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Das Bergwerk Polska Wirek poln Kopalnia Wegla Kamiennego Polska Wirek ist ein stillgelegtes Steinkohlenbergwerk und umfasst Gebiete in den drei Stadten Ruda Slaska Chorzow und Swietochlowice in Sudpolen Entwicklungen und Fusionen des Bergwerks Polska WirekInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Polska 1 1 1 Deutschlandgrube 1 1 2 KWK Polska 1 2 KWK Nowy Wirek 1 2 1 Hugo und Zwang 1 2 2 KWK Wirek 1 2 3 Nowy Wirek 1 3 KWK Polska Wirek 1 4 KWK Halemba Wirek 2 Forderzahlen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenWie der Doppelname des Bergwerks bereits anzeigt hatte das Verbundbergwerk zwei Wurzeln namlich diejenige von Hugo Zwang Wirek und die von Deutschlandgrube Polska Da mit deren Geschichte aber noch weitere Zusammenlegungen Stilllegungen und Trennungen verbunden sind zeigt das nebenstehende Diagramm die wichtigsten Zusammenhange Polska Bearbeiten Die Geschichte des Bergwerks begann schon 1831 mit ersten Kohlenforderungen im Suden von Swietochlowice Anfanglich waren die einzelnen Bergwerke sehr klein bevor es 1873 zu einer Konsolidierung kam Deutschlandgrube Bearbeiten Bereits 1831 begann der Abbau von Kohle aus den Flozen Clara 1 58 m Machtigkeit Fausta 1 31 m und Guttmannsdorf 1 05 m am sudlichen Stadtrand von Swietochlowice durch die Faustagrube Grubenfeld 5 ha die sich im Besitz von Lazarus Henckel von Donnersmarck Tarnowitz Neudecksche Linie befand Die geforderte Kohle diente der Versorgung der Bethlen Falva Eisen und der Clara Zinkhutte Als 1866 die Kohlevorrate bis zu einer Teufe von 81 m erschopft waren ubertrug man 1869 den Abbau auf die Gefallgrube die aber von Anfang an mit Schwimmsandproblemen zu kampfen hatte Deshalb erfolgte schliesslich der weitere Abbau durch zwei Forderschachte von der Grube Falva Bahnhof aus Der Standort Falva Bahnhof Lage 50 28553 18 91934 bildete bis zur Stilllegung des Bergwerks Polska im Jahr 1995 den zentralen Forder und Aufbereitungsstandort der sich allmahlich vergrossernden Zeche Alle diese Gruben hatten nur einen sehr kleinen Feldbesitz er reichte von Faustin IV mit 199 m uber Falva Bahnhof mit 5 ha bis zu Ottilie Odilia mit 41 ha nbsp KWK Polska Geruste uber den Schachten 1 und 21873 erfolgte unter Lazarus Sohn Guido die Konsolidierung der Felder Bohlen Gefall Faustin Falva Bahnhof Gottmannsdorf und Hexenkessel zur consolidierten Deutschlandgrube Spater kamen noch Heyduk 18 ha und Kleinigkeit 5670 m hinzu so dass 1912 die Berechtsame 5 4 km umfasste 1 Neben den beiden Schachten in Falva Bahnhof wurde im Feld Deutschlandgrube ein dritter Forderschacht niedergebracht von dem aus ab 1872 das 7 m machtige Gerhardfloz in Verhieb genommen wurde 1880 wurden die drei Schachte bis zu einer Tiefe von 225 m weiter abgeteuft schon 1912 war eine Tiefe von 412 m erreicht Zu diesem Zeitpunkt wurden 986 516 t Kohlen durch 1818 Mitarbeiter zu Tage gebracht Neben diesen Forderschachten existierten zur Bewetterung drei weitere Schachte IV 195 m VI 262 m und VII 310 m Daneben verfugte das Bergwerk uber eine Sortierung eine Wasche und ein Heizkraftwerk Der Forderturm uber Schacht III war nach Planen des Architekten Hans Poelzig errichtet worden Das Bergwerk behielt seinen Namen Deutschland bis 1922 und anderte ihm 1922 in Niemcy als dieser Teil Oberschlesiens an Polen fiel 1937 erfolgte die Umbenennung in Polska Die Verwaltung erfolgte durch die Furst von Donnersmarck sche Bergwerk und Huttendirektion mit Sitz in Swietochlowice 1923 besass die Grube 14 Dampfmaschinen mit einer Gesamtleistung von 13 450 PS 20 Generatoren mit einer Leistung von 15 182 kW 395 Elektromotoren mit einer Leistung von 9640 PS und Kompressoren mit einer Kapazitat von 2 565 m pro Stunde Zu dieser Zeit wurde er mit 17 Pferden und 2 420 Beschaftigten einschliesslich 1 651 untertage jahrlich 704 265 Tonnen Kohle abgebaut Damit war das Bergwerk in den 20er und 30er Jahren des 20 Jahrhunderts eines der leistungsfahigsten