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Der Knutt Calidris canutus auch Knuttstrandlaufer genannt ist ein Vogel aus der Familie der Schnepfenvogel Scolopacidae KnuttKnutt Calidris canutus SystematikKlasse Vogel Aves Unterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Regenpfeiferartige Charadriiformes Familie Schnepfenvogel Scolopacidae Gattung Strandlaufer Calidris Art KnuttWissenschaftlicher NameCalidris canutus Linnaeus 1758 Der Knutt ist im Wattenmeer Danemarks Deutschlands und der Niederlande ganzjahrig ein Gastvogel gelegentlich finden sich bis zu 200 000 Individuen ein Im Ostseebereich findet sich dagegen nur eine sehr geringe Zahl an Knutts ein Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Lebensraum 3 Unterarten und deren Verbreitung 4 Nahrung 5 Brutbiologie 6 Anpassungen an eine extreme Lebensweise 7 Bestand 8 Namensherkunft 9 Belege 9 1 Literatur 9 2 Weblinks 9 3 EinzelbelegeBeschreibung BearbeitenDer Knutt ist ein gedrungener etwa amselgrosser Strandlaufer mit kurzem Hals Er erreicht eine Korperlange von 23 bis 26 Zentimeter Die Flugelspannweite betragt 57 bis 62 Zentimeter Das Gewicht variiert zwischen 115 und 165 Gramm 1 Der Schnabel ist relativ kurz und gerade Um die Schnabelbasis verlauft ein blasser fast weisser Ring Die graugrunen Beine sind kurz Im Ruhekleid ist die Oberseite des Vogels aschgrau mit hellen Federsaumen die Unterseite weisslich mit schwacher grauer Streifung an Brust und Flanken Im sommerlichen Brutkleid beider Geschlechter ist die Oberseite schwarz mit rotlichen Federsaumen der Kopf und die Unterseite farben sich rostrot Im Flug werden die weissen Flugelbinden und der graugesprenkelte Burzel und Schwanz sichtbar Die Jungvogel ahneln in der Gefiederfarbung dem Ruhekleid der Altvogel doch die Oberseite ist braunlich mit schwarz weissen Federsaumen und dunklem Mittelstrich die Flanken sind beigefarben Die Beine sind olivgelb gefarbt Die Dunenjungen sind auf der Korperunterseite weiss Bei einigen Individuen ist die Kehle sandfarben Der Kopf ist rahmfarben Der Oberkopf ist unregelmassig braun gefleckt und gestreift Eine dunkle Linie verlauft vom Schnabel zum Scheitel Der Zugelstreif ist dunkel und schmal darunter befindet sich ein dunkler Bartstreif Der Nacken ist weisslich und der Rucken ist grau und schwarzbraun marmoriert und weist zahlreiche rahmweisse feine Punkten auf Die Iris ist dunkelbraun Der Schnabel ist gelblich mit schwarzlicher Spitze Die Beine und Zehen sind graulich gelb 2 Im Brutkleid ahneln Knutts dem Sichelstrandlaufer allerdings sind Knutts etwas grosser und gedrungener gebaut Sie haben ausserdem einen kurzeren und vor allem geraderen Schnabel Ihre Fusse sind heller als die des Sichelstrandlaufers 3 Lebensraum BearbeitenDer Knutt brutet uberwiegend in Gronland Kanada Alaska und Sibirien in der Tundra Er ist ein extremer Langstreckenzieher und macht im Fruhjahr und im Herbst am Wattenmeer an der Nordseekuste Zwischenstation Sein Uberwinterungsgebiet liegt in Sud West Afrika Unterarten und deren Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitungskarte und Zugwege der Unterarten nbsp Knutt Calidris canutus im BrutkleidEs gibt sechs Unterarten des Knutts hier nach Grosse geordnet C c roselaari grosster C c rufa C c canutus C c islandica C c rogersi C c piersmai kleinster C c piersmai brutet in Nordsibirien und zieht mit Rast im Delta des Gelben Flusses in China nach Nordwest Australien wo er auf Schlammflachen an der Kuste uberwintert C c rogersi brutet im aussersten Nordosten Sibiriens und zieht ebenfalls entlang der chinesischen Kuste nach Sudost Australien und Nord Neuseeland zum Uberwintern C c roselaari brutet im hohen Norden Alaskas und zieht uber die Bucht von Delaware im Nordosten der USA in die Uberwinterungsgebiete nach Florida Es ist zurzeit nicht klar ob diese Unterart auch entlang der amerikanischen Pazifikkuste zieht um moglicherweise in Mittelamerika zu uberwintern Die Unterart C c rufa brutet im Nordosten Kanadas rastet auf dem Durchzug ebenfalls in der Bucht von Delaware um dann mit einer weiteren kurzen Rast in Brasilien nach Argentinien zu ziehen C c islandica brutet in Nordgronland und fliegt mit einem Stopp in Island und moglicherweise auch in Norwegen nach Grossbritannien und Nordwesteuropa wo diese Art im Wattenmeer auf den weitraumigen Schlammflachen uberwintert Das Brutgebiet von C c canutus liegt in Nordsibirien jedoch westlich des Brutgebietes von C c piersmai C c canutus zieht nach Westafrika wo er auf Schlammflachen entlang der Kuste uberwintert Das Wattenmeer ist fur diese Unterart ein wichtiges Rastgebiet Nahrung BearbeitenDie Nahrung besteht hauptsachlich aus Muscheln und Wattschnecken Der Knutt verschluckt seine Beute komplett und zerbricht die Schalen im Muskelmagen Im Brutgebiet ernahren sich Knutts von Bodenarthropoden Brutbiologie Bearbeiten nbsp Knutt im Ruhekleid nbsp Knutt im Jugendkleid nbsp Calidris