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Das Kraftwerk Amsteg der Schweizerischen Bundesbahnen SBB ist ein Hochdruck Laufwasserkraftwerk 3 an der Reuss im Kanton Uri Das Kraftwerk bildet zusammen mit den Anlagen in Goschenen und Wassen die Reuss Kaskade welche ungefahr 40 des von der SBB verbrauchten Bahnstroms erzeugt 4 Das 1923 in Betrieb genommene Kraftwerk Amsteg und das 1920 in Betrieb genommene Speicherkraftwerk Ritom waren die beiden ersten Kraftwerke die fur die Energieversorgung der Gotthardbahn gebaut wurden Kraftwerk AmstegHeute stillgelegte Zentrale Amsteg I im Bau im Jahre 1921 Links das Schalthaus rechts die Maschinenhalle und die Trasse der Druckleitung Die neue Zentrale Amsteg II befindet sich hinter der alten im Berginnern Heute stillgelegte Zentrale Amsteg I im Bau im Jahre 1921 Links das Schalthaus rechts die Maschinenhalle und die Trasse der Druckleitung Die neue Zentrale Amsteg II befindet sich hinter der alten im BerginnernLageKraftwerk Amsteg Kanton Uri Koordinaten 694182 180392 46 768056 8 671667 527 5Land Schweiz Schweiz Kanton Uri UriOrt Silenen URGewasser ReussHohe Oberwasser 527 5 m u M KraftwerkEigentumer Kraftwerk Amsteg AG KWA im Besitz von 1 SBB 90 Kanton Uri 9 Urner Kantonalbank 1 Betreiber SBB Energie 2 Bauzeit 1919 1922 1993 1998 neue Zentrale Betriebsbeginn 19231998 neue Zentrale Stilllegung 1990er Jahre alte Zentrale Denkmalgeschutzt seit Alte Zentrale 1990er JahreTechnikEngpassleistung Neue Zentrale 120 MegawattDurchschnittlicheFallhohe 289 mAusbaudurchfluss 50 m sRegelarbeitsvermogen 395 Millionen kWh JahrTurbinen 1923 6 horizontaleDoppel Pelton Turbinen1998 3 vertikalePelton TurbinenGeneratoren 1923 6 Einphasengeneratoren fur die Bahnstromversorgung1998 3 Einphasengenerator fur die BahnstromversorgungSonstigesWebsite Wasserkraftwerk AmstegStand 2018 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Elektrifizierung der Gotthardbahn 1 2 Ausbau fur Bahn 2000 und Gotthard Basistunnel 2 Technik 2 1 Staubecken Pfaffensprung 2 2 Dotierzentrale Pfaffensprung ab 1998 2 3 Druckstollen und Wasserfassungen 2 4 Zentrale Amsteg I bis 1993 2 5 Zentrale Amsteg II ab 1998 2 6 Regulierzentrale Amsteg ab 1998 2 7 Ubersicht 3 Lagekarte 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenElektrifizierung der Gotthardbahn Bearbeiten Die Gotthardbahn Gesellschaft GB schloss 1907 und 1909 Konzessionsvertrage fur die Nutzung des Wassers im Reusstal und in der Leventina ab 5 Die grossen Probleme bei der Kohlebeschaffung wahrend des Ersten Weltkrieges und die hohere Leistungsfahigkeit von elektrischen Triebfahrzeugen veranlassten die SBB die rasche Elektrifizierung ihrer wichtigsten Strecken voranzutreiben Der benotigte Einphasenwechselstrom sollte zu einem grossen Teil durch SBB eigene Kraftwerke erzeugt werden Im Jahr 1916 war festgelegt dass die Wasserkraft in den beiden Talern mit funf Wasserkraftanlagen zu nutzen sei drei auf der Nordseite und zwei auf der Sudseite vom Gotthard Fur den elektrischen Betrieb der Bergstrecke