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Lebende Ware ist ein deutscher Spielfilm der DEFA von Wolfgang Luderer aus dem Jahr 1966 nach einem authentischen Ereignis FilmTitel Lebende WareProduktionsland DDROriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1966Lange 97 MinutenStabRegie Wolfgang LudererDrehbuch Walter JupeFriedrich Karl HartmannWolfgang LudererProduktion DEFA KAG Heinrich Greif Musik Wolfgang LesserKamera Hans HeinrichSchnitt Wally GurschkeBesetzungHorst Schulze Kurt Andreas Becher Marion van de Kamp Grafin Platen Hannjo Hasse Adolf Eichmann Siegfried Weiss Ferenc Chorin Wolfgang Greese Rudolf Kasztner Peter Sturm Mahlmann Erika Pelikowsky Frau Mahlmann Rolf Hoppe Grabau Thomas Weisgerber Hermann Krumey Hannes Fischer Dieter Wisliceny Wolfram Handel Joel Brand Albert Hetterle Rathey Kurt Steingraf Pinhas Fulop von Freudiger Friedrich Richter Samu Stern Hans Ulrich Lauffer Janos von Mauthner Ivan Malre Laszlo Endre Werner Dissel Erno Brody Genia Lapuhs Frau Chorin Wolfgang Luderer SS Oberscharfuhrer Horst Preusker Franke Griebsch Peter Herden Wolf Rolf Ripperger SS Oberscharfuhrer Horst Gill Ordonnanz von Becher Walter Jupe Heinrich Himmler Martin Florchinger Gabor Vajna Albert Zahn Unterscharfuhrer Lohmann Gerhard Lau SS Scharfuhrer Hans Hartmut Kruger SS Unterscharfuhrer Harald Moszdorf 1 judischer Juwelier Harald Grunert 2 judischer Juwelier Gunther Ballier Salinger Gunter Sonnenberg SS Scharfuhrer Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion und Veroffentlichung 3 Kritik 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenNachdem die ungarische Regierung dem verbundeten Deutschland nicht mehr zuverlassig erschien zogen im Marz 1944 die deutschen Truppen in Ungarn ein und setzten umgehend eine Kollaborationsregierung unter Dome Sztojay ein Mit den deutschen Invasionstruppen kam ein Sondereinsatzkommando des RSHA unter Fuhrung von SS Obersturmbannfuhrer Adolf Eichmann mit dem Auftrag die Endlosung einzuleiten und die Durchfuhrung durch die ungarischen Behorden zu uberwachen In Budapest wurde ein achtkopfiger Judenrat errichtet der die deutschen Massnahmen innerhalb der judischen Gemeinde durchsetzen sollte Zu dieser Zeit hatte fur die Juden ausserhalb von Budapest das judische Gemeindeleben bereits aufgehort zu bestehen Eine weitere Aufgabe dieser judischen Organisationen war die Sicherstellung der vollstandigen Ubertragung judischer Vermogenswerte Die neue Regierung erliess uber 100 Gesetze um die Juden aus dem wirtschaftlichen und kulturellen Leben vollig auszuschliessen Betriebe in judischem Besitz wurden geschlossen und wertvolle Gegenstande wurden eingezogen Zur gleichen Zeit bezog SS Obersturmbannfuhrer Kurt Andreas Becher in einer Villa in Budapest Quartier um fur die SS Reiterstandarte Ausrustung und Pferde zu kaufen Bei der Besichtigung des Hauses sah er die kostbaren Schatze des Inventars und erfuhr dass der judische Hausbesitzer Dr Chorin ein Werk vertritt welches der ebenfalls judischen Familie Weiss gehort und mit der Firma Krupp in Deutschland zu vergleichen ist Er liess Dr Chorin der bereits im Gefangnis sass zu sich kommen und bot ihm an die Familie Weiss ihre Angehorigen alle Aktionare und ihn selbst vor den Vernichtungslagern zu retten wenn er ihm das Werk fur 25 Jahre in Treuhand ubereignet Des Weiteren stellte Becher eine Ausreise in das neutrale Ausland fur alle Betroffenen in Aussicht Alle Bedenken und Befurchtungen Dr Chorins wurden von Becher ausgeraumt und dieser bekam auf diese Weise aus freien Stucken den grossen Konzern Da dieser Handel funktionierte begann SS Obersturmbannfuhrer Becher weiterhin nach der Devise Menschen gegen Waren