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Die Dampflokomotiven der LMS Klasse 7P Coronation englisch Coronation Class teilweise auch als Princess Coronation Class Coronation Scot Class Duchess Class oder City Class bezeichnet wurden zwischen 1937 und 1948 mit insgesamt 38 Stuck von der britischen Bahngesellschaft London Midland and Scottish Railway LMS beschafft Die fur den Expresszugdienst vorgesehenen Schlepptenderlokomotiven mit der Achsfolge 2 C1 wurden von William Stanier dem Chefingenieur der LMS entworfen und in den Crewe Works der LMS in Crewe fur den Einsatz auf der West Coast Main Line WCML zwischen London und Schottland erbaut 24 der Maschinen wurden mit Verkleidung als Stromlinienlokomotiven gebaut In den Nachkriegsjahren wurden die Verkleidungen jedoch wieder demontiert 1937 erzielte die erste Maschine der Klasse mit 114 mph ca 183 4 km h einen Geschwindigkeitsrekord fur britische Dampflokomotiven Ab 1948 gehorten die Maschinen zum Bestand von British Railways nachdem die LMS infolge des Transport Act 1947 verstaatlicht worden war Bis Ende der 1950er Jahre bespannten sie die meisten wichtigen Expresszuge auf der WCML bevor sie allmahlich durch Diesellokomotiven ersetzt wurden In den Jahren 1962 bis 1964 wurden die Lokomotiven ausgemustert Drei Exemplare der Klasse blieben museal erhalten davon ist noch eines betriebsfahig Coronation ClassLMS Klasse 7PBR Klasse 8PDer Coronation Scot 1937 auf dem Weg von London nach Glasgow mit einer Lokomotive der Coronation Class Der Coronation Scot 1937 auf dem Weg von London nach Glasgow mit einer Lokomotive der Coronation Class Nummerierung LMS 6220 6256BR 46220 46257Anzahl 38Hersteller LMS Crewe WorksBaujahr e 1937 1948Ausmusterung 1962 1964Achsformel 2 C1 h4Spurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Puffer 22 498 mm 73 ft 93 4 in mit Stromlinienverkleidung22 511 mm 73 ft 103 4 in ohne StromlinienverkleidungHohe 4039 mm 13 ft 3 in Breite 2743 mm 9 ft 0 in Kuppelachsradstand 4420 mm 14 ft 6 in Gesamtradstand 11 280 mm 37 ft Radstand mit Tender 19 177 mm 62 ft 11 in Kleinster bef Halbmesser 121 m 6 chains Dienstmasse 110 t 108 1 long tons mit Stromlinienverkleidung106 9 t 105 25 long tons ohne StromlinienverkleidungReibungsmasse 68 18 tRadsatzfahrmasse 22 86 t 22 50 long tons Anfahrzugkraft 180 kNLeistungskennziffer 7P 8PTreibraddurchmesser 2057 mm 6 ft 9 in Laufraddurchmesser vorn 914 mm 3 ft 0 in Laufraddurchmesser hinten 1143 mm 3 ft 9 in Steuerungsart WalschaertsZylinderanzahl 4Zylinderdurchmesser 419 mm 161 2 in Kolbenhub 711 mm 28 in Kesseluberdruck 17 2 barAnzahl der Heizrohre 129Anzahl der Rauchrohre 40Heizrohrlange 5867 mm 19 ft 3 in Rostflache 4 65 m 50 sq ft Strahlungsheizflache 21 4 m 230 sq ft Rohrheizflache 239 4 m 2577 sq ft Uberhitzerflache 77 1 m 830 sq ft Verdampfungsheizflache 260 8 m 2807 sq ft Dienstmasse des Tenders 57 25 t 56 35 long tons Wasservorrat 18 184 l 4000 imp gal Brennstoffvorrat 10 2 t 10 00 long tons Zugbremse Saugluftbremse spater zusatzlich DruckluftbremseZugheizung DampfKupplungstyp Schraubenkupplung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Bau und Erprobung 1 3 Serienlieferung 1 4 Vorfuhrfahrt durch die USA 1 5 Einsatz 1 5 1 London Midland and Scottish Railway 1 5 2 British Railways 2 Technische Merkmale 2 1 Rahmen 2 2 Antrieb und Steuerung 2 3 Kessel 2 4 Laufwerk 2 5 Stromlinienverkleidung 2 6 Tender 3 Namensgebung 4 Farbgebung 5 Unfalle 6 Verbleib 6 1 Lokomotive 46229 Duchess of Hamilton 6 2 Lokomotive 46233 Duchess of Sutherland 6 3 Lokomotive 46235 City of Birmingham 7 Galerie 8 Rezeption und Modelle 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Nachdem die LMS 1935 eine erste Serienlieferung von zehn Exemplaren der seit 1933 erprobten Klasse 7P Princess Royal erhalten hatte die sich sehr gut bewahrt hatte wurde im Sommer 1936 die Bestellung weiterer Exemplare fur einen zur Einfuhrung im Folgejahr vorgesehenen neuen schnellen und luxuriosen Expresszug zwischen London Euston und Glasgow vorbereitet Zudem sollten mit den zusatzlichen Pacifics die bislang uberwiegend immer noch erforderlichen Lokomotivwechsel in Carlisle oder Crewe abgeschafft werden Entsprechend der seitdem gesammelten Betriebserfahrungen uberarbeitete das technische Buro der LMS die Konstruktionszeichnungen geringfugig und sah lediglich leichte Anpassungen in Details wie etwa den Uberhitzerelementen und dem Radstand vor 1 Der Erfolg der konkurrierenden London and North Eastern Railway LNER mit ihren neuen ab 1935 ausgelieferten Stromlinienlokomotiven der Klasse A4 wie auch die Erfahrungen mit Testfahrten einer Princess Royal bewogen die LMS und ihren Chief Mechanical Engineer CME William Stanier jedoch dazu den Entwurf grundlicher zu uberarbeiten 1 Insbesondere wurden grossere Treibrader vorgesehen und der Kessel bis zu den maximal moglichen Massen innerhalb des Lichtraumprofils der LMS vergrossert Auch das Vierzylinder Triebwerk ohne Verbundwirkung der Princess Royal wurde umfassend uberarbeitet und die Aussenzylinder etwas weiter nach vorne versetzt Eine Stromlinienverkleidung wurde analog zu den A4 ebenfalls vorgesehen Stanier schatzte diese zwar eher als Modeerscheinung ein musste aber hier dem Druck der LMS Fuhrung nachgeben die aus Marketinggrunden Wert darauf legte 2 Letztendlich entstand damit eine neue Bauart und die Beschaffung der Princess Royal Class wurde zugunsten des neuen Entwurfs nicht fortgesetzt 3 Da Stanier in dieser Zeit mit einer Untersuchung zur Ursache von Entgleisungen von Pacific Lokomotiven in Britisch Indien befasst war wurden die Konstruktionsarbeiten bei der LMS weitgehend von Thomas F Coleman dem Chefzeichner des LMS Konstruktionsburos Staniers Assistenten Robert Riddles und dem spateren CME von British Railways Roland C Bond ubernommen 4 5 Bau und Erprobung Bearbeiten Im Vergleich mit den Princess Royals konnte bei den Lokomotiven der Coronation Class eine spurbare Leistungssteigerung erzielt werden bspw durch eine deutlich grossere Heizflache Sie waren die grossten und leistungsfahigsten Schnellzuglokomotiven aller britischen Eisenbahngesellschaften Dennoch wogen die Maschinen voll ausgerustet lediglich eine Tonne mehr als ihre Vorganger was auf die umfangreiche Verwendung nickellegierten Stahls zuruckzufuhren ist Wie die Princess Royal Class wurde die Coronation Class in der von der LMS verwendeten Leistungsklassifizierung aller Lokomotiven als 7P eingestuft British Railways anderte die Einstufung zum 1 Januar 1951 auf 8P 6 Die ersten funf Maschinen der neuen Coronation Class entstanden 1937 in den LMS eigenen Werkstatten in Crewe Sie erhielten die Nummern 6220 bis 6224 Mit ihnen sollte der neue Expresszug Coronation Scot bespannt werden der in diesem Jahr den Dienst zwischen London und Glasgow mit lediglich einem Zwischenhalt in Carlisle aufnehmen sollte Die erste Lokomotive wie auch der Zug erhielten ihre Namen zur Feier der im gleichen Jahr stattfindenden Kronung von Konig Georg VI Passend zur fur den Coronation Scot beschafften neuen Zuggarnitur und zum Ziel des Zuges in Schottland bekamen die Lokomotiven abweichend von der normalen Farbgebung der LMS eine Lackierung in Blau mit silbernen Langsstreifen in den traditionellen Farben der Caledonian Railway einer der Vorgangerbahnen der LMS 4 Auf einer Pressefahrt zur Vorstellung der neuen Lokomotive und des Coronation Scot erzielte die Maschine 6220 zwischen London Euston und Crewe am 29 Juni 1937 kurzzeitig eine Geschwindigkeit von 114 Meilen pro Stunde mph ca 183 km h und errang damit den britischen Geschwindigkeitsrekord fur Dampflokomotiven den zuvor mit rund 181 km h eine Lokomotive der LNER Klasse A4 gehalten hatte Die Fahrt hatte beinahe in einer Katastrophe geendet da der Zug vor Crewe erst relativ spat abgebremst werden konnte und im Bahnhof uber abzweigende Weichenstrassen gefuhrt wurde Statt den erlaubten 20 mph ca 32 km h passierte der Zug die Weichen mit gut 52 mph ca 84 km h 7 nach anderen