www.wikidata.de-de.nina.az
Kletzke ist ein Ortsteil der amtsfreien Gemeinde Plattenburg im Landkreis Prignitz in Brandenburg KletzkeGemeinde PlattenburgKoordinaten 53 0 N 12 3 O 52 996 12 0561 Koordinaten 52 59 46 N 12 3 22 OPostleitzahl 19339Vorwahl 038796Ortsansicht mit DorfkircheOrtsansicht mit Dorfkirche Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 14 und 15 Jahrhundert 2 2 16 Jahrhundert 2 3 17 Jahrhundert 2 4 18 Jahrhundert 2 5 19 Jahrhundert 2 6 20 und 21 Jahrhundert 3 Sehenswurdigkeiten 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Ort liegt nordostlich der Kernstadt Bad Wilsnack an der nordlich verlaufenden B 5 Durch den Ort verlauft die Kreisstrasse K 7007 westlich fliesst der Cederbach und ostlich verlauft die B 107 Zu Kletzke gehort der sudlich liegende Gemeindeteil Plattenburg Nordlich von Kletzke liegt eine Flur mit der Bezeichnung Oll Dorper eine Dorfstelle von Klein Welle nordnordostlich existiert der Flurname 4 Dorfer Geschichte Bearbeiten14 und 15 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Dorfkirche in Kletzke 2016 Das grosse Strassendorf wurde erstmals 1307 als Cliceke urkundlich erwahnt und erschien im Jahr 1333 als Pfarrdorf in den Akten Es gehorte vor 1375 den von Quitzow die im Dorf auch ihren Rittersitz hatten Sie hielten ausserdem die Ober und Untergerichtsbarkeit sowie das Kirchenpatronat In dieser Zeit muss es im Dorf bereits eine Feldsteinkirche gegeben haben denn 1275 erschien ein Pfarrer Hildebrandt im Dorf 1 Im Jahr 1414 1415 kam es in to Kleseke zu einem Uberfall mecklenburgischer Raubritter die Henning von Quitzow ausraubten sieben Pferde stahlen und die Scheune anzundeten Im Jahr 1420 kam es zu weiteren Uberfallen durch Raubritter bei der auch der Pfarrer bestohlen wurde Im Jahr 1421 wohnte ein Gerke von Mollendorf in Kletzke Vermutlich stand er im Dienste der von Quitzow Ein Jahr spater raubte Hans Prignitz aus Mecklenburg den Bauern im Dorf insgesamt 33 Pferde Ausserdem stahl er elf Ackerpferde aus dem adeligen Hof sowie einige Reisigpferde Aus dem Jahr 1473 ist ein Lehnschulzengut uberliefert Die Ubergriffe aus Mecklenburg horten auch in den Folgejahren nicht auf Aus den Jahren 1475 und 1497 sind Klagen des Erzbischofs von Magdeburg uber markische Raubritter uberliefert In dieser Zeit erschien das Dorf im Jahr 1484 in der Schreibweise Clitzk 16 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1515 gab es im Dorf eine Burg mit vier dabeiliegenden Hufen Die von Quitzow konnten ihren Besitz erweitern und erwarben einen Anteil der Vettern aus Stavenow Im Jahr 1540 erschien die Schreibweise Clietzke in den Akten kurz darauf wurde erneut ein Pfarrhof mit zwei Hufen erwahnt 1542 der spatestens im Jahr 1558 einen Garten besass Der Pfarrer musste ihn selbst bestellen und konnte im genannten Jahr 32 Scheffel Roggen und je 20 Scheffel Gerste und Hafer aussaen Ausserdem erntete er 8 Fuder Heu auf einer Wiese am Ende des Hufschlags Er erhielt Hebungen aus Gross Werzin Gross Gottschow und Kuhsdorf Weitere Einkunfte erzielte er aus Hebungen aus der Niedermuhle in Viesecke 1 Wispel 10 Scheffel Messkorn Im Jahr 1581 bekam er 22 Scheffel aus der Gemeinde und 13 1 4 Scheffel von drei von Quitzow Der Kuster besass eine Wohnung mit Kohlgarten und erhielt 1 Wispel 10 Scheffel Roggen von der Gemeinde Die Kirche konnte auf 5 Scheffel Saat und eine Wiese mit 1 1 2 Fuder Heu zuruckgreifen