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Langzeitkorrelationen auch Langzeitpersistenz Erhaltungsneigung oder Memory Effekt genannt sind Korrelationen mit divergierender Korrelationslange Bei positiven Korrelationen folgt auf einen hohen Wert eher ein weiterer hoher und auf einen niedrigen ein niedriger bei Langzeitkorrelationen gilt dies aufgrund der langsam abfallenden Korrelationsfunktion ebenso fur ausgedehnte hohe bzw niedrige Bereiche die dann auf gleiche Weise miteinander korreliert sind wie die Einzelwerte Dies fuhrt zu einer ausgepragten Berg und Talstruktur die sich etwa darin aussert dass sich langzeitkorrelierte Sequenzen nur schwer von Trends abgrenzen lassen Langzeitkorrelationen sind selbstaffine Strukturen die Selbstahnlichkeit nur unter anisotroper Langentransformation zeigen Damit also z B eine langzeitkorrelierte Reihe aus Zufallszahlen sich selbst ahnelt mussen die Abszisse und die Ordinate mit unterschiedlichen Faktoren gestreckt oder gestaucht werden Eine Erweiterung der Beschreibung von Langzeitkorrelationen stellt die Multifraktalitat dar bei der verschiedene Momente unterschiedlich langzeitkorreliert sind was besonders stark bei Abflusszeitreihen auftritt Auftreten BearbeitenLangzeitkorrelationen sind bisher hauptsachlich bei Autokorrelationen untersucht worden konnen grundsatzlich aber auch bei Kreuzkorrelationen und allgemein im multivariaten Fall auftreten Sie wurden in den verschiedensten Bereichen gefunden z B in Abflusszeitreihen langen Wetteraufzeichnungen DNA Sequenzen Schwanken des Herzschlags Fluktuationen in neuronalen Aktionspotentialen dem menschlichen Gang Erstmals wurde der Effekt der Langzeitkorrelationen 1951 von H E Hurst bei der Untersuchung der langjahrigen Nilreihe beschrieben Er untersuchte welche Pegelschwankungen des Nils ein Staudamm fassen muss ohne uberzulaufen oder auszutrocknen was zu seiner R S Analyse mit dem Hurst Exponenten H displaystyle H nbsp verwandt mit a displaystyle alpha nbsp s u fuhrte Im Zuge der Chaosforschung wurde die Thematik aufgegriffen und ist heute in vielen Bereichen Gegenstand der Forschung Mathematische Beschreibung BearbeitenBei Langzeitkorrelationen hat das Integral uber die Korrelationsfunktion C s displaystyle C s nbsp keinen endlichen Wert s 0 C s d s displaystyle s times int 0 infty C s cdot rm d s quad rightarrow quad infty nbsp Dies gilt vor allem fur eine potenzgesetzartig abfallende Korrelationsfunktion C s s g displaystyle C s sim s gamma nbsp mit einem Korrelationsexponenten 0 lt g lt 1 displaystyle 0 lt gamma lt 1 nbsp im eindimensionalen Fall Derartige Korrelationen konnen mit verschiedenen Methoden quantifiziert werden die numerisch berechnete Korrelationsfunktion liefert den obigen Korrelationsexponenten g displaystyle gamma nbsp das Leistungsspektrum fallt ab mit dem Exponenten b displaystyle beta nbsp die Fluktuationsanalyse zeigt den Fluktuationsexponenten a displaystyle alpha nbsp und andere z B Wavelets Zwischen den drei Exponenten gelten die Beziehungen a g 2 1 b g 1 displaystyle begin alignedat 2 amp alpha gamma 2 amp amp 1 amp beta gamma amp amp 1 end alignedat nbsp letztere kann mittels des Wiener Chintschin Theorems gezeigt werden Im Gegensatz zu Langzeitkorrelationen haben Kurzzeitkorrelationen die z B aus einem autoregressiven Prozess hervorgehen eine endliche Korrelationslange z B C s e s s displaystyle C s rm e s s times nbsp Literatur BearbeitenHarold Edwin Hurst Long term storage capacity of reservoirs In Transactions of the American Society of Civil Engineers Bd 116 1951 Heft 2447 S 770 808 ISSN 0066 0604 Jens Feder Fractals Physics of solids and liquids Plenum Press New York 1988 ISBN 0 306 42851 2 Armin Bunde Shlomo Havlin Hrsg Fractals and Disordered Systems 2 Auflage Springer Berlin 1996 ISBN 3 540 56219 2 Armin Bunde Jan W Kantelhardt Langzeitkorrelationen in der Natur von Klima Erbgut und Herzrhythmus PDF 896 kB In Physikalische Blatter Band 57 2001 S 49 54 ISSN 1617 9439 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Langzeitkorrelation amp oldid 187979727