Erstfeld Bellinzona der Gotthardbahn genugten vorerst zwei Anlagen Das Laufwasserkraftwerk Kraftwerk Amsteg mit dem kleinen Stausee am Pfaffensprung welcher den veranderlichen Wasserverbrauch wahrend eines Tages ausgleichen kann und das Speicherkraftwerk Ritom Das Kraftwerk Amsteg konnte fast das ganze Jahr uber die Strecke alleine mit Energie versorgen Lediglich in den trockenen Wintermonaten musste mit dem Ritomwerk erganzt werden das uber den Sommer das Wasser der Schneeschmelze im Ritomsee angesammelt hatte 5 Ausbau fur Bahn 2000 und Gotthard Basistunnel Bearbeiten Im Zusammenhang mit dem Projekt Bahn 2000 und dem Gotthard Basistunnels stieg der Energiebedarf sodass die alte Zentrale in Amsteg in den Jahren 1993 bis 1998 durch einen Neubau in einer Felskaverne ersetzt wurde Fur den Bau der neuen Zentrale wurde eigens ein Anschlussgleis vom Bahnhof Erstfeld entlang der Reuss und der heutigen Autobahn nach Amsteg gebaut Das Gleis diente spater auch dem Aushubtransport der NEAT Zwischenangriffsstelle Amsteg des Gotthard Basistunnels Auch die Wasserfassung beim Pfaffensprung das Wasserschloss die Druckstollen und die Ableitung des Wassers in die Reuss wurden neu erstellt Das Restwasser wird durch die neue Dotierzentrale Pfaffensprung ausgenutzt 6 Die Hauptaufgabe des erneuerten Kraftwerks ist die Deckung der durch den Taktfahrplan stundlich auftretenden Lastspitzen Bei deren Abarbeitung werden grosse Wassermengen benotigt die nicht direkt in die Reuss eingeleitet werden konnen ohne dass deren Wasserspiegel bis zu 70 cm ansteigen wurde Das Wasser wird deshalb in einer Kaverne zuruckgehalten und vor Abgabe in die Reuss vom Regulierwerk Amsteg ausgenutzt 6 Der kommerzielle Betrieb wurde am 1 Mai 1998 aufgenommen die offizielle Eroffnung war am 17 September 1998 Die Anlage wird durch die am 15 Juni 1992 gegrundete Kraftwerk Amsteg AG KWA betrieben Technik BearbeitenStaubecken Pfaffensprung Bearbeiten Das Staubecken im Reusstal hat einen Nutzinhalt von 190 000 m Der Abschluss wird von einer 32 m hohen Bogenstaumauer gebildet die eine Kronenlange von 64 1 m hat 7 nbsp Staubecken Pfaffensprung nbsp Staumauer des Staubecken PfaffensprungDotierzentrale Pfaffensprung ab 1998 Bearbeiten Das vom Staubecken in die Reuss geleitete Restwasser wird von der Dotierzentrale Pfaffensprung verarbeitet Die installierte Turbine erzeugt 50 Hz Strom fur das Landesnetz und hat eine Leistung von 720 kW 3 Druckstollen und Wasserfassungen Bearbeiten Das Wasser fur die Zentrale Amsteg wird dem Staubecken Pfaffensprung entnommen und durch zwei 7 5 km lange Druckstollen 8 entlang der rechten Talflanke zum Wasserschloss oberhalb von Bristen geleitet Zusatzliche Wasserfassungen befinden sich an Fellibach Charstelenbach und Etzlibach Vom Wasserschloss fallt das Wasser 280 m in die Tiefe und treibt die Pelton Turbinen der Zentrale in Amsteg an nbsp Langsprofil des Kraftwerks Amsteg nbsp Wasserfassung Fellibach 692164 177315 46 74066 8 64463 nbsp Wasserfassung Charstelenbach 697065 180309 46 76689 