Im Jahr 1581 erhielt sie 3 Scheffel Saat ums andere Jahr und Land zu 3 Scheffel Saat sowie 4 Fuder Heu Im Jahr 1576 lebten im Dorf 19 Hufner und 19 Kossaten Bis 1588 war ein Vorwerk mit Ackerbau zu 8 1 4 Wispel Roggen 7 Wispel 14 1 2 Scheffel Gersten 2 Wispel 23 1 2 Scheffel Hafer 3 1 2 Scheffel Erbsensaat entstanden Es gab einen Hopfengarten eine Schaferei mit einem Schulzenhufen fur 400 Schafe Im Vorwerk gab es Gesinde einen Schreiber einen Koch eine Schluter einen Obervogt und einen Untervogt eine Altfrau eine Magd sowie eine Meierei einen Kuhhirten und einen Pfortner 17 Jahrhundert Bearbeiten Die Gemeinde nutzte zusammen mit anderen Dorfern die wusten Feldmarken Hoppenrade und Zeterbow 1607 Kurz darauf wurde lediglich der Adelssitz der von Quitzow erwahnt 1608 Im Jahr 1649 bestanden im Dorf ein Haus und Rittersitz der von Quitzow Das Haus wurde auch als Neue Burg bezeichnet und lag neben der alten Burg die von einem zugewachsenen Graben umgeben war Ausserhalb der Ringmauern befand sich ein Kornhaus ein Gefangnis ein Brau und Backhaus sowie Backhofen Es gab weiterhin einen Garten mit Karpfenteich eine Badestube Waschbanke eine Bleichstatte Fischteiche und einen Hopfengarten Am Wege nach Viesecke gab es einen Erbkrug der Junker aus Kletzke der mit einer halben Hufe Land ausgestattet und verpachtet war Das Gut Kletzke war elf Hufen gross und in drei Felder geteilt Auf den Wiesen konnten die Bauern insgesamt 182 Fuder Heu ernten 1625 hinzu kamen Einkunfte aus Waldern und Weiden Im Dorf lebten im Jahr 1652 insgesamt elf Familien funf Hufner und sechs Kossaten Die von Quitzow gerieten offenbar in finanzielle Schwierigkeiten jedenfalls waren im Jahr 1684 zwei der drei Rittersitze im Wiederverkaufsbesitz der Familie Klinggraff und Stryck die sie erst 1719 wieder auslosten Zwei Jahre spater lagen von den 19 Einhufnerhofen neun wust von den 18 Kossatenhofen waren es elf Es gab einen Kossaten der ein wenig Land und zwei Schneiderstellen besass zwei obrigkeitliche Katen einen Schneider einen Schuster sowie einen Schmied einen Braukrug einen Kuhhirten und einen Schweinehirten Die Gemarkung war 19 Hufen gross auf ihr wurden 28 Wispel 10 Scheffel ausgesat Der Braukrug war an Frau Klinggraff vermietet 18 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1707 war das halbe Gut Kletzke geteilt Der erste Teil wurde als das Teil beim Schloss der Weissen Hause gelegen der zweite Teil hiess Dircksen Theil oder das Teil am Kirchhof gelegen Die andere Halfte bestand ebenfalls als zwei Teilen wurde aber nach einem Erbfall der Gebruder Klinggraff durch Paul Anton von Kameke wieder vereint Das halbe Gut war 10 1 2 Ritterhufen gross dort wurde Ackerbau und Viehzucht betrieben Der Rittersitz am Weissen Hause bestand aus einem zweigeschossigen 16 Gebinde langen und gemauerten Gebaude mit Ziegeldach sowie einem Wirtschaftsgebaude Im Jahr 1719 starb die Linie der von Quitzow in der Region aus und die zweite Halfte fiel ebenfalls an die von Kameke Das Dorf war 19 Hufen gross dort lebten elf Hufner und 18 Kossaten zwei Kotter sechs Paar Einlieger zwei Pachtschafer ein Schaferknecht zwei Hirten ohne Vieh und ein Schmied Aus dem Jahr 1834 wird von 18 Bauern und 18 Kossaten 36 Hauslingen einem Schmied einem Schneider zwei Schafern und zwei Hirten berichtet Sie brachten auf 19 Hufen insgesamt 28 Wispel 10 Scheffel Saat aus Kletzke bestand aus dem Dorf