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Die Kugelsimse oder Kugelbinse Scirpoides holoschoenus ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Kugelbinsen Scirpoides innerhalb Familie der Sauergrasgewachse Cyperaceae Sie ist in Eurasien und Nordafrika weitverbreitet KugelsimseKugelbinse Scirpoides holoschoenus SystematikMonokotyledonenCommelinidenOrdnung Sussgrasartige Poales Familie Sauergrasgewachse Cyperaceae Gattung Kugelbinsen Scirpoides Art KugelsimseWissenschaftlicher NameScirpoides holoschoenus L Sojak Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Vorkommen 3 Systematik 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Die Kugelsimse wachst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 30 bis 100 selten bis zu 250 Zentimetern Aus dem kriechenden Wurzelstock werden viele Stangel gebildet Die grau grunen oder grasgrunen gestreiften glatten Stangel sind im Querschnitt rund mit einem Durchmesser von 1 bis 4 Millimetern 1 nbsp Blutenstand der Kugelbinse nbsp Habitat in Wien Floridsdorf an der Alten Donau nbsp Stangel unten und Laubblatt mit vorwartsgerichteten Stachelchen oben nbsp Ahrchen nbsp Deckblatt und Frucht nbsp FruchteGenerative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit liegt zwischen Juni und Juli Die Kugelsimse besitzt ein bis zwei Hullblatter unterhalb des Blutenstandes von denen das unterste aufrecht ist und den Stangel fortsetzt der Blutenstand ist daher scheinbar seitenstandig Der Blutenstand enthalt ein bis zehn teils sitzende teils gestielte kugelige kopfchenformige Teilblutenstande mindestens ein Kopfchen ist sitzend Die Ahrchen sind eiformig und 2 bis 4 Millimeter lang Die Spelzen sind 1 5 bis 3 Millimeter lang stumpf gestutzt bis ausgerandet mit einer Stachelspitze und am Rand bewimpert Ihre Farbe ist rot bis braunrot mit grunem Mittelstreifen und weissem Hautrand Jede Blute enthalt drei Staubblatter und drei Narben Die Frucht ist dreikantig und 0 6 bis 1 3 Millimeter lang 1 Die Chromosomenzahl betragt 2n 164 oder 168 2 Vorkommen BearbeitenDas Verbreitungsgebiet der Kugelbinse reicht vom atlantischen Europa und Nordafrika mit Schwerpunkt in Sudeuropa bis Sudrussland dem Kaukasus und von Vorderasien uber Zentralasien bis Indien Ausserdem kommt sie auf den Kanaren im Tschad und in Sudafrika vor 3 In Deutschland kommt die Kugelsimse nur selten vor sie ist eingeschleppt aber teilweise auch eingeburgert in Westdeutschland in Sachsen Anhalt und in Brandenburg Die Kugelsimse kommt in Mitteleuropa am Ufer von Flussen und Seen auf nassen Weiden oder in Mooren vor Sie gedeiht auf wechselfeuchten Sand oder Tonboden In Sudtirol erreichen ihre Vorkommen am Laghetto della Madonna bei Folgaria Hohenlagen von 1200 Metern 1 In Sudeuropa ist sie Kennart des Holoschoenetum aus dem Verband Molinio Holoschoenion In Mitteleuropa kommt sie auch in Gesellschaften der Verbande Agropyro Rumicion und Juncion acutiflori vor 2 Systematik BearbeitenDie Erstveroffentlichung der Kugelsimse erfolgte 1753 unter dem Namen Basionym Scirpus holoschoenus durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus 1 S 49 Die Neukombination zu Scirpoides holoschoenus L Sojak wurde 1972 durch Jiri Sojak in Casopis Narodniho Musea Oddil prirodovedny Band 140 S 127 veroffentlicht Ein weiteres Synonym von Scirpoides holoschoenus L Sojak ist Holoschoenus vulgaris Link Die Art wurde fruher in die grossere Gattung Simsen Scirpus gestellt Man unterscheidet folgende Unterarten Scirpoides holoschoenus subsp globifera L f Sojak Sie kommt auf den Kanaren in Marokko Algerien Tunesien Sardinien Tschad und im Iran vor 3 4 Scirpoides holoschoenus subsp holoschoenus Bei ihr ist das Hochblatt uber dem Blutenstand hochstens doppelt so lang wie dieser und ist starr und stechend 5 Sie ist von Europa und Nordafrika bis zum Himalaja weitverbreitet 3 4 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz fur diese Unterart Feuchtezahl F 4w sehr feucht aber stark wechselnd Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 5 sehr warm kollin Nahrstoffzahl N 4 nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 2 subozeanisch 5 Scirpoides holoschoenus subsp thunbergii Schrad Sojak Sie kommt nur in Sudafrika vor 3 4 Manche Autoren unterscheiden auch eine weitere Unterart 5 Romische Kugelbinse 5 Scirpoides holoschoenus subsp australis L Sojak Syn Scirpus australis L Bei ihr ist das Hochblatt uber dem Blutenstand bis zehnmal so lang wie der Blutenstand Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz fur diese Unterart Feuchtezahl F 4w sehr feucht aber stark wechselnd Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 5 sehr warm kollin Nahrstoffzahl N 4 nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 5 Literatur BearbeitenWolfram Schultze Motel Scirpus In Wolfram Schultze Motel Hrsg Illustrierte Flora von Mitteleuropa Pteridophyta Spermatophyta Begrundet von Gustav Hegi 3 vollig neubearbeitete Auflage Band II Teil 1 Angiospermae Monocotyledones 2 Cyperaceae Juncaceae Paul Parey Berlin Hamburg 1980 ISBN 3 489 54020 4 S 10 42 erschienen in Lieferungen 1967 1980 Eckehart J Jager Klaus Werner Hrsg Exkursionsflora von Deutschland Begrundet von Werner Rothmaler 10 bearbeitete Auflage Band 4 Gefasspflanzen Kritischer Band Elsevier Spektrum Akademischer Verlag Munchen Heidelberg 2005 ISBN 3 8274 1496 2 S 835 836 Robert Anthony DeFilipps Scirpus In T G Tutin V H Heywood N A Burges D M Moore D H Valentine S M Walters D A Webb Hrsg Flora Europaea Volume 5 Alismataceae to Orchidaceae Monocotyledones Cambridge University Press Cambridge 1980 ISBN 0 521 20108 X S 277 280 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kugelsimse Scirpoides holoschoenus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Scirpoides holoschoenus L Sojak Gewohnliche Kugelsimse FloraWeb de Verbreitungskarte im Quadrantenraster auf deutschlandflora de Netzwerk Phytodiversitat Deutschland e V Kugelsimse In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Scirpoides holoschoenus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 2 Eingestellt von R V Lansdown 2012 Abgerufen am 11 April 2014 Gunther Blaich Datenblatt mit Fotos Gerhard Nitter Steckbrief mit Fotos Einzelnachweise Bearbeiten a b c Wolfram Schultze Motel Familie Cyperaceae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 3 Auflage Band II Teil 1 S 29 31 Verlag Paul Parey Berlin und Hamburg 1980 ISBN 3 489 54020 4 a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 160 a b c d Scirpoides holoschoenus In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 27 Oktober 2016 a b c Datenblatt Scirpoides holoschoenus bei POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science a b c d e Scirpoides holoschoenus L Sojak In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 7 September 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kugelsimse amp oldid 237130376