Angaben sogar mit 57 mph ca 92 km h 8 Das neu entwickelte Fahrwerk der Lokomotive bewahrte sich jedoch und der gesamte Zug blieb trotz kraftiger Wankbewegungen im Gleis Einen Totalschaden gab es lediglich im mitgefuhrten Speisewagen in dem das gesamte Geschirr der heftigen Querbewegung zum Opfer fiel Mehrere Fahrgaste trugen dabei leichte Verletzungen wie Prellungen und blaue Flecken davon 7 Der LMS Vizeprasident Ernest Lemon bemerkte gegenuber den bleich gewordenen Pressevertretern im Zug mit typisch britischem Understatement dass man bei den regularen Fahrten naturlich nicht vorhabe das zu wiederholen der Zug ware lediglich ein wenig schneller gewesen als fahrplanmassig vorgesehen a little faster than in the ordinary course 9 Gut ein Jahr spater eroberte die LNER am 3 Juli 1938 mit der Weltrekordfahrt der A4 4468 Mallard allerdings auch den britischen Rekord zuruck 10 Stanier liess wahrend der bereits begonnenen Serienlieferung die Konstruktion der Coronation Class in diversen Details verbessern und erprobte neue Bauteile Die Lokomotive 6234 Duchess of Abercorn erhielt daher kurz nach ihrer Ablieferung einen Doppelschornstein der in Testfahrten ausfuhrlich erprobt wurde Im Rahmen einer solchen Testfahrt beforderte die Lokomotive am 26 Februar 1939 einen aus 20 Reisezugwagen bestehenden Zug von Crewe nach Glasgow und zuruck Obwohl die Zuglast mit 604 Tonnen damit fast das Doppelte der Last des Coronation Scot betrug benotigte die Lokomotive gegenuber dessen vorgesehener Fahrtzeit lediglich 1 5 Minuten mehr Die Messungen wahrend der Fahrt ergaben eine Leistung von 2 282 PS am Zughaken was einer indizierten Leistung von 3 333 PSi entsprach und damit die grosste je bei einer britischen Dampflokomotive gemessene Leistung war Zuvor war die Lokomotive mit Einfachschornstein vor einem vergleichbaren Zug erprobt worden und hatte erhebliche Probleme gehabt den Zug auf der West Coast Main Line uber die langen Rampen des Shap Summit und bei Beattock zu befordern 11 In der Folge erhielten alle neuen Lokomotiven von Beginn an Doppelschornsteine bei den bereits gelieferten Exemplaren wurden sie nachgerustet Serienlieferung Bearbeiten Nachdem sich die ersten funf Lokomotiven bewahrt hatten gab die Fuhrung der LMS Ende 1937 die Beschaffung einer ersten Serie von zehn Maschinen fur das Jahr 1938 frei Zuvor waren noch einzelne Brucken auf den ausser der WCML vorgesehenen weiteren Einsatzstrecken fur die Achslast der Coronation Class ertuchtigt worden mit 22 50 Long tons 22 86 t waren die Lokomotiven nur auf wenigen Hauptstrecken der LMS uneingeschrankt einsetzbar 2 Aus dieser Bestellung folgten zunachst 1938 weitere funf Maschinen mit den Nummern 6225 bis 6229 und mit Stromlinienverkleidung jedoch nun wieder im gewohnten Dunkelrotbraun LMS Maroon der LMS lackiert Stanier sah seine Zweifel an der Nutzlichkeit der Stromlinienverkleidung aufgrund der ersten Erfahrungen und Messfahrten bestatigt und liess die funf weiteren Maschinen die Nummern 6230 bis 6234 erstmals ohne Verkleidung bauen Vergleichsfahrten zwischen verkleideten und unverkleideten Lokomotiven der Klasse zeigten keine grossen Vorteile der Stromlinie beim Kohlenverbrauch hochgerechnet auf einen Monat belief sich die Differenz auf etwa sieben bis 12 Tonnen was im Schnitt ungefahr einer Tenderfullung entsprach Insgesamt ergab sich eine Einsparung von etwas uber zwei Prozent 12 1939 und 1940 folgten jeweils weitere funf Maschinen jedoch auf Druck der fur Offentlichkeitsarbeit Zustandigen der LMS wieder mit Stromlinienverkleidung Bedingt durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs der statt Expresszuglokomotiven den Bau von Guterzuglokomotiven erforderte endete die Beschaffung 1940 zunachst Erst 1943 gelang es der LMS die Beschaffung weiterer Maschinen genehmigt zu bekommen Die in diesem Jahr gebauten Lokomotiven mit den Nummern 6245 bis 6248 erhielten nochmals eine Stromlinienverkleidung Alle weiteren Maschinen wurden ohne Verkleidung geliefert 1944 kamen zunachst die vier Lokomotiven 6249 bis 6252 in den Bestand der LMS Nach einer Pause erhielt die LMS 1946 und 1947 die letzten vier Lokomotiven der Klasse mit den Nummern 6253 bis 6256 Mit Verzogerung wurde schliesslich im Mai 1948 die letzte Maschine der Coronation Class ausgeliefert nunmehr an die infolge des Transport Act 1947 zum 1 Januar 1948 neugegrundeten British Railways BR in der alle verstaatlichten britischen Privatbahnen zu diesem Datum aufgegangen waren Sie erhielt die BR Nummer 46257 Die letzten beiden Maschinen wichen leicht von den vorigen Serienlieferungen ab George Ivatt der letzte CME der LMS liess die Maschinen u a mit Walzlagern anstelle von Gleitlagern ausstatten Um ausreichend Platz fur einen breiteren Aschkasten und Schuttelrost zu erhalten wurde der Nachlaufradsatz mit einem Delta Schleppgestell ausgestattet Die Uberhitzerflache wurde vergrossert und auch weitere Details bei Kessel und Steuerung verandert Mit diesen Massnahmen wurde das Ziel verfolgt die Intervalle zwischen zwei Hauptuntersuchungen von 70 000 Meilen auf 100 000 Meilen zu vergrossern 13 Vorfuhrfahrt durch die USA Bearbeiten nbsp Lokomotive 6229 Duchess of Hamilton mit der Nummer und dem Namen der Lokomotive 6220 Coronation wahrend ihres USA Aufenthalts im Jahr 1939 neben einer P 7 der Baltimore and Ohio Railroad gut erkennbar sind das unterschiedliche Lichtraumprofil sowie der Scheinwerfer und das Lautewerk beides nach US Normen erforderlich Die Erfolge der LMS mit ihren neuen Pacific Lokomotiven erweckten auch im Ausland Interesse Anlasslich der Weltausstellung von 1939 1939 New York World s Fair erhielt die LMS den Vorschlag eine Lokomotive und einen der neuen Wagenzuge des Coronation Scot in New York auszustellen und auf einer Rundfahrt uber die Strecken mehrerer Eisenbahngesellschaften vorzufuhren Am 20 Januar 1939 verliess der norwegische Schwergutfrachter Belpamela mit der Lokomotive 6229 Duchess of Hamilton und der ersten der neu bestellten Zuggarnituren den Hafen Southampton auf dem Weg nach Baltimore Um den prestigetrachtigen Namen der gesamten Lokomotivklasse prasentieren zu konnen tauschte die LMS zuvor Nummern und Namensplaketten der Duchess of Hamilton mit denen der Lokomotive 6220 Coronation Nach der Ankunft wurde die Lokomotive in Baltimore in einem Depot der Baltimore and Ohio Railroad fur die vorgesehene Rundfahrt hergerichtet Notig waren diverse Anpassungen an die abweichenden technischen Parameter des US amerikanischen Eisenbahnnetzes und die Anforderungen der Interstate Commerce Commission die Lokomotive erhielt unter anderem als auffallige aussere Anbauten einen grossen Scheinwerfer und ein Lautewerk sowie die Montage von Teilen die fur die Schiffspassage abmontiert worden waren Am 18 Marz 1939 fand eine erste Pressefahrt von Baltimore nach Washington D C statt wo der Zug ausgestellt wurde Der 286 t wiegende Zug bestand aus 8 Wagen und bot 173 Platze sowie 12 Betten 14 Staniers Assistent Robert Riddles und weiteres LMS Personal fuhrten mit dem Zug anschliessend zwischen dem 21 Marz und dem 14 April von Baltimore aus eine Rundfahrt uber die Strecken von acht US Eisenbahngesellschaften Baltimore and Ohio Railroad Pennsylvania Railroad Louisville and Nashville Railroad Alton Railroad Michigan Central Railroad New York Central Railroad Boston and Albany Railroad New York New Haven and Hartford Railroad in den Staaten der Ostkuste und des Mittleren Westens bis nach New York durch In insgesamt 37 Stadten konnten die Lokomotive und der Zug durch das Publikum besichtigt werden wovon tausende Besucher Gebrauch machten trotz jeweils relativ kurzer Aufenthalte von wenigen Stunden bis zu hochstens einem Tag Selbst in der Kleinstadt Kent im Bundesstaat Ohio wo der Zug lediglich eine Stunde Aufenthalt hatte erwarteten ihn rund 3000 Menschen Wahrend der uber 5000 km langen Rundfahrt traten lediglich einmal in St Louis ernsthafte technische Probleme mit dem Feuerschirm der Feuerbuchse