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Kummersdorf Alexanderdorf ist ein Ortsteil 2 der amtsfreien Gemeinde Am Mellensee im Landkreis Teltow Flaming Brandenburg Bis zum 2002 erfolgten Zusammenschluss mit funf anderen benachbarten Gemeinden zur Grossgemeinde Am Mellensee war Kummersdorf Alexanderdorf eine selbststandige Gemeinde innerhalb des damaligen Amtes Am Mellensee Kummersdorf Alexanderdorf war 1974 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Kummersdorf und Alexanderdorf entstanden Kummersdorf AlexanderdorfGemeinde Am MellenseeKoordinaten 52 9 N 13 20 O 52 157777777778 13 338888888889 46 Koordinaten 52 9 28 N 13 20 20 OHohe 46 mFlache 6 85 km Einwohner 641 30 Jun 2021 1 Bevolkerungsdichte 94 Einwohner km Eingemeindung 1 Februar 2002Postleitzahl 15838Vorwahl 033703Kummersdorf Alexanderdorf Brandenburg Lage von Kummersdorf Alexanderdorf in BrandenburgBenediktinerinnenkloster Alexanderdorf das fruhere Vorwerk Kummersdorf Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Alexanderdorf 1 2 Bevolkerungsentwicklung in Alexanderdorf 1 3 Kummersdorf 1 4 Bevolkerungsentwicklung in Kummersdorf 2 Sehenswurdigkeiten 2 1 Bodendenkmale 2 2 Naturdenkmale 3 Quellen 3 1 Einzelnachweise 3 2 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenKummersdorf und Alexanderdorf sind bzw waren neuzeitliche Dorfer die moglicherweise auf der Gemarkung einer mittelalterlichen Vorgangersiedlung entstanden sind 3 Das Gebiet gehorte zur fruheren Herrschaft Zossen und wurde von der Familie derer von Torgau regiert Nach dem Aussterben des Geschlechts im Jahr 1478 erwarb der Kurfurst Johann Cicero fur 16 000 Gulden die Herrschaft und uberfuhrte sie 1491 in das Amt Zossen Es gibt keinerlei Urkunden die die Existenz eines moglicherweise wust gewordenen mittelalterlichen Dorfes belegen Gerhard Schlimpert fuhrt jedoch aus dass in der Ortslage blaugraue deutsche Keramikreste des 13 Jahrhunderts gefunden wurden Das 1573 neu erbaute Dorf Kummersdorf hatte seiner Meinung nach zweifelsfrei eine mittelalterliche Vorgangersiedlung 4 Alexanderdorf Bearbeiten nbsp Kummersdorf und das Vorwerk Kummersdorf das spatere Alexanderdorf auf der Schmettau schen Karte von 1767 17871572 wurde das neue Vorwerk zu Kummersdorf eingerichtet 3 Dazu gehorten 104 Morgen neu gerodeter Acker sowie zwei neu gerodete Wiesen zu sieben Morgen und zwolf Morgen Zum Vorwerk geschlagen worden war auch die Schaferei zu Sperenberg Anscheinend war auch eine Brett oder Sagemuhle neu eingerichtet worden Am 21 Januar 1756 und damit zu Zeiten Friedrichs des Grossen erhielt der Amtmann Gerresheim als Pachter des Amtes Zossen die Anweisung in der Nahe des Vorwerks vier Kolonistenhauser zu errichten Kolonie Kummersdorf die mit auslandischen Familien aus Sachsen besetzt wurden Ursprunglich sollte das Amt in der Nahe zweier bereits vorhandener Tagelohnerhauser zwei neue Doppelhauser errichten Durch den Ausbruch des Siebenjahrigen Krieges verzogerte sich jedoch der Bau und wurde erst im Marz 1772 fertiggestellt Das Vorwerk war bis 1811 Amtsvorwerk bzw Domanenvorwerk als es wegen der Finanznot des preussischen Staates infolge der Napoleonischen Kriege in Erbpacht verkauft wurde 1814 war es im Besitz des Hauptmanns Alexander von Ruville der den Antrag auf Umbenennung in Friedrichshof stellte da das Vorwerk oft mit der Kolonie Kummersdorf verwechselt werde Dem Antrag wurde nicht entsprochen da es in der weiteren Umgebung bereits mehrere Guter mit Namen