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Makarios von Korinth oder Makarios Notaras 1731 in Korinth 17 April 1805 in Chios war von 1765 bis 1769 Bischof von Korinth und danach Bischof ohne Sitz Als Mitherausgeber der Philokalie gehorte er zu den Begrundern des Neuhesychasmus Er wird als Heiliger der orthodoxen Kirche verehrt Sein Gedenktag ist der 17 April Hl Makarios von Korinth Ikone Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Jugend 3 Bischof von Korinth 4 Flucht nach Athos 5 Herausgeber 6 Letzte Jahre und Tod 7 Legende 8 Literatur 9 WeblinksHerkunft BearbeitenMakarios wurde 1731 in Korinth geboren Er entstammte dem byzantinischen Geschlecht der Notaras Dessen beruhmteste Vertreter waren der letzte Megas Doux Grossherzog des Byzantinischen Reiches Loukas Notaras 1453 in Konstantinopel und dessen Tochter Anna Notaras 1507 in Venedig Jugend BearbeitenBereits als junger Mann fuhlte er sich zum geistlichen Leben berufen und hatte fur die Eitelkeiten der Welt keinen Blick Um Monch werden zu konnen entfloh er dem Elternhaus und begab sich in das Kloster Mega Spileo im Gebirge des Peloponnes Doch die Vater dort wagten es aus Furcht vor der beruhmten Familie nicht ihn aufzunehmen So musste Makarios notgedrungen und zerknirscht in sein reiches Elternhaus zuruckkehren wo er sich dann aber mit ausserster Hingabe dem Studium der geistigen Schriften widmete Bischof von Korinth BearbeitenIm Alter von 28 Jahren stand er in einem derartigen Ruf der Weisheit dass man ihm die Leitung der Schule von Korinth antrug Er nahm diese Stellung aus Mitleid daruber an dass viele Kinder der Stadt ohne Schulbildung blieben Dabei bewahrte er sich so dass ihm bereits nach sechs Jahren das Bischofsamt anvertraut wurde Sein Vorganger war im Alter sehr krank gewesen und konnte sich nicht mehr im erforderlichen Mass um das Bistum kummern Makarios entliess als Erstes unausgebildete sowie politisch engagierte Kleriker und sorgte mit der Weihe junger Priester dafur dass altere entlastet werden konnten Diese neuen Priester waren zuvor grundlich sowohl in der Lehre als auch in der liturgischen Praxis nicht nur in Pfarrkirchen sondern auch in Klostern ausgebildet worden Um das geistige Erwachen der griechischen Nation zu fordern grundete Makarios als Bischof so viele Schulen wie moglich Flucht nach Athos BearbeitenIn der Folge des funften Russisch Turkischen Krieges ab 1768 erhoben sich einige Griechen des Peloponnes voreilig im Vertrauen auf den Beistand Russlands dem es allerdings vordergrundig nur um Gebietsgewinne in der Sudukraine auf der Krim und im Nordkaukasus ging Nachdem die griechischen Interessen offensichtlich enttauscht wurden erwartete man die ublichen Vergeltungsmassnahmen der Turken gegen Personlichkeiten des offentlichen griechischen Lebens Unter diesen Umstanden floh Bischof Makarios mit seiner ganzen Familie auf die ionische Insel Zakynthos und kurz darauf auf die Insel Hydra 65 km sudwestlich von Athen Theodosios II Okumenischer Patriarch von Konstantinopel von 1769 bis 1773 ernannte unter dem Druck der Hohen Pforte neue Bischofe fur den Peloponnes und zwang damit auch Bischof Makarios von Korinth zum Rucktritt obwohl dieser in keiner Weise gegen die kirchenrechtlichen Kanones verstossen hatte Als Bischof ohne Sitz begab sich Makarios zum heiligen Berg Athos um sich in die Stille des Gebets zuruckzuziehen Doch auch dort blieb er von den Kontroversen der Zeit wie die um die Gemeinschaft der Kollyvaden nicht verschont Immer wieder musste Makarios auch hier die heiligen Traditionen verteidigen Als er sich im Kloster Koutloumousiou weigerte den Gedachtnisgottesdienst fur den Patriarchen von Alexandria an einem Sonntag zu feiern musste er 1775 den heiligen Berg verlassen und emigrierte nach Chios zu anderen bereits vor ihm exilierten Athoniten Herausgeber BearbeitenNachdem 1776 sein Vater gestorben war ubertrug er sein Erbteil seinen Brudern und ging nach Smyrna um einer weiteren Berufung zu folgen der Glaubensvertiefung durch geistliche Schriften Auf Athos hatte er im Kloster Vatopedi eine Handschrift der Philokalie entdeckt die er 1777 Nikodemos dem Hagioriten zur Korrektur