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Kurt Knupfer 7 Juni 1913 in Rippien Sachsen 4 Marz 2008 in Geseke Westfalen war ein deutscher Politiker der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands NPD Leben und Werk BearbeitenNach der Volksschule besuchte Knupfer die Technischen Lehranstalten in Dresden und erlernte das Elektrohandwerk Im Oktober 1927 wurde er Mitglied der Hitlerjugend HJ Im Jahr 1929 nahm er am Reichsparteitag der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei NSDAP in Nurnberg teil 1930 wurde er mit 17 Jahren NSDAP Mitglied Von Mitte 1932 bis Januar 1934 war er wahrend der Weltwirtschaftskrise arbeitslos und betatigte sich in der elterlichen Gast und Landwirtschaft Als begeistertes Mitglied der Sturmabteilung SA mit Sympathien fur eine soziale Revolution besuchte Knupfer im Herbst 1933 die SA Fuhrerschule in Konigsbruck Nach eigenen Angaben wurde er im Zuge des so genannten Rohm Putsches 1934 kurzzeitig auf der Burg Hohnstein inhaftiert Trotzdem machte er danach in der SA Karriere und wurde 1935 SA Sturmfuhrer 1 In dieser Zeit trat er auch aus der evangelischen Kirche aus Vom Februar 1934 bis Fruhjahr 1936 arbeitete er als Elektromonteur und war anschliessend bis zur Einberufung zum Wehrdienst im Februar 1940 als Betriebsobmann im Elektrizitatswerk Dresden Coschutz tatig In der Zeit des Nationalsozialismus fungierte Knupfer als Funktionar der Deutschen Arbeitsfront DAF Bis April 1946 dauerten sein Wehrdienst und die Gefangenschaft bzw sein Aufenthalt im Internierungslager Moosburg Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft kehrte er nicht dauerhaft nach Dresden zuruck sondern liess sich in Neuenhaus in der Grafschaft Bentheim an der niederlandischen Grenze nieder Von 1946 bis 1951 war Knupfer in der Landwirtschaft beschaftigt Ab Oktober 1951 war Knupfer als Elektrovorarbeiter in der neu entstehenden Erdolindustrie tatig in der viele Fluchtlinge und Vertriebene Arbeit fanden Seit 1953 fungierte Knupfer als Betriebsratsvorsitzender im Erdolbetrieb C Deilmann GmbH Er genoss aufgrund seines sozialen Engagements eine gewisse Beliebtheit in der Arbeiterschaft und wurde Funktionar der Industriegewerkschaft Bergbau Bei der Landtagswahl von 1955 kandidierte Knupfer im Wahlkreis 89 Meppen als Spitzenkandidat der rechtsextremen Deutschen Reichspartei DRP die 3 2 der Stimmen erreichte wobei sie im grossen emslandisch katholischen Teil des Wahlkreises kaum Wahler fand viele hingegen in der protestantischen Niedergrafschaft Bentheim einer Hochburg dieser Partei auf Landesebene 1957 fungierte Knupfer als Kassenwart und Organisationsleiter im DRP Kreisvorstand Grafschaft Bentheim Ebenso trat er fur die DRP 1961 erfolglos zur Kommunalwahl in Neuenhaus an 1964 kandidierte er zur Grafschafter Kreistagswahl auf der Liste der Niedersachsischen Wahlergemeinschaft NWG zu der sich Reste der Deutschen Partei DP des Gesamtdeutschen Blocks Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten GB BHE und die Deutsche Reichspartei zusammengeschlossen hatten und die zwei Mandate erhielt Er wurde fur die rechte Wahlervereinigung in den Neuenhauser Stadtrat gewahlt Wie viele DRP Wahler und aktivisten ging Knupfer in die 1964 gegrundete Nationaldemokratische Partei Deutschlands NPD die als Auffangbecken aller rechten und rechtsextremen Parteien und Personen geplant war Knupfer war sogleich wieder im Kreisvorstand dieser Partei aktiv Er wurde auf dem Grundungsparteitag in Hannover sogar in den Bundesvorstand gewahlt und kandidierte auch 1967 fur den Landtag Uber die Landesliste kam Knupfer als Nachrucker fur den verstorbenen Otto Hess am 28 August 1967 in den 6 Niedersachsischen Landtag dem er bis zum Ablauf der