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Uenze ist ein bewohnter Gemeindeteil der Gemeinde Plattenburg im Landkreis Prignitz in Brandenburg 1 UenzeGemeinde PlattenburgKoordinaten 53 2 N 11 56 O 53 034812 11 926497 Koordinaten 53 2 5 N 11 55 35 OPostleitzahl 19339Ortsansicht Dorfstrasse Nr 3Ortsansicht Dorfstrasse Nr 3 Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 2 1 13 bis 16 Jahrhundert 2 2 17 Jahrhundert 2 3 18 Jahrhundert 2 4 19 Jahrhundert 2 5 20 Jahrhundert 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDer Gemeindeteil liegt im aussersten Nordwesten der Gemeinde und grenzt im Norden und Westen an die Stadt Perleberg Nordostlich befindet sich an der Bundesstrasse 5 der Wohnplatz Kleinower Ziegelei sudostlich der weitere Gemeindeteil Ponitz Die sudwestlichen Flachen gehoren zum Perleberger Stadtforst die ubrigen Flachen werden vorzugsweise landwirtschaftlich genutzt Sie werden durch den Graben II 87 und den Graben II 89 in den Ponitzer Wiesengraben entwassert der wiederum in den Jeetzbach mundet Die Wohnbebauung liegt auf einer Hohe von rund 34 m u NHN Metern und fallt nach Sudwesten hinauf unter 30 Meter ab Geschichte Bearbeiten13 bis 16 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Dorfkirche UenzeDas Dorf wurde im Jahr 1349 erstmals urkundlich erwahnt und war vor 1349 bis 1798 im Besitz der von Wartenberg zu Uenze und Luggendorf Sie verkauften im Jahr 1359 die Hebungen von zwei Hufen die zu zwei Hofen gehorten sowie einen Kossaten fur eine Altarstiftung an den Perleberger Burger Buls Im spaten 13 Jahrhundert entstand die Dorfkirche die 1492 um einen Kirchturm erweitert wurde Die von Wartenberg besassen einen Wohnsitz Rittergut der in den Jahren 1403 und 1475 nachweislich existierte sowie die Rechte an elf Hofen Leibgedinge von 1544 Die Gebruder Joachim und Dietrich von Wartenberg verpfandeten am 24 Juni 1506 einen Hof in Uenze an den Kaland aus Perleberg 2 Am 2 Februar 1511 kam ein weiterer Hof hinzu 3 Im Jahr 1593 erwarben sie den Besitz der von Wartenberg zu Guhlsdorf Damit erweiterten sie ihren Besitz auf drei Teile der Gerichtsbarkeit das Kirchenpatronat sowie elf Hofe 1599 und einen Rittersitz 1608 Das Gut Uenze mit Zubehor gelangte im Jahr 1673 wiederverkaufsweise an die von Mollendorf die es bereits 1676 an die Familie Kreynow verkauften und im Jahr 1694 durch Wiederverkaufsverlangerung um 20 Jahre zuruckerwarben Die Strassengerichtsbarkeit den Schulzen drei Bauern und sechs Kossaten besassen im Jahr 1711 die von Wartenberg aus Luggendorf Das Mollendorfsche Gut mit Zubehor wurde von den von Wartenberg zwei Jahre spater wieder in den Besitz genommen Es umfasste im Jahr 1745 das Gut 15 Bauern acht Kossaten und 6 Kotter Fur eine kurze Zeit von 1798 bis 1805 ubernahmen die von Brosigke den Besitz im Jahr 1805 waren es die von Saldern zu Wilsnack vor 1817 bis nach 1828 die von Oppel und im Jahr 1837 der Gutsbesitzer Rohr Anschliessend wechselten die Besitzer erneut Im Jahr 1843 war es die Familie Gysendorfer 1856 die Familie Messner und 1877 die Familie Muller Zehn weitere Anteile befanden sich im Streubesitz die erst nach und nach an die Familie von Wartenburg verkauft wurden Ein zweiter Anteil war vor 1438 bis 1872 im Besitz der Herrschaft Kletzke In dieser Zeit kam es in den Jahren 1438 1440 zum Streit um die Besitzanteile der von Dupow siehe 8 Anteil Er umfasste um 16 Jahrhundert einen Hufner zwei Kossaten und