www.wikidata.de-de.nina.az
Gaochang oder Kocho chinesisch 高昌 uigurisch Xoqo Qara hoja auch Chotscho Khocho Qoco bzw Qoco ist eine alte Oasenstadt im Tarimbecken in Zentralasien Gaochang Volksrepublik China GaochangLage Gaochangs in China Uigurisches Autonomes Gebiet XinjiangLage auf der SeidenstrasseRuinen von GaochangWandmalerei aus einem christlichen Tempel in Kocho um 700Sie war ein Handelszentrum und Zwischenstation fur die auf der Seidenstrasse reisenden Kaufleute ein Verkehrsknotenpunkt im westlichen China Heute sind nur noch Ruinen ubrig die sich in der Gemeinde Sanpu des Stadtbezirks Gaochang befinden etwa 30 km sudostlich des Zentrums der Stadt Turpan Dieser Ort wurde von den Ortsansassigen ursprunglich Idykut schari oder Idikutschari genannt 1 Der deutsche Name fur die Statte ist Chotscho oder Kocho Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Buddhismus 2 3 Forschungsgeschichte 3 Bilder 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGaochang liegt am nordlichen Rand der unwirtlichen Taklamakan Wuste in Xinjiang Volksrepublik China im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang 30 km vom Stadtzentrum Turpans entfernt Geschichte BearbeitenGaochang wurde im 1 Jahrhundert v Chr erbaut Es war ein bedeutender Ort an der Seidenstrasse In den Kriegen des 14 Jahrhunderts wurde die Stadt niedergebrannt Palastruinen und die innere und aussere Stadtmauer sind noch heute erkennbar Seine Geschichte ist nicht sehr gut dokumentiert erhalten lediglich mundlich uberlieferte Erzahlungen fur eine genaue Schilderung der Geschichte existieren Mittelalter Bearbeiten 439 flohen die von Juqu Wuhui 沮渠無諱 Jǔqu Wuhui und Juqu Anzhou 沮渠安周 Jǔqu Anzhōu angefuhrten Uberreste der Nordlichen Liang nach Gaochang wo sie bis 460 die Macht hatten als sie von den Rouran 柔然 besiegt wurden Es gab uber zehntausend han chinesische Haushalte in Gaochang und die Rouran ernannten im Jahr 460 einen Han Chinesen namens Kan Bozhou als ihren Vasallen zum Konig von Gaochang Zu dieser Zeit machten die Gaoche 高車 den Rouran im Tarimbecken die Macht streitig Der Gaoche Konig Afuzhiluo 阿伏至羅 totete Kan Shougui und ernannte einen Han Chinesen aus Dunhuang namens Zhang Mengming 張孟明 zu seinem eigenen Vasallen Konig von Gaochang Gaochang kam so unter die Herrschaft der Gaoche Spater wurde Zhang Mengming in einem Aufstand des Volkes von Gaoche getotet und durch Ma Ru 馬儒 ersetzt 501 wurde Ma Ru selbst gesturzt und getotet und das Volk von Gaochang ernannte Qu Jia 麴嘉 aus Jincheng in Gansu zu seinem Konig Qu Jia versprach zunachst ein Bundnis mit den Rouran aber der Khaghan der Rouran wurde bald darauf von den Gaoche getotet und die Rouran mussten sich der Oberherrschaft der Gaoche unterwerfen Spater als die Gokturken die Macht in der Region erlangt hatten wurde die Qu Dynastie von Gaochang Vasall der Gokturken 640 wurde Gaochang von der chinesischen Tang Dynastie annektiert und in Xizhou 西州 umbenannt Von der Mitte des funften Jahrhunderts bis Mitte des siebten Jahrhunderts gab es vier unabhangige Konigreiche in der schmalen Turfan Senke Diese sind bekannt unter den Namen der Kan Familie 阚氏高昌 der Zhang Familie 张氏高昌 der Ma Familie 马氏高昌 und der Qu Familie 麴氏高昌 Im 2 Jahr der Regierungsepoche Zhenguan 628 der Tang Dynastie reiste der beruhmte Monch Xuanzang durch Gaochang Im 13 Jahr der Regierungsepoche Zhenguan 640 der Tang Dynastie wurde der Bezirk Gaochang begrundet Nach den Dokumenten aus der Yuan und Ming Dynastie wurde das Qara hoja fur den Namen Gaochang als Halahezhuo 哈拉和卓 und Huozhou 火州 bezeichnet Nach 787 stiessen die Tibeter in die Gegend vor und die Grenze zwischen Uiguren und Tibetern verlief ungefahr hier Nach 842 kehrten die Chinesen wieder zuruck nbsp Das Konigreich der Uiguren in Kocho Qocho um 1000Mitte des 9 Jahrhunderts kamen Uiguren die nach dem Untergang ihres Kaganats nach Westen gewandert waren in die Oasenstadte an der nordlichen Seidenstrasse und in die Oasen des nordlichen Tarim Beckens wo sie verschiedene Reiche errichteten so das Reich der Ganzhou Uiguren das bis 1030 Bestand hatte und das Reich von Kocho 2 Das Reich von Kocho umfasste das ostliche Tarimbecken darunter Khotan seine Hauptstadt war im Sommer Kocho im Winter Beshbaliq seine Herrscher wurden Idykut genannt Die Uiguren brachten den Manichaismus mit ubernahmen aber mit der Zeit den in Kocho verbreiteten Buddhismus der dann Mitte des 10 Jahrhunderts vorherrschte und sich hier anders als im restlichen Tarimbecken bis ins 15 Jahrhundert hielt 3 Im 11 Jahrhundert musste das Reich die vordringenden Karachaniden abwehren Khotan ging verloren Ab 1130 erreichten die Kara Kitai das Tarimbecken