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Konrad Fischer Pseudonym Konrad Lueg 11 April 1939 in Dusseldorf 24 November 1996 ebenda war ein deutscher Maler und Galerist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 Eigene Kunst 2 2 Galerie und Kunstsammlung 3 Ausstellungen als Kunstler Auswahl 4 Ausstellung seiner Kunstsammlung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFischer wurde als erstes Kind von Helmuth Fischer 1914 1978 und seiner Frau Ada Fischer geb Lueg 1909 1994 in Dusseldorf geboren Seine beiden Schwestern Almut und Erika wurden 1941 beziehungsweise 1950 geboren 1 Wahrend Fischers Vater ein Direktor des Stahlkonzerns Mannesmann haufig aus beruflichen Grunden verreist war etwa fur den Rohrleitungsbau in Agypten und Libyen pragten Fischers Kindheit seine grossburgerliche Mutter Ada eine Enkelin Carl Luegs eine Urenkelin Wilhelm Luegs und eine Grossnichte Heinrich Luegs sowie der ebenfalls im Haushalt lebende Bruder des Vaters Hans Georg Fischer kurz der Onkel genannt In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wohnte die Familie auf einer Etage eines herrschaftlichen Einfamilienhauses des Elternhauses der Mutter in der Lindemannstrasse in Dusseldorf Dusseltal Nach mehrmaligem Schulwechsel verliess Fischer das Gymnasium ohne Abitur Als Stammgast der Kunstlerkneipe Bobby s in der Dusseldorfer Altstadt kam er bereits als Jugendlicher mit Kunstlern in Kontakt die sein Interesse fur Kunst verstarkten Gegen Ende seiner Schulzeit erlaubten ihm seine Eltern privaten Mal und Zeichenunterricht zu nehmen 2 Von 1958 bis 1962 studierte Fischer an der Kunstakademie Dusseldorf zunachst bei Bruno Goller ab dem Wintersemester 1960 61 gemeinsam mit Sigmar Polke Gerhard Richter und Manfred Kuttner bei Karl Otto Gotz und ab 1961 in der Buhnenbildklasse von Teo Otto Um bei der Haufigkeit des Namens Fischer etwaigen Verwechslungen aus dem Weg zu gehen nahm er bereits bei Studienbeginn den Familiennamen seiner Mutter an Ich nenne mich als Maler Konrad Lueg 3 In der Gruppe mit Polke Richter und Kuttner spielte Fischer durch den Umstand dass er durch die Freundschaft mit dem zehn Jahre alteren Peter Bruning bereits viele Akteure der Dusseldorfer und internationalen Kunstszene kennengelernt hatte einen Wortfuhrer 4 Wahrend seines Studiums setzte er sich unter anderem mit der Kunst von Cy Twombly der Gruppe ZERO und Yves Klein auseinander 1961 fuhr Fischer ausgestattet mit dem fruheren Dienstwagen und einer Tankkarte seines Vaters zu Kunstausstellungen im In und Ausland etwa im Oktober des Jahres zu einer Joseph Beuys Ausstellung der Sammlung der Gebruder Hans und Franz Joseph van der Grinten im Stadtischen Museum Haus Koekkoek in Kleve Am 14 November 1962 schrieb ihm Hans Schwippert damals der Rektor der Kunstakademie und bat ihn ohne Angabe von Grunden sein inzwischen 8 semestriges Studium ab sofort als beendet zu betrachten Uber die Grunde fur diesen Rauswurf wird da sie nicht dokumentiert sind spekuliert moglicherweise spielte dabei eine Rolle dass die Professorenschaft den im AStA aktiven Fischer als aufmupfig empfand In diesem Zusammenhang wurde uber verschiedene Arbeiten berichtet die Fischer und Richter zur Weihnachtsausstellung Dusseldorfer Kunstler eingereicht hatten unter anderem ein Eimerchen Spekulatius ein Paar Skistiefel bespruht