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Kyjanice deutsch Kianitz ist eine Wustung auf dem Gebiet der Gemeinde Kozlov in Tschechien Sie liegt acht Kilometer nordwestlich von Lipnik nad Becvou Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Einzelnachweise 4 WeblinksGeographie BearbeitenKyjanice befand sich in 450 m u m im Tal der Kyjanka in den Oderbergen Die Ansiedlung lag inmitten von Waldern an der Strasse von Velky Ujezd nach Potstat Nordlich erheben sich der Ruzovy kopec 653 m und Kyjanicky kopec 579 m im Nordosten der Nad Ranosovem 550 m ostlich die Obirka 622 m und der Slavkovsky vrch Milchhubel 636 m im Sudosten der Lomec 583 m sudlich der Zalov Muderberg 487 m und im Nordwesten der Holy kopec 600 m Umliegende Ortschaften waren Eliscina im Norden Kozlov und Ranosov im Nordosten Slavkov im Osten Loucka und Bohuslavky im Sudosten Dolni Ujezd Zavadilka Stamerice und Vrchni Pila im Suden Velky Ujezd im Sudwesten sowie Varhost im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie erste schriftliche Erwahnung des wusten Dorfes Kyjanka erfolgte im Jahre 1548 als Erasmus von Bobolusk auf Veselicko den Markt Horni Ujezd und mehrere Dorfer im nordwestlichen Teil der Helfensteiner Herrschaft von Johann von Pernstein auf Helfenstein erwarb Wahrscheinlich ist das Dorf wahrend eines der Kriege im unruhigen 15 Jahrhundert erloschen Weitere Namensformen waren Kylianka bis 1569 und Kojanka ab 1557 1 Im Jahre 1573 ging die Herrschaft Veselicko im Erbfall an die Podstatzky von Prusinowitz uber Die erste Nachricht uber die Muhle Kyjanicky stammt aus dem Jahre 1741 Diese blieb bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts immer zur Herrschaft Veselicko und den Grafen Podstatzky Liechtenstein untertanig Seit 1881 ist die zu Velky Ujezd gehorige Einschicht Kyjanice nachweislich die 1884 Teil der neugebildeten Gemeinde Koslau wurde 1892 grundete Otto Losert in Kyjanice eine Dampfsage Ab 1893 wurde der Ort als Kyanitza und ab 1918 als Kianitz Kyjanice bezeichnet Um das florierende Dampfsagewerk das im Jahre 1920 200 Beschaftigte hatte und die Wassermuhle bildete sich eine kleine Ansiedlung mit einem Gasthaus Nach dem Munchner Abkommen wurde Kianitz als Teil von Kozlau 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Barn und Gerichtsbezirk Stadt Liebau Nachdem die Gestapo an Informationen gelangt war dass sich in Zakrov ein Zentrum der Partisanenbewegung befande wurden uber das Kosakenbataillon 574 die Gestapoleute Ernst Geppert und Josef Hykade als falsche Partisanen nach Zakrov eingeschleust In den Abendstunden des 18 April 1945 erfolgte durch 350 Kosaken der Wlassow Armee und die Gestapoleute Geppert und Hykade die Vergeltungsaktion Zakrov Dabei wurde auch der 18 jahrige Trsicer Jude Otto Wolf in seinem Versteck in Zakrov entdeckt sein Tagebuch uber die dreijahrige Flucht der Familie blieb erhalten und wurde von seiner Schwester Felicitas weitergefuhrt Am nachsten Morgen wurden alle festgenommenen Manner uber 50 Jahre freigelassen und die 23 jungeren in Dreierreihen nach Velky Ujezd getrieben wo sie zunachst in einen ehemaligen Stall im Hof des Rathauses eingeschlossen wurden Nach zweitagigen Verhoren mit schwerer Folter durch die Kosaken wurden vier Manner wieder freigelassen Die ubrigen 19 die grosstenteils aus Zakrov stammten wurden am fruhen Abend des 20 April auf einen LKW geworfen und aus dem Protektorat Bohmen und Mahren ins Sudetenland zu einer holzernen Hutte auf dem Muderberg oberhalb von Kianitz die von Alfred Semsky aus Petersdorf einschliesslich des Holzes zur Verfugung gestellt wurde gefahren Dorthin wurde auch der Pfarrer Schuster aus Schlock geholt um die Baude als Grab zu segnen Beim Anblick der schwerverletzten Folteropfer erlitt der Geistliche einen Zusammenbruch und weigerte sich die Sakramente zu erteilen Die Gestapoleute und Kosaken schutteten zunachst Teer in die Baude und fullten die Baude dann mit Holz Anschliessend brachten sie Gefangenen einzeln hinein wobei nach Hykades Aussage Geppert im Wechsel mit dem Kosaken Corny jedem einen Genickschuss versetzt haben soll Das letzte der Opfer war der 18 jahrige Olmutzer Jude Otto Wolf der bei der Aktion gegen die Partisanen in seinem Versteck in Zakrov zufallig in die Hande der Gestapo gefallen war und dessen Tagebuch nach seiner Flucht erhalten blieb Anschliessend steckten sie die Hutte mit Benzin in Brand Uber dem Wald und dem Tal der Rika hing noch tagelang beissender Rauch Die Uberreste der Ermordeten wurden dann von Einwohnern aus Kozlau vergraben Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Kyjanice zur Tschechoslowakei zuruck Am 12 Mai 1945 wurden Ermittlungen zum Schicksal der Manner von Zakrov aufgenommen Die Deutschen aus Kozlov die die Opfer des Massakers vergraben hatten mussten die verbrannten Uberreste wieder ausgraben Bei der Untersuchung der Toten wurde festgestellt dass die meisten der Manner bei lebendigem Leibe verbrannten und samtliche Opfer beide Oberschenkel gebrochen hatten Diese wurden dann am 14 Mai 1945 in einem Massengrab auf dem Friedhof Trsice feierlich beigesetzt Im Zuge der Errichtung des Truppenubungsplatzes Libava wurde das Sagewerk und die Ansiedlung nach 1947 aufgegeben Am 31 Oktober 1949 wurde am Platz des Massakers von Kianitz das vom Bildhauer Vladimir Navratil und dem Architekten Lubomir Slapeta geschaffene Denkmal Zakrovsky Zalov enthullt Seit 2016 gehort Kyjanice zur Gemeinde Kozlov Einzelnachweise Bearbeiten Mistopisny rejstrik obci ceskeho Slezska a severni Moravy S 294 Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www archives cz PDF Datei 2 1 MB Weblinks BearbeitenEintrag auf zanikleobce cz Beschreibung des Massakers Memento vom 26 November 2013 im Internet Archive Das Tagebuch des Otto Wolf49 583888888889 17 520555555556 Koordinaten 49 35 N 17 31 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kyjanice amp oldid 206413101