8 70939 nbsp Wasserfassung Etzlibach 696700 180173 46 76572 8 70459Zentrale Amsteg I bis 1993 Bearbeiten In der alten Zentrale standen 6 Pelton Turbinen die drei Einphasen 16 2 3 Hz Generatoren antrieben Sie hatte eine Spitzenleistung von 52 MW 9 Das Kraftwerksgebaude direkt unterhalb der Gotthardlinie steht heute zu grossen Teilen leer da die Anlage durch das Kraftwerk Amsteg II ersetzt wurde Die Turbinenhalle die alte Druckleitung und die Standseilbahn stehen unter Denkmalschutz Die Turbinen sind in der Halle noch vorhanden sollen aber eventuell fur eine Zwischennutzung des Gebaudes teilweise entfernt werden Die SBB plant langfristig das Gebaude fur eine Frequenzumformer Anlage zu nutzen 10 nbsp Schalthaus aus Sudwesten nbsp Innenansicht des Maschinenhauses nbsp Einer der sechs stillgelegten Gruppen mit zwei Pelton Turbinen und Einphasengenerator source source source source source track Standseilbahn entlang alter Druckrohrleitung nbsp Rohrtransport mit der Standseilbahn wahrend des Baus der DruckleitungZentrale Amsteg II ab 1998 Bearbeiten Die neue Zentrale ist auf eine Stromproduktion von 160 Megawatt ausgelegt In einer ersten Etappe sind 120 Megawatt installiert die durch drei Einphasen 16 7 Hz Generatoren zu 50 MVA erzeugt werden Sie befindet sich in einer 30 m hohen Kaverne die 30 m breit und 90 m lang ist Die Turbinen sind vertikal angeordnet und haben drei Dusen daruber befinden sich die Generatoren Im obersten Geschoss sind die Transformatoren untergebracht die im Bezug auf die Generatoren bergseitig angeordnet sind 11 nbsp Kavernenzentrale Amsteg II im Bau nbsp Kavernenzentrale Amsteg IIRegulierzentrale Amsteg ab 1998 Bearbeiten Das Unterwasser von Amsteg II wird teilweise zuruckgehalten um einen gleichmassigen Wasserstand in der Reuss zu garantieren Beim Abfluss aus dem unterirdischen in einer Kaverne angelegten Staubecken in die Reuss wird das Wasser von den zwei Rohrturbinen der Regulierzentrale Amsteg verarbeitet Die Turbinen haben zusammen eine Leistung von 1739 kW und erzeugen 50 Hz Strom fur das Landesnetz 3 nbsp Eingang zur Regulierzentrale AmstegUbersicht Bearbeiten Zentrale Lage Gemeindegebiet Inbetriebnahme Maschinenhaus m u M el Leistung in MW Stromart Turbinen Maximale Rohfallhohe in m 12 Ausbaudurchfluss in m s BemerkungAmsteg I 694182 180392 46 768056 8 671667 Silenen UR 1923 528 56 16 2 3 Hz Bahnstrom 6 horizontale Doppel Pelton Turbinen 289 29 In den 1990er Jahren stillgelegt unter DenkmalschutzAmsteg II 694278 180247 46 76673 8 6729 Silenen UR 1998 528 120 16 7 Hz Bahnstrom 3 vertikale Pelton Turbinen 289 50Regulierzentrale Amsteg 694010 181126 46 77468 8 66957 Silenen UR 1998 510 1 73 50 Hz Landesnetz 2 Rohrturbinen 46 regelt den Abfluss des Unterwassers von Amsteg II in die ReussDotierzentrale Pfaffensprung 689635 174446 46 7152 8 61099 Wassen 1998 779 0 72 50 Hz Landesnetz 1 Francis Turbine 4 verarbeitet das Restwasser fur die ReussLagekarte Bearbeiten nbsp Kraftwerk AmstegSiehe auch BearbeitenListe von Wasserkraftwerken in der