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Der Kreis Inowrazlaw von 1904 bis 1919 Kreis Hohensalza war ein preussischer Landkreis der in unterschiedlichen Abgrenzungen zwischen 1772 und 1919 bestand Er gehorte anfanglich zum Netzedistrikt und seit 1815 zum Regierungsbezirk Bromberg der Provinz Posen Das ehemalige Kreisgebiet gehort heute zum Powiat Inowroclawski der polnischen Woiwodschaft Kujawien Pommern Der Kreis Inowrazlaw in den Grenzen von 1772 bis 1807Der Kreis Hohensalza in den Grenzen von 1886 bis 1919Verwaltungsgliederung der Provinz Posen Stand 1919 Regierungsbezirk Bromberg Regierungsbezirk Posen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Landrate 3 2 Wahlen 4 Stadte und Gemeinden 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenSeit der Ersten Teilung Polens 1772 war der Kreis Inowrazlaw einer der vier Landkreise des Netzedistrikts in der preussischen Provinz Westpreussen 1 2 Wahrend der Franzosenzeit wurde der Kreis durch den Frieden von Tilsit 1807 in das Herzogtum Warschau eingegliedert Der gesamte fruhere Netzedistrikt wurde auf dem Wiener Kongress am 15 Mai 1815 wieder dem Konigreich Preussen zuerkannt Sein sudostlicher Teil mit dem Kreis Inowrazlaw kam zum Regierungsbezirk Bromberg in der Provinz Posen Bei einer ersten Kreisreform im Regierungsbezirk Bromberg am 1 Juli 1816 blieb der Kreis Inowrazlaw unverandert 3 4 Bei einer zweiten Kreisreform am 1 Januar 1818 wurde der Kreis deutlich verkleinert Die Stadte Gonsawa und Znin mitsamt ihrem Umland kamen zum neuen Kreis Schubin wahrend die Stadte Gembitz Kwitschischewo Mogilno Pakosch und Wilatowo mit ihrem Umland zum neuen Kreis Mogilno kamen Der Kreis Inowrazlaw umfasste seitdem die Stadte Gniewkowo Inowrazlaw Kruschwitz und Strelno mitsamt den gleichnamigen Domanenamtern sowie eine Reihe von adligen Gutern Das Landratsamt wurde in Inowrazlaw eingerichtet 5 4 Als Teil der Provinz Posen wurde der Kreis Inowrazlaw am 18 Januar 1871 Teil des neu gegrundeten Deutschen Reichs wogegen die polnischen Abgeordneten im neuen Reichstag am 1 April 1871 protestierten Als Amtliches Publikationsorgan samtlicher Behorden des Kreises und der Nachbarkreise erschien ab 1874 der Kujawische Bote Am 1 Juli 1886 wurde aus dem Sudteil des Kreises mit der Stadten Strelno und Kruschwitz sowie den Polizeidistrikten Strelno I Strelno II und Kruschwitz der neue Kreis Strelno gebildet Am 5 Dezember 1904 wurde der Kreis Inowrazlaw in Kreis Hohensalza umbenannt Am 27 Dezember 1918 begann in der Provinz Posen der Grosspolnische Aufstand der polnischen Bevolkerungsmehrheit gegen die deutsche Herrschaft und bis auf den nordlichen Teil des Kreises mitsamt der Stadt Argenau geriet das Kreisgebiet innerhalb weniger Tage unter polnische Kontrolle Ein Waffenstillstand beendete am 16 Februar 1919 die polnisch deutschen Kampfe und am 28 Juni 1919 trat die deutsche Regierung mit der Unterzeichnung des Versailler Vertrags den gesamten Kreis Hohensalza an das neu gegrundete Polen ab Deutschland und Polen schlossen am 25 November 1919 ein Abkommen uber die Raumung und Ubergabe der abzutretenden Gebiete ab das am 10 Januar 1920 ratifiziert wurde Die Raumung des unter deutscher Kontrolle verbliebenen Restgebietes mitsamt der Stadt Argenau und Ubergabe an Polen erfolgte zwischen dem 17 Januar und dem 4 Februar 1920 Aus dem Kreis Hohensalza wurde der polnische Powiat Inowroclaw 1925 wurde die Stadt Inowroclaw als eigener Stadtkreis aus dem Powiat ausgegliedert 1932 wurde der Powiat um Teile des aufgelosten Powiats Strzelno vergrossert Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr Einwohner Quelle1818 32 021 6 1846 63 900 7 1871 76 599 8 1890 61 841 9 1900 74 405 9 1910 77 294 9 