auf die jedoch mit Unterstutzung lokaler Eisenbahner behoben werden konnten 15 Anschliessend wurde der Zug auf der Weltausstellung in New York gezeigt Der Beginn des Zweiten Weltkriegs verhinderte jedoch zunachst eine Ruckkehr von Lokomotive und Zuggarnitur nach Grossbritannien Die Lokomotive kehrte schliesslich 1942 zuruck um den kriegsbedingt standig steigenden Bedarf der LMS an leistungsfahigen Lokomotiven zu decken Die Zuggarnitur wurde erst 1946 nach Ende des Krieges zuruckgebracht kam aber nicht mehr zum Einsatz 16 Einsatz Bearbeiten London Midland and Scottish Railway Bearbeiten Am 5 Juli 1937 nahm die LMS den Betrieb ihres neuen Spitzenprodukts auf und der Coronation Scot verkehrte erstmals zwischen London Euston und Glasgow Central Der regular aus neun passend blau silber lackierten und mit besonders luxurioser Inneneinrichtung versehenen Wagen bestehende Zug verkehrte jeweils um 13 30 Uhr ab den Endbahnhofen und benotigte in beiden Richtungen genau sechs Stunden und 30 Minuten bis zum Ziel Mit Ausnahme eines nicht im Fahrplan genannten Halts in Carlisle der lediglich dem Personalwechsel auf der Lokomotive diente verkehrte der Coronation Scot ohne Zwischenhalt 17 Mit dieser Reisezeit konnte die LMS fur den Coronation Scot einen deutlichen Wettbewerbsvorteil gegenuber dem Flying Scotsman der LNER erzielen der trotz Non Stop Fahrt fur die Fahrt zwischen Edinburgh Waverley und London King s Cross sieben Stunden und 20 Minuten benotigte Aufgrund des Erfolgs bestellte die LMS drei neue vollstandig klimatisierte Zuggarnituren nachdem sie zunachst uberwiegend auf bereits vorhandene und entsprechend umgebaute Wagen zuruckgegriffen hatte um das Angebot zwischen London und Glasgow weiter auszubauen Bei der Farbgebung von Lokomotiven und Zug kehrte die LMS wieder zum traditionellen Dunkelrot zuruck Schrittweise ubernahmen die neuen Lokomotiven weitere Leistungen vor hochwertigen Expresszugen auf der West Coast Main Line WCML Nach Kriegsbeginn sollten alle 19 zu dieser Zeit vorhandenen Lokomotiven der Coronation Class auf Anordnung der britischen Regierung fur die Dauer des Konflikts abgestellt werden ebenso wie die Stromlinienlokomotiven der LNER Nach wenigen Wochen erkannte man dass gerade unter den Bedingungen der Kriegswirtschaft leistungsfahige Lokomotiven fur schwere Schnellzuge unverzichtbar waren und die Anordnung wurde aufgehoben Die Lokomotiven die fast alle im Londoner Depot Camden stationiert waren kamen wieder in den Einsatz wo sie dringend benotigt wurden Durch den Krieg war die Nachfrage im Reiseverkehr deutlich gestiegen und die Zuge zwischen London und Schottland stellten in den nachsten Jahren die Hauptaufgabe der Coronation Class dar 18 Einzelne Lokomotiven wurden wahrend des Krieges durch Luftangriffe leicht beschadigt jedoch ohne irreparable Folgen Mit der Auslieferung weiterer Lokomotiven wahrend und kurz nach dem Krieg kamen Exemplare der Klasse auch in die Depots Crewe North Glasgow Polmadie und Carlisle Upperby 19 Kurze Zeit waren Lokomotiven der Klasse auch in Holyhead und Rugby stationiert Bis zum Ubergang an British Railways blieben Stationierung und Einsatzgebiete der Coronation Class weitgehend unverandert Ab 1946 entfernte die LMS die Stromlinienverkleidung von den damit ausgerusteten Lokomotiven Wie die unverkleideten Exemplare bekamen die Lokomotiven stattdessen Windleitbleche 4 British Railways Bearbeiten nbsp Lokomotive 46236 City of Bradford wahrend der 1948 von British Railways durchgefuhrten Vergleichsfahrten zwischen Lokomotiven der Vorgangergesellschaften im Bahnhof Paddington in London vor einem Zug in Richtung Westen gut erkennbar die aufgrund der ursprunglichen Stromlinienverkleidung verwendete oben abgeflachte RauchkammerDie infolge des Transport Act 1947 neugegrundeten British Railways BR standen vor der schwierigen Aufgabe die vier Vorgangergesellschaften mit ihren unterschiedlichen Vorschriften eigenen Lokomotiven und Wagen und nicht zuletzt auch Traditionen schrittweise zusammenzufuhren In der Organisationsstruktur spiegelte sich das durch die Einteilung von BR in Regionen wieder die mit Ausnahme der Scottish Region in der die schottischen Strecken der LMS und der LNER zusammengefuhrt wurden weitgehend den vier bisherigen Gesellschaften entsprachen Um im Lokomotivpark in Richtung Vereinheitlichung zu kommen fuhrte BR 1948 mit den Locomotive Exchange Trials umfangreiche Vergleichsfahrten mit den neueren Konstruktionen der Vorgangergesellschaften durch Fur den Bereich der Expresszuglokomotiven zog man die Coronation Class der LMS heran Ausgewahlt wurde die Lokomotive 46236 City of Bradford die mit einer Lokomotive der ebenfalls aus dem Besitz der LMS stammenden Royal Scot Class einer deutlich leistungsschwacheren 2 C Lokomotive sowie mit Lokomotiven der LNER Klasse A4 der Merchant Navy Class der Southern Railway SR und der King Class der Great Western Railway GWR Vergleichsfahrten auf wichtigen Strecken der jeweiligen Regionen durchfuhrte Obwohl die Lokomotive 46236 mit niedrigem Kohlenverbrauch guten Leistungsziffern und weiteren Vorteilen gut abschnitt konnte sie sich nicht signifikant von ihren Konkurrentinnen absetzen die Vergleichsfahrten ergaben keine eindeutigen Sieger Letztlich entschied sich BR abgesehen von einzelnen Ausnahmen einiger bis 1957 weiterbeschaffter alterer Konstruktionen dafur statt Weiterbeschaffungen alterer Konstruktionen ein neues Programm fur Standardlokomotiven die sogenannten BR standard classes aufzulegen 20 Gegenuber den Zeiten der LMS anderte sich daher an Stationierung und Einsatzgebiet der nunmehr insgesamt 38 Lokomotiven der Coronation Class wenig Bereits 1949 verlor das letzte Exemplar der Klasse seine Stromlinienverkleidung 1955 war als neues Depot lediglich das Depot Edge Hill beim Bahnhof Liverpool Lime Street hinzugekommen wo die Lokomotiven den kommenden Jahren aber eher sporadisch beheimatet waren 4 Sie bespannten weiterhin vor allem die hochwertigen Expresszuge auf der WCML und ihren Zweigstrecken Zu den von London Euston aus angesteuerten Zielen gehorten neben Glasgow unter anderem auch Perth Liverpool Manchester und Holyhead Zuge wie der Royal Scot und der Caledonian zwischen Euston und Glasgow gehorten zu ihren Aufgaben ebenso auch der Irish Mail uber die North Wales Coast Line nach Holyhead oder der Nachtzug Royal Highlander in Richtung Inverness bis Perth Zeitweise setzte British Railways von Perth aus die mit dem Royal Highlander am Morgen angekommenen Lokomotiven tagsuber fur Leistungen nach Aberdeen und Glasgow ein um zu lange Standzeiten im Umlaufplan zu vermeiden 21 Der Coronation Scot der Vorkriegszeit wurde jedoch nicht wieder eingefuhrt Fur den umfangreichen und zunehmenden Verkehr entlang der Westkuste besassen die London Midland Region und die Scottish Region mit den lediglich 38 Exemplaren der Coronation Class und 12 Exemplaren der Princess Royal Class jedoch bald zu wenig leistungsfahige Triebfahrzeuge Ab 1951 ubernahmen daher auch neue Lokomotiven der Standardklasse 7 Britannia Leistungen auf der WCML Anfang 1956 wurden zwei Exemplare der Klasse kurzzeitig an die Western Region von BR abgegeben um dort mit technischen Problemen ausgefallene Lokomotiven der King Class der ehemaligen GWR zu ersetzen Von Ende Januar bis Mitte Februar ubernahmen sie Leistungen im hochwertigen Fernverkehr zwischen London Paddington und Bristol sowie Plymouth Bis auf diese kurzzeitigen Einsatze blieben die Lokomotiven in Depots entlang der West Coast Main Line die weiterhin das Haupteinsatzgebiet der gesamten Klasse war 22 Im Ende 1954 beschlossenen Modernisierungsplan fur British Railways war fur die WCML eine zugige Elektrifizierung vorgesehen Dies liess jedoch nicht so schnell wie erwartet umsetzen erst 1974 war die gesamte Strecke zwischen London und Glasgow unter Fahrdraht BR setzte daher kurzfristig auf die Verdieselung und beschaffte teils ohne ausreichende Erprobung umfangreich neue Serien von