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Klein Quenstedt ist ein Ortsteil der gleichnamigen Ortschaft der Stadt Halberstadt im Landkreis Harz in Sachsen Anhalt Deutschland Klein QuenstedtStadt HalberstadtWappen von Klein QuenstedtKoordinaten 51 55 N 11 4 O 51 92107 11 06364 Koordinaten 51 55 16 N 11 3 49 OFlache 7 97 km Einwohner 623 Dez 2020 1 Bevolkerungsdichte 78 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1996Postleitzahl 38822Vorwahl 03941Klein Quenstedt Sachsen Anhalt Lage von Klein Quenstedt in Sachsen AnhaltKlein Quenstedt Luftaufnahme 2017 Kirche zum Heiligen Berge GottesWassermuhle Klein QuenstedtDenkmalgeschutzter Hof Plan 16 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Ortschaftsrat 3 2 Burgermeister 3 3 Wappen 4 Bauwerke 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDer Ort liegt nordlich von Halberstadt Westlich befindet sich Neu Runstedt ostlich Gross Quenstedt Durch Klein Quenstedt fliessen die Bache Assebach und Runstedter Bach Nordwestlich des Dorfes verlauft der Hohenzug Huy Sudostlich der Ortslage verlauft die Bahnstrecke Magdeburg Thale Geschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung Klein Quenstedts ist aus dem Jahr 1185 als Wester Quenstedt uberliefert Bischof Dietrich schenkt am 26 April 1185 zwei Hufe dem Halberstadter Dom Klein Quenstedt gehorte zum Bistum Halberstadt Der Name soll sich vom germanischen Wort fur Kuh Quena ableiten Sudostlich des Dorfes befand sich auf dem Warmholzberg die Burg Witekke die als Wohnsitz der Familie von Quenstedt diente In der Folgezeit wurde Klein Quenstedt mehrfach erwahnt So schenkten die Edlen von Suselitz dem Halberstadter Dom 1186 vier Hufe Acker in Klein Quenstedt 1197 verausserte Grossvogt Ludolf zwei Hufe in Klein Quenstedt an das Stift Unsere Lieben Frauen 1236 schenkte Johann der Kramer dem Halberstadter Heilig Geist Hospital sieben Morgen in Klein Quenstedt Uberliefert ist dass das Burchardikloster drei Hufe im Ort besass Auch das Jacobikloster besass nach einer Urkunde des Bischofs Albrecht aus dem Jahr 1313 Land in Klein Quenstedt Aus dem Jahr 1237 stammt die erste urkundlich Erwahnung einer Muhle aus Klein Quenstedt Die Kirche zum Heiligen Berge Gottes bestand seit 1286 Der Templerorden verfugte am Ortsrand von Klein Quenstedt uber eine feste Wohnbehausung mit eigener Kirche und zwei Hufen Land Mit Unterstutzung der Tempelritter soll das fur Klein Quenstedt problematische Raubrittertum bekampft worden sein Am 26 April 1306 verausserten die Templer ihr Klein Quenstedter Anwesen In Klein Quenstedt wurde in besonderem Umfang Kohl fur den Bedarf der umliegenden Kloster angebaut 1391 kam es aufgrund starker Regenfalle zwischen April und Herbst zu einer weitgehenden Missernte mit nachfolgender Hungersnot und bis 1393 andauernder Pestepidemie Fur das Jahr 1489 ist so starker Schneefall uberliefert dass grosse Baume abbrachen und es im Fruhjahr zu Uberschwemmungen kam die zur Verteuerung der Lebensmittel fuhrte Im Jahr 1517 zerstorte Hagel und Sturm die komplette Ernte Ahnliches ereignete sich 1551 Am 18 Juli dieses Jahres ging ein schweres Unwetter mit Hagel Starkregen und Gewitter am Huy nieder Die Wasserstande von Runstedter und Assebach stiegen dadurch stark an und fuhrten zu einer Uberschwemmung in Klein Quenstedt die auch mehrere Hauser zerstorte In den Jahren 1563 und 1577 trat erneut die Pest auf 1564 zahlte Klein Quenstedt 60 Haushalte Im Jahr 1589 wurden fur den Ort vier freie und 43 unfreie Hauswirte