Schweiz Liste der Kulturguter in SilenenLiteratur BearbeitenKilian T Elsasser Wanderweg Gottardo Zu Fuss entlang der Gotthardbahn AT Verlag Baden 2007 ISBN 978 3 03800 353 3 S 95 96 Das Kraftwerk Amsteg der Schweizerischen Bundesbahnen In Schweizerische Bauzeitung Hans Studer I Allgemeines und Wasserbaulicher Teil Die Wasserfassung Band 86 Nr 19 1925 doi 10 5169 seals 40216 Hans Studer I Allgemeines und Wasserbaulicher Teil Die Staumauer Band 86 Nr 20 1925 doi 10 5169 seals 40221 Hans Studer I Allgemeines und Wasserbaulicher Teil Die Staumauer ff Band 86 Nr 21 1925 doi 10 5169 seals 40225 Th Nager II Hochbaulicher Teil Band 87 Nr 13 1926 doi 10 5169 seals 40868 G Croce III Mechanisch elektrischer Teil Die Turbinen Band 87 Nr 15 1926 doi 10 5169 seals 40874 G Croce III Mechanisch elektrischer Teil Die Generatoren Band 87 Nr 16 1926 doi 10 5169 seals 40876 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kraftwerk Amsteg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Regierungsratliche Vertretung in Gremien Kanton Uri 14 Juni 2016 abgerufen am 1 August 2020 Karl Werlen Schwall Sunk Optimales Abflussregime fur Wasserkraftwerke In Wasser Energie Luft 1 2011 Optimales Abflussregime am Beispiel des Kraftwerks Amsteg KWA S 23 issuu com abgerufen am 1 August 2020 a b c Bundesamt fur Energie BFE Hrsg Statistik der Wasserkraftanlagen der Schweiz 1 Januar 2018 admin ch Anlagennummer 300900 Statistik der Wasserkraftanlagen der Schweiz Memento des Originals vom 9 Dezember 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bfe admin ch Remo Infanger 4 von 10 Zugen fahren mit Urner Strom In Luzerner Zeitung 24 Juli 2018 abgerufen am 12 Dezember 2018 a b Die Kraftwerke der Schweiz Bundesbahnen am Gotthard In Schweizerische Bauzeitung Band 68 22 Juli 1916 S 33 doi 10 5169 seals 33038 a b Neues in Kurze In Eisenbahn Amateur Nr 5 1996 S 270 Schweizerisches Talsperrenkomitee Hrsg Pfaffensprung swissdams ch PDF Druckstollen Kraftwerk Amsteg PDF Marti Tunnel AG 1 Mai 2017 abgerufen am 12 Dezember 2018 Eidg Amt fur Wasserwirtschaft Hrsg Statistik der Wasserkraftanlagen in der Schweiz 1 Januar 1973 Marco Molinari Eduard Muller Toni Hafliger Die Gotthardbergstrecke als Weltkulturerbe der UNESCO Chancen und Risiken der Lancierung einer Kandidatur 15 Dezember 2006 S 18 raonline ch PDF Martin Keller Kavernenzentrale Linth Limmern Ausbruchs und Sicherungskonzept 13 Dezember 2007 S 22 ethz ch PDF Prasentation Eidg Amt fur Wasserwirtschaft Hrsg Statistik der Wasserkraftanlagen in der Schweiz 1 Januar 1973 Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Wasserkraftwerke an der Reuss Aufgelistet in Fliessrichtung nbsp Lucendro nbsp Goschenen Wassen Amsteg Vierwaldstattersee nbsp Muhlenplatz Rathausen Perlen nbsp Ottenbach nbsp Bremgarten Zufikon Bremgarten Bruggmuhle Windischnicht gebaut nbsp Urserenkraftwerk Normdaten Korperschaft GND 1087128935 lobid OGND AKS VIAF 551145857885223021003 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kraftwerk Amsteg amp oldid 238692437