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Die Lasithi Hochebene griechisch Oropedio Lasi8ioy Oropedio Lasithiou n sg ist eine Karstebene Polje auf durchschnittlich 830 Metern Hohe auf der griechischen Mittelmeerinsel Kreta Gleichzeitig bildet sie eine Gemeinde Dhmos Dimos im Regionalbezirk Lasithi der ehemaligen Prafektur Lasithi Laut der Volkszahlung vom Jahr 2001 lebten zu diesem Zeitpunkt insgesamt 3067 Einwohner standig im Gemeindegebiet 2 Gemeinde Lasithi Hochebene Dhmos Ororpedioy Lasi8ioyLasithi Hochebene Griechenland BasisdatenStaat Griechenland GriechenlandRegion KretaRegionalbezirk LasithiGeographische Koordinaten 35 11 N 25 29 O 35 179166666667 25 477777777778 Koordinaten 35 11 N 25 29 OFlache 129 976 km Einwohner 2 387 2011 1 Bevolkerungsdichte 18 4 Ew km Gemeindelogo Gemeindelogo von Gemeinde Lasithi HochebeneSitz TzermiadoLAU 1 Code Nr 7203Gemeindebezirke keinef7Lokale Selbstverwaltung f12 f12 11 OrtsgemeinschaftenWebsite lasithi gov grLage in der Region KretaDatei 2011 Dimos Oropediou Lasithiou pngf9f8 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Gemeindegliederung 2 Ackerbau 3 Geschichte 3 1 Archaologische Grabungen 4 Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeografie Bearbeiten nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Die Hochebene mit Blick von Norden oberhalb von Tzermiado in Richtung Suden Der Kalksteinhugel Kephala teilt die Ebene in zwei Teile Kampos im Westen und das trockene und steinige Xero Kampos im Osten Der Megalos Potamos fliesst durch die Chavgas Schlucht im Sudosten nach Lasithi um im Westen im Chonos zu verschwinden Er tritt bei Lyttos wieder zu Tage In venezianischer und osmanischer Zeit war das Zentrum der Ebene im Fruhjahr regelmassig uberschwemmt 3 Am Rande der Ebene ist ein betrachtlicher Bodenauftrag zu beobachten So fand der US amerikanische Altertumsforscher Livingston Vance Watrous in Kaminaki Agia Paraskevi Minoische Scherben LMI in 1 5 m Tiefe in Platellais lag Keramik MMIII LMI unter 0 6 m Kolluvium 3 Die Erosion durfte vor allem durch die Rodungen in der fruhen Neuzeit und die anschliessende Uberweidung bewirkt worden sein Gemeindegliederung Bearbeiten Die Gemeinde Lasithi Hochebene wird gebildet aus den folgenden Ortsgemeinschaften und Siedlungen Die Einwohnerzahlen stammen aus dem Ergebnis der Volkszahlung 2011 1 Ortsgemeinschaft Avrakondes Topikh Koinothta Abrakonte 194 Avrakondes Abrakontes 170 Koudoumalia Koydoymalia 24 Ortsgemeinschaft Agios Georgios Topikh Koinothta Agioy Gewrgioy Lasi8ioy 490 Agios Georgios Agios Gewrgios 490 Ortsgemeinschaft Agios Konstandinos Topikh Koinothta Agioy Kwnstantinoy 115 Agios Konstandinos Agios Kwnstantinos 104 Kloster Krystallenias Monh Krystallenias 11 Ortsgemeinschaft Kaminaki Topikh Koinothta Kaminakioy 273 Kaminaki Kaminaki 273 Ortsgemeinschaft Kato Metochi Topikh Koinothta Katw Metoxioy 103 Agios Karalambos Agios Xaralampos 36 Kato Metochi Katw Metoxion 66 Kloster Vidianis Monh Bidianhs 1 Ortsgemeinschaft Mesa Lasithi Topikh Koinothta Mesa Lasi8ioy 123 Mesa Lasithaki Mesa Lasi8akion 18 Mesa Lasithi Mesa Lasi8ion 98 Nikiforidon Nikhforhdwn 6 Smaliano Smaliano 1 Ortsgemeinschaft Plati