www.wikidata.de-de.nina.az
Die Kusuratten Arvicanthis sind eine Nagetiergattung aus der Gruppe der Altweltmause Murinae In Afrika ihrer Heimat werden sie meistens Grasratten oder Grasmause genannt eine Bezeichnung die aber auch fur andere Nagetiergattungen verwendet wird KusurattenNilratten Arvicanthis niloticus SystematikUberfamilie Mauseartige Muroidea Familie Langschwanzmause Muridae Unterfamilie Altweltmause Murinae Tribus ArvicanthiniArvicanthis GruppeGattung KusurattenWissenschaftlicher NameArvicanthisLesson 1842 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Kusuratten und Menschen 5 Systematik 6 Literatur 7 WeblinksMerkmale BearbeitenKusuratten sind recht grosse Altweltmause mit Kopfrumpflangen zwischen 11 und 20 Zentimetern und einem 9 bis 16 Zentimeter langen Schwanz Ihr Gewicht betragt 50 bis 180 Gramm Sie haben ein borstiges Fell dessen Farbung sehr variabel ist das Spektrum reicht von hellgrau bis schwarzbraun Manchmal ist ein dunkler Aalstrich schwach zu erkennen Die Unterseite ist stets unwesentlich heller als die Oberseite Die Ohren sind rotlich und der behaarte Schwanz der ublicherweise kurzer als der Rumpf ist ist ebenso zweifarbig wie der Korper Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDas Verbreitungsgebiet der Kusuratten erstreckt sich von der Arabischen Halbinsel und das Niltal uber weite Teile Afrikas sudlich der Sahara bis Sambia Die afrikanischen Savannen sind der wichtigste Lebensraum dieser Tiere Sie fehlen in dichten Waldern tolerieren aber Halbwusten In Athiopien findet man sie im Hochland bis in Hohen von 3700 Metern Lebensweise BearbeitenKusuratten sind gesellige Tiere Sie leben in Gruppen die sich aus mehreren Mannchen und Weibchen zusammensetzen In manchen Jahren kommt es zu regelrechten Bestandsexplosionen Anfang der 1970er kam es im Serengeti Nationalpark zu einer solchen Vermehrung die dazu fuhrte dass ein Mensch mit jedem Schritt diese Tiere aufscheuchte Die Kadaver der totgefahrenen Kusuratten lagen zuhauf in den Fahrspuren und die lebenden ernahrten sich von diesen In der Sahelzone kam es 1976 zu einer vergleichbaren Populationsexplosion die aber schon 1977 wieder zusammenbrach In einer Kusuratten Gruppe konnen sich mehrere Paare finden und gleichzeitig Junge aufziehen Unter gunstigen Bedingungen konnen das ganze Jahr uber Junge geworfen werden meistens kommt es aber in der Trockenzeit zu einer Pause Im Durchschnitt kommen funf Junge zur Welt Sie werden drei Wochen gesaugt und sind nach drei Monaten geschlechtsreif Die weiblichen Jungen bleiben in ihrer Gruppe wahrend die Mannchen diese fur gewohnlich verlassen Obwohl in einem Fall ein in Gefangenschaft gehaltenes Exemplar sechseinhalb Jahre alt wurde ist die Lebenserwartung in der Wildnis kurz Sie wird im Durchschnitt auf zehn Monate geschatzt und zwanzig Monate scheinen das Maximum zu sein Kusuratten leben in Bauen deren Eingange unter Baumwurzeln Strauchern oder Felsen verborgen liegen oder in Termitenhugel eingebettet sind Sie sind fast reine Pflanzenfresser die sich von Grasern Blattern und Samen ernahren Nur in Ausnahmefallen werden auch Insekten gefressen Wegen ihrer Haufigkeit spielen Kusuratten eine wesentliche Rolle als Beute fur andere Tiere So durften Kusuratten in vielen Regionen Afrikas 25 in der Ernahrung der Schleiereule ausmachen Weitere Feinde der Kusuratten sind Mangusten Schakale Schlangen und Bussarde Kusuratten und Menschen BearbeitenIn ihrem gesamten Verbreitungsgebiet gelten Kusuratten als Landwirtschaftsschadlinge In den Jahren ihrer Massenvermehrungen konnen sie in Grossregionen ganze Ernten vernichten Daneben gelten sie als Krankheitsubertrager die im alten Agypten an der Ausbreitung der Pest mitgewirkt haben konnten Mit Ausnahme von A blicki die als gering gefahrdet near threatened gelistet wird sind die Kusuratten laut IUCN nicht gefahrdet Systematik BearbeitenInnerhalb der Altweltmause sind die Kusuratten die Namensgeber der Arvicanthis Gattungsgruppe die daneben noch die Harrington Ratten Desmomys die Streifen Grasmause Lemniscomys die Afrikanischen Furchenzahnratten Mylomys die Furchenzahn Bachratten Pelomys und die Afrikanischen Striemen Grasmause Rhabdomys umfasst Nach genetischen Untersuchungen von Lecompte et al 2008 sind die Tiere der Arvicanthis Gruppe Teil einer vorwiegend afrikanischen Radiation der Altweltmause zu der auch die Aethomys Gruppe die Dasymys Gruppe die Golunda Gruppe die Hybomys Gruppe und die Oenomys Gruppe gerechnet werden und die als Arvicanthini zusammengefasst werden Mit den Eigentlichen Ratten Rattus besteht hingegen nur eine sehr entfernte Verwandtschaft Uber die Artenzahl besteht Uneinigkeit Wilson amp Reeder 2005 unterscheiden die folgenden sieben Arten Die Athiopien Grasratte Arvicanthis abyssinicus lebt im Hochland von Athiopien Die Ansorge Grasratte Arvicanthis ansorgeri ist im westlichen Afrika vom Senegal bis Niger verbreitet Die Blick Grasratte Arvicanthis blicki kommt im ostlichen Teil des Hochlands von Athiopien vor Die Nairobi Grasratte Arvicanthis nairobae bewohnt das sudliche Kenia und das nordliche Tansania Die Neumann Grasratte Arvicanthis neumanni ist von Somalia bis Tansania verbreitet Die Nilratte oder Nil Grasratte Arvicanthis niloticus hat das grosste Verbreitungsgebiet das sich vom Niltal und dem Jemen bis Sambia erstreckt Die Rote Grasratte Arvicanthis rufinus bewohnt das westliche Afrika die Art ist bislang zweifelsfrei nur aus Ghana und Benin bestatigt durfte aber ein grosseres Verbreitungsgebiet haben Literatur BearbeitenRonald M Nowak Walker s Mammals of the World 2 Bande 6 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD u a 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference 2 Bande 3 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 Emilie Lecompte Ken Aplin Christiane Denys Francois Catzeflis Marion Chades Pascale Chevret Phylogeny and biogeography of African Murinae based on mitochondrial and nuclear gene sequences with a new tribal classification of the subfamily In BMC Evolutionary Biology Bd 8 199 2008 S 1 21 doi 10 1186 1471 2148 8 199 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kusuratten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Arvicanthis in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Abgerufen am 6 Oktober 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kusuratten amp oldid 238359929