Diesellokomotiven unterschiedlicher Bauarten Als Ersatz fur die Dampftraktion vor den Expresszugen der WCML wurden die von English Electric entwickelten schweren dieselelektrischen Lokomotiven des Typs 4 die spatere BR Klasse 40 vorgesehen Rechnerisch waren diese schweren Lokomotiven zwar in der Lage eine Coronation Class zu ersetzen in der Realitat blieben ihre Leistungen jedoch deutlich hinter den Pacifics zuruck Anders als die Eastern Region die auf eine Beschaffung zugunsten der Nachfolgegeneration deutlich leistungsfahigeren Deltics verzichtete bestellte die London Midland Region trotz der ernuchternden Ergebnisse von Testfahrten eine grossere Serie um mit ihnen die Dampftraktion schnellstmoglich abschaffen zu konnen Die Annahme war dass man die Diesellokomotiven nur fur eine kurze Zeit bis zur vollstandigen Elektrifizierung brauche Dabei wurde in Kauf genommen dass sich die Reisezeiten gegenuber der Dampftraktion nicht verbesserten und in einzelnen Fallen sogar verschlechterten 23 Ab 1959 wurden die neuen Diesellokomotiven ausgeliefert und verdrangten die ehemaligen LMS Pacifics von den hochwertigen Expresszugleistungen Sie bespannten ab etwa 1960 lediglich noch nachrangige Leistungen und dienten als Reserve Da die neuen Diesellokomotiven ausser der English Electric Type 4 auch andere neue Bauarten bedingt durch die uberhastete Beschaffung erhebliche Kinderkrankheiten und technische Mangel aufwiesen waren die Coronations dennoch zunachst noch erheblich gefordert und mussten immer wieder fur ausgefallene Diesellokomotiven einspringen Sie wurden nun gelegentlich auch im Guterverkehr eingesetzt bspw vor Schnellguterzugen mit Fisch aus schottischen Hafen 24 Mit der allmahlich doch steigenden Zuverlassigkeit der Diesellokomotiven konnte die London Midland Region jedoch beginnend ab 1962 auf ihre Pacifics verzichten Die etwas weniger leistungsfahigen Lokomotiven der Princess Royal Class waren bereits Ende 1962 vollstandig aus dem Dienst geschieden Im Dezember dieses Jahres wurden auch die ersten drei Exemplare der Coronation Class ausgemustert Im Laufe des Jahres 1963 wurden weitere 13 Maschinen abgestellt Der regulare Einsatz nach London Euston endete am 28 Dezember 1963 danach waren die Maschinen nur noch nordlich von Crewe im Einsatz 25 Anfang 1964 waren noch 22 Maschinen im Bestand die bis September dieses Jahres abgestellt wurden Als letzte Maschine der Klasse bespannte die Lokomotive 46256 Sir William A Stanier F R S am 26 September 1964 einen Sonderzug fur Eisenbahnenthusiasten von Crewe nach Carlisle und zuruck und wurde mit den ubrigen 16 noch vorhandenen Lokomotiven im Oktober formell ausgemustert 4 Kurzzeitig war von BR uberlegt worden einen Teil der Lokomotiven auf der Hauptstrecke der Southern Region zwischen London Waterloo und Bournemouth einzusetzen diese Planung scheiterte jedoch aufgrund des abweichenden Lichtraumprofils 25 Technische Merkmale Bearbeiten nbsp Rahmen und Fahrwerk der Lokomotive 46233 Duchess of Sutherland wahrend einer Hauptuntersuchung im Jahr 2011 gut erkennbar die gegenuber den Aussenzylindern nach vorne versetzten Innenzylinder nbsp Fuhrerstand der Lokomotive 46233 Duchess of SutherlandWie ihre Vorgangerinnen der Princess Royal Class waren die Maschinen der Coronation Class Vierzylinderlokomotiven mit einfacher Dampfdehnung In vielen grundlegenden Bauteilen und Konstruktionsmerkmalen bauten sie auch auf der Vorgangerklasse auf Vor allem aufgrund des grosseren Kessels und der etwas grosseren Zylinder waren sie jedoch deutlich leistungsfahiger Rahmen Bearbeiten Der Rahmen der Coronation Class war als Blechrahmen ausgefuhrt Er bestand aus Stahlplatten im Vergleich mit der Princess Royal Class wurden sie aus Grunden der Gewichtsersparnis mit 11 8 in ca 2 86 cm etwas dunner ausgefuhrt Beide Rahmenwangen waren 4 ft 1 2 in ca 1 22 m weit auseinander montiert Analog zu der Vorgangerklasse war der Rahmen am hinteren Ende mit separaten Platten erweitert und in einen Innen und Aussenrahmen aufgesplittet um eine ausreichende Abstutzung der Feuerbuchse zu gewahrleisten wobei die ausseren Rahmenplatten einen Knick nach oben aufwiesen damit das Nachlaufgestell ausreichend Bewegungsspielraum bekam Die Rahmenwangen wurden von der vorderen Pufferbohle und dem Schieberkasten den Innenzylindern dem Drehgestelltrager dem Rauchkammersattel einer horizontalen Platte neben dem Sattel einer vertikalen Tragerplatte zwischen dem vorderen Kuppelradsatz und dem Treibradsatz einer weiteren zwischen den hinteren Kuppelradern und einem Quertrager am Beginn des aufgeteilten Rahmens abgestutzt Am Quertrager im Bereich der Aufteilung war auch das nachlaufende Bisselgestell aufgehangt Die Kesselauflagen waren oberhalb des Innenzylinders und des hintersten Quertragers Auch die Rahmenerweiterung besass entsprechende Quertrager Verwendet wurde hochwertiger Chrom Mangan Stahl der auch hinsichtlich seiner Eignung furs Schweissen ausgewahlt wurde 26 Die beiden letzten Maschinen erforderten Anpassungen am Rahmen um das statt des Bisselgestells als Nachlaufradsatz verwendete Delta Schleppgestell mit seinem Aussenrahmen unterbringen zu konnen Statt der aufgesplitteten inneren und ausseren Rahmenplatten wurde mittig ein 2 in ca 5 cm dicker Barrenrahmen angenietet der die hintere Pufferbohle stutzte 13 Antrieb und Steuerung Bearbeiten Auch der Antrieb wurde weitgehend von der Princess Royal Class ubernommen Der Kolbenhub der vier Zylinder die alle mit Frischdampf versorgt wurden Verbundtriebwerke konnten sich mit wenigen Ausnahmen im britischen Eisenbahnwesen nicht durchsetzen blieb gleich allerdings wurde der Durchmesser der Zylinder etwas vergrossert Ausserdem wurden die Ein und Ausstromrohre zu und von den Zylindern neu und stromungsgunstiger entworfen Die LMS Konstrukteure griffen dabei auf Ergebnisse der Arbeit von Andre Chapelon an franzosischen Schnellzuglokomotiven zuruck 27 Die Aussenzylinder wurden gegenuber den Princess Royals wo sie in Hohe des hinteren Drehgestellradsatzes lagen etwas nach vorne versetzt jedoch nicht bis ganz in die Drehgestellmitte Aussen wie Innenzylinder waren 1 zu 50 geneigt alle vier Zylinder trieben den mittleren gekropften Kuppelradsatz an Die Zylinderblocke bestanden aus Gusseisen ab 1952 wurden sie bei Erneuerungen durch solche aus Gussstahl ersetzt Die Kolbenschieber entsprachen dem ublichen LMS Standard erhielten jedoch einen etwas grosseren Durchmesser Treib und Kuppelstangen fielen in ihren Massen etwas grosser als bei der Princess Royal Class aus durch die Verwendung hochlegierten Nickelstahls waren sie dennoch etwas leichter 28 Die verwendete Walschaerts Steuerung entsprach grundsatzlich der bereits bei der Vorgangerklasse verwendeten Steuerung ihre Bauteile wie etwa Kreuzkopf und Schwinge waren ebenfalls identisch 26 Jedoch hatte nicht mehr jeder Zylinder eine separate Steuerung die Innenzylinder wurden jetzt durch Hebel von der Steuerung der Aussenzylinder angesteuert 29 Damit war es moglich die Aussenzylinder zwischen den Achsen des Vorlaufgestells zu positionieren und nicht wie bei den Princess Royals vor dessen zweiter Achse Die versetzten Positionen sorgten zudem fur grossere Stabilitat des Zylinderblocks und die kombinierte Steuerung reduzierte den Aufwand fur Wartung und Pflege 5 Bei den beiden letzten Maschinen wurde die Position der Steuerung im Fuhrerhaus verandert und auf der linken Seite links vom Platz des Lokomotivfuhrers untergebracht nicht wie bislang direkt vor ihm Ausserlich war dies an der aus dem Fuhrerhaus kommenden und links seitlich des Stehkessels diagonal zum Umlauf und dann zur Schieberschubstange verlaufenden Steuerschraube erkennbar 30 Kessel Bearbeiten Der aus Nickelstahl bestehende und mit einem Dampfdom ausgestattete konische Kessel der Coronation Class reizte das verfugbare Lichtraumprofil der LMS maximal aus Anders als bei der Princess Royal Class die einen nur teilweise konischen Kessel besass waren beide Kesselschusse