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Das Kosmonautenmuseum in Moskau dokumentiert die sowjetische Raumfahrt ihre Technik von der R 7 uber den Sputnik bis zur Raumstation Mir und der Raumfahre Buran und ihre Kultur Es liegt im Nordosten des Stadtzentrums nahe dem Gelande der Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft WDNCh direkt an der gleichnamigen Metrostation Kosmonautenmuseum Moskau Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 2 Geschichte 3 Ausstellung 4 Politische Grafik unpolitische Kunst 5 Der Kosmonaut 6 Umbau und Neueroffnung 2009 7 WeblinksArchitektur BearbeitenDas Museum besteht aus einem Flachbau mit der Ausstellung sowie dem Denkmal Fur die Eroberer des Weltraums auf dem Dach des Gebaudes Dieses besteht aus einem parabelformig gebogenen und sich verjungenden Turm an dessen Spitze in 107 Metern Hohe eine symbolische Rakete wie auf einem Abgasstrahl leicht geneigt in den Himmel steigt Dach und Denkmal sind einem Vorschlag Sergei Koroljows folgend mit Platten aus Titan verkleidet und erzeugen so je nach Lichteinfall einen silbrigen Glanz Das Denkmal wurde von dem Bildhauer A P Faidysch Krandijewski und den Architekten A N Koltschin sowie M O Barschtsch entworfen Auf der Hinterseite ist eine Statue des russischen Raketenpioniers Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski aufgestellt der 1857 geboren wurde und bis zu seinem Tode 1935 wesentliche Grundlagen der Raumfahrt Physik entwickelte so 1903 die Raketengrundgleichung Hinter der Statue beginnt die Kosmonautenallee eine nur fur Fussganger geoffnete Allee mit Busten sowjetischer Weltraumpioniere und Kosmonauten darunter Sergei Koroljow Juri Gagarin und Walentina Tereschkowa Hier wird auch jahrlich am 12 April der Kosmonautentag in Erinnerung an Gagarins Flug gefeiert Der Eingang des Museums befindet sich auf der gegenuberliegenden Seite und ist direkt von der Metrostation WDNCh aus zuganglich Er fuhrt zuerst in einen halbringformigen Ausstellungsraum Von dort gelangt man in den zentralen verdunkelten Hauptraum mit weiteren Ausstellungsstucken Nischen mit Projektionsflachen und der grossen Kosmonautenskulptur Weitere Nebenraume sind nicht offentlich zuganglich und enthalten Archiv und Lager Geschichte Bearbeiten nbsp Sputnik SatellitDie Ausstellung WDNCh Ausstellung der Volkswirtschaftlichen Errungenschaften der UdSSR russ VDNH ging im Jahre 1959 aus der Landwirtschaftsausstellung der Sowjetunion hervor Seitdem war sie vor allem durch den Pavillon zur Weltraumausstellung bekannt und zog einen steten Besucherstrom auf sich Hier konnten Exemplare des Sputnik Satelliten Trainingsgerate zur Vorbereitung der Kosmonauten Raumanzuge und Teile der Sojus Raketen besichtigt werden Das Denkmal Fur die Eroberer des Weltraums wurde 1964 erganzend zur Ausstellung gebaut um der zunehmenden Popularitat der Raumfahrt nach dem Erfolg Juri Gagarins 1961 als erstem Menschen im Weltraum Rechnung zu tragen Auch das Museum war von Beginn an geplant jedoch dauerte es bis zum 10 April 1981 zwei Tage vor dem 20 Jubilaum von Gagarins Flug bis es endlich fertiggestellt war und eingeweiht werden konnte Das Museum sollte weitere Informationen zu Technik und Geschichte liefern aber auch die daruber hinausgehende kulturelle Bedeutung ausdrucken die der Raumfahrt in der UdSSR zugemessen wurde Nach dem Zerfall der Sowjetunion im Dezember 1991 wurde das Ausstellungsgelande selbst als Handelsplatz vermietet und ab 2005 dann als Messegelande ausgebaut zwischenzeitlich hiess es WWZ Allrussisches Ausstellungszentrum russisch VVC aber seit 2014 wieder WDNCh Das Kosmonautenmuseum blieb aber in der gesamten Zeit erhalten und prasentierte bis 2006 das Material aus der Zeit von 1959 bis 1991 ab 2009 dann die heutige umfangreiche Ausstellung Ausstellung Bearbeiten nbsp GlassteineIm vorderen Halbring werden jahrlich wechselnde Themenausstellungen gezeigt vor allem in Form von Fotos und Dokumenten Dazu gehorte das Apollo Sojus Projekt von 1975 die internationalen Kooperationen bei Forschungsarbeiten auf der Raumstation Mir oder die Entwicklung der Raumfahre Buran Anders als im sachlichen Stil des vorderen Teils ist die Haupthalle gestaltet Sie empfangt den Besucher im Halbdunkel mit eigenartigen farbig leuchtenden Glasskulpturen am Boden Wie auf einer Buhne sind die Ausstellungsobjekte zu beiden Seiten angeordnet und farbig beleuchtet Verschiedene Raumanzuge fur beiderlei Geschlecht aber auch fur Hunde wie Belka und Strelka Neben einem Sputnik finden sich Teile der Landekapseln von Juri Gagarin und seinen Nachfolgern weiterhin Nachbauten des mannsgrossen Mondroboters Lunochod und anderer Sonden aus dem Luna Programm und den Mars und Venus Sonden Auf Banken kann der Besucher Filmdokumentationen uber die Geschichte der russischen Raumfahrt folgen Auf einer Reihe von Zeittafeln werden wiederum technische und wissenschaftliche Entwicklungen gezeigt die die Voraussetzungen fur die Raumfahrt schafften nbsp Mondroboter Lunochod 1 nbsp Hunde im Weltraum