Friedrichshof gab sondern stattdessen auf Alexanderhof abgeandert 1834 bis 1844 entstanden auf Gutsland weitere acht Kolonistenhauser 1844 kaufte Otto Koerner das Gut um 47000 Taler Unter Einziehung von Grund und Boden von benachbarten Gemeinden wurde ein neuer Gemeindebezirk Kolonie Kummersdorf geschaffen Mit Wirkung vom 25 Juli 1875 wurde der Gutsbezirk Alexanderhof und der Gemeindebezirk Kolonie Kummersdorf zu einer Gemeinde vereinigt die den Namen Alexanderdorf bekam In den folgenden Jahrzehnten wechselten die Besitzer mehrfach bis 1907 das Gut an den Friedrich August Leopold Carl Graf von Schwerin aus dem benachbarten Markisch Wilmersdorf ging Er liess ein Gutshaus errichten das im 21 Jahrhundert als Haupthaus des Klosters dient Dem Grafen der ab 1902 Prasident der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft wurde setzte jedoch die Inflation schwer zu Hinzu kam dass seine beiden Sohne kurz hintereinander verstarben 1933 erwarben Benediktinerinnen aus Berlin das heruntergewirtschaftete Gut vom Grafen von Schwerin In den Gebauden des ehemaligen Vorwerks entstand 1934 das Benediktinerinnen Kloster Alexanderdorf Die Nonnen sanierten nach und nach die Gebaude und errichteten Wohn und Gastehauser sowie eine Hostienbackerei Die selbststandige Geschichte von Alexanderdorf endete 1974 mit dem Zusammenschluss mit Kummersdorf zur neuen Gemeinde Kummersdorf Alexanderdorf Zwischen 1979 und 1984 bauten die Benediktinerinnen eine Scheune des Gutes zu einer Klosterkirche um Kummersdorf Alexanderdorf wurde 2002 ein Ortsteil der neuen Gross Gemeinde Am Mellensee Bevolkerungsentwicklung in Alexanderdorf Bearbeiten Einwohnerentwicklung in Alexanderdorf von 1895 bis 1971Jahr 1895 1925 1939 1946 1964 1971Einwohner 120 105 154 223 206 186Kummersdorf Bearbeiten nbsp Gefallenendenkmal in Kummersdorf1573 war in einiger Entfernung zum neuen Vorwerk Kummersdorf aus dem spater durch die Zusammenlegung von Alexanderhof und Kolonie Kummersdorf Alexanderdorf entstanden war das neue Dorf Kummersdorf aufgerichtet worden 3 Die Herkunft des Namens ist unklar Schlimpert halt sowohl einen ausschliesslich deutschen Ortsnamen als auch einen slawisch deutschen Mischnamen fur moglich Im ersteren Fall ware an eine metaphorische Bildung aus deutsch Kummer zu denken falls Kummersdorf tatsachlich eine Neugrundung von 1573 ware Im zweiten Fall kame auch ein slawischer Personenname Komor Komar Mucke in Frage Eine andere Moglichkeit ware die Umdeutung eines slawischen Ortsnamen Komorov Ort wo es Mucken gibt Nur zehn Kilometer entfernt liegt Muckendorf heute Ortsteil der Stadt Baruth Mark Die erste urkundliche Erwahnung stammt als Cummersdorf aus dem Jahr 1583 und fand sich im Erbregister des Amtes Zossen Ansassig im neuen Dorf waren ein Schulze mit vier Morgen und 30 Quadratruten Acker ein Lehnmuller mit vier Morgen und 46 Quadratruten altem und 14 Morgen und 80 Quadratruten neuem Acker sowie 22 Kossaten Erwahnt wird weiter auch eine Hammerhutte Es bestand 1572 aus 104 Morgen 90 Quadratruten neugerodetem Acker mit einer Reserve von weiteren 100 Morgen die noch gerodet werden konnten Hinzu kamen zwei neue Wiesen die 1573 gerodet wurden und 7 Morgen 60 Quadratruten bzw 12 Morgen und 110 Quadratruten gross waren Auch hier gab es eine weitere Ausbaureserve Zum Vorwerk wurde eine Schaferei sowie eine kurfurstliche Brett oder Sagemuhle errichtet 1652 lebten im Ort noch acht Kotter sowie der Schulze 1655 hatte das Amtsvorwerk Wiesen zu 191 Fuder