zwischen Rauchkammer und Stehkessel konisch Im Bereich der Rauchkammer besass er den gleichen Durchmesser wie der Kessel der Princess Royal Class im Bereich der Feuerbuchsrohrwand besass er einen um 21 2 in 6 4 cm grosseren Durchmesser Bei den Lokomotiven mit Stromlinienverkleidung musste die Rauchkammer oben etwas abgeflacht werden nach Entfernung der Verkleidungen waren diese Maschinen daran eine Weile zu erkennen Bei spateren Werkstattaufenthalten erhielten letztlich alle Maschinen normale Rauchkammern Der Uberhitzer war in der Rauchkammer untergebracht und besass 40 Dreifach Elemente Der Uberhitzer der beiden letzten Maschinen erhielt vergrosserte Elemente die dessen Gesamtflache auf bis dahin im britischen Lokomotivbau unerreichte 979 sq ft 90 9 m erhohte 31 Die aus Kupfer bestehende Feuerbuchse im Belpaire Stehkessel wies ebenfalls grossere Ausmasse auf sowohl bei der Rostgrosse als auch der Strahlungsheizflache sie besass zudem eine Verbrennungskammer Der Rost war dreigeteilt und teilweise als Kipprost ausgefuhrt bei Umbauten nach dem Krieg wurde er vollstandig als Kipprost ausgefuhrt 32 Auch der Aschkasten war aufgeteilt um die Asche links und rechts des Nachlaufradsatzes entleeren zu konnen Die Kesselspeisung erfolgte durch zwei Injektoren beidseits unterhalb des Fuhrerstands von denen der auf der rechten Seite mit Abdampf und der auf der linken Seite mit Frischdampf betrieben wurde Auf dem Stehkessel waren vier Sicherheitsventile und die Lokomotivpfeife montiert 33 Die bei den ersten Lokomotiven ursprunglich verwendeten einfachen Schornsteine wurden nach den erfolgreichen Messfahrten der 6234 Duchess of Abercorn durch Doppelschornsteine ersetzt spatere Lieferungen waren von Beginn an damit ausgestattet Die durch diese Bauart vergrosserte Oberflache des Blasrohrs sorgte fur einen verbesserten Luftzug und damit eine bessere Sauerstoffversorgung der Feuerbuchse 34 Kurzzeitig wurde eine Kylchap Saugzuganlage in der Lokomotive 6245 City of London erprobt 28 Bei den beiden letzten Maschinen wurde durch die Ausstattung mit selbstreinigender Rauchkammer und selbstleerendem Aschkasten die Wartungsfreundlichkeit der Lokomotiven verbessert 31 Laufwerk Bearbeiten Das Laufwerk der Coronation Class wurde weitgehend von der Princess Royal Class ubernommen Sowohl das vorlaufende Drehgestell wie auch der mit Ausnahme der beiden letzten Maschinen als Bisselgestell ausgefuhrte Nachlaufradsatz waren mit der Vorgangerklasse identisch Lediglich der Durchmesser der Kuppelrader wurde um 3 in auf 6 ft 9 in 2057 mm vergrossert Alle Kuppelrader wurden einseitig vorne abgebremst Zur Gewichtsersparnis erhielten die Kuppelradsatze Hohlachsen Lokomotive wie Tender besassen Dampfbremsen der Bremszylinder sass unterhalb des Kessels oberhalb des hinteren Kuppelradsatzes Die Kuppelradsatze und alle Tenderradsatze wurden einseitig abgebremst 26 Sandfallrohre wurden vor dem ersten Kuppelradsatz sowie beidseits des Treibradsatzes vorgesehen Fur jedes Rohr wurden separate Sandkasten innerhalb des Rahmens platziert die vom Umlauf her zuganglich waren 35 Wahrend die Radsatze der Serienlieferungen noch mit Gleitlagern ausgestattet waren die denen entsprachen die Stanier nach dem Muster der GWR bei der Princess Royal Class eingefuhrt hatte 36 erhielten die beiden letzten Maschinen Walzlager des US amerikanischen Herstellers Timken 37 Die verwendeten Blattfedern bestanden aus Silizium Mangan Stahlblechen nach LMS Standard sie wurden an den Achslagern befestigt und von Federstutzen getragen 26 Die beiden letzten Maschinen erhielten fur den Nachlaufradsatz anstelle des Bisselgestells ein Delta Schleppgestell Erforderlich wurde diese Anderung aufgrund des nach dem Vorbild der wahrend des Krieges in Grossbritannien eingesetzten amerikanischen USATC Klasse S 160 neugestalteten Aschkastens der nicht zum bisherigen Nachlaufgestell kompatibel war 13 Das neue Schleppgestell lief allerdings zunachst nicht wie vorgesehen und erforderte erhebliche Nacharbeiten 38 Stromlinienverkleidung Bearbeiten Die Stromlinienverkleidung wurde von Thomas F Coleman dem Chefzeichner des LMS Konstruktionsburos entwickelt 4 Die Detailgestaltung erfolgte anhand von Holzmodellen im Windkanal der Forschungsabteilung der LMS in Derby Die einzelnen Platten der Verkleidung wurden auf einem 1 1 Holzmodell geformt und dann auf einem leichten Rahmen rund um den Kessel montiert 35 Im Vergleich mit der allgemein als sehr elegant aussehend eingeschatzten A4 der LNER kritisierten viele Beobachter die Verkleidung der Coronation Class als wenig asthetisch und bauchig Die Messungen zeigten zwar dass die Verkleidung der Coronations etwas wirksamer als die der A4 waren jedoch gab es mehr Sichtbehinderungen durch verwirbelten Rauch und Dampf 4 Die Front der Stromlinienverkleidung liess sich beidseitig aufklappen um den Zugang zur Rauchkammer und der Steuerung der Innenzylinder zu ermoglichen 35 Bald nach Kriegsende beschloss die LMS die Stromlinienverkleidungen abzubauen da sie nur in hoheren Geschwindigkeitsbereichen leichte Vorteile beim Kohlenverbrauch bewirkten Mit Ausnahme der vorne oben abgeflachten Rauchkammer und des im Frontbereich unterbrochenen Umlaufs unterschieden sich die entstromten Lokomotiven nicht nennenswert von denjenigen die ohne Stromlinienverkleidung gefertigt wurden Im April 1946 verlor als erste die heutige Museumslokomotive 46235 City of Birmingham ihre Verkleidung Mit Beginn der Ara von British Railways existierten zu Jahresbeginn 1948 noch drei verkleidete Lokomotiven Jedoch erst im Mai 1949 verlor mit der Lokomotive 46243 City of Lancaster das letzte Exemplar der Klasse die Verkleidung sie war auch die einzige die noch mit BR Nummer und Beschriftung als Stromlinienlokomotive eingesetzt worden war Alle unverkleideten Lokomotiven erhielten beginnend ab 1945 leicht schrag montierte grosse Windleitbleche um die Sichtbehinderungen des Personals durch verwirbelten Rauch und Dampf zu reduzieren 4 Tender Bearbeiten Stanier hatte bald nach seinem Amtsantritt bei der LMS eine neue Tendergeneration entwickeln und einfuhren lassen Sie umfasste mehrere Bauarten die sich vor allem im Wasser und Kohlenvorrat unterschieden und die bei fast allen seinen Konstruktionen Anwendung fanden auch der Coronation Class Anders als die Lokomotiven der Princess Royal Class die wahrend ihrer Laufbahn mit verschiedenen Tenderbauarten mit unterschiedlichen Vorraten ausgestattet wurden erhielt die Coronation Class einheitlich dreiachsige Tender mit 10 Tonnen Kohlenvorrat und 4000 Gallonen ca 18 184 Liter in geschweisster Bauform die sie abgesehen von einigen Austauschen untereinander bis zur Ausmusterung behielten Sie unterschieden sich jedoch ausserlich abhangig davon ob sie vor Lokomotiven mit oder ohne Stromlinienverkleidung vorgesehen waren Bei ersteren wurden die Seitenwande nach hinten bis zur Hohe der Puffer verlangert um den Zwischenraum zum Wagenzug zu minimieren In der ublichen LMS Bauform wurden die drei Radsatze in einem Aussenrahmen gelagert Versuchsweise bekamen die Radsatze der ersten beiden Tender Walzlager bei den weiteren Tendern mit Ausnahme der letzten beiden fanden jedoch wieder Gleitlager Anwendung Zu den technischen Einrichtungen gehorte ein Schopfrussel zur Wasseraufnahme wahrend der Fahrt aus den bei der LMS ublichen Wassertrogen zwischen den Gleisen Dank der insgesamt elf Wassertroge zwischen Euston und Glasgow konnte so der Wasservorrat zugunsten des Kohlevorrats relativ klein gehalten werden 34 Als Besonderheit erhielten die Coronation Tender eine dampfgetriebene Kohlenschubeinrichtung Diese war im Hinblick auf die Non Stop Fahrten zwischen London und Carlisle eine erhebliche Erleichterung fur die Heizer 39 Im Unterschied zur LNER verzichtete die LMS auf die Ausrustung der Lokomotiven mit Korridortendern fur den erforderlichen Personalwechsel des Coronation Scot wurde ein Betriebshalt in Carlisle Kingmoor eingeplant Namensgebung BearbeitenIn