Im Jahr 1905 waren 70 der Einwohner Polen und 30 Deutsche Ein Teil der deutschen Einwohner verliess nach 1919 das Gebiet Der polnische Powiat Inowroclaw hatte 1921 noch 16 1926 noch 11 5 deutsche Einwohner Politik Bearbeiten nbsp Siegelmarke des Landrats des Kreises HohensalzaLandrate Bearbeiten 1772 177500 Hans von Rohwedel 10 1775 180300 Xaver von Oppeln Bronikowski 10 1803 18xx00 Joseph von Karlowski 10 1818 183500 Thaddeus von Wolanski 1785 1865 11 1835 185200 Eduard Adolph Fernow 1804 1867 12 1852 186400 Emil Oscar Heinrich von Heyne 1826 1876 13 1864 186500 Ferdinand Foerster stellvertretend 1865 186700 Dagobert Borchert stellvertretend 1867 187600 Hugo von Wilamowitz Moellendorff 1840 1905 1876 188900 Friedrich Graf zu Solms Sonnenwalde 1829 1906 14 1889 189700 Victor Sigismund von Oertzen 1844 1915 1897 190200 Theodor Lucke 1859 15 1902 191500 Walter Buresch 1860 1928 1916 191800 Hans von BulowWahlen Bearbeiten Im Deutschen Reich bildeten die Kreise Inowrazlaw und Mogilno in den Grenzen von 1871 den Reichstagswahlkreis Bromberg 4 Der Wahlkreis wurde bei allen Reichstagswahlen von Kandidaten der Polnischen Fraktion gewonnen 16 187100 Hippolyt von Turno 187400 Thomas von Kozlowski 187700 Thomas von Kozlowski 187800 Stanislaus von Kurnatowski 188100 Stanislaus von Kurnatowski 188400 Jozef von Koscielski 188700 Jozef von Koscielski 189000 Jozef von Koscielski 189300 Jozef von Koscielski 189800 Josef Krzyminski 190300 Josef Krzyminski 190700 Sigismund von Dziembowski Pomian 191200 Wojciech TrampczynskiStadte und Gemeinden BearbeitenVor dem Ersten Weltkrieg umfasste der Kreis Inowrazlaw seit 1904 Kreis Hohensalza die folgenden Stadte und Landgemeinden 17 Adlig Bruhlsdorf Altendorf Amsee Argenau Stadt Balzweiler Batkowo Bendzitowo Bergbruch Broniewo Brudnia Chrostowo Cieslin Dembiniec Deutsch Suchatowko Deutschwalde Dombie Dombken Dziewa Eichthal Eigenheim Elsenheim Freitagsheim Getau Glinken Gniewkowitz Godziemba Gorschen Gross Glinno Gross Murzynno Gross Opok Gross Werdershausen Gross Wodek Grunkirch Rojewice Guldenhof Inowrazlaw Stadt Jakubowo Jarken Jaxice Jazewo Jesuiterbruch Johannisdorf Johannisthal Jordanowo Jordanowo Hauland Kaczkowo Neudorf Kaisertreu Karczyn Abbau Kempa Klein Glinno Klein Morin Klein Opok Klein Werdershausen Klein Wodek Kleinwiese Kolankowo Kronschkowo Lipie Abbau Lojewo Luisenfelde Lukaszewo Madgalenowo Michalinowo Mierogoniewice Mimowola Minutsdorf Mleczkowo Neudorf bei Argenau Neudorf Rojewo Niesziewice Orlowo Osniszczewko Ostwehr Parchanie Penchowo Perkowo Plonkhofen Polnisch Suchatowko Przybyslaw Radewitz Ratzlawitz Reichsmark Reinau Rojewo Rojewice Grunkirch Rombino Roneck Rycerzewo Sanddorf Schadlowitz Scharley Schellstein Schirpitz Seedorf Sikorowo Slabencinek Slonsk Spital Standau Steinfurt Szymborze Tarkowo Hauland Tuczno Turzany Weissenberg Wielowies Wonorze WoydahlSiehe auch BearbeitenLandkreis Hohensalza wahrend des Deutschen Besetzung Polens 1939 1945 eingerichteter LandkreisLiteratur BearbeitenGustav Neumann Geographie des Preussischen Staats 2 Auflage Band 2 Berlin 1874 S 160 161 Ziffer 6 Konigliches Statistisches Buro Die Gemeinden und Gutsbezirke des preussischen Staates und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 Dezember 1871 bearbeitet und zusammengestellt Teil IV Die Provinz Posen Berlin 1874 S 188 203 Digitalisat S 195 210 A C A Friedrich Historisch geographische Darstellung Alt und Neu Polens Berlin 1839 S 587 Leopold von Zedlitz Neukirch Der Preussische Staat in allen seinen Beziehungen Band 3 Berlin 1837 S 172 Ziffer 5 Johann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Teil II Topographie von West Preussen Kantersche Hofbuchdruckerei Marienwerder 1789 S 