canutus nbsp Auffliegende KnuttsKnutts bruten in den grossflachigen Tundragebieten Sibiriens Gronlands Kanadas und Alaskas Die Vogel bruten vereinzelt zum Teil mehrere Kilometer voneinander entfernt Das Weibchen legt drei bis vier Eier in eine mit Moos gepolsterte Mulde am Boden Beide Eltern bruten auf dem Nest allerdings verlasst das Weibchen das Nest kurz bevor die Jungen schlupfen Die Kuken sind Nestfluchter und ernahren sich vom ersten Tag an selbst Sobald die Jungen flugge werden beginnt auch das Mannchen mit dem Ruckzug in die Wintergebiete Die Jungtiere folgen einige Tage oder Wochen spater ohne die Alttiere Anpassungen an eine extreme Lebensweise BearbeitenDer Knutt ist eine der Vogelarten die die langsten Strecken zwischen Brut Rast und Uberwinterungsgebieten nonstop zurucklegen Diese Strecken konnen bis zu 5 000 Kilometer betragen Um diese enorme Leistung zu vollbringen hat der Knutt einige besondere Fahigkeiten und Merkmale ausgebildet Vor einem solchen Langstreckenflug fressen Knutts auf Watt oder Schlammflachen immense Mengen Dadurch nehmen sie bis auf das Doppelte ihres Normalgewichtes zu Uberall im Korper werden Fettdepots angelegt die dem Vogel wahrend des Nonstop Fluges Energie spenden Um im Korper Platz fur diese enorme Fettreserve zu schaffen und uberflussigen Ballast zu vermeiden verkleinern Knutts sogar ihre inneren Organe So konnen Knutts die Grosse ihres Muskelmagens verandern Diese Veranderung wird durch die Art der Nahrung die die Vogel aufnehmen ausgelost Die Aufnahme von harter Nahrung wie zum Beispiel Muscheln mit harter Schale fuhrt zu einer Vergrosserung und Verstarkung der Muskeln die diese Muschelschalen knacken Weiche Nahrung wie zum Beispiel Wattwurmer fuhren zu einer Verkleinerung des Magens und somit zu einer Verringerung des Gewichtes was wiederum das Speichern von mehr Fettdepots und somit das Zurucklegen grosserer Strecken ermoglicht Bestand BearbeitenDer europaische Gesamtbestand wird auf etwa 15 000 bis 30 000 Brutpaare geschatzt Sie bruten fast ausschliesslich auf Gronland einige wenige Paare bruten ausserdem auf Spitzbergen 4 Namensherkunft Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Der Knutt wurde moglicherweise nach dem anglo skandinavischen Konig Knut dem Grossen benannt von dem im englischen Sprachraum eine Sage als Wellenbandiger uberliefert ist Eine weitere Theorie ist dass der Konig die Vogel bevorzugt gejagt und gegessen haben soll Beides sind mutmasslich Volksetymologien Eine lautmalerische Benennung nach dem Klang der Rufe des Knutt ist ebenfalls moglich Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten Hans Gunther Bauer Einhard Bezzel Wolfgang Fiedler Hrsg Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz Band 1 Nonpasseriformes Nichtsperlingsvogel Aula Verlag Wiebelsheim Wiesbaden 2005 ISBN 3 89104 647 2 Peter Colston Philip Burton Limicolen Alle europaischen Watvogel Arten Bestimmungsmerkmale Flugbilder Biologie Verbreitung BlV Verlagsgesellschaft Munchen 1989 ISBN 3 405 13647 4 Simon Delany Derek Scott Tim Dodman David Stroud Hrsg An Atlas of Wader Populations in Africa and Western Eurasia Wetlands International Wageningen 2009 ISBN 978 90 5882 047 1 Collin Harrison Peter Castell Jungvogel Eier und Nester der Vogel Europas Nordafrikas und des Mittleren Ostens Aula Verlag Wiebelsheim 2004 ISBN 3 89104 685 5 Theunis Piersma T P de Goeij I Tulp An evaluation of intertidal feeding habitats from a shorebird perspective towards relevant comparisons between temperate and tropical mudflats In Netherlands Journal of Sea Research Band 31 1993 S 503 512 T Piersma M W Dietz A Dekinga S Nebel J A van Gils P F Battley B Spaans Reversible size changes in stomachs of shorebirds when to what extent and why In Acta Ornithologia Band 34 1999 S 175 181 Richard Sale A Complete Guide to Arctic Wildlife Verlag Christopher Helm London 2006 ISBN 0 7136 7039 8 P S Tomkovich An analysis of the geographic variability in knots Calidris canutus based on museum skins In Wader Study Group Bulletin 64 Supplement 1992 S 17 23 P S Tomkovich A new subspecies of Red Knot Calidris canutus from the New Siberian Islands In Bulletin of the British Ornithologists Club Band 121 2001 S 257 263 I Tulp H Schekkerman T Piersma J Jukema P de Goeij J van de Kam Breeding waders at Cape Sterlegova northern Taimyr in 1994 WIWO Report 61 Zeist 1998 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Knutt Calidris canutus Album mit Bildern Videos und Audiodateien Calidris canutus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 30 Januar 2009 Knutt Calidris canutus bei Avibase Knutt Calidris canutus auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Knutt Calidris canutus Federn des KnuttsEinzelbelege Bearbeiten Sale S 183 Harrison u a S 137 Sale S 183 Bauer u a S 525 Normdaten Sachbegriff GND 1036115305 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Knutt amp oldid 238662198