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Das Kloster Sveti Naum kyrillisch Sveti Naum albanisch Shen Naum ist ein am Ende des 9 Jahrhunderts vom Heiligen Naum gegrundetes und von den bulgarischen Zaren wahrend der Christianisierung Bulgariens gestiftetes Kloster in der Nahe von Ohrid am Ufer des Ohridsees Heute liegt das Kloster im aussersten Sudwesten Nordmazedoniens und ist zusammen mit den Stadten Ohrid und Struga dem See und dessen Umgebung Teil des denkmalgeschutzten Natur und Kulturerbe der Ohrid Region das als UNESCO Welterbe anerkannt ist Ansicht der Klosterkirche 2010 Das Kloster ist die Grabstatte des Klostergrunders war in der Vergangenheit ein Wallfahrtsort und gehort heute aufgrund seiner historischen Bedeutung und sehenswerten Lage zu den beliebtesten Touristenzielen Nordmazedoniens Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Quellen von Sveti Naum 4 Tourismus 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Das Kloster Sveti Naum am Ufer des OhridseesDas Kloster Sveti Naum steht auf einem kleinen Hugel am Sudostende des Ohridsees 695 m i J der im Norden steil zum Ufer abfallt und von einer kleinen Ebene umgeben ist Diese liegt eingezwangt zwischen dem Seeufer im Norden der Galicica 2255 m i J im Osten und einem Hugel 966 m u A im Sudwesten Rund zwei Kilometer ostlich vom Kloster liegt an den untersten Hangen der Galicica das Dorf Ljubanista Das Kloster Sveti Naum ist etwa 30 Kilometer sudlich der Stadt Ohrid Nur wenige Hundert Meter in sudwestlicher Richtung befindet sich die nordmazedonisch albanischen Grenze beim Grenzubergang Tushemisht St Naum die albanische Stadt Pogradec ist sechs Kilometer entfernt Geschichte BearbeitenDer Grundstein fur das Kloster wurde von Naum einem Schuler der Slawenapostel Kyrill und Method um 895 gelegt Naum stand zusammen mit weiteren Mitschulern darunter Kliment von Ohrid im Dienste der bulgarischen Zaren und der Christianisierung des Reiches 1 Die slawischen Missionare die aus Mahren vertrieben worden waren fanden um 885 in Bulgarien eine neue Wirkungsstatte Ubersetzungen der Bibel und der liturgischen Bucher standen am Beginn einer bald bluhenden altbulgarischen Literatur Preslaw im Osten und Ohrid im Westen des Reiches wurden kulturelle Zentren mit Schulen und Schreibstuben 2 Der Bau des Klosters wurde mit der Unterstutzung der bulgarischen Herrscher Boris I und Simeon I durchgefuhrt und dauerte bis 900 3 nach anderen Quellen bis 905 1 4 Das Kloster wurde zunachst den Heiligen Erzengeln Michael und Gabriel geweiht zur Ehrung Boris I dessen Taufnamen Michael war 5 Uberliefert ist dass ab 905 Naum sich im Kloster niederliess und von hier aus wirkte Nach seinem Tod am 23 Dezember 910 wurde er in der Klosterkirche beigesetzt und das Kloster ihm zu Ehren gewidmet und umbenannt Es wurde in den folgenden Jahrhunderten zu einer Wahlfahrtstatte und es wurden unterschiedliche Wunder mit Naums Einwirken uberliefert 3 5 Die Klosterkirche ist kreuzformig und wurde in mehreren Etappen zwischen dem 9 und 14 Jahrhundert gebaut In ihren beiden Narthexen ahnelt sie dem Aufbau der Kirche der Heiligen Maria Perivlepta auch Klimentkirche genannt in Ohrid 3 Mit dem Niedergang des Ersten Bulgarischen Reiches wurde das Kloster 1018 dem Erzbistum von Ohrid