www.wikidata.de-de.nina.az
Gadsdorf ist ein Ortsteil 2 der amtsfreien Gemeinde Am Mellensee im Landkreis Teltow Flaming Brandenburg Am 26 Oktober 2003 wurde die bis dahin selbststandige Gemeinde innerhalb des damaligen Amtes Am Mellensee per Gesetz an die Gemeinde Am Mellensee angegliedert 3 GadsdorfGemeinde Am MellenseeKoordinaten 52 11 N 13 19 O 52 188888888889 13 323333333333 40 Koordinaten 52 11 20 N 13 19 24 OHohe 40 mFlache 6 21 km Einwohner 166 30 Jun 2021 1 Bevolkerungsdichte 27 Einwohner km Eingemeindung 26 Oktober 2003Postleitzahl 15838Vorwahl 033703Gadsdorf Brandenburg Lage von Gadsdorf in BrandenburgBlick von Suden auf die Dorfaue Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Sehenswurdigkeiten 4 1 Bodendenkmale 4 2 Naturdenkmale 5 Wirtschaft 6 Naturschutzgebiet Gadsdorfer Torfstiche und Luderbusch 7 Weblinks 8 Belege 8 1 Literatur 8 2 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenGadsdorf liegt am westlichen Rand des Gebietes der Gemeinde Am Mellensee knapp uber 20 Kilometer Luftlinie vom sudlichen Stadtrand von Berlin etwa 9 Kilometer sudwestlich von Zossen und etwa 8 Kilometer Luftlinie sudostlich von Trebbin Die Gemarkung Gadsdorf grenzt im Westen an die Gemarkungen von Ludersdorf und Christinendorf jeweils Ortsteile der Stadt Trebbin im Norden zu einem sehr kleinen Teil an die Gemarkung Nunsdorf Ortsteil der Stadt Zossen und weiter an die Gemarkung Schunow ebenfalls Ortsteil der Stadt Zossen Die Osten folgt die Gemarkung von Saalow und im Sudosten und Suden die Gemarkung von Kummersdorf Alexanderdorf jeweils Ortsteile von Am Mellensee Die Dorfform war ursprunglich ein Rundling Durch den weiteren Ausbau entstanden im 19 Jahrhundert die Wohnplatze Kietz Nachtbucht und Am Muhlenberg Die Gemarkung ist 621 Hektar gross 1900 und 1931 umfasste sie lediglich 595 Hektar nbsp Gadsdorf 1767 87 Ausschnitt aus dem Schmettau schen Kartenwerk Die ursprungliche Rundlingsform ist gut erkennenGeschichte BearbeitenAuf der Gemarkung Gadsdorf lebten seit der letzten Eiszeit Menschen Nachdem das Gebiet eisfrei geworden war jagten und rasteten hier Jagervolker Ihre Anwesenheit ist durch einen Rast und Werkplatz belegt Es folgten Siedlungen und Graberfelder der Ur und Fruhgeschichte der Bronzezeit der romischen Kaiserzeit und eine Siedlung aus der Volkerwanderungszeit Ab dem 7 Jahrhundert wanderten hier nach dem Abzug germanischer Stamme Slawen ein Eine direkte slawische Vorgangersiedlung ist aber nicht belegt Die heutige Siedlung entstand im 12 13 Jahrhundert im Zuge der deutschen Ostsiedlung Die ursprungliche Dorfform ein Rundling deutet jedoch auf die Beteiligung slawischer Siedler hin Die Dorfform Rundling wird heute als Plansiedlung gedeutet die fast ausschliesslich im Durchdringungsbereich deutscher und slawischer Siedler vorkommt 4 Gadsdorf wurde erst 1545 1541 erstmals urkundlich erwahnt 5 Nach dem Erbregister des Amtes Zossen von 1583 hatte der Ort seit alters 10 Hufen Die Grosse jeder Hufe auf der Gemarkung wurde mit 21 Morgen 76 Quadratruten angegeben was nach heutigem Mass etwa 9 1 Hektar entspricht Es waren vier Kossaten im Dorf ansassig die jeweils 3 bis 7 5 Morgen bewirtschafteten Ein Kossate diente dem Lehnschulzen zwei Kossatenstellen waren erst 1572 und 1577 neu aufgebaut worden Nach dem Erbregister des Amtes Zossen von 1693 mussten der Schulze und drei Kossaten Lehndienste leisten Die gesamte Gemeinde wurde zu Arbeiten beim Bau von Dammen und Strassen sowie zur Arbeit auf dem Glienicker Weinberg herangezogen Bereits 1624 wird ein Laufschmied genannt 1745 eine nach einem Brand wieder aufgebaute Schmiede erwahnt 1755 hatte der Lehnschulze auch