91 97 Michael Rademacher Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990 Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 10 Mai 2023 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kreis Hohensalza Sammlung von Bildern Kreis Hohensalza Verwaltungsgeschichte und die Landrate auf der Website territorial de Rolf Jehke Stand 16 August 2013 Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Herzberg Kurzer Abriss der Geographie der Koniglich Preussischen Staaten Verlag der Buchhandlung der Koniglichen Realschule Berlin 1790 S 93 Digitalisat Johann Friedrich Goldbeck Hrsg Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Band 2 Marienwerder 1789 S 91 ff Digitalisat Amtsblatt der Koniglichen Preussischen Regierung zu Bromberg 1816 Nr 21 S 244 Digitalisat a b Walther Hubatsch Hrsg Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 1945 Johann Gottfried Herder Institut Marburg Lahn Band 2 Teil 1 Provinz Posen bearbeitet von Dieter Stuttgen 1975 ISBN 3 87969 109 6 Amtsblatt der Koniglichen Preussischen Regierung zu Bromberg 1817 Nr 51 S 839 Digitalisat Christian Gottfried Daniel Stein Handbuch der Geographie und Statistik des preussischen Staats Vossische Buchhandlung Berlin 1819 S 321 Digitalisat abgerufen am 9 September 2017 Konigliches Statistisches Bureau Hrsg Mittheilungen des Statistischen Bureau s in Berlin Band 2 Einwohnerzahlen der Kreise S 311 Digitalisat Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Posen und ihre Bevolkerung 1871 a b c Michael Rademacher Kreis Inowrazlaw Hohensalza Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 a b c Rolf Straubel Biographisches Handbuch der preussischen Verwaltungs und Justizbeamten 1740 1806 15 In Historische Kommission zu Berlin Hrsg Einzelveroffentlichungen 85 K G Saur Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 598 23229 9 Andreas Lawaty Bibliographie Otto Harrassowitz Verlag 2000 ISBN 978 3 447 04243 7 S 1381 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Klaus Helmut Rehfeld Die preussische Verwaltung des Regierungsbezirks Bromberg 1848 1871 Koln Berlin 1968 S 59 f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Klaus Helmut Rehfeld Die preussische Verwaltung des Regierungsbezirks Bromberg 1848 1871 Koln Berlin 1968 S 60 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Bernhard Mann Biographisches Handbuch fur das Preussische Abgeordnetenhaus 1867 1918 Dusseldorf 1988 S 368 Nr 2207 Jochen Lengemann MdL Hesse 1808 1996 N G Elwert 1996 ISBN 978 3 7708 1071 0 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche https www reichstag abgeordnetendatenbank de Gemeindeverzeichnis 1910 mit EinwohnerzahlenRegierungsbezirke Stadtkreise und Landkreise in der Provinz Posen Regierungsbezirke Regierungsbezirk Bromberg Regierungsbezirk PosenStadtkreise Posen Bromberg 1816 bis 1818 ab 1875 Schneidemuhl ab 1914 Landkreise Adelnau Birnbaum ab 1818 Bomst Bromberg Buk 1818 bis 1887 Czarnikau ab 1816 Filehne ab 1887 Fraustadt Gostyn ab 1887 Gnesen Gratz ab 1887 Hohensalza ehem Inowrazlaw Jarotschin ab 1887 Kempen i Posen ab 1887 Kolmar i Posen ehem Chodziesen ab 1818 Koschmin ab 1887 Kosten Kroben bis 1887 Krotoschin Lissa ab 1887 Meseritz Mogilno ab 1818 Neutomischel ab 1887 Obornik Ostrowo ab 1887 Pleschen ab 1818 Posen bis 1887 Posen Ost ab 1887 Posen West ab 1887 Rawitsch ab 1887 Samter ab 1818 Schildberg Schmiegel ab 1887 Schrimm Schroda Schubin ab 1818 Schwerin an der Warthe ab 1887 Strelno ab 1886 Wirsitz ab 1816 Witkowo ab 1887 Wongrowitz ehem Wongrowiec Wreschen ehem Peysern Znin ab 1887 Normdaten Geografikum GND 5057828 5 lobid OGND AKS VIAF 140267826 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreis Hohensalza amp oldid 236091877