mit zwei Rittersitzen 1745 Neun Jahre spater kam es zu einer Separation zwischen der Gemeinde und der Gutsherrschaft Zwei wust gefallene Hufnerhofe wurden von der Herrschaft eingezogen Im Dorf lebten damit 17 Hufner 17 Kossaten zwei Kotter ein Kruger ein Pachtschafer ein Kuhhirte und ein Dorfschmied Ihre Anzahl stieg kurz darauf auf 18 Hufner 18 Kossaten funf Kotter sowie drei Paar Einlieger einen Pachtschafer einen Kuhhirten und einen Dorfschmied an 1760 Eine weitere Statistik aus dem Jahr 1791 fuhrte fur Kameke mit Dorf und Vorwerk in dem 15 Bauern zwei Halbbauern 16 Kossaten vier Budner 20 Hausleute ein Gutsbesitzer ein Verwalter ein Pfarrer ein Kruger und ein Schmied lebten die in Summe 89 Feuerstellen Haushalte betrieben Kurz darauf ubernahmen die von Knobelsdorf f den Ort hielten ihn aber nur bis 1805 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Muhlengebaude an der HauptstrasseIm Jahr 1801 lebten im Dorf 17 Ganzbauern 16 Kossaten funf Budner und 25 Einlieger Es gab ausserdem einen Radmacher einen Schuster eine Schmiede sowie einen Forster Kurz darauf erwarb die Gemeinde die zum Gut zugehorigen 42 Morgen Mg grossen Rohr und Carpniswiesen die bislang zur Herrschaft gehorten 1804 Nach den von Knobelsdorff trat ab 1805 ein Nachfahre aus der Linie von Ernst Jacob von Eckardstein im Dorf als Besitzer auf Kletzke kam zum Landkreis Westprignitz und bestand im Jahr 1819 aus 18 Hufnern 18 Kossaten vier Kottern einem Pachtschafer einem Dorfschafer einem Kuhhirten einem Dorfschmied und funf Paar Einliegern Bis 1846 waren 100 Wohnhauser entstanden Zum Dorf gehorten im Jahr 1860 die beiden Abbauten Posthaus und Gutsgehoft zu Neu Schrepkow Es gab funf offentliche 82 Wohn und 100 Wirtschaftsgebaude darunter eine Getreidemuhle Im Gut standen 17 Wohn und 22 Wirtschaftsgebaude darunter eine Brennerei Im Jahr 1860 war das Dorf 3586 Mg gross 110 Mg Gehofte 16 Mg Gartenland 1671 Mg Acker 475 Mg Wiese 807 Mg Weide und 507 Mg Wald Das Rittergut war 2126 Mg gross 13 Mg Gehofte 19 Mg Gartenland 1564 Mg Acker 119 Mg Weise 158 Mg Weide 253 Mg Wald ohne Haaren und Karthan 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Herrenhaus KletzkeIm neuen Jahrhundert standen im 1020 Hektar grossen Dorf 63 im 1790 Hektar grossen Gut 20 Hauser Im Dorf lebten im Jahr 1907 insgesamt neun Bauern sieben Kossaten und ein Landwirt Es gab acht Eigentumer einen Gastwirt einen Muhlenbesitzer einen Schmiedemeister einen Backermeister einen Fleischermeister und einen Malermeister Ausserdem lebte im Dorf ein Sattlermeister ein Stellmachermeister ein Tischlermeister ein Topfermeister und ein Pantinenflicker Hinzu kamen ein Barbier drei Kaufleute ein Holz und Kohlenhandler zwei Viehhandler zwei Rechnungsfuhrer ein Arbeiter ein Postagent zwei Tierarzte ein Arzt zwei Drogisten ein Superintendent a D ein Lehrer zwei Altsitzer und zwei Rentner Im Gut lebten der Administrator ein Viehzuchtinspektor ein Brenner ein Oberschweizer ein Schmiedemeister ein Stellmacher drei Eigentumer zwei Forster ein Maurer ein Bauunternehmer eine Erzieherin und ein Rentner Das Rittergut mit Schaferei der Gutsbezirk mit Vorwerk Haaren und Forsterei und Vorwerk Karthan wurden 1928 aufgelost das Forstgut Karthan mit Gemeinde Gross Luben Bad Wilsnack und Grube vereinigt ebenso das Vorwerk Haaren mit Gemeinde Grube der Westprignitzer Teil des Vorwerks Neu Schrepkow mit Gemeinde Schrepkow