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Die Konviktskirche von Konvikt auch Herz Jesu Kirche ist eine von drei romisch katholischen Kirchen im Kern von Ehingen Donau Sie ist zudem eine der altesten Herz Jesu Kirchen und ist seit 1934 der Diozese Rottenburg Stuttgart direkt unterstellt Konviktskirche Blick vom StadtgartenPaul Sinner Konvikt und Konviktskirche EhingenGrundriss Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 18 Jahrhundert 2 2 19 Jahrhundert 2 3 20 Jahrhundert 2 4 21 Jahrhundert 3 Architektur 4 Ausstattung 4 1 Gemalde und Deckenmalereien 4 2 Altar 4 3 Orgel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Konviktskirche liegt am nordlichen Ende der Altstadt Ehingens Ihre Architektur wurde durch ihre Angliederung an das Kolleg heute Grundschule im alten Konvikt im Nordosten bedingt und ist Grund dafur dass die Konviktskirche nicht geostet sondern nach Norden ausgerichtet ist Angrenzend an das Kirchen und Kollegsgebaude verlauft ein Teil der ehemaligen Stadtmauer dahinter liegt das Groggental mit Groggensee und Schmiech und der Stadtgarten Geschichte Bearbeiten18 Jahrhundert Bearbeiten 1686 kamen das benediktinische Kloster Zwiefalten und die Stadt Ehingen uberein ein Gymnasium auf Ehinger Gebiet zu grunden und legten vertraglich fest dass das Kloster drei Professoren die Stadt die Raumlichkeiten stellt 1 1698 bis 1709 wurde ein neues grosses Kollegiumsgebaude nach Entwurfen des Vorarlberger Baumeisters Franz Beer errichtet Am 23 Mai 1712 legte der Abt des Klosters Zwiefalten Wolfgang Schmidt den Grundstein der zugehorigen ebenfalls von Beer entworfenen Kollegiumskirche 1719 in der Amtszeit von Schmidts Nachfolger Beda Summerberger konnte das barocke Bauwerk fertiggestellt und durch den Konstanzer Weihbischof und Generalvikar Konrad Ferdinand Geist auf den Titel des Heiligsten Herzen Jesu geweiht werden 2 Damit gehorte die Ehinger Kollegiumskirche zu den ersten Herz Jesu Kirchen in Deutschland und weltweit 50 Jahre spater am 6 August 1769 schlug ein Blitz in den Kirchturm ein und ein Feuer brach aus Nicht nur der Turm brannte zur Halfte nieder auch das Dach mit seinen vier Giebeln fiel den Flammen zum Opfer Wahrend der folgenden 116 Jahre wurde der Kirchenbau nur von einem provisorischen Dach beschutzt 19 Jahrhundert Bearbeiten Wie viele andere kirchliche Einrichtungen so fiel auch die Kollegiumskirche 1802 der Sakularisation zum Opfer Das Bauwerk verlor den Grossteil der sehr reichen Ausstattung darunter alle Heiligenfiguren und wurde fortan als Fruchthalle genutzt diente also der Lagerung von Nahrungsmitteln Erst 30 Jahre spater entsprach Konig Wilhelm I von Wurttemberg der Bitte des Gymnasiums um Nutzung der Kirche fur den Gymnasialgottesdienst Am 1 Mai 1841 nach notdurftiger Wiederherstellung in den Jahren 1838 bis 1840 konnte der Kirchenbau seiner Bestimmung als Konviktskirche ubergeben werden Gegen Ende des 19 Jahrhunderts traten bauliche Mangel zum Vorschein So fielen mehrfach Teile des Deckenreliefs herab und sorgten so fur die Diskussion um eine Renovierung Diese wurde 1885 fertiggestellt 116 Jahre nach der Errichtung des provisorischen Dachs trug die Kirche nun wieder ein richtiges Dach bei dessen Errichtung allerdings erhebliche Fehler gemacht wurden die dafur sorgten dass sich das Kuppeldach bis ins 21 Jahrhundert um rund 30 cm absetzte Neben der Erneuerung des Kuppeldachs erhielt die Konviktskirche im Laufe der Zeit auch einige wenige Objekte ihres ursprunglichen Inventars zuruck 20 Jahrhundert Bearbeiten Zu Beginn des 20 Jahrhunderts wurden unter