Heu Die Schaferei war gross genug fur die Haltung von 1200 Schafen Im Dorf wohnten der Setzschulze ein Lehnmann und 15 Kossaten Ausserdem gab es eine Amtsschneidemuhle im Ort 1745 wurde der Ort als wuste Feldmark bezeichnet der frei von allen Kreisabgaben war Es gab einen Lehnbauern sieben Kotter sieben Halbkotter zwei Viertelkotter sowie ein Forsthaus Der Unterforster ubte gleichzeitig die Arbeit des Kotters aus Ausserhalb des Dorfes bestand die Schaferei bestehen aus einem Familienhaus Die Schneidemuhle war mittlerweile nicht mehr funktionstuchtig 1755 hatte der Oberamtsmann Gerresheim den Bauernhof des Schulzen erworben Es gab funf Ganzbauern darunter den Schulzen sieben Halbkotter zwei Viertelkotter sowie einen Krug der auf einer wust gefallenen Kotterstelle neu errichtet worden war Die Schneidemuhle war mittlerweile neu errichtet worden Es gab einen Schulmeister einen Forster und einen Hirten daneben funf Paar und funf einzelne Einlieger sowie sechs Budner Drei Kotterhofe waren nach wie vor nicht besetzt Einzelne Gewerke waren im Ort darunter ein Schneider ein Stellmacher ein Zimmermann und ein Garnweber 1801 wird erstmals ein Krug erwahnt Es gab 14 Ganzkotter 18 Budner zehn Einlieger einen Kreisgartner eine Wassermahl und Schneidemuhle einen koniglichen Landjager sowie 49 Feuerstellen Haushalte Im Jahr 1840 gab es im Dorf mit Vorwerk 42 Wohnhauser Hinzu kam die Kolonie mit sechs Wohnhausern Im Dorf lebten 14 Hofeigentumer die zwolf Knechte und Magde beschaftigten Es gab 13 nebengewerbliche Landwirte 52 Arbeiter und einen Bedienten Von den 27 Besitzungen waren zwei zusammen 247 Morgen gross 15 weitere kamen zusammen auf 286 Morgen Flache zehn weitere auf 23 Morgen Im Ort arbeiteten ein Schneidermeister mit Geselle zwei Tischlermeister und ein Geselle ein Stellmachermeister ein Bottchermeister drei Maurergesellen ein Grobschmiedemeister zwei Handler drei Kramer zwei Beamte Es gab einen Krug und sechs Arme In der Kolonie gab es 12 Landwirte mit drei Knechten und Magden Die 12 Besitzungen waren zusammen lediglich 23 Morgen gross Weiterhin gab es auf der Gemarkung den Koniglich Zossener Forst mit den Forstdienstetablissements Ludersdorfer Damm Adlershorst Fernneuendorf Rauhbusch Sperenberg und Zossen Die Besitzung war 25 495 Morgen gross 1860 war der Bestand auf zwei offentliche 53 Wohn und 73 Wirtschaftsgebaude im Dorf und sechs Wohn und Wirtschaftsgebaude in der Kolonie angewachsen Hinzu kam die Oberforsterei Kummersdorf mit zwei Wohn und drei Wirtschaftsgebauden Im Jahr 1900 gab es im Dorf 86 Hauser in der Forsterei acht Der Bestand wuchs auf 99 Wohnhauser im Jahr 1931 an Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 111 Hektar enteignet davon 84 Hektar Forst 101 wurden aufgeteilt 18 Bauern erhielten zusammen gerade einmal ein Hektar ein Betrieb zehn Hektar und 18 Altbauern 90 Hektar zusatzliche Flache 1960 grundete sich eine LPG Typ I die 1961 bereits 85 Mitglieder und 359 Hektar Flache bewirtschaftete 1973 bestanden im Ort ein VEB Kombinat Getreidewirtschaft Potsdam mit dem Betriebsteil Muhle Kummersdorf die LPG sowie die Oberforsterei Kummersdorf Bevolkerungsentwicklung in Kummersdorf Bearbeiten Einwohnerentwicklung in Kummersdorf von 1895 bis 1971Jahr 1895 1925 1939 1946 1964 1971Einwohner 271 255 1477 1031 620 586Sehenswurdigkeiten BearbeitenAuf den Gemarkungen von Alexanderdorf und Kummersdorf sind zahlreiche Bodendenkmale ausgewiesen 5 Bodendenkmale Bearbeiten Gemarkung Alexanderdorf