mit Kunstschnee und einen Weckmann in einem wunderschonen Barockrahmen 5 Da ihm eine Galerie fehlte die seine Interessen wahrnahm organisierte Fischer mit Kuttner Polke und Richter 1963 in einem Dusseldorfer Ladenlokal einer ehemaligen Metzgerei in der Kaiserstrasse 31a schrag gegenuber der fruheren Galerie 22 von Jean Pierre Wilhelm die erste Ausstellung deutscher Pop Art genannt Demonstrative Ausstellung 6 Wenige Wochen nach der Ausstellung besuchte er mit Freunden unter anderem mit Richter die Kunsthandlerin Ileana Sonnabend in Paris wo sie zum ersten Mal Originale von Roy Lichtenstein sahen ein grosses Erlebnis von dem er sich angesprochen fuhlte 7 Anfang 1964 heiratete Fischer Dorothee Franke 1937 die er als Lehramtsstudentin des Fachs Bildende Kunst 1961 an der Kunstakademie Dusseldorf kennengelernt hatte und inzwischen an einem Gymnasium als Referendarin arbeitete 1 Unter dem Titel Prospect initiierte Fischer 1968 zusammen mit Hans Strelow eine Reihe internationaler Verkaufsausstellungen in der im Vorjahr neu errichteten Kunsthalle Dusseldorf Im Alter von 57 Jahren starb Fischer an Krebs 8 Konrad Lueg war Mitglied im Deutschen Kunstlerbund 9 Werk BearbeitenEigene Kunst Bearbeiten Als Maler Konrad Lueg arbeitete er von 1963 bis 1968 Lueg erstellte in bewusst gewahlter Nahe zu Tapeten sogenannte Pattern Paintings Tapetenmuster Gemalde Er kooperierte eng mit Sigmar Polke und Gerhard Richter Den in den sozialistischen Landern des Ostblocks als offizielle Kunstrichtung weitgehend vorgeschriebenen Sozialistischen Realismus ironisierend kreierten sie den Kapitalistischen Realismus mit dem sie sich kritisch mit der Konsumorientierung des Westens auseinandersetzten wie in der am 11 Oktober 1963 gemeinsam mit Richter realisierten Demonstration Leben mit Pop eine Demonstration fur den kapitalistischen Realismus im Dusseldorfer Mobelhaus Berges 10 mit dessen Inhaber er personlich bekannt war 11 Durch diese Aktion initiierten sie die German Pop Art Da Lueg als Maler seinen Lebensunterhalt nicht bestreiten konnte war er bis 1967 ausserdem als Kunstlehrer an einem Gymnasium in Dusseldorf Gerresheim tatig 12 Als Galerist und Forderer Luegs trat Rene Block auf auf dessen Berliner Eroffnungsausstellung er Richter Polke und Kuttner am 15 September 1964 mit Werken vertreten waren Mit den Arbeiten Die Verlierer und Cassius Clay zeigte Lueg dabei seine ersten Bilder aus der Reihe der Fussball und Boxerbilder die auf der Grundlage von Zeitungsbildern entstanden waren und eine zentrale Stellung in seinem Œuvre einnehmen 13 Die erste Einzelausstellung Luegs fand vom 1 bis 27 Juli 1964 mit neuen Sportlerbildern in der Galerie Schmela statt Galerie und Kunstsammlung Bearbeiten nbsp Neubruckstrasse 12 2016 nbsp Konrad Fischer Galerie Platanenstrasse 7 Toreinfahrt Dusseldorf 2020 Unter seinem Geburtsnamen Konrad Fischer eroffnete er 1967 in Dusseldorf eine Galerie die er zu einer der weltweit einflussreichsten entwickelte Hierbei machte er aus der schmalen Tordurchfahrt des Gebaudes Neubruckstrasse 12 in der Altstadt einen Ausstellungsraum indem er an den Stirnseiten Glaswande einzog und startete eine konzeptionell innovative Reihe namens Ausstellungen bei Konrad Fischer 14 Im selben Gebaude mit Zugang uber die Haustur war von 1967 bis 1976 das avantgardistische Kunstlerlokal Creamcheese