judische Burger fur Geld und Schmuck vor den Vernichtungslagern zu schutzen Hierbei bekam er auch die Unterstutzung des Judenrates der dies auch nicht in allen Fallen uneigennutzig tat Nur in SS Obersturmbannfuhrer Eichmann fand er einen Gegner da dieser alle Juden in die Vernichtungslager schicken wollte Doch gegen die Beziehungen Bechers fand Eichmann keinen Weg Mit den in die Schweiz und Anderenorts gebrachten Geldbetragen und Wertgegenstanden grundete Becher nach dem Krieg mehrere Handelsfirmen Fur seine Taten wurde er bis an sein Lebensende nie zur Rechenschaft gezogen Produktion und Veroffentlichung BearbeitenLebende Ware wurde von der Kunstlerischen Arbeitsgruppe Heinrich Greif in Schwarz Weiss und Totalvision gedreht Die Aussenaufnahmen entstanden in Budapest und Umgebung Im Mittelpunkt dieses auf einem authentischen Fall basierenden Films steht die Vergangenheit des zu dieser Zeit in der Bundesrepublik Deutschland unbehelligt lebenden Geschaftsmanns Kurt Andreas Becher Bevor der Film in den normalen Spielbetrieb kam gab es vier Sonderauffuhrungen 10 Juni 1966 Als Beitrag der DEFA zu den 8 Arbeiterfestspielen der DDR im Thalia Filmtheater Potsdam Babelsberg 23 Juni 1966 Festliche Premiere im Kino Forum in Berlin Kopenick in Anwesenheit der Filmschaffenden 1 September 1966 Zur Wiedereroffnung nach Umbau im Kino Venus in Berlin Alt Hohenschonhausen 9 September 1966 Offizielle Berliner Erstauffuhrung im Kino Volkshaus in Berlin Lichtenberg Der Film erschien 2014 bei Absolut Medien auf DVD Kritik Bearbeiten Der Film kann nicht verleugnen dass seine Schopfer die Schopfer der Fernseh Pitavalserien sind Immer wieder wird das deutlich und hier wo man namlich film bzw fernsehgemasse kunstlerische Ausdrucksmittel nicht aufmerksam genug auseinanderhielt liegen auch die Schwachen des Films So wussten z B bei der vorhandenen Vorlage weder Kameramann noch Regisseur viel mit der Breitwand der Film ist in Totalvision gedreht anzufangen Berliner Zeitung 1 Alles was in diesem Film gezeigt wird ist authentisch dokumentarisch belegbar die Tatsachentreue geht so weit dass auf den Aufbau einer dramaturgisch geschlossenen Handlung verzichtet wird und die das nuchterne Faktenmaterial ausmalende Phantasie auf die Dialoge und die Details der Szenen beschrankt ist Dies ist nachweislich geschehen und etwa so konnte es sich im einzelnen abgespielt haben so das Prinzip des Films der allerdings kein guter Film geworden ist Denn er geht weder konsequent den Weg zur dokumentarischen Rekonstruktion der Ereignisse noch den der Vertiefung menschlicher Konflikte er bleibt stecken in mittelmassigen Spielfilmarrengements und nur selten gelingt es das Furchtbare der Situation sichtbar werden zu lassen vom Optischen her schon gar nicht lediglich im Spiel einzelner Schauspieler Neue Zeit 2 Das Lexikon des internationalen Films nannte den Film einen mittelmassigen dialoglastigen Spielfilm dem es nicht gelingt die Unmenschlichkeit jener Epoche deutlich werden zu lassen in der Konzeption und der kunstlerischen Umsetzung ist er voller Mangel 3 Literatur BearbeitenLebende Ware In F B Habel Das grosse Lexikon der DEFA Spielfilme Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2000 ISBN 3 89602 349 7 S 347 348 Weblinks BearbeitenLebende Ware in der Internet Movie Database englisch Lebende Ware bei filmportal de Lebende Ware bei der DEFA StiftungEinzelnachweise Bearbeiten Gunter Sobe in der Berliner Zeitung vom 14 Juni 1966 S 6 Helmut Ulrich in der Neuen Zeit vom 16 Juni 1966 S 4 Lebende Ware In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 2 Marz 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lebende Ware 1966 amp oldid 227326992