Alexanderdorf Dorfkern Neuzeit Alexanderdorf Rast und Werkplatz Steinzeit Hort Bronzezeit Alexanderdorf Rast und Werkplatz Steinzeit Alexanderdorf Gadsdorf Rast und Werkplatz Steinzeit Alexanderdorf Kummersdorf Einzelfund Steinzeit Siedlung Bronzezeit Alexanderdorf Schoneweide Rast und Werkplatz SteinzeitGemarkung Kummersdorf Kummersdorf Dorfkern Mittelalter Dorfkern Neuzeit Einzelfund Ur und Fruhgeschichte Kummersdorf Siedlung Bronzezeit Rast und Werkplatz Steinzeit Kummersdorf Weg deutsches Mittelalter Rast und Werkplatz Steinzeit Acker deutsches Mittelalter Kummersdorf Rast und Werkplatz SteinzeitNaturdenkmale Bearbeiten Auf den Gemarkungen Kummersdorf und Alexanderdorf wurden auch zahlreiche Einzelbaume oder Baumgruppen unter Schutz gestellt und stehen auf der Liste der Naturdenkmale 6 Gemarkung Alexanderdorf Eiche nordlich des Klosters wegen ihrer Ausbildungsform Eichenreihe in der Dorfstr wegen ihrer erdgeschichtlichen und naturgeschichtlichen Bedeutung Eiche 0 25 km NNO vom Ortsrand am Waldrand wegen ihres Alters und Grosse Eiche 0 9 km N Ortsrand an der Sudostecke der Waldinsel wegen Alter Grosse und Ausbildungsform Baumgruppe mit funf Eichen N Ortsausgang am Spielplatz wegen ihres AltersGemarkung Kummersdorf Friedenseiche in Kummersdorf am Abzweig Alte Schulstr am Gedenkstein wegen ihrer ortsbildpragenden Schonheit und landeskundlichen Bedeutung kleine Parkanlage in Kummersdorf gegenuber dem Dorfkrug wegen Alter und GrosseAuf der Gemarkung Kummersdorf ist ein Findling im Ortszentrum am Abzweig Alte Schulstr wegen der seiner erd und naturgeschichtlichen Bedeutung unter Schutz gestellt Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Gemeinde Am Mellensee Kummersdorf Alexanderdorf In Gemeinde Am Mellensee Abgerufen am 29 September 2021 Hauptsatzung der Gemeinde Am Mellensee vom 20 11 2013 PDF 99 6 kB Nicht mehr online verfugbar Gemeinde Am Mellensee 20 November 2013 archiviert vom Original am 23 Juli 2019 abgerufen am 3 September 2020 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot daten verwaltungsportal de a b c Enders amp Beck 1976 S 147 149 Schlimpert 1972 S 118 Denkmalliste des Landes Brandenburg Landkreis Teltow Flaming PDF Memento vom 28 Mai 2013 im Internet Archive Naturdenkmale des Kreises Teltow Flaming Baume PDF Memento vom 14 Dezember 2007 im Internet Archive Literatur Bearbeiten Lieselott Enders und Margot Beck Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil IV Teltow 395 S Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1976 Klaus Fiedler Zur Geschichte des ehemaligen Vorwerks Kummersdorf heute Alexanderdorf Unser Teltow 1937 12 1937 Oskar Liebchen Aus der altesten Geschichte von Kummersdorf Teltower Kreiskalender 29 124 126 1932 Gerhard Schlimpert Brandenburgisches Namenbuch Teil 3 Die Ortsnamen des Teltow 368 S Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1972 Wilhelm Spatz Der Teltow Teil T 3 Geschichte der Ortschaften des Kreises Teltow 384 S Berlin Rohde 1912 Hiltrud und Carsten Preuss Die Guts und Herrenhauser im Landkreis Teltow Flaming Lukas Verlag fur Kunst und Geistesgeschichte 1 Auflage 29 November 2011 ISBN 978 3 86732 100 6 S 244Weblinks BearbeitenKummersdorf Alexanderdorf auf der Homepage der Gemeinde Am MellenseeOrtsteile der Gemeinde Am Mellensee Gadsdorf Klausdorf Kummersdorf Alexanderdorf Kummersdorf Gut Mellensee Rehagen Saalow Sperenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kummersdorf Alexanderdorf amp oldid 230759115