die Afterlehen 1560 1688 bzw war im Besitz der von Kameke mit dem halben Gut Kletzke uber zwei Bauern ein Kossat und die Zaungerechtigkeit in Uenze 1707 Vor 1536 bis 1720 besass das Gut Krampfer 1 16 des Dorfes 1590 bzw einen Hufner und einen Kossaten 1969 Der Anteil gelangte von 1720 bis nach 1840 in den Besitz des Gutes Ponitz und bestand zu dieser Zeit aus drei Bauern 1720 bzw einen Bauern 1745 Die von Wartenberg zu Gross Pankow bzw seit 1554 zu Guhlsdorf besassen vor 1536 bis 1593 vier Hofe bzw sechs Bauern einschliesslich Kruger und Kossat 1554 bevor sie ihn 1593 an die von Wartenberg verkauften Ein sechster Anteil war vor 1745 bis 1764 im Besitz der Familie von Knothling Kneitling bzw der Freiin von Stosch eine geborene von Kneitling und bestand aus einem Bauerngut 1745 Sie verkauften es 1764 an den Bauern Samuel Bohl der das gesamte Gehoft zu vollem Eigentum nebst Zaungerichtsbarkeit erwarb In den Jahren 1764 1827 und 1840 erschien ein Freisasse Bohl als Eigentumer Ein siebter Anteil war von 1349 bis nach 1600 dem Altar der Pfarrkirche in Perleberg zugewiesen worden Es handelte sich um die Hebungen aus zwei Hufen die zu zwei Hofen gehorten hinzu kam ein Kossat Der Anteil wurde 1359 von einem Bauern in Uenze zugunsten des Vikars in Perleberg genutzt und war noch 1600 in geistlichem Besitz der Stadt Perleberg Ein achter Anteil war vor 1422 bis 1438 im Besitz der Familie Dupow zunachst des Arnd Dupow anschliessend bis 1438 bei Heinrich und Jorge Dupow Es handelte sich vermutlich um ein Afterlehen der Herren von Putzlitz und war nach deren Tod zwischen den von Karstedts und den von Quitzow umstritten Die Witwe der von Karstedt erhielt die Halfte des Anteils in den Jahren 1438 1440 als Leibgedinge Im Jahr 1424 waren die von Kruge mit Hebungen belehnt Den zehnten Anteil besassen im Jahr 1427 1460 von die Kehrberg aus Neuenkirchen Der elfte Anteil war im Jahr 1441 im Pfandbesitz der von Grabow In dieser Zeit wurde Uenze 1407 als Pfarrdorf und 1403 als Wohnhof der von Wartenberg erwahnt ebenso 1420 1460 1525 Die Dorfkirche entstand vermutlich Anfang des 14 Jahrhunderts Das Pfarrhaus erhielt im Jahr 1542 den Kornzehnten des ganzen Dorfes und ein Wispel von einem Bauernhof Das Kusterhaus war verfallen sollte aber wieder aufgebaut werden Der Kuster selbst erhielt 28 Scheffel Roggen von den Bauern und besass eine Wiese zu zwei Fuder Heu Im Jahr 1576 lebten im Dorf 24 Hufner und 17 Kossaten Die Bezeichnung des Dorfes anderte sich von Tincze im Jahr 1441 zu Tuncz im Jahr 1475 und Uentze im Jahr 1540 17 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1608 gab es im Dorf den Rittersitz der von Wartenberg Im Jahr 1652 lebten in Uenze sieben Hufner zwolf Kossaten und vier Halbkossaten in Summe 25 Personen Nach dem Dreissigjahrigen Krieg lagen zahlreiche Hofe wust Von den 21 Zweihufnern lagen vier wust Es gab zwei Halbhufner mit je einer Hufe von den neun Kossatengutern lagen zwei wust 1686 Es gab acht Kotter ohne Land einschliesslich des Schmiedes von denen drei unbesetzt waren Der Schneider lebte in einem Kotterhof Es gab ausserdem einen Kuhhirten und einen Schafer der die Schweine mit hutete Die Gemarkung war insgesamt 44 Hufen gross darauf wurden 32 Wispel Scheffel Aussaat ausgebracht 18 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1719 lebten im Dorf 21 Hufner zwei Kossaten 18 Kotter und drei Paar Einlieger Es gab ausserdem einen Kostknecht und einen