anderem der Hochaltar im Nordteil der Kirche und zahlreiche Gemalde aufgestellt Damit verfolgte man weiterhin das Interesse die Kirche wieder so auszustatten wie sie es fruher einmal war 1934 ging die Kirche in das Eigentum der Diozese uber und ist seither dem Bistum direkt unterstellt Auch der Konviktskirche wurden wie in allen anderen Kirchen Deutschlands wahrend des Zweiten Weltkrieges 1942 ihre Glocken abgenommen 3 1960 entschied man sich schliesslich fur eine grundlegendere Renovierung die dies waren Grundziele den Zentralcharakter der Kirche verstarken sollte 4 Der Altarraum unter der Vierung wurde vergrossert die vier Seitenarme mit Bankreihen ausgestattet sodass zusatzlich eine Fuhrung auf den Kern der Sakralbaute dem Alter der unmittelbar unter dem Herzen Jesu steht bedingt wurde Zusatzlich wollte man die Deckenreliefs besser zur Geltung bringen somit wurden diese und auch die Deckenmalereien restauriert die Kanzel und die Orgelempore beseitigt Die Kirche wurde dadurch beabsichtigt nuchtern und der grosse Kircheninnenraum wurde zu einem gewaltigen Klangkorper Ebenso erneuert wurden die Fenster neue Bleiglasfenster wurden eingesetzt Die Orgelempore die sich ursprunglich uber dem Eingang im Suden befand wurde abgerissen und durch einen Windfang aus Glas ersetzt Diese Form der Vorhalle aus Glaswanden existiert auch heute noch und lasst dem Besucher so die Moglichkeit die Konviktskirche auch ausserhalb der Gottesdienstzeiten vom Portal aus zu betrachten Neben der Restauration der Deckenmalereien wurden auch die Wande neu verkalkt der Kirchenraum erstrahlt daher in Weiss und betont zusatzlich den moderneren nuchternen Charakter Des Weiteren wurde eine neue Orgel an der nordostlichen Turmwand eingesetzt von der Firma Spath aus Ennetach und ein neuer Altar Der Boden wurde erneuert und der Altarraum insbesondere die Stufen zum Altar grosszugig mit Marmor ausgestattet Nach rund zweijahrigen Renovierungsarbeiten wurde die Konviktskirche am 8 Juli mit einer Altarweihe wieder eroffnet 21 Jahrhundert Bearbeiten Ab dem Jahr 2011 wurde die Konviktskirche aufgrund baulicher Mangel geschlossen Die sich absetzende Kuppel und auch das restliche Dach waren mitunter Hauptgrunde fur eine notwendige Restaurierung In vier Jahren wurde rund ein Funftel des im Dachstuhl verbauten Holzes erneuert Der Architekt Gerhard Scheid und der Restaurator Franz Schick wurden hierfur von der Diozese Rottenburg Stuttgart beauftragt Diese trug auch die Kosten von ca 2 7 Mio Euro Im Zuge der Restaurierung wurden zudem neben der Installation von zahlreichen Leuchten die den Kuppelraum und die Decken erleuchten sollen auch Gemalde die aus anderen Kirchen stammten umgetauscht Mit einem Festgottesdienst mit Altarweihe wurde die Konviktskirche am 8 Juni 2015 eroffnet 5 Architektur BearbeitenDer Grundriss der Konviktskirche in Ehingen hat die Form eines griechischen Kreuzes vermutlich beeinflusst von der Salzburger Kollegienkirche Massgebend fur diese Form der Architektur ist der starke Zentralcharakter der Kirche Die vier gleich langen Seitenarme treffen sich im Zentrum das bei Herz Jesu Kirchen das Herz Jesu reprasentiert Der Architekt Franz Beer der vermutlich diese Sakralbaute entworfen hat wahlte fur dieses Zentrum ein Kuppeldach Darunter befindet sich der Altar Diese allerdings sehr flache Kuppel wird umgeben von vier Giebeln die angrenzenden Dacher der Seitenarme Generell wurde die Decke des Kirchenraums rein tonnenartig gestaltet die Wolbung der einzelnen Seitenschiffe vereinen sich im Zentrum zur erwahnten Flachkuppel