Topikh Koinothta Plaths 131 Plati Plath 131 Ortsgemeinschaft Tzermiado Topikh Koinothta Tzermiadoy 637 Tzermiado Tzermiado 637 Ortsgemeinschaft Lagou Topikh Koinothta Lagoy 65 Lagou Lagoy 46 Pinakiano Pinakianon 19 Ortsgemeinschaft Marmaketo Topikh Koinothta Marmaketoy 43 Marmaketo Marmaketon 25 Farsaro Farsaron to 18 Ortsgemeinschaft Psychro Topikh Koinothta PSyxroy 213 Magoulas Magoylas 80 Psychro PSyxron 133Der Nordwesten der Ebene Limne war von der Vorgeschichte bis in venezianische Zeit nur sparlich besiedelt da sumpfig besonders im Fruhjahr Der Zugang erfolgt im Norden uber den 900 m hohen Ambelos Pass im Osten durch die Schlucht des Potamos und den 1000 m hohen Selia Pass 1582 lebten auf der Lasithi Hochebene 1054 Menschen in 40 kleinen Dorfern Insgesamt sind die Namen von 49 venezianischen Siedlungen uberliefert nicht alle konnen lokalisiert werden Robert Pashley 1805 1859 ein englischer Reiseschriftsteller berichtet 1837 von 17 Dorfern 4 mit 490 Familien und ungefahr 2500 Einwohnern Spratt nennt 1865 16 Dorfer und ungefahr 3000 Einwohner 1971 hatte die Ebene 5229 Einwohner Da die Ebene im Fruhjahr von Regen und Schmelzwasser regelmassig uberschwemmt wird liegen die Dorfer ausschliesslich am etwas hoheren Rand der Hochebene Ackerbau Bearbeiten nbsp Venezianische Windmuhlen am Ambelos Pass nbsp WindmuhlenDer fruchtbare Ackerboden der Hochebene wird im Fruhjahr durch die Schneeschmelze der umliegenden Bergspitzen uberflutet Das Wasser sammelt sich in Kalksteinkavernen Einziger Abfluss ist die Kaverne des Chonos im Westen der Ebene War sie blockiert konnte die Ebene im Fruhjahr oft wochenlang unter Wasser stehen was die Getreideernte ruinierte Da die Ebene so hoch liegt gedeihen hier weder Olbaume noch der Johannisbrotbaum Viele Bewohner besitzen Olbaume in tieferen Lagen wohin im Winter auch die Herden gebracht werden da in den Bergen Schnee fallt Windmuhlen fur die Bewasserung wurden in den 1920er Jahren eingefuhrt vorher waren handbetriebene Ziehbrunnen gerani in Gebrauch Kartoffeln wurden erst nach der Einfuhrung der Windmuhlen angebaut vorher beschrankte man sich auf trockenheitsresistentere Kultivare wie Getreide vor allem Weizen und Hulsenfruchte Die Ebene wurde 1964 65 an das Elektrizitatsnetz angebunden vorher dienten Ollampen zur Beleuchtung Die charakteristischen Windrader mit weissen Segeln die der Ebene im Fruhsommer das Aussehen einer grossen Wiese mit Margeriten verliehen wurden wegen des Absinkens des Grundwasserspiegels inzwischen weitgehend durch Wasserpumpen mit Dieselmotoren ersetzt Viele der weissen Segel wurden fur den Tourismus erhalten treiben aber keine Pumpen mehr an nbsp Typische Windmuhle mit weissen Segeln in Agios GeorgiosGeschichte BearbeitenDie Ebene wurde im ausgehenden Neolithikum besiedelt Es sind 13 Fundstellen mit der typischen schwarzpolierten Ware und Steinbeilen bekannt die meist relativ hoch an den Talhangen lagen die damals noch dicht bewaldet waren Die hoheren Berge waren mit Macchia bedeckt und dienten vermutlich als Weide 5 Aus der Trapeza Hohle sind aus dieser Zeit Hausziegen belegt Obsidianklingen belegen Handelsverbindungen zu anderen agaischen Inseln