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Kollyvades griechisch Kollybades auch Kollyvistai und Sabbatianoi war die Bezeichnung fur eine Gruppe orthodoxer Monche die in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts auf dem Athos entstand Die Anhanger dieser Gruppierung bemuhten sich um die Erneuerung althergebrachter Traditionen und wehrten sich gegen die Einfuhrung neuer Praktiken Ihr konsequentes Auftreten fuhrte zu einer Erneuerungsbewegung in der orthodoxen Kirche Bischof Kallistos von Diokleia schreibt dazu Durch die turkische Periode hindurch blieben die Traditionen des Hesychasmus lebendig vor allem auf dem Berg Athos Im Verlauf der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts entwickelte sich dort eine wichtige Bewegung geistlicher Erneuerung deren Wirkungen noch heute zu spuren sind 1 Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geschichte 2 1 Eucharistie Praxis 3 Personlichkeiten 3 1 Gegner 4 Einzelnachweise 5 Quellen 6 Literatur 7 WeblinksName Bearbeiten nbsp KollyvaDie Bewegung erhielt ihren Namen von dem Kollyva gekochten Weizen der in der orthodoxen Kirche als Opfergabe wahrend Gedenkgottesdiensten mnhmosynon dargebracht wird und spater verspeist wird Die Kollyvades dt etwa Grutzfresser erhielten ihren Namen weil sie nach den geheiligten Traditionen darauf bestanden dass die Totengedenk Gottesdienste nicht am Tag des Herrn Sonntag gefeiert werden weil dies der Tag der Auferstehung Jesu Christi ist Sie hielten fest an der samstaglichen Feier ebenso an der haufigen Teilnahme an der Eucharistie und dem unablassigen Jesusgebet Die ursprunglich abwertenden Bezeichnungen Kollyvades Kollyvistai und Sabbatianoi entwickelten sich im Laufe der Zeit jedoch zu Ehrennamen 2 Die Anfuhrer der Bewegung waren Neofytos Kafsokalyvitis 1713 1784 3 Makarios von Korinth 1731 1805 Nikodemos der Hagiorite Nikodhmos o Agioreiths 1749 1809 und Athanasios Parios Ἀ8anasios Parios 1722 1813 Geschichte Bearbeiten1754 entspann sich ein Disput in der Skete Agia Anna am Berg Athos als einige Monche gegen die Verlegung der Totengedenk Gottesdienste auf den Sonntag protestierten Nach altem Brauch waren diese Gottesdienste am Samstag oder sonst an Werktagen gefeiert worden Die Befurworter der Verlegung argumentierten dass Auferstehung ein Thema in jedem Gottesdienst nach der Gottlichen Liturgie sei Zwischen den Gruppen kam es zu Auseinandersetzungen und die Kollyvades wurden dafur bekannt dass sie Mangel des spirituellen Lebens angriffen die sich seit byzantinischer Zeit in der Kirche eingeschlichen hatten Die erste Antwort auf die Streitigkeiten erfolgte in Form eines Briefes des Patriarchen Theodosios II 1772 aus Konstantinopel demzufolge diejenigen die samstags die Totengedenken feierten dies in Ubereinstimmung mit der alten Tradition taten wahrend diejenigen die sie sonntags feierten ouch hypokeintai krimati nicht damit sundigten 2 Dieser Schlichtungsversuch scheiterte und der folgende Patriarch Samuel I Chatzeres 1773 1774 veroffentlichte eine Synodal Enzyklika 1773 in der er alle Monche anwies sich an die Brauche ihrer Kloster zu halten und Streit uber das Thema zu vermeiden Doch diese Taktik die fur Kompromisse warb scheiterte erneut Daher wurde 1774 eine Synode anberaumt im Kloster Koutloumousiou auf dem Athos An der Synode nahmen zwei ehemalige Patriarchen von Konstantinopel vier ehemalige Metropoliten zwei aktive Metropoliten und zwei Bischofe von Thessaloniki teil ausserdem nahmen ca zweihundert Monche teil Die Synode erklarte dass alle von denen welche die Enzyklika von 1773 nicht akzeptierten dem Anathema unterworfen seien Trotz dieser Festlegung setzte sich der Streit unvermindert fort 2 Daher wurde 1776 eine weitere Synode in Konstantinopel anberaumt unter Patriarch Sophronios II An dieser Synode nahm der Patriarch von Jerusalem Avramios und sechzehn andere Hierarchen teil Die Synode legte fest dass die Totengedenken sowohl am Samstag als auch am Sonntag gefeiert werden durften und dass das Thema nicht weiter diskutiert werden sollte In dieser Synode wurden Parios Kavsokalyvites und Nikodimos zusammen mit Anderen exkommunizert Spater wurden sie wieder gerechtfertigt 2 Eucharistie Praxis Bearbeiten Neben dem Streit um angemessene Ritualpraxis gab es auch Spannungen aufgrund der Praxis einer Eucharistie zentrierten Spiritualitat und der Rezeption des Hesychasmus des 14 Jahrhunderts Die Kollyvades strebten nach einer Wiederbelebung der patristischen Theologie und einem liturgischen Leben dass die haufige Kommunion beinhaltete Trotzdem oder gerade deshalb wurden sie aufs heftigste angegriffen Erst 1819 in einem Konzil in Konstantinopel wurden die Ziele der Kollyvades gewurdigt als beschlossen wurde dass die heilige Kommunion von Klerikern und Laien regelmassig genommen werden sollte 4 5 Personlichkeiten BearbeitenKosmas Aitolos 1779 reiste als Wanderprediger durch Griechenland und bemuhte sich die Bauern an ihren Glauben zu erinnern und sie zur Kommunion einzuladen Neofytos Kavsokalyvites 1784 bereiste den Balkan als Prediger und starb in Rumanien Paisios Velitchovsky 1794 veroffentlichte eine slawische