der Literatur ist keine einheitliche Namensgebung der gesamten Klasse zu finden zumal die LMS anders als bspw die LNER keine einheitlichen Klassenbezeichnungen kannte Meistens wird sie als Coronation Class bezeichnet es finden sich aber auch die Bezeichnungen Princess Coronation Class Coronation Scot Class Duchess Class und City Class 40 10 Zu dieser Konfusion trug bei dass mehrere Gruppen von Namensgebern vorhanden waren Der Prototyp der Reihe die Lokomotive 6220 erhielt zur Feier der in ihrem Baujahr erfolgten Kronung von Konig Georg VI den Namen Coronation Die nachsten vier Maschinen wurden in Fortsetzung der Namen der Princess Royal Class nach weiblichen Angehorigen des britischen Konigshauses benannt Die Titel britischer Herzoginnen Duchesses dienten als Namen der nachsten zehn Lokomotiven Da darunter auch die erste Serie unverkleideter Lokomotiven war wurde bei den Klassenbezeichnungen zunachst auch zwischen der stromlinienformigen Coronation Class und der nicht stromlinienformigen Duchess Class unterschieden 29 Alle ubrigen Maschinen erhielten bei ihrer Auslieferung mit einer Ausnahme der nach ihrem Konstrukteur benannten Lokomotive 6256 Sir William A Stanier F R S Namen von Stadten im Einzugsbereich der LMS beginnend mit Lokomotive 6235 City of Birmingham Zu Ehren des Konigs wurde die Lokomotive 6244 City of Leeds 1941 in King George VI umbenannt die Stadt Leeds bekam zwei Jahre spater wieder eine nach ihr benannte Maschine die Lokomotive 6248 Fur die nach Stadten benannten Lokomotiven fanden meist in den jeweiligen Patenstadten Feiern zur Namensgebung statt bei denen die Namensplakette an der jeweiligen Lokomotive enthullt wurde Die Namensgebung nach Mitgliedern des Konigshauses erforderte jeweils die Zustimmung des Konigs 41 Das Lokomotivpersonal der LMS bezeichnete die Lokomotiven jedoch als Big Lizzies orientiert am Spitznamen Lizzies fur die Vorgangerlokomotiven der Princess Royal Class der nach der zweiten Maschine der Klasse entstanden war Diese hatte nach der spateren Konigin Elisabeth II den Namen Princess Elizabeth erhalten 4 10 Farbgebung BearbeitenVon Beginn an wurden die Maschinen in mehreren Farbgebungen bei der LMS zum Einsatz gebracht Bedingt durch die Kriegszeiten und die Verstaatlichung kamen wahrend der gesamten Einsatzdauer weitere Lackierungen zur Anwendung so dass die Coronation Class zu den britischen Lokomotivklassen gehort die mit den meisten unterschiedlichen Farbgebungen in Betrieb standen Dazu trug auch bei dass British Railways nach 1948 mehrfach mit den Farbgebungen fur Wagen und Lokomotiven experimentierte und die einzelnen Regionen zeitweise relativ grosse Freiheiten bei der Farbwahl bekamen Insgesamt wurden unter Berucksichtigung der unterschiedlichen Versionen der Zierlinien elf verschiedene Farbvarianten fur die Coronation Class verwendet 42 Caledonian Blue Die ersten funf Lokomotiven erhielten passend zum Wagenmaterial des Coronation Scot eine blaue Farbgebung in den Farben der Caledonian Railway mit silbernen Langsstreifen angelehnt an die Farben des Saltire der schottischen Flagge LMS Crimson Lake Die LMS hatte die dunkelrote Farbgebung fur Expresszuglokomotiven und Personenwagen von ihrer Vorgangergesellschaft Midland Railway ubernommen Fur die zweite Serienlieferung der Stromlinienlokomotiven kam diese Farbgebung zur Anwendung erganzt um goldgelbe Langsstreifen Die ab 1938 gebauten Exemplare ohne Stromlinienverkleidung wurden ebenfalls in Dunkelrot jedoch ohne goldgelbe Langsstreifen lackiert Lediglich die Rauchkammer und die Windleitbleche wurden schwarz lackiert dies wurde auch bei allen nachfolgenden Farbgebungen der unverkleideten Lokomotiven beibehalten LMS Wartime Black Ab 1943 versah die LMS als kriegsbedingte Einsparung ihre Lokomotiven einheitlich mit einer schwarzen Lackierung ohne Zierlinien Nicht nur die in dieser Zeit ausgelieferten Exemplare der Coronation Class erhielten diese Farbe auch fast alle bereits vorhandenen Lokomotiven wurden bis 1946 umlackiert Nach Kriegsende kehrte die LMS nicht zu ihrer Vorkriegsfarbgebung zuruck sie erganzte die schwarze Farbgebung jedoch um gelb dunkelrote Zierlinien Experimental Grey Eine Maschine die Lokomotive 6234 Duchess of Abercorn wurde 1946 versuchsweise mit einer grauen Farbgebung versehen die sie bis 1948 behielt BR lined Black Zunachst wurde von British Railways eine einheitliche schwarze Farbgebung fur Lokomotiven gewahlt versehen mit rot weissen Zierlinien Einige Lokomotiven der Coronation Class erhielten diese Farbgebung in den Jahren bis 1950 Experimental Blue Die Scottish region von British Railways wahlte 1948 statt der eigentlich vorgesehenen schwarzen Farbgebung eine eigenstandige blaue Farbgebung fur die in Schottland stationierten Lokomotiven der Coronation Class angelehnt an das traditionelle Caledonian Blue 1949 setzte British Railways jedoch das Ende dieser Lackierung durch Standard Express Blue 1949 fuhrte BR eine neue Farbgebung fur die wichtigsten Expresszuglokomotiven ein ein kraftiges dunkles Blau Bis 1951 erhielten 27 der 38 Lokomotiven diese Farbgebung die allerdings nur kurze Zeit verwendet wurde 4 BR Brunswick Green Bereits Ende 1951 wechselte British Railways erneut ihr Farbkonzept Neue Standardfarbe fur Express und Personenzuglokomotiven wurde nunmehr ein dunkles Grun Bis Mitte 1955 verloren alle blauen Lokomotiven diese Farbe wieder und alle 38 Lokomotiven trugen seitdem die dunkelgrune Farbgebung 4 BR Maroon Ende der 1950er Jahre versuchte BR durch Ruckgriff auf die Traditionen der vier Vorgangergesellschaften vermehrt Akzeptanz bei Beschaftigten und Fahrgasten zu erzielen Der London Midland Region wurde daher gestattet die Expresslokomotiven im traditionellen Dunkelrot der LMS zu lackieren Ab Ende 1957 erhielten daher 16 in der Region stationierte Maschinen wieder ihre ursprungliche nun allerdings als Maroon bezeichnete Farbgebung wobei die Zierlinien in zwei Varianten zunachst nach dem Muster der in Brunswick Green lackierten BR Maschinen und spater nach dem Muster der LMS gestaltet wurden Bis zur Ausmusterung blieb diese Farbgebung der damit versehenen 16 Maschinen unverandert wahrend die ausserhalb der London Midland Region stationierten Lokomotiven bis zum Schluss das BR Grun aufwiesen 4 42 Unfalle Bearbeiten nbsp Lokomotive 46242 City of Glasgow nach dem Eisenbahnunfall im Bahnhof von Harrow and Wealdstone Die Maschine wurde trotz der erheblichen Schaden repariert und stand noch bis 1963 im Dienst Im Laufe der sich uber mehr als 25 Jahre erstreckenden Dienstzeit der gesamten Klasse waren mehrere der Lokomotiven in teils schwere Unfalle verwickelt Jedoch musste keine Maschine aufgrund schwerer Unfallschaden vorzeitig ausgemustert werden Am 10 September 1940 explodierte bald nach der Abfahrt aus Glasgow der Kessel der Lokomotive 6224 Princess Alexandra nachdem aufgrund von Fehlern des mit der Handhabung der Maschine nicht ausreichend vertrauten und unerfahrenen Personals die Feuerbuchsdecke auf einer Steigung der WCML vor Carstairs nicht mehr von Wasser bedeckt war Der Heizer erlitt todliche Verbruhungen Ein zweiter Kesselzerknall ereignete sich auf der gleichen Strecke mit der gleichen Lokomotive ca 20 Kilometer sudlich von Carstairs bei Lamington acht Jahre spater am 5 Marz 1948 diesmal kam der Lokomotivfuhrer ums Leben 43 Am 1 Mai 1944 entgleiste Lokomotive 6225 Duchess of Gloucester vor einem Nachtzug fur Militarangehorige bei Mossband nordlich von Carlisle aufgrund kriegsbedingt schlechten Gleiszustands Drei Reisende kamen dabei ums Leben 44 Am 21 Juli 1945 fuhr Lokomotive 6231 Duchess of Atholl im Bahnhof von Ecclefechan mit einem Expresszug von Glasgow nach London auf einen dort rangierenden Guterzug Das Lokomotivpersonal kam dabei ums Leben Der Expresszug hatte aus ungeklarter Ursache ein haltzeigendes Signal uberfahren 44 Am 21 Juli 1947 entgleiste die Lokomotive 6244 King George VI in der Nahe des Bahnhofs von Polesworth vor einem mit uber 