Hirten ohne Vieh Die Sozialstruktur sah im Jahr 1734 wie folgt aus 21 Bauern zwei Kossaten 29 Hauslinge zwei Schneider zwei Schafer und drei Hirten Die Dienste des Kusters in Kleinau wurden 1740 mit denen in Uenze getrennt 4 Das Dorf mit Rittersitz wurde im Jahr 1745 erneut erwahnt zu dieser Zeit lebten 23 Bauern neun Kossaten und sechs Kotter im Dorf Auf den 44 Hufen lebten im Jahr 1760 insgesamt 21 Hufner zwei Kossaten 19 Kotter ein Kostknecht ein Dorfschafer ein Kuhhirt und drei Paar Einlieger Im Jahr 1791 gab es 63 Feuerstellen Haushalte die von 13 Bauern zwei Halbbauern acht Kossaten sechs Budnern 19 Hausleuten einem Verwalter und einem Pfarrer betrieben wurden 19 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1801 lebten in Uenze insgesamt 20 Ganzbauern zwei Halbbauern acht Kossaten neun Budner und 19 Einlieger die 44 Hufen bewirtschafteten und nach wie vor 63 Feuerstellen betrieben Der Pachter war ein Herr Pohlmann 5 In einer Statistik aus dem Jahr 1819 wurden 21 Hufner zwei Kossaten 18 Kotter ein Kostknecht ein Dorfschafer ein Kuhhirt ein Dorfschmied und sechs Paar Einlieger aufgefuhrt Uenze bestand im Jahr 1846 aus 103 Wohnhausern Das Dorf bestand im Jahr 1860 aus funf offentlichen 99 Wohn und 75 Wirtschaftsgebauden darunter eine Getreidemuhle Das Rittergut bestand aus sieben Wohn und sechs Wirtschaftsgebauden 20 Jahrhundert Bearbeiten Zur Jahrhundertwende standen im Dorf 95 im Rittergut funf Hauser In Uetze lebten 16 Bauern sieben Halbbauern ein Sechstelbauer drei Kossaten vier Kotter drei Landwirte zwei Eigentumer ein Gastwirt ein Schmied ein Schneider ein Stellmacher ein Tapezierer ein Tischler ein Arbeiter ein Pastor ein Lehrer und vier Altsitzer 1907 In einer weiteren Statistik aus dem Jahr 1931 wurde nur noch von 80 Wohnhausern berichtet Der Bauer Fritz Blink stellte 1928 den Antrag den Jeetzebach aufzustauen um damit einen Fischteich zu speisen 6 Fritz Dierbach ubernahm in den 1930er Jahren das Gutshaus von Hans Kofahl 7 Er erhielt ein Darlehen zum Bau von vier Werkwohnungen 8 Im Jahr 1939 gab es zwei land und forstwirtschaftliche Betriebe die mehr als 100 Hektar ha gross waren Zehn Betriebe waren zwischen 10 und 20 ha acht zwischen 5 und 10 und 14 zwischen 0 5 und 5 ha gross 59 Personen arbeiteten in Industrie und Handwerk neun in Handel und Verkehr Das Gut wurde durch die Landgesellschaft Eigene Scholle mbH aus Frankfurt Oder aufgesiedelt Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 723 18 ha enteignet Davon erhielt ein Neubauer 0 29 ha Zehn Personen erhielten insgesamt 24 10 ha 47 Personen insgesamt 429 37 ha 15 Personen insgesamt 173 30 sowie sechs Altbauern insgesamt 25 25 ha Die restliche Flache ging an die Gemeinde die Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe VdgB und die Landesforstverwaltung Im Jahr 1952 grundete sich eine LPG TYP I Freiheit mit 10 Mitgliedern und 27 94 ha Flache die um 1956 mit der LPG Einigzeit in Ponitz vereinigt wurde Im Jahr 1960 bestanden die zwei LPGs Typ I Eichhorst und Wiesengrund mit 68 Mitgliedern und 496 89 ha Flache sowie die LPG Typ III Freiheit mit 117 Mitgliedern und 664 33 ha Flache Sieben Jahre spater schloss sich die LPG Typ I Wiesengrund an die LPG Typ III Freiheit an 1972 auch die LPG Typ Eichhorst Im Jahr 1975 schloss sich die LPG Freiheit an die LPG Prignitzland in Kleinow an Im Jahr 1995 gab es im Dorf die Agrar Produkte Uenze GmbH Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Uenze