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Das Kloster Sulz ist ein ehemaliges Kloster der Pramonstratenserinnen im Dorf Kloster Sulz in der Gemeinde Dombuhl in Bayern Der Ort gehort zur Diozese Eichstatt Klosterkirche St MariaKlostergebaude Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Frauenstift wurde um 1200 wahrscheinlich durch die Herren von Wahrberg gegrundet und als Mitglied der Pramonstratenser Zirkarie Ilgeld dem Abt von Zell bei Wurzburg unterstellt Das Kloster war seiner Schutzheiligen der Heiligen Maria geweiht Nachrichten und Belege uber die ersten Jahrzehnte des Chorfrauenkonvents existieren nicht da die ganze Anlage bei einem Brand im Jahr 1260 zerstort wurde ebenso das Archiv des Hauses Die Burggrafen von Nurnberg bzw die spateren Markgrafen von Brandenburg Ansbach fungierten als Schutzvogte des Konvents Ein Chorherr aus der Abtei Oberzell war als Spiritual mit der geistlichen Betreuung der Schwestern beauftragt zumeist hatte er auch das Amt des Propstes uber die Chorfrauen inne Das kleine aber vermogende Stift hatte durchwegs adlige Mitglieder die ansehnliche Vermogen mitbrachten Die Vorsteherin fuhrte den Titel magistra et abbatissa bzw spater Meisterin von Sulz und verfugte uber eine stattliche Wohnung um das Damenstift angemessen reprasentieren zu konnen In der Hand der Meisterin lagen sowohl die Stiftsverwaltung Kassenfuhrung und die Kontakte zur Aussenwelt sowie die Disziplinargewalt uber alle Mitglieder des Konventes Die unverheirateten Tochter des umliegenden Adels fanden hier ihr standesgemasses Auskommen Bis zu zwolf Pramonstratenserinnen verbrachten hier ihre Zeit mit Beten und der Arbeit am Spinnrad Die Namensliste der Meisterinnen von Sulz gleicht einem frankischen Adelsalmanach von Brugberg Rotenburk Stetten Odendorf Vinsterloe Wallenhausen Seckendorff Crailsheim Aufsess Lobenhausen Eine von ihnen ereilte in Nurnberg ein grosses Ungluck denn die Vorsteherin Margarete von Vinsterloe kam 1425 auf einer Reise bei einem Brand in einer Herberge ums Leben Mit ihr fielen wichtige Dokumente und Archivalien die sie mit sich gefuhrt hatte dem Brand zum Opfer weshalb uber die Gemeinschaft wenig in Erfahrung gebracht werden kann Der Stiftsdekan von Feuchtwangen Heinrich von Aurach wird in einer Urkunde des Klosters Sulz vom 25 August 1275 benannt 1 Der Neubau der Kirche St Maria erfolgte in den ersten Jahrzehnten des 14 Jahrhunderts im gotischen Stil Unter der Meisterin Brigitta von Aufsess brannte die Kirche zweimal ab jedoch wurde der um 1500 erfolgte Feuerschaden bis 1504 vollstandig behoben Kurz darauf waren die erlittenen Zerstorungen im Bauernkrieg im Jahr 1525 so nachhaltig dass das Gebaude bis 1573 als Ruine dastand Das Kloster wurde zudem durch das Landvolk vollig ausgeraubt unter anderem der ganze Bestand an Vieh Pferden Getreide Heu Stroh und sogar die Federbetten gingen verloren weshalb die meisten der Stiftsdamen zuruck zu ihren Familien gefluchtet waren In Feuchtwangen wurde im Beisein von Markgraf Kasimir am 4 Juli Allda ein Monchlein das zuvor im Frauenkloster zu Sulz ein Prediger gewesen und den aufruhrerischen Bauern etliche Briefe geschrieben mit dem Schwert gerichtet 2 Wie viele Einrichtungen in der Markgrafschaft fiel auch das Stift Sulz der Reformation