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Otto Wolf 5 Juni 1927 in Muglitz 20 April 1945 bei Kianitz war ein mahrischer Jude Er fuhrte seit der Flucht der Familie vor dem Abtransport ins Ghetto Theresienstadt im Juni 1942 ein Tagebuch Das 1997 veroffentlichte Denik Otty Wolfa Tagebuch des Otto Wolf gilt als einziges Tagebuch das das Leben einer judischen Familie in ihrem Versteck im Protektorat Bohmen und Mahren beschreibt Leben BearbeitenDer jungste Sohn des Bertold Wolf und seiner Frau Ruzena besuchte zunachst die tschechische Schule in Olmutz wo die Familie bis 1940 lebte Sein alterer Bruder Kurt 1915 1943 ging nach der deutschen Besetzung der Resttschechei in die Sowjetunion und schloss sich dem tschechoslowakischen Armeekorps an er fiel in der Schlacht um Sokolowo 1940 zogen die Eltern mit Otto und seiner Schwester Felicitas in das Stadtchen Trsice wo sie zahlreiche Bekannte hatten und sich bessere Uberlebenschancen als in der Grossstadt erhofften Nachdem im Juni 1942 die Deportation der Olmutzer Juden einsetzte erhielt auch die Familie Wolf den Befehl sich in Olmutz fur den ersten Transport nach Theresienstadt am 26 Juni 1942 einzufinden Auf dem Weg zur Sammelstelle entschied sich die Familie unterzutauchen entfernte die Judensterne von der Kleidung und kehrte nach Trsice zuruck Von diesen Planen hatte zunachst nur Felicitas Wolfs Freund Jaroslav Zdaril Kenntnis In Trsice lebten sie in mehreren Verstecken im Wald und Garten Nachdem nicht nur der gesamten Familie Zdaril die Anwesenheit der Wolfs bekannt geworden war und sie auch im Wald von anderen Bewohnern des Ortes gesehen worden waren kam es zu Spannungen mit Jaroslav Zdaril dem die Versorgung und das Verstecken der Familie uber den Kopf wuchs Daraufhin bezog die Familie im April 1944 ein neues Versteck auf dem Dachboden des Zimmermanns Zboril Auch er zeigte sich zunehmend mit den Belastungen und Gefahren uberfordert Am 5 Marz 1945 bezog die vierkopfige Familie ihr neues Versteck in der Scheune von Oldrich Ohera in dem Dorf Zakrov bei Trsice In jener Zeit unterstutzten die Bewohner von Zakrov auch die in der Gegend operierende Partisaneneinheit Juraj Nachdem die Gestapo an Informationen gelangt war dass sich in Zakrov ein Zentrum der Partisanenbewegung befande wurden uber das Kosakenbataillon 574 die Gestapoleute Ernst Geppert und Josef Hykade als falsche Partisanen nach Zakrov eingeschleust In den Abendstunden des 18 April 1945 erfolgte durch 350 Kosaken der Wlassow Armee und die Gestapoleute Geppert und Hykade die Vergeltungsaktion Zakrov Dabei wurde auch Otto Wolf entdeckt Am nachsten Morgen wurden alle festgenommenen Manner uber 50 Jahre freigelassen und die 23 jungeren in Dreierreihen nach Velky Ujezd getrieben wo sie zunachst in einen ehemaligen Stall im Hof des Rathauses eingeschlossen wurden Nach zweitagigen Verhoren mit schwerer Folter durch die Kosaken wurden 19 der Manner am fruhen Abend des 20 April auf einen LKW geworfen und aus dem Protektorat ins Sudetenland zu einer holzernen Hutte auf dem Muderberg oberhalb von Kianitz gefahren Die Gestapoleute und Kosaken schutteten zunachst Teer in die Baude und fullten die Baude dann mit Holz Anschliessend brachten sie Gefangenen einzeln hinein wobei nach Hykades Aussage Geppert im Wechsel mit dem Kosaken Corny jedem einen Genickschuss versetzt haben soll Das letzte der Opfer war Otto Wolf Anschliessend steckten sie die Hutte mit Benzin in Brand Die Uberreste der Ermordeten mussten dann von Einwohnern aus Kozlau vergraben werden Otto Wolfs Tagebuch wurde nach seiner Verhaftung von seiner Schwester Felicitas weitergefuhrt Am 12 Mai 1945 wurden Ermittlungen zum Schicksal der Manner von Zakrov aufgenommen Die Deutschen aus Kozlov die die Opfer des Massakers vergraben hatten mussten die verbrannten Uberreste wieder ausgraben Bei der Untersuchung der Toten wurde festgestellt dass die meisten der Manner noch bei lebendigem Leibe verbrannten und samtliche Opfer beide Oberschenkel gebrochen hatten Zusammen mit den 18 weiteren Opfern des Massakers wurde Otto Wolf am 14 Mai 1945 in einem Massengrab auf dem Friedhof Trsice feierlich beigesetzt Am 31 Oktober 1949 wurde am Platz des Massakers von Kianitz das Denkmal Zakrovsky Zalov enthullt Otto Wolfs Mutter Ruzena erholte sich von den Zeiten der Flucht und dem Tod beider Sohne nicht mehr und verstarb 1952 Der Vater Bertold Wolf kehrte nach dem Krieg nach Olmutz zuruck und wirkte als Kantor der Judischen Gemeinde er verstarb 1962 Ottos Schwester Felicitas die 1968 mit ihrem Mann Otto Gratz in die USA auswanderte gab das Tagebuch ihres Bruders in den 1980er Jahren zur Veroffentlichung frei Oldrich und Marie Ohera Jaroslav und Alena Zdaril sowie Frantisek und Marie Zboril wurden im Jahre 2000 von der Gedenkstatte Yad Vashem mit dem Titel Gerechter unter den Volkern geehrt Literatur BearbeitenDenik Otty Wolfa 1942 1945 Sefer Prag 1997 ISBN 80 85924 15 3 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Otto Wolf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek radio cz Das Tagebuch das Otto Wolf Biographie im Theresienstadt Lexikon Zakrovsky Zalov Kyjanice Pomnik Zakrov Spolecny hrob Trsice okres Olomouc Vrazdeni v Kyjanicich r 1945Normdaten Person GND 120273071 lobid OGND AKS LCCN n98062384 VIAF 37743662 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wolf OttoKURZBESCHREIBUNG tschechischer AutorGEBURTSDATUM 5 Juni 1927GEBURTSORT MuglitzSTERBEDATUM 20 April 1945STERBEORT bei Kianitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Wolf Autor amp oldid 221253570