nbsp KosmonautenausrustungPolitische Grafik unpolitische Kunst BearbeitenDer Fundus des Museums beinhaltet auch eine umfangreiche Sammlung von Plakaten bei denen die Raumfahrt als politisches Symbol verwendet wurde Es wird deutlich dass der Aufbruch in den Weltraum im Ostblock neben dem Beweis technischer Fahigkeiten vor allem ein Symbol fur gesellschaftliche Erneuerung war etwa beim Wandel von Stalins zu Chruschtschows Politik Auch stilistisch wird eine Aufbruchsstimmung vermittelt und nicht unahnlich zu westlichen Visionen von futuristischen Elementen begleitet Die Jugend wurde gezielt angesprochen sie sollte es sein die nach damaliger Vorstellung etwa in den 1980er Jahren die erfolgreiche Umsetzung des Kommunismus vollziehen wurde Die architektonische Form des verjungenden Raketenschweifs wird dabei teils offen teils subtil als wiederkehrendes Gestaltungselement eingesetzt Neben sachlich grafischen Motiven oder heroischen Gesten finden sich weiterhin auch comichafte Elemente wenn etwa die sowjetische Raumsonde in augenzwinkernder Verwunderung feststellt dass es im Himmel keinen westlichen Gott gibt nbsp Kontaktprobleme im psychedelischen Stil der 1960erEine auf den ersten Blick verwandte bei genauem Hinsehen aber gegensatzliche Position formulieren die zahlreichen Kunstwerke zum Weltraum Wahrend sonst der sozialistische Realismus die offiziell vorgegebene Kunstrichtung war zeigt sich hier eine breite Palette moderner abstrakter Stilformen Impressionismus Expressionismus dann auch Elemente der psychedelischen Kunst die in den 1960er Jahren im Westen popular war Weiterhin zeigt das Museum Werke der Kosmonautenkunst hier wurden Raumfahrer selbst zu Kunstlern und so wurde berichtet verarbeiteten dabei die Eindrucke aus ihren Raumflugen Bekannt wurde vor allem Alexei Leonow der am 18 Marz 1965 als erster Mensch einen Aussenbordeinsatz machte sein Raumschiff Woschod 2 verliess und frei im Weltraum schwebte Die Motive der Kosmonautenkunst sind durchgangig unpolitisch allein das Motiv der Friedenstaube taucht vereinzelt auf Die Welt des Kosmos liess Freiheiten zu die sonst in der sowjetischen Gesellschaft nicht gewahrt wurden Zu dem Museum gehort schliesslich auch ein Souvenirshop der neben ublichen Utensilien den Katalog der Weltraumkunst oder uberdimensionalen Sojus Streichholzern auch Objekte wie holzerne Schmuckkastchen anbietet die von Kunstlern in Handarbeit mit Weltraummotiven bemalt wurden Der Kosmonaut BearbeitenZentrales Objekt der Ausstellung gegenuber dem Eingang angestrahlt von zahlreichen Scheinwerfern ist eine sechs Meter hohe Skulptur eines Kosmonauten Er steht leger und scheint zu lacheln dabei die Arme weit ausbreitend Dahinter befindet sich eine angedeutete Weltkugel aus verschiedenen Lebewesen die ineinander verwoben sind Beide Objekte sind aus Bronze gegossen Dahinter ist eine Wand aus farbigen Glasfenstern aufgebaut die wie bunte Kirchenfenster unsymmetrisch in Blei eingefasst sind und von hinten taghell beleuchtet werden Umbau und Neueroffnung 2009 BearbeitenIm Jahre 2006 stellte Moskaus stadtischer Architekt Alexander Kusmin seinen Plan vor einen kreisrunden Platz mit einer Darstellung des Sonnensystems und einer Statue Koroljows an dem Museum zu errichten Im Herbst 2006 wurde das Museum fur die Renovierungsarbeiten geschlossen und Teile der Ausstellung in den Pavillon 33 des benachbarten WWZ gebracht Dort wurde auch nach 15 Jahren Abwesenheit wieder die Wostok Rakete aufgestellt Am 12 April 2009 der als Tag der Kosmonauten in Russland jahrlich den Flug Gagarins feiert wurde das Museum nach umfangreichen Umbauten wiedereroffnet Es steht nun die dreifache Flache zur Verfugung und auf zwei Etagen werden Technik Historie und Personlichkeiten der russischen Raumfahrt umfangreich prasentiert Daneben werden auch die US Apollo und das Space Shuttle sowie die aktuelle chinesische Entwicklung in detaillierten Modellen vorgestellt ebenso die ISS Eine Reihe von Multimedia Installationen laden interaktiv zur Erforschung technischer Details ein Sonden und Bauteile aus der sowjetischen und russischen Raumfahrt werden im Original gezeigt Auch die Ausstellungsflache fur Kosmos Kunst und Grafik wurde erweitert und es wurde ein Cafe fur die Besucher eingerichtet Weiterhin wurde auch der Platz hinter dem Eingang renoviert und erweitert kreisformig um das Denkmal von Ziolkovsky sind Busten anderer Protagonisten der russischen Raumfahrt aufgestellt in Messing auf einem gesonderten Sockel eine Statue von Sergej Koroljow dem auch ein eigener Raum im Museum gewidmet ist Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Memorial Museum of Cosmonautics Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Russische Website des Museums englischsprachige Version Video Rundgang durch das Kosmonautenmuseum in Moskau in deutsch Museum of Cosmonautics bei Google Arts amp Culture55 822571 37 639595 Koordinaten 55 49 21 3 N 37 38 22 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kosmonautenmuseum amp oldid 239501796