von 1734 bis 1971Jahr 1734 1772 1791 1801 1817 1837 1858 1871 1895 1925 1939 1946 1964 1971Einwohner 307 289 335 393 353 476 Dorf 507 und Gut 42 479 und 57 409 und 47 440 450 740 508 466Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Wohnhaus in der Uenzer Dorfstrasse 18Die Dorfkirche Uenze entstand im spaten 13 Jahrhundert und wurde im Jahr 1492 um einen Kirchturm erganzt Im Innern steht unter anderem ein Altar aus dem Jahr 1753 sowie ein seltenes Sakramentshaus aus der Zeit um 1502 mit einer ursprunglichen Hohe von etwa 3 20 Metern 9 Das Pfarrhaus sowie die Gebaude in der Uenzer Dorfstrasse 18 und 19 20 stehen unter Denkmalschutz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Uenze Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenLieselott Enders Bearbeitung Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Prignitz Karte der Prignitz am Ende des Bandes Friedrich Beck Klaus Neitmann Hrsg Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil I Veroffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs Band 3 2 uberarbeitete und wesentlich erweiterte Auflage Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1997 ISBN 978 3 7400 1016 4 doi 10 35998 9783830542995 S 902 904Einzelnachweise Bearbeiten Plattenburg Dienstleistungsportal des Landes Brandenburg abgerufen am 20 August 2023 10D Perleberg U 17 A Die Gebruder Joachim und Dietrich von Wartenberg zu Tuchen verpfanden dem Kaland zu Perleberg 12 Schilling Jahreszins von einem Hof in Uenze fur 6 Gulden 1506 06 24 Urkunde Online Recherche im Bestand des Brandenburgischen Landeshauptarchivs 1 abgerufen am 20 August 2022 10D Perleberg U 19 A Die Gebruder Joachim und Dietrich von Wartenberg zu Tuchen verpfanden dem Kaland zu Perleberg 8 Schilling Jahreszins von einem Hof in Uenze fur 6 Gulden 1511 02 02 Urkunde Online Recherche im Bestand des Brandenburgischen Landeshauptarchivs 2 abgerufen am 20 August 2022 40A 46 Trennung des Kusterdienstes in Kleinau von dem Kusterdienst zu Unze 1740 Akte Online Recherche im Bestand des Brandenburgischen Landeshauptarchivs 3 abgerufen am 20 August 2022 37 Plattenburg Wilsnack 4285 Verpachtung um Uenze und Abrechnungen des Pachters Pohlmann auf Uenze 1806 1814 Akte Online Recherche im Bestand des Brandenburgischen Landeshauptarchivs 4 abgerufen am 20 August 2022 31A Potsdam 3117 Antrag des Bauern Fritz Blunk in Uenze Ausbau Kreis Westprignitz auf Eintragung seines Wasserstaurechts am Jeetzebach zur Speisung eines Fischteiches 1928 1939 Akte Online Recherche im Bestand des Brandenburgischen Landeshauptarchivs 5 abgerufen am 20 August 2022 Kreditakte fur das Rittergut Uenze Bd 5 Bl 168 Eigentumer Kofahl Hans spater Dierbach Fritz spater Landgesellschaft Eigene Scholle GmbH spater von Konig Ilse Freifrau geb von dem Hagen Akte Online Recherche im Bestand der Deutschen Digital Bibliothek 6 abgerufen am 20 August 2022 2A I SW 2498 Darlehen fur Fritz Dierbach zum Bau von vier Werkwohnungen in Uenze Grundbuch Uenze Bd 5 Bl 168 und Bd 6 Bl 183 1937 1940 Akte Online Recherche im Bestand des Brandenburgischen Landeshauptarchivs 7 abgerufen am 20 August 2022 Gordon Thalmann Spatmittelalterliche Kirchentresore Besondere Sakramentshauschen in zwei Prignitzer Dorfkirchen veroffentlicht in Forderkreis Alte Kirchen Berlin Brandenburg Hrsg Offene Kirchen 2023 S 49 51 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Uenze amp oldid 236743015