angesiedelt Fischer vertrat Kunstler des Minimalismus und der Konzeptkunst unter anderem Carl Andre Joseph Beuys Hanne Darboven Hamish Fulton Sol LeWitt Richard Long Bruce Nauman Markus Oehlen Blinky Palermo Reiner Ruthenbeck Lawrence Weiner und Lothar Baumgarten Vor allem durch die Ausstellung amerikanischer Kunstler erlangte die Galerie kunstgeschichtliche Bedeutung Sie trug wesentlich dazu bei Dusseldorf zu einem Brennpunkt zeitgenossischer Kunst zu machen 15 Eine betrachtliche Kunstsammlung die Konrad Fischer mit seiner Frau aus bis zu 250 Werken von rund 35 Kunstlern angelegt hatte sowie das Archiv der gemeinsam betriebenen Galerie des Ehepaars erwarb das Land Nordrhein Westfalen Anfang 2014 fur die Kunstsammlung Nordrhein Westfalen 16 17 Seit mehreren Jahrzehnten ist die Galerie Konrad Fischer im Dusseldorfer Stadtteil Flingern Nord ansassig seit 2007 auch in Berlin 18 Ausstellungen als Kunstler Auswahl Bearbeiten1963 Leben mit Pop eine Demonstration fur den kapitalistischen Realismus mit Gerhard Richter Mobelhaus Berges Dusseldorf 1964 Galerie Schmela Dusseldorf 1964 Moglichkeiten 13 Jahresausstellung des Deutschen Kunstlerbundes Haus am Waldsee Berlin auch 1966 14 Jahresausstellung des Deutschen Kunstlerbundes Ausstellungshallen am Gruga Park 1964 Vorgartenausstellung Galerie Parnass Wuppertal mit Kuttner Polke und Richter 19 1966 Waschlappen und Handtucher Galerie Rene Block Berlin 1967 Konrad Lueg Neue Bilder Galerie Heiner Friedrich Munchen 1967 Konrad Lueg Galerie Denise Rene Paris 1980 Konrad Lueg Bilder 1965 1968 Galerie Rudolf Zwirner Koln 1999 When I paint my name is Konrad Lueg P S 1 Contemporary Art Center Long Island City USA Ich nenne mich als Maler Konrad Lueg Kunsthalle Bielfeld 2000 As a painter I call myself Konrad Lueg Stedelijk Museum voor Actuele Kunst S M A K Gent Belgien 2013 Leben mit Pop Eine Reproduktion des Kapitalistischen Realismus Manfred Kuttner Konrad Lueg Sigmar Polke Gerhard Richter Kunsthalle DusseldorfAusstellung seiner Kunstsammlung Bearbeiten2016 2017 Wolke amp Kristall Die Sammlung Dorothee und Konrad Fischer Kunstsammlung Nordrhein Westfalen K20 Grabbeplatz DusseldorfLiteratur BearbeitenLydia Anemuller Gerhard Richter und Konrad Lueg Leben mit Pop Eine Kunst und Konsumkritik in der BRD 1963 GRIN Verlag 2012 Konrad Lueg Waschlappen und Handtucher Bilder von 1965 Text Hans Strelow Katalog der Galerie Rene Block Berlin 1966 Rene Block Grafik des Kapitalistischen Realismus 1 Werkverzeichnisse bis 1971 Berlin Edition Block 1971 Rene Block Grafik des Kapitalistischen Realismus 2 Werkverzeichnisse der Druckgrafik September 1971 Mai 1976 Galerie Rene Block Berlin 1976 Hubertus Butin KP Brehmer K H Hodicke Konrad Lueg Wolf Vostell Sigmar Polke Gerhard Richter Grafik des Kapitalistischen Realismus Galerie Bernd Slutzky Frankfurt am Main 1992 ISBN 3 9802488 9 5 deutsch englisch Susanne Kuper Konrad Lueg und Gerhard Richter Leben mit Pop Eine Demonstration fur den Kapitalistischen Realismus In Westdeutsches Jahrbuch fur Kunstgeschichte im Dumont Buchverlag Band LIII S 289 306 Koln 1992 Thomas Kellein Ich nenne mich als Maler Konrad Lueg Ausstellungskatalog P S 1 Contemporary Art Center New York Kunsthalle Bielefeld Stedelijk Museum voor Actuele Kunst Gent 1999 2000 ISBN 978 3 00005297 2 deutsch englisch Brigitte Kolle Karl Hoffmann