zugeordnet welches fur die nachsten Jahrhunderte ein kulturelles und geistiges Zentrum der Region blieb Auch mit der osmanischen Eroberung der Region anderte sich der kirchliche Status zunachst nicht Nach einem Brand im Jahr 1711 wurde eine neue Ikonostase aufgestellt die von Hieromonach Konstantin ausgemalt wurde 3 Seit 1767 als das Erzbistum Ohrid dem okumenischen Patriarchat von Konstantinopel und dem Bistum von Prespa unterstellt wurde wurden Griechen Bischofe und Griechisch zur Liturgiesprache In der Mitte des 19 Jahrhunderts wahrend des Bulgarisch griechischen Kirchenkampfes verbrannte der griechische Abt Dionysius die slawischen Bucher im Kloster 5 nbsp Fresko von 1806 links des Klostereingangs mit der Abbildung des bulgarischen Zaren und Ktitors des Klosters Boris I und der Aufschrift in Griechisch Michail Archont von Bulgarien Das Kloster selbst wurde mehrere Male umgebaut und erneuert So baute der Abt Gabriel in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts ein Krankenhaus Die Inschrift uber dem Eingang der Klosterkirche stammt aus dem Jahr 1806 und besagt Ἀnistorh8h ὁ parῶn oὗtos kaὶ sebasmios naὸs toῦ ὁsioy k aὶ 8eoforoy patrὸs ἡmῶn Naoὺm toῦ 8aymatoyrgoῦ diὰ ἐ3odwn kaὶ ἐpistastias toῦ panosiotatoy ka8hgoymenoy kὺr Stefanoy ἐk Filippoypolews toῦ kaὶ neoy kthtoros ἐpὶ tῶn ἡmerῶn toῦ panierotatoy mropolitoy ἁgioy Prespῶn kyrioy Kallinikoy kaὶ toῦ syndromitoy xatzὴ kyrioy Ἰakwboy kaὶ toῦ ἐpitropoy tῆs ἱerᾶs tayths monῆs kyr Ἰwannoy Gabrihl Diὰ xeirὸs ἐmoῦ Terpoy zwgrafoy ὑioῦ Kwnstantinoy zwgrafoy ἐk Koritzᾶs ἐpὶ ἔtos aws septembrioy s Dieser ehrwurdige Tempel wurde fur den ehrwurdigen und gottesfurchtigen Vater unser Wundertater Naum ausgemalt mit der Fursprache und Aufsicht des allheiligen Hegumen Herrn Stephan von Plovdiv dem neuen Kustos wahrend der Tage des allheiligen Metropoliten von Prespa Herrn Kalinik und mit der Hilfe von Hern Chadschi Jacob und dem Aufklarer und Unterstutzer dieses heiligen Klosters Herrn Iwan Gawrilow Von der Hand von Tarpo Sograf Sohn von Konstantin Sograf aus Korca im Jahr 1806 6 September 6 Die vom Sografen Tarpo umgesetzten sowie alle heute erhaltenen Fresken und Ikonen sind nur in griechischer Sprache gefasst Von ihm stammt auch das Fresko Michael Archon von Bulgarien im Eingangsbereich der Klosterkirche welches den bulgarischen Herrscher Boris I als Ktitor abbildet 3 nbsp Postkarte der Klosteranlage in der Mitte der 1930er Jahre mit heute nicht mehr erhaltenen Turmen1870 zerstorte ein Feuer das Kloster bis auf die Klosterkirche Die heutige Anlage wurde in der darauffolgenden Zeit errichtet Nach der Eroberung der Region durch Serbien wahrend des Balkankrieges von 1912 wurde in der Nahe des Klosters eine Residenz des serbischen Konigs und die Kirche des heiligen Ivan Vladimir gebaut 3 Von 1913 bis 1925 gehorte das Kloster zu Albanien Ahmet Zogu der sich mit jugoslawischer Hilfe im Dezember 1924 in Tirana an die Macht putschen konnte trat es zum Dank fur die Unterstutzung an das Konigreich der Serben Kroaten und Slowenen ab 7 Heute gibt es keinen Konvent mehr und nur die Klosterkirche eine typische dreischiffige Kreuzkuppelkirche wird noch fur sakrale Zwecke genutzt Das Innere der Kirche ist voller Fresken die Szenen aus dem Leben Naums sowie denjenigen anderer