800 Fahrgasten vollbesetzten Expresszug auf der Fahrt von London Euston nach Liverpool und kippte auf die rechte Seite Die Ursache war schlechter Gleiszustand aufgrund kriegsbedingter Unterhaltungsruckstande Der entgleiste Zug blockierte alle Gleise der in diesem Bereich viergleisigen West Coast Main Line sich nahernde Zuge auf den anderen Gleisen konnten noch rechtzeitig gestoppt werden Die ersten beiden Wagen hinter der Lokomotive entgleisten ebenfalls und kippten auf die Seite die nachsten sechs Wagen wurden erheblich beschadigt Der Unfall forderte funf Menschenleben und 64 zum Teil schwer Verletzte 4 Am 17 April 1948 fuhr die Lokomotive 46251 City of Nottingham mit einem Postzug im Bahnhof von Winsford auf einen stehenden Expresszug auf der aufgrund einer gezogenen Notbremse zum Stehen gekommen war Aufgrund eines Irrtums des zustandigen Stellwerkmitarbeiters war der vom Expresszug belegte Streckenabschnitt fur den Postzug freigegeben worden In den letzten Wagen des Expresszuges starben 24 Menschen 32 weitere wurden verletzt Es war der erste grossere Unfall fur British Railways 4 Hauptartikel Eisenbahnunfall von Winsford 1948 Am 8 Oktober 1952 war die Lokomotive 46242 City of Glasgow in den bislang schwersten Unfall im britischen Eisenbahnnetz in Friedenszeiten verwickelt Mit einem Nachtschnellzug von Perth nach London Euston fuhr sie im Bahnhof Harrow amp Wealdstone im Norden von London auf einen dort haltenden mit uber 800 Fahrgasten vollbesetzten Lokalzug auf Das Personal des Nachtzugs hatte aus ungeklarter Ursache die Halt zeigenden Signale missachtet Wenige Sekunden nach dem Zusammenstoss fuhr aus der Gegenrichtung ein von Euston nach Liverpool verkehrender Expresszug in die uber mehrere Gleise verteilten Trummer der ersten Kollision Insgesamt kamen bei dem Unfall 122 Menschen ums Leben darunter auch das Personal der City of Glasgow Weitere 340 Menschen wurden teils schwer verletzt 4 Hauptartikel Eisenbahnunfall im Bahnhof von Harrow and WealdstoneVerbleib Bearbeiten nbsp Lokomotive 6229 Duchess of Hamilton mit Stromlinienverkleidung im NRM in York nbsp Lokomotive 6233 Duchess of Sutherland in British Railways Farbgebung 2015 vor einem Sonderzug nbsp Lokomotive 6235 City of Birmingham im Thinktank Birmingham Science MuseumInsgesamt sind drei Maschinen der Coronation Class erhalten geblieben Eine der Maschinen ist mit Stand 2023 als betriebsfahige Museumslokomotive mit Zulassung durch Network Rail auf dem britischen Eisenbahnnetz im Einsatz die beiden anderen sind in Museen zu besichtigen Lokomotive 46229 Duchess of Hamilton Bearbeiten Die Lokomotive wurde im September 1938 in Crewe mit Stromlinienverkleidung ausgeliefert lackiert in Dunkelrot mit goldenen Streifen 1939 wurde sie mit Namen und Nummer von 6220 Coronation in die Vereinigten Staaten uberstellt Kriegsbedingt kehrte sie erst 1943 nach Grossbritannien zuruck und erhielt wieder ihre ursprunglichen Bezeichnungen 1947 verlor die Lokomotive ihre Stromlinienverkleidung Ihre Beheimatung wechselte mehrfach zwischen Camden und Crewe Nord In ihrem letzten Depot Edge Hill in Liverpool wurde sie im Februar 1964 ausgemustert Nach ihrer Ausmusterung wurde die Lokomotive von Billy Butlin dem Betreiber der Feriencamp Kette Butlin s erworben und als Attraktion zusammen mit einer Dampflokomotive der LB amp SCR Klasse A1 im Butlin s Camp in Minehead Somerset aufgestellt 1975 gab Butlin s die Lokomotiven nach einer Neuausrichtung des Camp Konzepts ab Die Duchess of Hamilton wurde als Dauerleihgabe von der Vereinigung der Freunde des National Railway Museums NRM in York ubernommen und betriebsfahig aufgearbeitet Ab 1980 wurde sie vor Sonderzugen des National Railway Museums eingesetzt Zwischen 1985 und 1989 erfolgte eine umfassende Uberholung der Maschine die das Museum schliesslich 1987 von Butlin s erwarb Bis 1996 setzte das Museum die Lokomotive erneut vor Sonderzugen ein seitdem wurde sie als statisches Ausstellungsstuck in York neben der A4 Mallard der LNER ausgestellt Im Jahr 2005 kundigte das NRM an die Lokomotive erneut mit einer Verkleidung zu versehen Seit 2009 steht sie mit neuer Stromlinienverkleidung im Museum in York 45 Lokomotive 46233 Duchess of Sutherland Bearbeiten Im Juli 1938 lieferte Crewe Works die Lokomotive als Teil des ersten Loses von Lokomotiven ohne Stromlinienverkleidung aus und zunachst in Camden stationiert Ab 1944 war sie im Depot Crewe Nord wo sie bis Ende der 1950er Jahre blieb Ab da wechselte die Beheimatung mehrfach zwischen Carlisle und Camden Zuletzt kam sie wie die 46229 Duchess of Hamilton nach Edge Hill wo sie im Februar 1964 ausgemustert und nach ihrer Ausmusterung von Billy Butlin erworben und in einem seiner Feriencamps in Schottland in Ayr aufgestellt 1971 gab das Unternehmen die Lokomotive an das Bressingham Steam Museum in Norfolk ab Dort wurde sie auf einem kurzen Gleisabschnitt betriebsfahig fur Fuhrerstandsmitfahrten eingesetzt bis sie 1974 aufgrund von Problemen mit der Feuerbuchse abgestellt werden musste Sie blieb bis 1996 als statisches Ausstellungsobjekt in Bressingham In diesem Jahr erwarb der The Princess Royal Class Locomotive Trust die Lokomotive und liess sie bis 2001 betriebsfahig herrichten Seitdem wird sie abgesehen von teils langeren Werkstattaufenthalten fur Hauptuntersuchungen und Reparaturen von ihrem Eigentumer vor Sonderzugen auf dem britischen Eisenbahnnetz eingesetzt 46 Lokomotive 46235 City of Birmingham Bearbeiten Die LMS ubernahm die mit Stromlinienverkleidung ausgestattete Lokomotive im Juli 1939 in ihren Bestand und stationierte sie in Crewe Nord Im Unterschied zu vielen anderen Lokomotiven der Klasse blieb 46235 City of Birmingham ihre gesamte Dienstzeit bis zu ihrer Ausmusterung in diesem Depot beheimatet 1946 verlor sie als erste Lokomotive der gesamten Klasse die Stromlinienverkleidung und erhielt stattdessen Windleitbleche Nach ihrer Ausmusterung im September 1964 wurde die Lokomotive 46235 von British Railways zur Erhaltung vorgesehen und zunachst in einem Lokschuppen in Nuneaton hinterstellt 1966 ubergab British Railways die Lokomotive als Geschenk an das Birmingham Museum of Science and Industry in der namensgebenden Stadt 1997 zog die Lokomotive zusammen mit dem seitdem als Thinktank Birmingham Science Museum bezeichneten Museum an einen neuen Standort wo sie seitdem wieder als Ausstellungsobjekt dient 47 Galerie Bearbeiten nbsp Lokomotive 6240 City of Coventry 1948 noch in LMS Farbgebung und Beschriftung auf der Fahrt von Carlisle nach London Euston nordlich von Wembley nbsp Die Lokomotiven 46224 Princess Alexandra und 46232 Duchess of Montrose 1948 in den Werkstatten in Crewe nach einer Neulackierung in den Farben von British Railways nbsp Lokomotive 46237 City of Bristol auf der Great Western Main Line ostlich von Reading mit einem Express nach London Paddington im Jahr 1955 als Ersatz fur ausgefallene Lokomotiven der King Class nbsp Der Pines Express auf der Fahrt von Manchester nach Bournemouth im Jahr 1957 in Crewe mit Lokomotive 46236 City of Bradford die ursprunglich abgeflachte Rauchkammer ist inzwischen durch eine der Regelbauart ersetzt nbsp 46227 Duchess of Devonshire im Jahr 1957 mit dem Royal Scot auf der Fahrt nach Glasgow im Anstieg auf der Rampe bei Beattock nbsp Lokomotive 46238 City of Carlisle 1964 im Bahnhof Chester General Der gelbe Streifen auf dem Fuhrerstand signalisiert dass die Lokomotive aufgrund ihres Lichtraumprofils nicht auf elektrifizierten Strecken eingesetzt werden darf nbsp Lokomotive 6229 Duchess of Hamilton 1994 vor einem Sonderzug im Bahnhof Bristol Temple Meads nbsp Lokomotive 46233 Duchess of Sutherland im Brunswick green von British Railways 2014 vor einem Sonderzug auf der Settle amp Carlise Line nbsp Die erhaltene und betriebsfahige Lokomotive 6233 Duchess of Sutherland in LMS Farbgebung im Jahr 2018Rezeption und Modelle Bearbeiten nbsp Modell der Coronation Class mit Stromlinienverkleidung und blauer Farbgebung