zum Opfer denn im Jahr 1531 wurde durch den Markgrafen von Ansbach die Sakularisation durch Aussterben der geistlichen Gemeinschaft in die Wege geleitet Mit dem Tod der letzten Frau von Sulz Barbara von Seckendorf 1556 erlosch der Konvent Der Ansbacher Landtag hatte bereits 1539 den Stiftsbesitz zur Finanzierung einer neu zu grundenden Universitat in Feuchtwangen zusammen mit dem Vermogen des dortigen Augustiner Chorherren Stifts bestimmt Als sich dieses Projekt jedoch letztlich zerschlagen hatte wurde das sudlich an die Kirche anschliessende zweistockige Konventsgebaude zuerst als markgrafliches Jagdgut dessen Wildmeisterei heute noch vorhanden ist verwendet Ab 1802 wurde eine Schule mit Lehrerwohnung darin untergebracht Im Lauf der Zeit hat man es den wechselnden Anforderungen immer wieder angepasst und dabei durch Umbauten stark verandert Auf das fruhere Stift der Pramonstratenserinnen weisen heute lediglich zwei Spitzbogenturen aus dem 14 Jahrhundert hin 1573 erfolgte die Wiederherstellung der ehemaligen Stiftskirche als evangelische Pfarrkirche wobei ein der Donau Schule nahe stehendes Holzepitaph aus der Zeit um 1520 in der Kirche noch an das Wirken der Pramonstratenserinnen in Sulz erinnert 1976 wurde das Conventhaus zum Kindergarten umgebaut Reste der Klostermauer sind heute noch vorhanden Vorhanden ist auch noch als Einzeldenkmal die ehemalige Klostermuhle an der Sulzach Klosterweg 2 ein stattlicher Bau des 15 16 Jahrhundert mit spateren Veranderungen und Nebengebauden Ein Zufluss der Sulzach entspringt einer Quelle im Garten des Pfarrhofes Literatur BearbeitenOhnumstossliche Grundveste der Hoheit des Kayserlichen Landgerichts Burggrafthums Nurnberg Karl Ferdinand von Jung Ansbach 1759 S 236 Norbert Backmund Die Chorherrenorden und ihre Stifte in Bayern Passau 1966 S 198 f Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern I Franken Die Regierungsbezirke Oberfranken Mittelfranken und Unterfranken bearb von T Breuer Fr Oswald Fr Piel W Schwemmer u a Munchen 1979 S 430 Hans Karlmann Ramisch Landkreis Rothenburg ob der Tauber Bayerische Kunstdenkmale Band 25 Deutscher Kunstverlag Munchen 1967 DNB 457879254 S 60 64 Hans Roser Kloster in Franken Werke und Gestalten einer europaischen Kulturlandschaft Freiburg i Br 1988 S 151 155 Gottfried Stieber Sulz In Historische und topographische Nachricht von dem Furstenthum Brandenburg Onolzbach Johann Jacob Enderes Schwabach 1761 OCLC 231049377 S 794 800 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Sulz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kloster Sulz Kloster Basisdaten und Geschichte Stift Sulz standesgemasse Versorgung fur adlige Damen in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte Homepage Dombuhl ELJ Kloster SulzEinzelnachweise Bearbeiten Kirchenrat und Dekan i R Wilh Schaudig Geschichte der Stadt und des ehemaligen Stifts Feuchtwangen 3 Das Kollegiatstift Feuchtwangen 1927 Kirchenrat und Dekan i R Wilh Schaudig Geschichte der Stadt und des ehemaligen Stifts Feuchtwangen 10 Die Stadt vom Ausgang des Mittelalters bis zum Beginn des dreissigjahrigen Krieges Feuchtwangen 192749 261111111111 10 308888888889 Koordinaten 49 15 40 N 10 18 32 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Sulz Kloster amp oldid 240653480