und machten die Uiguren zu ihren Vasallen 4 1209 unterstellte sich das Reich von Kocho der Schutzmacht Dschingis Khans 5 bis 1335 Die Uiguren wurden Vasallen der Mongolen und unterstutzen sie besonders in der Verwaltung Der Tschagataide Khizr Khoja Khan des Ostlichen Tschagatai Khanats zwang die letzten buddhistischen Uiguren in einem Feldzug zum Ubertritt zum Islam 6 wie Mirza Muhammad Haidar Dughlat in seinem Werk Tarikh i Rashidi berichtete Ab dieser Zeit wurde der Name Uiguren nicht mehr verwendet bis er in modernen Zeiten reaktiviert wurde Buddhismus Bearbeiten nbsp Tausend Buddha Hohlen von BezeklikDer Buddhismus breitete sich uber die nordliche Route der Seidenstrasse von Indien nach China aus vorwiegend im 4 und 5 Jahrhundert zu Anfang der Nordlichen Wei Dynastie Der Ausbau der buddhistischen Hohlen begann wahrend dieser Zeit Die Hohlen stammen hauptsachlich aus dem 9 Jahrhundert die spatesten aus dem 13 Jahrhundert Es gibt grossere Gruppen davon nahe Gaochang die grosste ist die der Hohlen von Bezeklik chin Bozikeli Qianfodong 柏孜克里克千佛洞 nbsp Tausend Buddha Hohlen von BezeklikIn der chinesischen Archaologie ist die Statte von Gaochang unter dem Namen Gaocheng gucheng 高昌故城 Gaochang gucheng englisch Site of Gaochang Qoco City Ruinen der alten Stadt Gaocheng oder Gaochang gucheng yizhi 高昌古城遗址 Gaochang gucheng yizhǐ englisch Site of the old city Gaochang Qoco City Statte der alten Stadt Gaocheng bekannt Forschungsgeschichte Bearbeiten Erste Untersuchungen von Kocho fanden durch den russischen Forschungsreisenden Albert Regel 1879 statt Weitere Untersuchungen durch Wsewolod Iwanowitsch Roborowski 1893 und Dmitri Alexandrowitsch Klementz 1898 folgten 7 Albert Grunwedel publizierte 1905 den Bericht uber archaologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902 1903 Munchen Verlag der Koniglich Bayerischen Akademie der Wissenschaften 8 Uber die Altertumer der Stadt wurde von Albert von Le Coq im Zuge der ersten deutschen Turfanexpedition 1902 1903 publiziert Bilder BearbeitenBilder aus Gaochang bei Turfan nbsp nbsp nbsp nbsp Siehe auch BearbeitenTausend Buddha Hohlen von Bezeklik Jiaohe Ruinenstadt Flammende Berge Handelsstrasse JimsarLiteratur BearbeitenAlbert Grunwedel Bericht uber archaologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902 1903 Online Albert Grunwedel Altbuddhistische Kultstatten in Chinesisch Turkistan Bericht uber archaologische Arbeiten von 1906 bis 1907 bei Kuca Qarasahr und in der Oase Turfan Online A von Le Coq Chotscho Facsimile Wiedergaben der wichtigeren Funde der ersten koniglich preussischen Expedition nach Turfan in Ost Turkistan Online Annemarie von Gabain Das uigurische Konigreich von Chotscho 850 1250 Berlin 1961 Sitzungsberichte der deutschen Akademie d Wissenschaften zu Berlin Klasse fur Sprachen Literatur u Kunst Jahrgang 1961 Nr 5 Annemarie von Gabain Das Leben im uigurischen Konigreich von Qoco 850 1250 2 Bde Wiesbaden 1973 Jurgen Paul Zentralasien S Fischer Frankfurt am Main 2012 Neue Fischer Weltgeschichte Band 10 Peter Zieme Religion und Gesellschaft im Uigurischen Konigreich von Qoco Kolophone und Stifter des altturkischen buddhistischen Schrifttums aus Zentralasien Opladen Westdeutscher Verlag 1992 Abhandlungen der Rheinisch Westfalischen Akademie der Wissenschaften 88 Zhongguo shehui kexueyuan Kaogu yanjiusuo Hrsg Beiting Gaochang Huihu Fosi yizhi 北庭高昌回鶻佛寺遺址 Ruins of a Buddhist temple of the Khoco Uighur period at the ancient city of Beiting Shenyang Liaoning meishu chubanshe 1991 ISBN 7 5314 0873 2 Kaoguxue zhuankan chinesischWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Ruinen von Gaochang Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Hohlen von Bezeklik Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten siehe das Werk von Albert Grunwedel Marion Linska Andrea Handl und Gabriele Rasuly Paleczek Einfuhrung in die Ethnologie Zentralasiens Skriptum Wien 2003 S 60 abgerufen am 7 Januar 2023 J Paul Zentralasien S 200 J Paul Zentralasien S 137ff Marion Linska Andrea Handl und Gabriele Rasuly Paleczek Einfuhrung in die Ethnologie Zentralasiens Skriptum Wien 2003 S 60 abgerufen am 7 Januar 2023 Das war zwischen 1389 und 1399 der Regierungszeit des Khans Lin Hang Global Trade and cross cultural Exchanges along the Silk Road Cities and Lives reconstructed through archaeological Findings Journal of Urban History 45 6 1273 1282 doi 10 1177 0096144219851493 http dsr nii ac jp toyobunko III 6 A 16 V 1 page 0010 html en Digitalisat42 852777777778 89 529222222222 Koordinaten 42 51 10 N 89 31 45 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kocho Gaochang amp oldid 230067988