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Als Kometensucher wird in der Astronomie ein kompaktes lichtstarkes Fernrohr mit geringer Vergrosserung bezeichnet Durch diese Eigenschaften eignet es sich fur die systematische Suche nach Kometen Meyers Konversationslexikon von 1895 beschreibt Kometensucher als Fernrohre von etwa 10 15 cm Objektivoffnung mit kurzer Brennweite und grossem Gesichtsfeld Kometensucher des Astronomen Wilhelm Olbers um 1800 1830 Focke Museum BremenBei einer systematischen Suche nach flachenhaften Himmelsobjekten seien es Kometen Nebel oder andere ausgedehnte Objekte kommt es einerseits auf die Apertur des Objektivs an noch mehr aber auf die moglichst weitgehende Erhaltung seiner Flachenhelligkeit 1 Daher ist durch Verwendung eines Okulars mit nur schwacher Vergrosserung die Austrittspupille des Fernrohrs so zu wahlen dass sie nur wenig kleiner ist als jene des dunkeladaptierten Auges je nach Alter zwischen etwa 8 und 6 mm Dadurch wird auch das Fernrohr Gesichtsfeld gross was bei Suchprogrammen immer vorteilhaft ist Nutzlich aber nicht notwendig ist auch ein Weitwinkelokular Inhaltsverzeichnis 1 Historische Kometensucher 2 Feldstecher und Binokulare 3 Quellen und Weblinks 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseHistorische Kometensucher BearbeitenDie meisten historischen und auch neuzeitlichen als Kometensucher verwendbaren Fernrohre haben ein Offnungsverhaltnis von 1 6 bis 1 10 die beste Vergrosserung folgt aus 5 6 5 mm der Austrittspupille Bei einem Refraktor 8 cm 60 cm ergabe sich etwa 12 bis 16 fache Vergrosserung Der mehrfache Kometenentdecker Jean Louis Pons 1761 1831 benutzte fur seine Suchkampagnen den Grossen Sucher seines Refraktors der offenbar eine grosse Offnung und ein Gesichtsfeld von 3 hatte Der fraunhofersche Kometensucher der Sternwarte Kremsmunster von 1825 mit einem achromatischen Objektiv von ca 7 cm Offnung und etwa 60 cm Brennweite Zwei Okulare mit 10 bzw 15 facher Vergrosserung ergeben ein ungewohnlich grosses Gesichtsfeld von 6 Einen sehr machtigen Kometensucher besitzt die Archenhold Sternwarte in Berlin Der Refraktor hat eine Offnung von 25 cm ein Zehnzoller und eine Brennweite von 160 cm Hier ware eine Vergrosserung zwischen etwa 30 und 50 fach sinnvoll Die Urania Sternwarte in Wien besitzt sogar drei Kometensucher zwei von Zeiss mit 6 cm bzw 8 cm Offnung und 70 cm Brennweite und ein als Transit aufstellbares Instrument mit 14 130 cm Feldstecher und Binokulare BearbeitenWenn keine speziellen Wunsche an Stabilitat oder Montierung bestehen ist ein grosser lichtstarker Feldstecher ein geeigneter leicht zu handhabender Ersatz fur einen regularen Kometensucher Am Markt erhaltliche Binokulare wie der legendare Wachter Gigant 14 100 mm 2 den es ahnlich etwas preisgunstiger auch bei Celestron oder Fujinon als 20x80 mm gibt ist eine gute Wahl muss allerdings beim Beobachten aufgestutzt oder am Kugelgelenk gefuhrt werden Eine etwas kleinere Version z B 16 70 oder 12 60 ist gerade noch freihandig zu benutzen doch fehlt die Lichtstarke bei schwachen Objekten Eine wesentlich billigere ab 70 und handlichere Alternative vor allem fur Anfanger ist ein Feldstecher 7x50 der sich auch gut als Dammerungsglas z B fur Jager eignet Naturlich ist die Reichweite und Vergrosserung geringer doch manche nahe Kometen mit geringer Flachenhelligkeit sind darin sogar leichter zu finden Die haufiger angebotenen Fernglaser 10x50 sind weniger geeignet Doppelfernrohre von 100 mm Offnung benotigen hingegen eine regulare Altazimut Montierung was sie bereits wesentlich teurer und schwerer zu handhaben macht Einem Doppelfernrohr nur wenig unterlegen ist ein Teleskop mit einem Binokular Augenstutzen In beiden Fallen ist ein um 45 umlenkendes Okular vorteilhaft mit dem man ermudungsfrei in den Zenit blicken kann Die grossten am Markt erhaltlichen Kometensucher haben Aperturen von 15 bis 20 cm und Brennweiten um einen Meter kosten aber bereits um die 3000 Euro Jene von Zeiss haben Dimensionen zwischen 8 50 cm und 11 75 cm Wichtig ist ferner eine hochqualitative Vergutung der Linsen und eine gute Entspiegelung des Tubus um den Kontrast am Himmel zu erhohen was bei Gegenlicht am besten zu beurteilen ist Wenn die Tubusblenden dafur nicht ausreichen kann die Entspiegelung an kritischen Stellen durch einen mattschwarzen Lack verbessert werden Am Markt erhaltliche Spiegelteleskope eignen sich weniger weil sie 1 eine zu grosse Brennweite haben und 2 der Fangspiegel eine Vignettierung verursacht was auch den Kontrast vermindert Quellen und Weblinks BearbeitenFachbucher von Rudolf Brandt Gunter D Roth Astronomie Lexikon Sterne und Weltraum Monatsrubrik zur BeobachtungspraxisSiehe auch BearbeitenSucherfernrohr Zielfernrohr Rich Field Teleskop Katadioptrisches Fernrohr William BradfieldEinzelnachweise Bearbeiten zur Thematik siehe auch Nachthimmel Manfred Wachter Prazisionsmechanik und Optik In http www astrotech hannover de Elmar Remmert 2007 abgerufen im Jahr 2007 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kometensucher amp oldid 231757365