ubergab 1782 erschien diese Quellensammlung als funfbandige Ausgabe in Venedig Filokalia tῶn ἱerῶn nhptikῶn Philokalia tōn hierṓn neptikṓn wortlich Schonheitsliebe der heiligen Achtsamen Diese Zusammenstellung umfasste griechische Texte der orthodoxen Spiritualitat von den antiken Kirchenvatern bis zu den spatmittelalterlichen Hesychasten und wurde dadurch in der orthodoxen Welt als geistliche Anleitung so popular dass sie den Hesychasmus auch weit ausserhalb des Monchtums verbreitete Mit Hilfe von Nikodemos dem Hagioriten gab Makarios des Weiteren den vierbandigen Evergetinos heraus gefolgt von Schriftenreihen uber die tagliche Kommunion und uber die Neumartyrer Letzte Jahre und Tod BearbeitenNach dem Ende seiner editorischen Tatigkeit zog er sich wieder nach Chios in eine kleine Zelle zuruck und verbrachte seine letzten Jahre in Stille und im Gebet Aber auch von hier aus wirkte er nicht nur fur Chios sondern auch fur die umliegenden Inseln als geistlicher Vater Nachdem er das Grosse Gewand empfangen hatte zelebrierte er nicht mehr predigte allerdings noch in verschiedenen Kirchen der Insel In dieser Zeit bereitete er auch mehrere Neumartyrer auf ihren ruhmreichen Kampf vor den hl Polydoros aus Zypern 1794 von den Osmanen erhangt den hl Theodor von Byzanz 1795 auf Mytilene von den Osmanen erhangt und den hl Dimitrios vom Peloponnes 1803 in Tripolis von den Osmanen enthauptet Im Jahre 1804 erlitt Makarios einen Schlaganfall und blieb rechtsseitig gelahmt Kurz vor seinem Tod 1805 bat Makarios Nikephoros von Chios sein Buch Das Neue Leimonarion zu vollenden und zu publizieren Er starb am 17 April 1805 Legende BearbeitenAn seinem Grab soll es zu vielen Wunderheilungen gekommen sein Literatur BearbeitenConstantine Cavarnos 1972 St Macarios of Corinth Archbishop of Corinth Guardian of Sacred Tradition Reviver of Orthodox Mysticism Compiler of the Philokalia Spiritual Striver Enlightener and Guide and Trainer of Martyrs An Account of his Life Character and Message together with Sections from three of his Publications Belmont Massachusetts Institute for Byzantine and Modern Greek Studies Modern Orthodox Saints 2 118 S Athanasios Parios 2006 The Life of St Macarios of Corinth In Constantine Cavarnos Saint Athanasios Parios Eminent Theologian Modern Orthodox Saints Bd 15 Belmont MA Institute for Byzantine and Modern Greek Studies S 93 125 abgekurzte Ubersetzung der Biographie welche 1863 von Athanasios Parios Schuler Nikephoros von Chios herausgegeben wurde unter dem Titel Akolouthia tou en hagiois Patros hemon Makariou Archiepiskopou Korinthou tou Notara Akolouthia unseres Vaters unter den Heiligen Makarios Notaras Erzbischof von Korinth Chios Xalkia Stefanoy Poph Chalkia Stephanu Pope 2008 Oi agioi ths Xioy Ekklhsiastikh Istoria ths nhsoy apo ths diadosews toy Xristianismoy mexri tis hmeres mas 20os aionas Oi agioi tes Chiu ekklesiastike istoria tes nesu Chiu apo tes diadoseōs tu Christianismu mechri tis emeres mas 20os aiōnas Die Heiligen von Chios Kirchengeschichte der Insel Chios seit der Ausbreitung des Christentums bis auf unsere Tage 20 Jahrhundert Athenai Eptalophos S 433 460 Der Heilige Makarios Notaras Erzbischof von Korinth 18 19 Jh ISBN 978 960 90294 2 1 Das Synaxarion die Leben der Heiligen der Orthodoxen Kirche In 2 Banden Gestutzt auf die 6 bandige Ausgabe des Hl Klosters Simonos Petra Zweiter Band Marz bis August Kloster des Hl Johannes des Vorlaufers Chania Kreta 2006 ISBN 960 88698 0 3 S 202f Nikolaj Velimirovic Der Prolog von Ochrid Verlag Johannes A Wolf Apelern 2009 ISBN 978 3 937912 04 2 S 253 Weblinks BearbeitenJoachim Schafer Artikel zum 17 April aus dem Okumenischen Heiligenlexikon abgerufen am 17 April 2015 Artikel zum 17 April bei orthpedia abgerufen am 17 April 2015 Normdaten Person GND 104213418 lobid OGND AKS LCCN n83018271 VIAF 51699264 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Makarios von KorinthALTERNATIVNAMEN Notaras MakariosKURZBESCHREIBUNG orthodoxer Bischof von KorinthGEBURTSDATUM 1731GEBURTSORT KorinthSTERBEDATUM 17 April 1805STERBEORT Chios Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Makarios von Korinth amp oldid 229522307