Slawenapostel darstellen 3 Quellen von Sveti Naum Bearbeiten nbsp Ruderboot auf dem QuellteichAm Fuss des Klosterberges befindet sich der Quelltopf machtiger Karstquellen Hier tritt Wasser hervor das zur Halfte aus dem Gebirge von Galicica und Mali i Thate stammt zur anderen Halfte aus dem Prespasee Dieser See rund 15 Kilometer im Sudosten und 200 Meter hoher als der Ohridsee gelegen verfugt nur uber einen unterirdischen Abfluss Zusammen mit den Quellen gleich jenseits der Grenze im albanischen Tushemischt handelt es sich bei den Karstquellen um den wichtigsten Zufluss des Ohridsees Das Quellgebiet in Sveti Naum mit Teich und Feuchtgebiet ist rund 30 Hektar gross Der Quellteich wird von rund 15 Quellen unter Wasser und 30 oberirdischen Quellen gespeist Sie werden meist als Quelle des Schwarzen Drin bezeichnet des Ausflusses des Ohridsees am 29 Kilometer entfernten nordlichen Ufer bei Struga 8 Vom Quellteich fuhrt ein rund 30 Meter langer Abfluss das Wasser in den See Der Quellteich mit seinem glasklaren Wasser kann in Ruderbooten erkundet werden 8 Tourismus BearbeitenIm Kloster befindet sich ein Hotel und es gibt einige in der warmeren Jahreszeit geoffnete Restaurants Am Eingang zur Anlage befindet sich eine Budenstadt aus Souvenirladen und Verpflegungsstanden Die Strande am Seeufer werden zum Baden genutzt Auf einer kleinen Insel im Quellteich liegt ein Hotel der Nationalparkverwaltung Besucher werden mit Booten durch das Quellgebiet gerudert 8 Busse und Ausflugsschiffe verkehren regelmassig zwischen Ohrid und Sveti Naum Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Sveti Naum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Open Society Institute uber Sveti Naum englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Hans Dieter Dopmann Kirche in Bulgarien von den Anfangen bis zur Gegenwart Munchen Biblion Verlag 2006 ISBN 3 932331 90 7 Detlef Kulman Boris I in Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Bd 1 Hgg Mathias Bernath Felix von Schroeder Munchen 1974 S 237 238 Onlineausgabe abgerufen am 26 Februar 2023 a b c d e f g Iwan Snegarow Geschichte des Erzbistum Ohrids aus dem bulgarischen Istoriya na Ohridskata arhiepiskopiya patriarshiya Band 2 Akademieverlag Marin Drinow Sofia 1995 ISBN 954 430 345 6 S 426 430 Dimitar Bechev Historical Dictionary of the Republic of Macedonia ISBN 978 0 8108 6295 1 S 159 a b c Georgi Trajtschew Die Kloster in Mazedonien Sofia 1933 S 15 24 bulgarisch Manastiritѣ v Makedoniya PDF abgerufen am 26 Februar 2023 Originaltitel Manastiritѣ v Makedoniya Sina Markowa Blgarskoto crkovno nacionalno dvizhenie do Krimskata vojna zu Dt Die bulgarische kirchlich nationale Bewegung bis zum Krimkrieg Hrsg Bulgarische Akademie der Wissenschaften Institut fur Geschichte Verlag der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften Sofia 1976 S 61 Milco Balevski Balkanskite politicki priliki i diplomatskite bitki za manastirot Sveti Naum Skopje 1984 a b c Gabriel Schwaderer Annette Spangenberg Prespa Ohrid Region Uralte Seen und unentdeckte Gebirge am grunen Band Balkan Euronatur Radolfzell 2009 ISBN 978 3 00 027579 1 S 32 214 40 913888888889 20 740555555556 Koordinaten 40 54 50 N 20 44 26 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Sveti Naum amp oldid 235740356