Im Nordosten dort wo das Kollegiengebaude an die Kirche anbindet befindet sich der Kirchturm Ausstattung BearbeitenGemalde und Deckenmalereien Bearbeiten Die Ruckwand des ehemaligen Hochaltars schmuckte einst ein Gemalde Melchior Seidels Der Lanzenstich das auf einer Leinwand gemalt wurde Der 1718 gemalte Tod Mariae von Johann Georg Bergmuller ersetzte das Hochaltarbild Im Zuge der Restaurierungsarbeiten im 21 Jahrhundert wurden die Gemalde Maria Heimsuchung und Darstellung des Herrn in die Kirche und die Auferweckung des Lazarus aus der Kirche gebracht 6 Des Weiteren finden sich Werke des Kunstlers Melchior Paulus In der zentral liegenden Kuppel ist eine offene Kuppel dargestellt In deren Mitte wurde das Herz Jesu gemalt Vier Tore sind dargestellt unter denen je ein Engel steht der ein Leidenswerkzeug Christi halt Max Eugen Koerber schreibt hierzu Im grossen Bild uber dem ehemaligen Hochaltar ist die Seitenoffnung Christi mit dem unglaubigen Thomas dargestellt Genau gegenuber also im sudlichen Kreuzarm findet sich eine Darstellung des Abendmahls Im westlichen linken Querflugel ist die Verherrlichung der Jungfrau Maria im ostlichen rechten die des heiligen Josef s dargestellt 7 Altar Bearbeiten Ursprunglich befanden sich sieben Altare in der Konviktskirche Nach der Sakularisation und der Renovierungen befindet sich nur noch einer ein zentral gelegener in der Kirche Der Altar stammt aus dem Jahre 1962 und wurde aus Marmor gefertigt Er befindet sich zentral und unter dem Core Jesu Herzen Jesu Der grosse Altarraum um ihn herum liegt nur wenig tiefer Auf ihm sind funf Kreuze eingraviert die die funf Wundmale Jesu darstellen sollen Bei der Altarweihe am 28 Juni 2015 erhielt er seine Reliquien Korperteile der Heiligen Prosperus und Clarus Orgel Bearbeiten Die Orgel wurde 1963 vom Schweizer Orgelbauunternehmen Spath Orgelbau AG als Opus 759 gebaut Sie verfugt uber 21 Register auf zwei Manualen und Pedal Sie ersetzt ein Vorgangerinstrument das 1854 von Carl Gottlieb Weigle gebaut worden war und mit 17 Registern auf ebenfalls zwei Manualen und Pedal etwas weniger umfangreich war Literatur BearbeitenMax Eugen Koerber Die Erneuerung der Konviktskirche in Ehingen In Nachrichtenblatt der Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 1967 1 S 2 5 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Konviktskirche Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Geschichtlicher Abriss auf der Website des Kolleg St Josef Abgerufen am 10 April 2016 Informationen zur Konviktskirche auf der Website der Seelsorgeeinheit Ehingen Stadt Abgerufen am 10 Dezember 2015 Museumsgesellschaft Ehingen e V Erinnerungen an Alt Ehingen S 88 Max Eugen Koerber Die Erneuerung der Konviktskirche in Ehingen In Nachrichtenblatt der Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 1967 1 S 2 5 hier S 4 Christina Kirsch Altarweihe der Konviktskirche Ehingen 1 2 Vorlage Toter Link www swp de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis In Sudwest Presse Ehingen 29 Juni 2015 Abgerufen am 15 Dezember 2015 Andreas Hacker Konviktskirche in neuem Licht 1 2 Vorlage Toter Link www swp de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis In Sudwest Presse Ehingen 27 Dezember 2014 Abgerufen am 29 Dezember 2015 Max Eugen Koerber Die Erneuerung der Konviktskirche in Ehingen In Nachrichtenblatt der Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 1967 1 S 2 5 hier S 5 48 284827 9 727704 Koordinaten 48 17 5 4 N 9 43 39 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konviktskirche Ehingen amp oldid 225516065