Version der Philokalie die starken Einfluss auf die Monche von Optina hatte Makarios Notaras 1805 Autor von Uber haufige Kommunion Nicodimos o Agioritis 1809 Autor von Evergetinos Philokalia Das Ruder Christoethia Synaxarion und Uber haufige Kommunion Athanasios Parios 1813 Autor mehrerer Werke gegen die westliche Aufklarung in Griechenland Nikephoros von Chios 1821 6 Schuler und Biograph von Athanasios Parios Arsenios von Paros 1877 7 Prediger Lehrer und geistlicher Vater von Nektarios von Aegina Gegner Bearbeiten Bessarion Vissarion von Rapsane 1801 2 Theodoretos von Ioannina 1823 Monch in der Skete Ag Anna 2 Einzelnachweise Bearbeiten throughout the Turkish period the traditions of Hesychasm remained alive particularly on Mount Athos Here during the second half of the eighteenth century there arose an important movement of spiritual renewal whose effects can still be felt today Its members known as the Kollyvades were alarmed at the way in which all too many of their fellow Greeks were falling under the influence of the Western Enlightenment The Kollyvades were convinced that a regeneration of the Greek nation would come not through embracing the secular ideas fashionable in the west but only through a return to the true roots of Orthodox Christianity through a rediscovery of Patristic theology and Orthodox liturgical life In particular they advocated frequent communion if possible daily although at this time most Orthodox communicated only three or four times a year For this the Kollyvades were fiercely attacked on the Holy Mountain and elsewhere Timothy Ware The Orthodox Church 2nd ed New York Penguin Books 1993 99 100 a b c d e f The Kollyvades Movement and the Advocacy of Frequent Communion In Hieromonk Patapios and Archbishop Chrysostomos Manna from Athos The Issue of Frequent Communion on the Holy Mountain in the Late Eighteenth and Early Nineteenth Centuries Vol II In Andrew Louth Professor David Ricks hgg Byzantine and Neohellenic Studies Peter Lang Oxford 2006 Neofytos Kavsokalyvites 1784 kam vom Peloponnes und hatte judische Vorfahren Er trat kampferisch auf wenn es um die Traditionen ging Als Monch zeichnete er sich durch grosse Tugend und enormes Wissen aus Sein Konservativismus rief jedoch starke Opposition hervor und fuhrte zu seinem Weggang vom Athos Harry Linsinbigler On the Church s Guidelines for Holy Communion Modified from several issues of the Ukrainian Orthodox Word 31 August 2007 In 1819 Patriarch Gregory V wrote to the monks of the Holy Mountain declaring that Communion should not be received at certain set times but whenever one felt himself ready for it following confession and other necessary preparation Constantine Cavarnos Athanasios Parios St Macarios of Corinth Archbishop of Corinth an account of his life character and message together with selections from three of his publications Volume 2 of Modern Orthodox saints Institute for Byzantine and Modern Greek Studies 1977 21 Great Synaxaristes Ὁ Ὅsios Nikhforos ἐk Xioy 1 Maioy MEGAS SYNA3ARISTHS Great Synaxaristes Ὁ Ὅsios Ἀrsenios ὁ ἐn Parῳ 31 Ianoyarioy MEGAS SYNA3ARISTHS Quellen BearbeitenNicodimos o Agioritis Concerning Frequent Communion of the Immaculate Mysteries of Christ Transl George Dokos Uncut Mountain Press 2006 ISBN 9789608677852 Hieromonk Patapios Archimandrite Chrysostomos Manna from Athos The Issue of Frequent Communion on the Holy Mountain in the Late Eighteenth And Early Nineteenth Centuries Volume 2 of Byzantine and Neohellenic Studies ISSN 1661 1187 Peter Lang 2006 ISBN 9783039107223Literatur BearbeitenCharilaos S Tzogas H peri mnhmosynwn eris en Agiw Orei kata ton IH aiwna Der Streit um die Totengedenken auf dem Athos im 18 Jh Thessaloniki 1969 PhD Thesis Aristotle University of Thessaloniki Episthmonikh Epethris ths 8eologikhs Sxolhs Parart Ari8m 3 1 2 http hippo lib uoa gr http www lib auth gr The Kollyvades Movement and the Advocacy of Frequent Communion In Hieromonk Patapios and Archbishop Chrysostomos Manna from Athos The Issue of Frequent Communion on the Holy Mountain in the Late Eighteenth and Early Nineteenth Centuries Vol II In Andrew Louth David Ricks hgg Byzantine and Neohellenic Studies series Peter Lang Oxford 2006 187ff ISBN 3 03910 722 4 Christos Yannaras The Kollyvades Movement and the Spiritual Regeneration of Orthodoxy In Orthodoxy and the West Holy Cross Orthodox Press 2006 115 117 St Athanasius Parios Festtag am 24 Juni OCA Feasts and Saints Ioannis Zelepos Die Kollyvadenbewegung Zu den Auseinandersetzungen um Tradition Aufklarung und Identitat im osmanisch orthodoxen Kommunikationsraum 1750 1820 Balkanologische Veroffentlichungen Band 56 Habilitationsschrift Harrassowitz Verlag Wiesbaden 2012 Weblinks BearbeitenMarcus Plested Review Manna from Athos The Issue of Frequent Communion on the Holy Mountain in the Late Eighteenth and Early Nineteenth Centuries Hieromonk Patapios and Archbishop Chrysostomos The Friends of Mount Athos Book Reviews 2006 The Synaxis of the Holy Kollyvades Fathers Full of Grace and Truth Blogspot 24 April 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kollyvades amp oldid 226754725