Meeresmuscheln Kontakt mit der Kuste Aus Psychro stammen die Knochen von Hausrindern Schafen und Ziegen Schweinen und Hunden Aus Kastellos und einer kleinen Hohle in Skaphidia sind endneolithische Bestattungen bekannt Das keramische Inventar wird von grossen Krugen dominiert die Watrous mit Milchwirtschaft und Kaseherstellung in Verbindung bringen will 6 In Karphi befand sich ein Minoisches Gipfelheiligtum 7 Aus spatminoischer Zeit sind Olivenkerne belegt die aus tiefer gelegenen Gebieten unter 600 m stammen mussen 8 In hellenistischer Zeit wurde Lasithi von Lyttos aus verwaltet das gegenuber seinen Nachbarn eine sehr aggressive Politik verfolgte 9 In romischer Zeit lag die wichtigste Siedlung bei Kardamoutsa nbsp Getreideertrage in der Lasithi Ebene nach venezianischen Steuerurkunden nach WatrousDie Venezianer verboten bereits 1283 die Ansiedlung in der Ebene Ein weiterer Erlass der hohe Geldstrafen androhte stammt von 1341 Im Zuge des Aufstands der venezianischen Siedler 1363 1366 wurde 1364 sogar das Abhacken eines Fusses angedroht 10 Alle Hauser in der Ebene wurden auf venezianischen Befehl niedergerissen die Felder verwustet Erst 1463 wurde eine ackerbauliche Nutzung wieder erlaubt da die venezianischen Herren Korn fur die Versorgung ihrer Truppen im Turkenkrieg brauchten Die Ebene war zu dieser Zeit dicht bewaldet und wurde erst 1514 gerodet Das Land wurde in 342 Parzellen von 8 Feldern aufgeteilt die verpachtet wurden Es scheinen sich aber nicht viele Interessenten gefunden zu haben 1548 wurden Siedler aus Monemvasia und Nauplia in der Lasithi Ebene angesiedelt die das Land in Erbpacht erhielten Sie waren von den Steuern und der Zwangsarbeit zum Bau der Befestigung von Candia und der Konskription zur venezianischen Flotte befreit mussten aber die Halfte ihrer Ernte abliefern In der Ebene selber durfte nur Weizen angebaut werden Wein wurde an den Berghangen kultiviert die noch grosstenteils von Eichenwaldern bedeckt waren Es war den Bewohnern verboten feste Hauser zu bauen Die Vorschriften wurden aber nicht eingehalten 1572 musste der Provveditore General Marin feststellen dass die Bewohner auch Wein und Fruchtbaume anbauten und ihre Felder verpachteten ohne dies den Behorden anzuzeigen Sie fallten Eichen ohne dafur Abgaben zu errichten der Waldbestand war nach zeitgenossischen Abbildungen bald sehr reduziert 1574 wurde festgestellt dass von den ursprunglich 400 Siedler Familien uber die Halfte das Tal wegen Missernten verlassen hatte und der Rest zu arm war um die vorgeschriebenen Abgaben zu entrichten oder die Ernte vor den venezianischen Beamten versteckten Der Weizen war von einer Krankheit sirica also Rost befallen nbsp Blick von der Zeus Hohle uber die Lasithi Hochebene1595 wurde ein Steuerinspektor bestellt der in Moros im Tal selber lebte und die Ernte beaufsichtigen sollte um solche Unterschlagungen zu verhindern 1630 wurde der Ingenieur Francesco Basilicata nach Lasithi geschickt um fur eine bessere Entwasserung zu sorgen da im Fruhjahr das Wasser oft wochenlang auf den Feldern stand wenn der Abfluss des Megalos Potamos bei Chonos verstopft war Er legte ein rechteckiges System von Kanalen am Rande der