Konrad Fischer okey dokey Konig Koln 2008 ISBN 978 388375567 0 deutsch englisch Friedrich Meschede Guido de Werd Vorw Mit der Moglichkeit gesehen zu werden Dorothee und Konrad Fischer Archiv einer Haltung Museu d Art Contemporani de Barcelona MACBA Museum Kurhaus Kleve Richter Verlag Dusseldorf 2010 ISBN 978 3 941263 13 0 deutsch englisch Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Konrad Fischer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Bilder von Konrad Lueg in der Sammlung des S M A K Gent Belgien With a Probability of Being Seen Dorothee and Konrad Fischer Archives of an attitude Ausstellung im MACBA Barcelona englisch Ausstellung Wolke amp Kristall 2016 2017 in der Kunstsammlung Nordrhein Westfalen DusseldorfEinzelnachweise Bearbeiten a b Friedrich Meschede Guido de Werd Vorw Mit der Moglichkeit gesehen zu werden Dorothee und Konrad Fischer Archiv einer Haltung Museu d Art Contemporani de Barcelona MACBA Museum Kurhaus Kleve Richter Verlag Dusseldorf 2010 S 358 ff Brigitte Kolle Die Kunst des Ausstellens Untersuchungen zum Werk des Kunstlers Konrad Fischer Lueg 1939 1996 Dissertation Universitat Hildesheim 2005 S 18 f PDF Datei im Portal d nb info abgerufen am 12 Januar 2014 Thomas Kellein Ich nenne mich als Maler Konrad Lueg Umschlagseite 4 Brigitte Kolle S 22 Brigitte Kolle S 24 Hubertus Butin Gerhard Richter und Sigmar Polke Eine Kunstlerfreundschaft als mikrosoziales System In Julia Gelshorn Hrsg Legitimationen Kunstlerinnen und Kunstler als Autoritaten der Gegenwartskunst Peter Lang AG Europaischer Verlag der Wissenschaften Bern 2004 ISBN 3 03910 491 8 S 46 f online Brigitte Kolle S 27 f Brigitte Kolle Okey dokey Konrad Fischer Verlag Walther Konig 2007 S 13 kuenstlerbund de Ordentliche Mitglieder des Deutschen Kunstlerbundes seit der Grundung 1903 Lueg Konrad Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive abgerufen am 5 November 2015 Friedrich Meschede Guido de Werd Vorw Mit der Moglichkeit gesehen zu werden Dorothee und Konrad Fischer Archiv einer Haltung Richter Verlag Dusseldorf 2010 S 360 Brigitte Kolle S 31 Brigitte Kolle S 35 Brigitte Kolle S 36 Manfred Schwarz Das ging nur bei Conny Artikel vom 6 Januar 2011 im Portal zeit de abgerufen am 13 Januar 2014 Christiane Hoffmans Kunstmarkt Land NRW kauft Sammlung von Konrad Fischer Artikel vom 13 Januar 2014 im Portal welt de abgerufen am 1 Februar 2014 Land NRW erwirbt Sammlung von Konrad Fischer Artikel vom 12 Januar 2014 im Portal rp online de abgerufen am 12 Januar 2014 Bertram Muller Geheimsache Sammlung Konrad Fischer Artikel vom 14 Januar 2014 im Portal rp online de abgerufen am 1 Februar 2014 Konrad Fischer Galerie Dusseldorf Memento vom 20 Dezember 2014 im Internet Archive Webseite im Portal monopol magazin de abgerufen am 20 Dezember 2014 Antje Birthalmer Marlene Baum Privat Wuppertaler Sammler der Gegenwart im Von der Heydt Museum Von der Heydt Museum Wuppertal 2009 S 31 Normdaten Person GND 121657957 lobid OGND AKS LCCN nr00009467 VIAF 103218454 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fischer KonradALTERNATIVNAMEN Lueg Konrad Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und GaleristGEBURTSDATUM 11 April 1939GEBURTSORT DusseldorfSTERBEDATUM 24 November 1996STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konrad Fischer Maler amp oldid 215658020