Oberschlesiens 2 Wahrend der Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg fuhrte es zwischenzeitlich wieder den Namen Deutschland und gehorte der OHG Generaldirektion Furst von Donnersmarck Kraft Graf Henckel von Donnersmarck Es verfugte in dieser Zeit uber drei Forder und drei Wetterschachte und produzierte 1 17 Mio t Steinkohle mit 2 092 Beschaftigten 1945 wurde das Bergwerk verstaatlicht und 1972 mit Prezydent Konigsgrube Ostfeld in Chorzow zusammengeschlossen KWK Polska Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg gehorte die Zeche zur Chorzow Union fur Kohleindustrie und wurde am 1 Januar 1972 mit Prezydent Lage 50 29836 18 9659 dem Sudostfeld der ehemaligen Konigsgrube in Chorzow unter dem Namen Polska vereinigt Obwohl 1995 durch die Vereinigung mit Nowy Wirek dem Namen nach das Verbundbergwerk Polska Wirek entstand wurde Polska stillgelegt und die Kohle allein auf Nowy Wirek zu Tage gehoben Zwei Geruste auf dem alten Betriebsgelande von Falva Bahnhof eines davon ein Hammerkopfturm blieben erhalten KWK Nowy Wirek Bearbeiten Die Geschichte dieses Bergwerks ist eng mit der katholischen Beuthen Siemianowitzschen Linie der Familie Henckel von Donnermarck verbunden Hugo und Zwang Bearbeiten Die Verleihung von Hugo 1824 und Zwang 1828 an Hugo Henckel von Donnersmarck bildete den Anfang dieses Bergwerks Bis 1897 kamen die Grubenfelder Alexandrine Paul Kopfeloben und Beatensegen I hinzu Durch die Vergrosserung der Berechtsame um weitere Felder in den Bereichen Kochlowitz Barenhof und Radoschau bis hin zur Plessschen Grenze entlang der Klodnitz konnte diese auf 19 30 km vergrossert werden 3 Die sudlichen Feldesteile wurden jedoch zunachst unverritzt gelassen und der Kohlenabbau konzentrierte sich 1912 auf die beiden Floze Jacob 1 3 m Machtigkeit und Antonie 2 5 m deren Kohle uber den Schacht Menzel I Maciej 256 5 m Lage 50 26988 18 90765 zu Tage gehoben wurde Zu diesem Zeitpunkt wurde als weiterer Schacht Menzel II abgeteuft und von dem Baufeld Hillebrand des Bergwerks Gottessegen Lech des gleichen Besitzers aus unterfahren Dorthin wurden auch die Grubenwasser abgeleitet nachdem sie zuvor auf Hugo und Zwang von der 6 zur 3 Sohle gehoben worden waren 1912 verfugte das Bergwerk uber zwei Wetterschachte Fruhling und Otto 1921 wurde von der Familie Donnersmarck eine Gesellschaft englischen Rechts ins Leben gerufen The Henckel von Donnersmarck Beuthen Estates Ltd London Generaldirektion in Tarnowiskie Gory deren Ziel es war eine Enteignung im Rahmen der schlesischen Volksabstimmung zu vermeiden 1928 wurden die Bergwerke Hugo Zwang und Gottessegen Lech in Wirek in die neu geschaffene Wirek AG eingebracht die den Familien Schaffgotsch Ballestrem und Donnersmarck gehorte Bei dieser Gelegenheit wurde Hugo und Zwang in Wirek umbenannt KWK Wirek Bearbeiten Als Teil der Wirek AG verfugte das Bergwerk 1928 bei seiner Umbenennung uber eine Berechtsame von 32 km nbsp Gesamtanlage Nowy WirekEs wurde infolge der Wirtschaftskrise 1933 trotz massiver Proteste der Belegschaft geschlossen und Anfang 1940 geflutet Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde die Anlage wieder gesumpft und der Besitz 1942 unter die drei oben genannten deutschen Unternehmen aufgeteilt Die Graflich Schaffgotsch schen Werke erhielten dabei einen Anteil von 50 der Steinkohlenfelder und wurden dadurch dafur entschadigt dass andere ehemals zu ihrem Besitz gehorende Bergwerke in den der Reichswerke Hermann Goring ubergegangen waren Das Bergwerk bildete mit Gottessegen bis zum Kriegsende eine Betriebsgemeinschaft die aber bei der Verstaatlichung 1946 wieder aufgelost wurde Sofort nach der Inbesitznahme durch die Schaffgotsch schen Werke fasste man den Entschluss den Sudwestbereich des Grubenfeldes durch ein neues Bergwerk aufzuschliessen und einen neuen Schacht mit dem Namen Godulla in der Nahe der Ortschaft Halemba abzuteufen Er bildete als Schacht I den Kern des 1957 fertiggestellten Bergwerks Halemba Nach 1945 baute