von Bassett Lowke fur Spur 0 von 1937 nbsp Modell ohne Stromlinienverkleidung von Hornby Dublo ab 1948Ahnlich wie der Expresszug Flying Scotsman der LNER mit seiner A4 Stromlinienlokomotive bildete der Coronation Scot mit seiner Coronation Stromlinienlokomotive den Paradezug der LMS am Ende der 1930er Jahre bis zum Kriegsausbruch im September 1939 Mit den ikonographischen Motiven dieser Zuge wurde auf Plakaten und Anzeigen fur die konkurrierenden Angebote beider Bahngesellschaften zwischen London und Schottland geworben 48 Die LMS liess sowohl den Zug wie auch die Lokomotiven auf Plakaten abbilden die von Kunstlern wie Norman Wilkinson Bryan de Grineau und Lili Rethi gezeichnet wurden 49 Die LMS musste vielen Anfragen von Besuchergruppen und Delegationen aus dem In und Ausland zur Besichtigung der neuen Stromlinienlokomotiven nachkommen so bspw durch eine Delegation der Deutschen Reichsbahn im Juli 1938 die mit der Lokomotive 6225 Duchess of Gloucester eine Fahrt uber die West Coast Main Line von Euston nach Glasgow absolvierte 50 Dem bulgarischen Zaren Boris III der fur seine Eisenbahnbegeisterung bekannt war ermoglichte die LMS eine Fahrt auf dem Fuhrerstand bei der er selber die Lokomotive steuern durfte Der Monarch bedankte sich beim LMS Lokomotivpersonal mit wertvollen Uhren 51 Die neuen Stromlinienlokomotiven wurden bereits kurz nach ihrem erstmaligen Einsatz 1937 von verschiedenen Modellbahnherstellern nachgebaut Ab 1937 bot Bassett Lowke ein Modell der Coronation Class in der Ausfuhrung in Caledonian Blue fur die Spur 0 an Trix Twin Railways folgte kurz vor Kriegsausbruch 1939 mit einem Modell fur die kleineren Tischbahnen 52 Auch nach dem Krieg blieb die Coronation Class mit und ohne Stromlinienverkleidung ein beliebtes Objekt fur die Modellbahnhersteller Vor allem die britischen Hersteller Hornby Railways und Graham Farish hatten diverse Modelle dieser Lokomotivklasse in unterschiedlichen Ausfuhrungen und Farbgebungen fur die Nenngrossen 00 und N auf den Markt gebracht 53 54 Literatur BearbeitenCecil J Allen British Pacific Locomotives Ian Allan Shepperton 1990 unveranderter Nachdruck der 2 Auflage 1971 ISBN 0 7110 0261 4 S 131 155 O S Oswald Stevens Nock The British Steam Railway Locomotive Volume 2 1925 1965 Ian Allan Ltd London 1966 S 140 144 Andrew Roden The Duchesses The Story of Britain s Ultimate Steam Locomotives Aurum Press London 2008 ISBN 978 1 78131 378 7 J W P John Westbury Peter Rowledge The L M S Pacifics David amp Charles Newton Abbot London 1987 ISBN 0 7153 8776 6 Ian Sixsmith The Book of the Coronation Pacifics Irwell Press Clophill 1998 ISBN 1 871608 94 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons LMS Klasse 7P Coronation Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien LMS locomotive designs Coronation 4 6 2 englisch Preserved British Steam Locomotives 8P 46220 46257 4 6 2 LMS Stanier Princess Coronation or Duchess englisch steamlocomotive com LMS 4 6 2 Locomotives in Great Britain Class Duchess englisch Historischer Film zum Bau und zur Expresszugfahrt mit dem Coronation Scot auf Youtube abgerufen am 10 Februar 2023 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b J W P Rowledge The L M S Pacifics Newton Abbot London 1987 S 50 a b Ian Sixsmith The Book of the Coronation Pacifics Clophill 1998 S 10 J W P Rowledge The L M S Pacifics Newton Abbot London 1987 S 51 a b c d e f g h i j k l m n o Preserved British Steam Locomotives 8P 46220 46257 4 6 2 LMS Stanier Princess Coronation or Duchess abgerufen am 12 Januar 2023 a b Ian Sixsmith The Book of the Coronation Pacifics Clophill 1998 S 5 J W P Rowledge The L M S Pacifics Newton Abbot London 1987 S 16 a b Andrew Roden The Duchesses The Story of Britain s Ultimate Steam Locomotives London 2008 S 28 f J W P Rowledge The L M S Pacifics Newton Abbot London 1987 S 74 Cecil J Allen British Pacific Locomotives Shepperton 1990 S 139 a b c J W P Rowledge The L M S Pacifics Newton Abbot London 1987 S 14 J W P Rowledge The L M S Pacifics Newton Abbot London 1987 S 75 Ian Sixsmith The Book of the Coronation Pacifics Clophill 1998 S 12 a b c J W P Rowledge The L M S Pacifics Newton Abbot London 1987 S 61 f Kleine Nachrichten Coronation Scot Schnellzug in Amerika In Die Lokomotive Jahrgang 1939 S 38 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung lok Cecil J Allen British Pacific Locomotives Shepperton 1990 S 148 f J W P Rowledge The L M S Pacifics Newton Abbot London 1987 S 80 82 Andrew Roden The Duchesses The Story of Britain s Ultimate Steam Locomotives London 2008 S 32 f Andrew Roden The Duchesses The Story of Britain s Ultimate Steam Locomotives London 2008 S 56 Andrew Roden The Duchesses The Story of Britain s Ultimate Steam Locomotives London 2008 S 61 Christian Wolmar Fire amp Steam A New History of the Railways in Britain Large print ed Isis Publishing Ltd Oxford 2008 S 415 Cecil J Allen British Pacific Locomotives Shepperton 1990 S 151 J W P Rowledge The L M S Pacifics Newton Abbot London 1987 S 77 f Andrew Roden The Duchesses The Story of Britain s Ultimate Steam Locomotives London 2008 S 101 Ian Sixsmith The Book of the Coronation Pacifics Clophill 1998 S 65 a b J W P Rowledge The L M S Pacifics Newton Abbot London 1987 S 78 a b c d J W P Rowledge The L M S Pacifics Newton Abbot London 1987 S 55 Ian Sixsmith The Book of the Coronation Pacifics Clophill 1998 S 6 a b J W P Rowledge The L M S Pacifics Newton Abbot London 1987 S 54 a b O S Nock The British Steam Railway Locomotive Volume 2 1925 1965 London 1966 S 140 J W P Rowledge The L M S Pacifics Newton Abbot London 1987 S 62 a b Cecil J Allen British Pacific Locomotives Shepperton 1990 S 135 J W P Rowledge The L M S Pacifics Newton Abbot London 1987 S 58 J W P Rowledge The L M S Pacifics Newton Abbot London 1987 S 59 a b Cecil J Allen British Pacific Locomotives Shepperton 1990 S 133 a b c J W P Rowledge The L M S Pacifics Newton Abbot London 1987 S 60 J W P Rowledge The L M S Pacifics Newton Abbot London 1987 S 57 J W P Rowledge The L M S Pacifics Newton Abbot London 1987 S 61 Ian Sixsmith The Book of the Coronation Pacifics Clophill 1998 S 15 J W P Rowledge The L M S Pacifics Newton Abbot London 1987 S 66 f LMS locomotive designs Coronation 4 6 2 J W P Rowledge The L M S Pacifics Newton Abbot London 1987 S 18 a b J W P Rowledge The L M S Pacifics Newton Abbot London 1987 S 20 Cecil J Allen British Pacific Locomotives Shepperton 1990 S 152 a b J W P Rowledge The L M S Pacifics Newton Abbot London 1987 S 90 Preserved British Steam Locomotives 46229 Duchess of Hamilton LMS 6229 LMS 6220 amp BR 46229 englisch abgerufen am 16 Januar 2023 Preserved British Steam Locomotives 46233 Duchess of Sutherland LMS 6233 amp BR 46233 englisch abgerufen am 16 Januar 2023 Preserved British Steam Locomotives 46235 City of Birmingham LMS 6235 amp BR 46235 englisch abgerufen am 16 Januar 2023 Beverly Cole Richard Durack Railway Posters 1923 1947 From the Collection of the National Railway Museum York Laurence King Publishing London 1992 ISBN 1 85669 014 8 S 25 f Beverly Cole Richard Durack Railway Posters 1923 1947 from the collection of The National Railway Museum York Laurence King Publishing London 1992 ISBN 1 85669 014 8 S 117 Alfred Gottwaldt Wagners Einheitslokomotiven Die Dampflokomotiven der Reichsbahn und ihre Schopfer EK Verlag Freiburg 2012 ISBN 978 3 88255 738 1 S 105 H C B Hugh Cuthbert Basset Rogers Express Steam Locomotive Development in Great Britain amp France Haynes Publishing Sparkford 1990 ISBN 0 86093 469 1 S 79 Trix Twin Railways Modelle von 1938 1939 auf www trixstadt de abgerufen am 15 Februar 2023 Hornby Railways Collector Guide 8P Coronation Class abgerufen am 10 Februar 2023 4 6 2 Class 8P Princess Coronation non streamlined LMS Profile and Models abgerufen am 15 Februar 2023 nbsp Dieser Artikel wurde am 30 April 2023 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title LMS Klasse 7P Coronation amp oldid 237429909