Wahlperiode am 20 Juni 1970 angehorte Seit 1968 engagierte sich das frisch gewahlte Kreistagsmitglied im Vorstand des NPD Landesverbandes Niedersachsen wobei er vorher aus dem Bundesvorstand ausschied und wurde Vorsitzender des NPD Bundesausschusses fur Sozialpolitik und Gewerkschaftsfragen Aufgrund seines steigenden Bekanntheitsgrades als NPD Sozialpolitiker so war Knupfer sozialpolitischer Sprecher der niedersachsischen NPD Landtagsfraktion verdrangte ihn die IG Bergbau und Energie aus allen Gewerkschaftsfunktionen und schloss ihn schliesslich aus Trotzdem wurde er in seinem Grossbetrieb weiterhin als Unabhangiger zum Betriebsratsvorsitzenden gewahlt Fruhe Abwerbungsversuche der SPD und der CDU die bei einigen seiner Grafschafter DRP Parteifreunde erfolgreich waren lehnte er entschieden ab In den 1970er Jahren lehnte sich der Arbeitervertreter dem NPD nahen Deutschen Arbeitnehmer Verband an Bis 1970 gehorte Knupfer fur die NPD dem Rat der Stadt Neuenhaus an sodann bis 1972 dem Neuenhauser Ortsrat Mit dem Niedergang der NPD schwanden auch seine Wahlchancen Als Direktkandidat der NPD kam Knupfer im Bentheimer Land zur Landtagswahl von 1970 nur noch auf 3 1 Seine erneute Bewerbung 1974 konnte nur noch 0 9 der gultigen Stimmen erzielten Allerdings gelangte der 1978 in Rente gegangene Sozialexperte 1981 erneut in den Neuenhauser Rat wegen der Chancenlosigkeit der NPD diesmal jedoch allein aufgrund seines personlichen Ansehens und als unabhangiger Bewerber 1986 kandidierte Knupfer aus Altersgrunden nicht wieder Seit 1994 lebte Kurt Knupfer der geistig und korperlich zunehmend verfiel als Pflegefall in einem Seniorenheim in Geseke Eringerfeld wo er 2008 starb Seine Urne wurde in Neuenhaus beigesetzt Literatur BearbeitenGrafschafter Nachrichten Nr 93 vom 22 April 1955 Reinhard Kuhnl Rainer Rilling Christine Sager Die NPD Struktur Ideologie und Funktion einer neofaschistischen Partei 2 uberarbeitete Auflage Suhrkamp Frankfurt am Main 1969 S 36 Helmut Lensing Die politische Partizipation der Burger Wahlen und Parteien in der Grafschaft Bentheim In Heinrich Voort Hrsg 250 Jahre Bentheim Hannover Die Folgen einer Pfandschaft 1752 2002 Das Bentheimer Land 156 Herausgegeben im Auftrag des Landkreises Grafschaft Bentheim Verlag Heimatverein der Grafschaft Bentheim Nordhorn 2002 ISBN 3 922428 62 2 S 127 266 hier S 215 225 Helmut Lensing Knupfer Kurt Max In Studiengesellschaft fur Emslandische Regionalgeschichte Hrsg Emslandische Geschichte Bd 16 2009 ISSN 0947 8582 S 205 214 Lutz Niethammer Angepasster Faschismus Politische Praxis der NPD Fischer Frankfurt am Main 1969 S 68 177 178 277 Barbara Simon Abgeordnete in Niedersachsen 1946 1994 Biographisches Handbuch Hrsg vom Prasidenten des Niedersachsischen Landtages Niedersachsischer Landtag Hannover 1996 S 202 Horst W Schmollinger Die Nationaldemokratische Partei In Richard Stoss Hrsg Parteien Handbuch Die Parteien der Bundesrepublik Deutschland 1945 1980 Schriften des Zentralinstituts fur sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universitat Berlin 39 Band 2 NDP bis WAV Westdeutscher Verlag Opladen 1984 ISBN 3 531 11592 8 S 1925 1927 S 1963 Einzelnachweise Bearbeiten Helmut Lensing Knupfer Kurt Max In Studiengesellschaft fur Emslandische Regionalgeschichte Hrsg Emslandische Geschichte Bd 16 2009 ISSN 0947 8582 S 205 207 Normdaten Person GND 1034931482 lobid OGND VIAF 300647761 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Knupfer KurtKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NPD MdLGEBURTSDATUM 7 Juni 1913GEBURTSORT RippienSTERBEDATUM 4 Marz 2008STERBEORT Seniorenheim Eringerfeld bei Geseke Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurt Knupfer amp oldid 230979928