das alte Bergwerk Wirek erfolgreich auf den Sohlen in 636 m und 711 m Tiefe Kohlen ab bevor 1953 der Beschluss gefasst wurde es stillzulegen und an seiner Stelle eine neue Schachtanlage mit dem Namen Nowy Wirek zu errichten Nowy Wirek Bearbeiten Die Neuanlage Nowy Wirek 1950 gegrundet war als Nachfolgeanlage von Wirek im Stadtteil Kochlowice von Ruda Slaska konzipiert und verfugte uber eine Berechtsame von 23 10 km Das Abbaugebiet dieser neuen Anlage war jedoch nicht mit Feld von Hugo Zwang Wirek identisch sondern umfasste auch den sudlichen Teil von Gottessegen Lech namlich die Felder Jennywunsch und Neue Reinerz nbsp Schacht Nowy WirekAm 1 August 1955 nahm das neu erbaute Bergwerk seinen Betrieb auf Bis zum Jahr 1957 gehorte es der Union fur Kohleindustrie Ruda Rudzkie Zjednoczenie Przemyslu Weglowego und spater der Union in Bytom In den 1970er Jahren betrug die jahrliche Produktion der Zeche rund 1 9 Mio Tonnen 1995 erfolgte der Verbund mit Polska zum Bergwerk Polska Wirek und die Stilllegung von Polska Zu diesem Zeitpunkt besass das neue Bergwerk eine Zentralschachtanlage mit den Schachten Maciej Wirek und Nowy Wirek und eine Nebenanlage mit den Wetterschachten Wschodni I II KWK Polska Wirek Bearbeiten Das Bergwerk Polska Wirek stand in der Nachfolge der beiden Bergwerke Polska und Nowy Wirek und gehorte der Kompania Weglowa SA Es produzierte auf einem Bergbaugebiet von 23 10 km auf zwei Sohlen in 636 m und 711 m Tiefe taglich 8 000 Tonnen Kohle KWK Halemba Wirek Bearbeiten Am 1 August 2007 wurde die Zeche Polska Wirek mit dem KWK Halemba zu einem Verbundbergwerk mit zwei Forderstandorten zusammengefasst Da aber am Standort Nowy Wirek die Vorrate zur Neige gingen trennte man beide Bergwerke wieder voneinander und bereitete Ende 2014 die Liquidierung des Forderstandortes Nowy Wirek vor Die ersten Abrissarbeiten haben im Winter 2013 14 begonnen und wurden inzwischen abgeschlossen nbsp Wetterschacht von Nowy WirekForderzahlen BearbeitenDeutschland Polska 1873 6676 t 1913 1 03 Mio t 1938 800 200 t 1970 946 585 t 1979 2 04 Mio tHugo Zwang Wirek Nowy Wirek 1873 50 729 t 1913 455 977 t 1970 1 94 Mio t 1979 2 65 Mio tLiteratur BearbeitenPaul Deutsch Die oberschlesische Montanindustrie vor und nach der Teilung des Industriereviers Bonn 1926 Jerzy Jaros Slownik historyczny kopaln wegla na ziemiach polskich Katowice 1984 Jahrbuch fur den Oberbergamtsbezirk Breslau Phonix Verlag Kattowitz Breslau Berlin 1913 digitalisierte Fassung unter http www dbc wroc pl dlibra publication id 3349 amp tab 3 letzter Zugriff am 5 Mai 2015 Kurt Konig Der Steinkohlenbergbau in Oberschlesien von 1945 1955 Wissenschaftliche Beitrage zur Geschichte und Landeskunde Ost Mitteleuropas Herausgegeben vom Johann Gottfried Herder Institut Marburg 1958 Damian Reclaw Przemysl gornego Slaska na dwanej fotografii Muzeum w Gliwiach 2015 Werner Rohr Zur Rolle der Schwerindustrie im annektierten polnischen Oberschlesien fur die Kriegswirtschaft Deutschlands von 1939 bis 1949 Jahrbuch fur Wirtschaftsgeschichte Band 130 Als PDF Datei heruntergeladen unter www digitalis uni koeln de JWG letzter Zugriff am 5 Oktober 2015 Weblinks Bearbeiten43 Flotzkarten sic des Oberschlesischen Steinkohlebeckens als JPG Dateien die Feldgrenzen Floze und Schachte nach dem Bestand von 1902 herausgegeben vom Verlag von Priebatsch s Buchhandlung Breslau abgerufen am 14 Juli 2015 Die Lage der Schachte aller im Diagramm aufgefuhrten Bergwerke findet sich auf der Internetseite https www google com maps d viewer mid ziy6aLIARhEE kbbOzF3tvwc8 amp msa 0 Zugriff am 9 Oktober 2015 Unter http www wnp pl artykuly kwk polska wirek 5308 html Zugriff am 21 Oktober 2015 finden sich in polnischer Sprache knappe Hinweise zum Bergwerk Polska Wirek Einzelnachweise Bearbeiten Jaros Slownik historyczny S 87 Reclaw Przemysl gornego Slaska S 139 Jahrbuch Oberbergamt S 306 f nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kopalnia Wegla Kamiennego Polska Wirek amp oldid 183349452