Ostprignitz der Rest mit Gemeinde Kletzke Diese bestand nun als eine Gemeinde in der im Jahr 1931 insgesamt 103 Wohnhauser standen Im Jahr 1939 gab es einen land und forstwirtschaftlichen Betrieb der grosser als 100 Hektar war Weitere 19 Betriebe waren zwischen 20 und 100 Hektar sechs zwischen 10 und 20 Hektar elf zwischen 5 und 10 Hektar sowie 20 zwischen 0 5 und 5 Hektar gross Es gab 74 Personen die in Industrie und Handwerk tatig waren 47 in Handel und Verkehr Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 565 87 Hektar enteignet Davon gingen 8 62 Hektar an 13 Neubauern elf erhielten 18 92 Hektar 65 Bauern insgesamt 466 10 Hektar Ein weiterer Bauer erhielt 10 57 Hektar 30 1 Hektar gingen an 10 Altbauern der Rest an die Gemeinde und die VdgB Kletzke kam in der DDR zum Kreis Perleberg im Bezirk Schwerin 1952 Im Folgejahr grundete sich eine LPG Typ I Helmut Just mit 26 Mitgliedern und 92 95 Hektar Flache die 1954 in eine LPG Typ III umgewandelt wurde Sie wuchs auf 173 Mitglieder und 1206 08 Hektar Flache im Jahr 1960 an und nahm im Folgejahr die LPG Typ I Zur Wasserburg aus Plattenburg auf In der Zwischenzeit hatte sich der Wohnplatz Neubauernsiedlung etabliert 1957 Der Ortsteil Plattenburg erhielt im Jahr 1963 insgesamt 1262 Hektar aus der Gemeinde Gross Leppin Im Jahr 1979 bildete sich unter anderen aus der LPG in Kletzke die LPG Pflanzenproduktion Glowen Nach der Wende teilte sich die LPG Pflanzenproduktion Glowen im Jahr 1990 auf einzelne LPGs auf In Kletzke wurde diese im Jahr 1991 in die Agrargenossenschaft e G Kletzke umgewandelt Das Dorf kam im Jahr 1993 zum Landkreis Prignitz die 2001 in der Gemeinde Plattenburg aufging Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Schlosspark mit BurgruineIn der Liste der Baudenkmale in Plattenburg sind fur Kletzke funf Baudenkmale aufgefuhrt die Dorfkirche Kletzke erbaut im 13 Jahrhundert Reste der Schlossruine Gelande der mittelalterlichen Wasserburg mit Wallen und Wassergraben Gedenkstein fur den ermordeten Dresdner Kommunisten Hanns Rothbarth 1944 Gedenkstein fur den ermordeten Kommunisten Willi Sanger 1944 Meilenstein an der B 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kletzke Plattenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kletzke auf plattenburg deLiteratur BearbeitenLieselott Enders Bearbeitung Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Prignitz Karte der Prignitz am Ende des Bandes Friedrich Beck Klaus Neitmann Hrsg Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil I Veroffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Band 3 2 uberarbeitete und wesentlich erweiterte Auflage Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1997 ISBN 978 3 7400 1016 4 S 405 408 Einzelnachweise Bearbeiten Forderkreis Alte Kirchen Berlin Brandenburg Hrsg Dorfkirche des Monats Kletzke PR Infobrief 03 22 1 Marz 2022 S 1 3 Orts und Gemeindeteile sowie Wohnplatze der Gemeinde Plattenburg Bendelin mit Zichtow und Karlsruhe Glowen mit Gross Leppin Storbeckshof Zernikow Friedrichswalde und Stolkenplan Hoppenrade mit Garz Kleinow mit Burghagen Ponitz Uenze Kleinower Ziegelei und Neu Kleinow Kletzke mit Plattenburg Krampfer mit Gross Gottschow und Kahlhorst Netzow mit Klein Leppin Sollenthin und Schwanensee Viesecke mit Gross Werzin Rambow und Klein Welle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kletzke Plattenburg amp oldid 236767281