den Braukrug d h die Dorfschenke mit Braurecht Der Schneider war zugleich Lehrer im Ort 1772 wird ein Muller genannt 1860 hatte der Ort 32 Wohngebaude und 44 Wirtschaftsgebaude darunter auch eine Getreidemuhle Um 1900 war Gadsdorf bereits auf 54 Hauser gewachsen 1945 wurden 104 ha enteignet und 88 ha auf 26 Kleinwirtschaften verteilt 16 Hektar wurden zur Aufstockung auf 18 Altbauern verteilt 1953 wurde eine LPG Typ I in einen Ortlichen Landwirtschaftsbetrieb OLB umgewandelt 1959 entstand eine LPG Typ III 1961 hatte diese LPG 57 Mitglieder und bewirtschaftete 346 Hektar Nutzflache Die LPG Typ I hatte 22 Mitglieder und bewirtschaftete 111 Hektar Nutzflache Sie trat 1966 der LPG Typ III bei 1973 existierte eine Muhle im Ort Die Herkunft des Ortsnamens ist aufgrund der spaten urkundlichen Nennung des Ortes unsicher 6 Schlimpert halt die Ableitung sowohl von einem deutschen als auch einem slawischen Personennamen fur moglich Im ersteren Fall kame eine Koseform Gad e von einem Vornamen Gadafried in Frage Im zweiten Fall ware ein slaw Personenname Gad Schlange die Grundform Auf der Gemarkung Gadsdorf gibt es einige slawische Flurnamen Ausserdem weist die Dorfform ein Rundling auf die Beteiligung slawischer Bevolkerungsanteile bei der Grundung des Dorfes hin Bevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr Einwohner1583 50 601734 891772 1161801 1251817 771840 160 Jahr Einwohner1858 2261895 2681925 2891939 2571946 3281964 226 Jahr Einwohner1971 2021981 1641991 1522006 1922015 7 1761583 7 Bauern 4 KossatenQuelle bis 1971 Historisches Ortslexikon 5 8 Sehenswurdigkeiten BearbeitenAm 5 Juni 1999 wurde die Heimatstube Gadsdorf im alten Feuerwehrgeratehaus eingeweiht 9 nbsp Heimatstube auf dem DorfplatzBodendenkmale Bearbeiten Auf der Gemarkung Gadsdorf befinden sich zahlreiche Bodendenkmale Die Denkmalliste des Landes Brandenburg fur den Landkreis Teltow Flaming vom 31 Dezember 2015 weist folgende Bodendenkmale aus 10 Nr 130901 Alexanderdorf Flur 2 Gadsdorf Flur 3 Rast und Werkplatz der Steinzeit Nr 130916 Christinendorf Flur 3 Gadsdorf Fluren 1 2 Siedlung der Ur und Fruhgeschichte Acker des deutschen Mittelalters Einzelfund Ur und Fruhgeschichte Nr 130184 Gadsdorf Fluren 2 3 Dorfkern der Neuzeit Dorfkern des Mittelalters Nr 130907 Gadsdorf Flur 2 Graberfeld der Urgeschichte Nr 130908 Gadsdorf Flur 2 Siedlung der Urgeschichte Nr 130910 Gadsdorf Flur 2 Siedlung der Ur und Fruhgeschichte Nr 130911 Gadsdorf Flur 2 Graberfeld der Ur und Fruhgeschichte Nr 130912 Gadsdorf Flur 2 Siedlung der Urgeschichte Nr 130913 Gadsdorf Flur 2 Siedlung der Urgeschichte Nr 130914 Gadsdorf Flur 3 Siedlung der Ur und Fruhgeschichte Graberfeld der Ur und Fruhgeschichte Nr 130915 Gadsdorf Flur 2 Siedlung der Urgeschichte Pechhutte des deutschen Mittelalters Nr 130917 Gadsdorf Flur 2 Acker des deutschen Mittelalters Siedlung der Urgeschichte Nr 130918 Gadsdorf Flur 3 Siedlung der romischen Kaiserzeit Siedlung der Volkerwanderungszeit Acker des deutschen Mittelalters Nr 130919 Gadsdorf Flur 3 Siedlung der Steinzeit Siedlung der Bronzezeit Acker des deutschen Mittelalters Acker der Neuzeit Nr 130921 Gadsdorf Flur 3 Siedlung der Bronzezeit Acker des deutschen Mittelalters Siedlung der Steinzeit Acker der Neuzeit Nr 130923 Gadsdorf Flur 2 Siedlung der Urgeschichte Nr 131163 Gadsdorf Flur 2 Befestigung der Ur und Fruhgeschichte Die im Umriss etwas unregelmassige Wallanlage hat eine Sudwest Nordost Ausdehnung von 125 Metern und eine Nordwest Sudost Ausdehnung von 75 Metern Die Wallkrone erhebt sich noch einen bis anderthalb Meter uber die Umgebung Thomas Schenk und Stefan Pratsch datieren die Anlage in