Felder an die fur eine bessere Entwasserung sorgen sollten Sie sind noch heute gut sichtbar Die einzelnen Parzellen boudee wurden mit Saulen markiert Archaologische Grabungen Bearbeiten Nach der Entdeckung des Heiligtums in der Psychro Hohle besuchte 1894 Arthur Evans die Lasithi Hochebene und entdeckte in Papoura ein Tholos Grab Auf dem Karphi grub er mehrere Graber aus in der Hohle von Trapeza bei Kastellos ein mittel minoisches Heiligtum das unter anderem eine goldene Miniatur Doppelaxt enthielt Richard M Dawkins grub 1914 Kato Kephali bei Plati aus eine Siedlung aus spatminoischer LMIII und archaischer Zeit 1936 1939 fuhrte John Pendlebury Grabungen bei Tzermiadon durch und untersuchte die Trapeza Hohle systematisch In Karphi legte er eine spatminoische LM IIIC Siedlung frei in Agios Georgios Papoura konnte er eine Siedlung aus geometrischer Zeit nachweisen Er wies auch die neolithische Besiedlung der Ebene nach 11 Seine Forschungen wurden durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges beendet Livingston Vance Watrous fuhrte 1973 mit Hilfe der American School of Classical Studies at Athens einen Survey in der Hochebene durch Funde aus Lasithi befinden sich in den Museen von Heraklion Knossos und Agios Nikolaos Sehenswurdigkeiten BearbeitenVon den 21 Dorfern am Rand der Ebene wird vor allem Psychro von vielen Touristen besucht da sich in der Nahe der Einstieg zur Hohle von Psychro befindet Zahlreiche Reisebusse bringen Touristen aus den Hotels der Nordkuste Kloster Kera Kardiotissa Zeus HohleLiteratur BearbeitenL Vance Watrous H Blitzer Lasithi A History of Settlement on a Highland Plain in Crete Hesperia Supplements 18 1982 American School of Classical Studies at Athens Princeton New Jersey Charlotte R Long The Lasithi Dagger American Journal of Archaeology 82 1 1978 S 35 46 D G Hogarth The Dictaean Cave The Annual of the British School at Athens 6 1899 1900 S 94 116 Einzelnachweise Bearbeiten a b Ergebnisse der Volkszahlung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands ESYE Memento vom 27 Juni 2015 im Internet Archive Excel Dokument 2 6 MB Daten des Zensus 2001 Standige Bevolkerung Griechisches Statistikamt S 222 223 Memento vom 1 Juni 2010 im Internet Archive a b L Vance Watrous S 2 H Blitzer The Nineteenth and early Twentieth centuries In Livingston Vance Watrous Lasithi A History of Settlement on a Highland Plain in Crete Hesperia Supplements 18 1982 30 American School of Classical Studies at Athens Princeton New Jersey L Vance Watrous S 9 L Vance Watrous S 10 L Vance Watrous S 13 L Vance Watrous S 19 L Vance Watrous S 23 L Vance Watrous S 25 John Pendlebury Lasithi in Ancient Times BSA 37 1936 37 194 200Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lasithi Hochebene Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeinden der Region Kreta Agios Nikolaos Agios Vasilios Amari Anogia Apokoronas Archanes Asterousia Chania Chersonisos Festos Gavdos Gortyna Ierapetra Iraklio Kandanos Selino Kissamos Lasithi Hochebene Malevizi Minoa Pediada Mylopotamos Platanias Rethymno Sfakia Sitia Viannos Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lasithi Hochebene amp oldid 221088700