Menger Springer Verlag 2002 3 der Gesammelten Werke von Johann Radon Birkhauser 1987 von Hans Hahn Springer 1995 1997 und schrieb das Vorwort zu den Gesammelten Aufsatzen von Erwin Schrodinger bei Vieweg 1984 Ausserdem war er Mitherausgeber eines Godel Symposiums in Salzburg 1983 Bibliopolis Neapel 1987 Literatur BearbeitenGeorg Pflug Schmetterer Leopold Karl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 135 f Digitalisat Wilfried Grossmann Wolfgang Wertz Herausgeber Festschrift zum 70 Geburtstag von Professor Dr Leopold Schmetterer Osterreichische Zeitschrift fur Statistik und Informatik Band 19 1989 Heft 2 Beitrage von Adolf Adam Heinz Bauer Johann Cigler Lothar Collatz Herbert Heyer Edmund Hlawka Klaus Krickeberg Johann Pfanzagl Georg Pflug Karl Prachar Helmut Strasser Wolfgang Wertz Hermann Witting Friedrich Pukelsheim Leopold Schmetterer 8 11 1919 24 8 2004 PDF Datei 128 kB Jahrbuch der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 2004 S 317 320 Georg Pflug Nachruf Prof Dr Dr h c Leopold SCHMETTERER Austrian J Statistics 34 2005 1 pp 7 9 PDF Datei 20 kB Christa Binder Edmund Hlawka Karl Sigmund Nachruf auf Leopold Schmetterer In Monatshefte fur Mathematik Band 147 Nr 1 2006 S 1 10 doi 10 1007 s00605 005 0353 9 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Leopold Schmetterer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biographie PDF Datei 19 kB Biographie Haus der Mathematik Gesprach mit Schmetterer Video Leopold Schmetterer im Mathematics Genealogy Project englisch Biografie austria forum von Christa Binder Aufnahme Jahrestagung Deutsche Mathematiker Vereinigung Dresden 1957 bei der Deutschen FotothekEinzelnachweise Bearbeiten Leopold Schmetterer im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendet Grabstelle Leopold Schmetterer Wien Zentralfriedhof Gruppe 62 Gruppe Erweiterung A Reihe 16 Nr 3 Friedrich Pukelsheim Leopold Schmetterer 8 11 1919 24 8 2004 PDF 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