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Das 1889 eroffnete Krematorium Sihlfeld A war das erste Krematorium der Schweiz Es befindet sich in der Stadt Zurich auf dem Friedhof Sihlfeld im Sektor A und dient seit 1936 fur die Friedhofssektoren A C und E als Friedhofskapelle Abgelost wurde das Krematorium Sihlfeld A durch das Krematorium Sihlfeld D im Jahr 1915 Krematorium Sihlfeld A Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Lage und Ausseres 2 2 Ursprungliche Innenausstattung 2 3 Heutige Innengestaltung 2 4 Orgel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Feuerbestattung war in Europa schon in der Antike und im Fruhmittelalter angewendet worden Karl der Grosse erklarte 785 die Erdbestattung als einzige christliche Bestattungsart sodass die Feuerbestattung fur Jahrhunderte im Abendland verboten war Erst Ende des 18 Jahrhunderts wurde vermehrt an die Moglichkeit von Feuerbestattungen gedacht Das erste Krematorium in Deutschland wurde am 10 Dezember 1878 auf dem Hauptfriedhof in Gotha eroffnet Der Zurcher Johann Jakob Wegmann Ercolani verfasste die Schrift Die Leichenverbrennung als rationellste Bestattungsart und fuhrte 1874 in Zurich zwei Volksversammlungen zum Thema durch wonach der Zurcher Feuerbestattungsverein mit dem Ziel der Einfuhrung von Feuerbestattungen in Zurich gegrundet wurde Im Zeitraum von 15 Jahren setzte sich der Verein fur die Belange der Feuerbestattung ein sodass diese in Zurich rechtlich erlaubt wurde und mit den finanziellen Mitteln des Vereins das erste Krematorium von Zurich gebaut werden konnte Am 15 Juni 1889 wurde das nach Planen des Stadtbaumeisters Arnold Geiser errichtete Krematorium auf dem Friedhof Sihlfeld eingeweiht Bis zum Jahr 1900 wurde das Krematorium durch den Verein betrieben ab dem 1 Januar 1900 ubernahm die Stadt Zurich das Krematorium auf dem Friedhof Sihlfeld Obwohl sich die Stadt verpflichtete innert funf Jahren ein neues Krematorium samt Urnennischen zu errichten dauerte es bis zum 12 Marz 1915 bis das zweite Krematorium auf dem Friedhof Sihlfeld D eroffnet wurde Mit dessen Einweihung loste sich der Zurcher Feuerbestattungsverein auf und die Kremation im Krematorium Sihlfeld A wurde eingestellt 1 In den Jahren 1934 bis 1936 wurde das Krematorium purifiziert und in eine Friedhofskapelle umgebaut Dies geschah unter Stadtbaumeister Hermann Herter 2 1991 bis 1992 erfolgte eine Renovation 3 Baubeschreibung BearbeitenLage und Ausseres Bearbeiten Das Krematorium Sihlfeld A befindet sich auf der Verlangerung der Zypressenstrasse auf der Sichtachse des Eingangsportals vom Friedhof Sihlfeld Es handelt sich um einen langsrechteckigen Bau der in Anlehnung an einen griechischen Tempel in einer spatklassizistischen Architektursprache erbaut wurde Vor dem Eingang des Krematoriums befindet sich eine Freitreppe die Vorderseite des Gebaudes wurde als Tempelfront gestaltet die Seitenfassaden sind durch Wandpilaster rhythmisiert Auf der Ruckseite des Gebaudes befanden sich die technischen Raume sowie das Kokslager 4 Ursprungliche Innenausstattung Bearbeiten nbsp Innenansicht mit Gemalde von Karl WalserIm rechteckigen Hauptraum des Krematoriums stand der Ofen frei im Raum und war mit einem Katafalk eingekleidet An den Langswanden befanden sich als Kolumbarium die Nischen zur Aufnahme der Urnen Bei einer Abschiedsfeier war die Trauergemeinde stehend im Raum anwesend Der Sarg wurde horizontal in den Ofen eingefahren um keine Assoziation zur Erdbestattung aufkommen zu lassen Der antikisierende Schmuck des Ofens und die tempelahnliche Form des Gebaudes bildeten einen Gegenpol zur modernen Technik der Einascherung 5 Heutige Innengestaltung Bearbeiten Das Aussere des einstigen Krematoriums blieb weitgehend erhalten Der Innenraum prasentiert sich dagegen seit dem Umbau und der Purifizierung in den Jahren 1934 bis 1936 als schlichter langsrechteckiger Raum An der Sudwestseite befindet sich das Rednerpult das aus schwarzem Stein gearbeitet wurde Als einziges Schmuckelement besitzt der Raum ein Gemalde von Karl Walser das eine Trauernde Figur zeigt die von funf trostenden Engeln umgeben ist Drei Vogel lassen mit ihrem Flug den Blick des Betrachters himmelwarts schweifen Im oberen Teil der Stirnwand sind Schallschlitze eingelassen hinter denen sich die Orgel der Abdankungskapelle befindet Orgel Bearbeiten Es handelt sich um eine pneumatische Taschenladenorgel der Firma Metzler Orgelbau Dietikon mit zwolf klingenden Registern auf zwei Manualen und Pedal Die Orgel steht fur die Zuhorer unsichtbar in einer Orgelkammer hinter der Frontwand 6 I Hauptwerk C g3Prinzipal 8 Gemshorn 8 Oktave 4 Flote 4 Superoktave 2 II Schwellwerk C g3Gedeckt 16 Gedeckt Verlangerung 8 Salicional 8 Unda maris 8 Blockflote 4 Mixtur 22 3 Quinte Auszug 22 3 Tremulant Pedal C d1Subbass 16 Gedeckt Transmission 16 Spillflote 8 Normalkoppeln II I I P II P Spielhilfen eine freie Kombination Absteller Manual 16 Literatur BearbeitenNorbert Loacker und Christoph Hansli Wo Zurich zur Ruhe kommt Die Friedhofe der Stadt Zurich Zurich 1998 Dieter Nievergelt u a Das Krematorium Sihlfeld D in Zurich Schweizerischer Kunstfuhrer Nr 450 Bern 1989 Krematorium Nordheim Managementzirkel vom 6 November 2009 Zurich 2009 Frank Imhof Das Krematorium Nordheim Gutachten zur Schutzwurdigkeit Zurich 2010 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Krematorium Sihlfeld A Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte der Zurcher Krematorien auf der Website der Stadt Zurich Friedhof Sihlfeld auf der Website der Stadt ZurichEinzelnachweise Bearbeiten Krematorium Nordheim Managementzirkel S 5 6 Frank Imhof Das Krematorium Nordheim Gutachten zur Schutzwurdigkeit S 22 Norbert Loacker und Christoph Hansli Wo Zurich zur Ruhe kommt Die Friedhofe der Stadt Zurich S 206 Frank Imhof Krematorium Nordheim Gutachten zur Schutzwurdigkeit S 22 Frank Imhof Krematorium Nordheim Gutachten zur Schutzwurdigkeit S 22 Orgelverzeichnis Schweiz und Liechtenstein Abschnitt Friedhofkapelle A Zurich Sihlfeld Abgerufen am 13 August 2015 47 375026 8 509473 Koordinaten 47 22 30 1 N 8 30 34 1 O CH1903 680873 247684 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Krematorium Sihlfeld A amp oldid 223785906