die spate Bronzezeit 11 Nr 130909 Gadsdorf Fluren 1 2 Ludersdorf Flur 4 Graberfeld der Bronzezeit Siedlung der Ur und Fruhgeschichte Nr 130924 Gadsdorf Fluren 1 3 Ludersdorf Flur 4 Siedlung der romischen Kaiserzeit Acker des deutschen MittelaltersNaturdenkmale Bearbeiten Die Liste der Naturdenkmale verzeichnet fur Gadsdorf 12 Linde am Dorfplatz wegen ihrer ortsbildpragenden Schonheit Eiche am Dorfplatz weiterer Baum am DorfplatzWirtschaft BearbeitenDie Wirtschaft des Dorfes war uber die fruheren Jahrhunderte hin ausschliesslich durch die Landwirtschaft gepragt Erst spat lassen sich einige Handwerker Schmied Schneider sowie ein Muller nachweisen Nach der Wende 1990 siedelten sich einige kleinere Gewerbe in Gadsdorf an Ausserdem gibt es eine grossere Sport und Freizeitanlage Schiesssportanlage am Ort sowie ein grosserer Agrarbetrieb 2012 erhielt Gadsdorf LTE Anschluss Naturschutzgebiet Gadsdorfer Torfstiche und Luderbusch BearbeitenIm Jahre 2009 wurde ein Gebiet von 138 Hektar im Norden der Gemarkung Gadsdorf sowie kleinen Teilen der Gemarkung Christinendorf Stadt Trebbin unter Naturschutz gestellt Das Naturschutzgebiet Gadsdorfer Torfstiche und Luderbusch umfasst mehrere kleine Seen und Feuchtgebiete die im Wesentlichen durch Torfabbau entstanden sind bzw durch den Torfabbau stark verandert worden sind Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gadsdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gadsdorf auf der Homepage der Gemeinde am Mellensee Geschichte von Gadsdorf Seite des Heimatvereins Gadsdorf e V Gadsdorf in der RBB Sendung Landschleicher vom 24 Dezember 2006Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten Lieselott Enders und Margot Beck Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil IV Teltow 395 S Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1976 Gerhard Schlimpert Brandenburgisches Namenbuch Teil 3 Die Ortsnamen des Teltow 368 S Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1972 Wilhelm Spatz Der Teltow Teil T 3 Geschichte der Ortschaften des Kreises Teltow 384 S Berlin Rohde 1912 Einzelnachweise Bearbeiten Gemeinde Am Mellensee Gadsdorf In Gemeinde Am Mellensee Abgerufen am 29 September 2021 Hauptsatzung der Gemeinde Am Mellensee vom 20 11 2013 PDF 99 6 kB Nicht mehr online verfugbar Gemeinde Am Mellensee 20 November 2013 archiviert vom Original am 23 Juli 2019 abgerufen am 3 September 2020 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot daten verwaltungsportal de Viertes Gesetz zur landesweiten Gemeindegebietsreform betreffend die Landkreise Havelland Potsdam Mittelmark Teltow Flaming Rundlinge und Slawen Beitrage zur Rundlingsforschung Hrsg Wolfgang Jurries Luchow 2004 ISBN 3 9806364 0 2 a b Enders amp Beck 1976 S 70 1 Schlimpert 1972 S 77 8 Bevolkerung der Gemeinden des Landkreises Teltow Flaming Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 PDF 372 kB Heimatstube Gadsdorf auf der Internetseite der Gemeinde Am Mellensee Denkmalliste des Landes Brandenburg Landkreis Teltow Flaming PDF Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum Thomas Schenk Stefan Pratsch Vergessen und wiedergefunden Eine vorgeschichtliche Wallanlage auf dem Hollenberg bei Gadsdorf Lkr Teltow Flaming Archaologie in Berlin und Brandenburg 2011 57 59 Berlin amp Stuttgart in Kommission bei Theiss 2012 Naturdenkmale des Kreises Teltow Flaming Baume PDF Memento vom 14 Dezember 2007 im Internet Archive Ortsteile der Gemeinde Am Mellensee Gadsdorf Klausdorf Kummersdorf Alexanderdorf Kummersdorf Gut Mellensee Rehagen Saalow Sperenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gadsdorf Am Mellensee amp oldid 238180477