angegeben 1597 verzeichnete man ein massenhaftes Auftreten von Hamstern und Mausen die ursachlich fur eine Missernte wurden Zugleich brach 1597 98 auch wieder die Pest aus Im 16 Jahrhundert trieb der Rauber Simon Bingelhelm auch in Klein Quenstedt sein Unwesen Wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs kam es auch in Klein Quenstedt zu Einquartierungen und Zerstorungen So lagen 1625 zeitweise 5 Regimenter mit 15 000 Personen des Gallas Ifolani im Ort und der Umgebung Die Lebensmittel und das Vieh der Bevolkerung wurden requiriert Hauser aus denen nicht abgeliefert wurde bzw werden konnte wurden niedergebrannt Ahnliche Situationen gab es auch in den folgenden Jahren Die Bevolkerung verarmte und litt Hunger auch die Pest brach 1636 erneut aus Besonders schlimm waren dann erneut die Jahre 1638 bis 1643 1684 gab es eine erneute Missernte 1686 auch wieder eine Mauseplage Im Jahr 1701 erfolgte die Eingliederung Klein Quenstedts in den brandenburgisch preussischen Kreis Oschersleben Wirtschaftlich blieb in Klein Quenstedt die Landwirtschaft und die Fischerei bedeutsam Neu kam der Anbau von Flachs auf in dessen Folge auch Olmuhlen entstanden Am 24 Juli 1712 kam es nach einem Unwetter mit Starkregen zu einer Uberflutung des Ortszentrums bei dem Vieh ertrank Grossere Unwetter gab es auch 1716 1729 1731 1740 und 1742 Aus dem Jahr 1754 ist eine Viehseuche uberliefert der ein Drittel des Viehbestandes zum Opfer fiel Eine urkundliche Erwahnung einer Schule im Ort liegt aus dem Jahr 1746 vor Sie befand sich vermutlich auf dem Kirch oder Pfahlberg Im Jahr 1752 wurden fur die Gemarkung Klein Quenstedts 437 Grundstuckseigentumer genannt Wahrend des Siebenjahrigen Kriegs zwischen 1756 und 1763 kam es wiederholt zur Einquartierung von Truppen darunter insbesondere franzosischen was wiederum mit grossen Lasten fur die Bevolkerung verbunden war 1794 war der Winter so mild dass die Bauern bereits im Februar die Felder bestellten Eine gute Ernte wurde jedoch durch Frost am 25 Mai verhindert 1801 wurde die Ernte am 26 August durch starken Hagel vernichtet Im Zuge der Koalitionskriege gegen Napoleon ruckten im Oktober 1806 franzosische Truppen ein Am Zusammenfluss von Assebach und Runstedter Bach sollen von ihnen acht preussische Fluchtlinge erschossen worden sein Es bestanden wieder Einquartierungen und wachsende Armut Wehrpflichtige wurden in die Armee des neugebildeten Konigreichs Westphalen eingezogen zu dem Klein Quenstedt nun gehorte 1809 wurden in Klein Quenstedt und den benachbarten Orten Gross Quenstedt und Emersleben insgesamt 1 000 Hollander einquartiert was eine erhebliche Belastung darstellte Am 30 Mai 1813 ruckten dann mit Preussen verbundete russische Dragoner und Kosaken ein und beendeten die franzosische Fremdherrschaft Am 14 November 1813 fand eine Siegesfeier statt wobei am Gemeindehaus der Preussische Adler angebracht wurde Nach Kriegsende besserte sich die wirtschaftliche Situation der Bevolkerung deutlich Im Jahr 1829 zahlte Klein Quenstedt 437 Bewohner Auf einer Erhebung auf der Ostseite des Dorfes befand sich eine Windmuhle Die Sommer 1834 und 1836 waren so trocken dass die Bache versiegten Dafur gab es noch am 9 April 1837 einen so starken Schneesturm mitsamt Gewitter dass der Schnee an der Strasse nach Klein Quenstedt sich bis zu drei Metern aufturmte Ende April einsetzendes Tau und Regenwetter fuhrte zu erheblichen Uberschwemmungen 1848 wurde in Klein Quenstedt wie in anderen Gemeinden auch eine Burgerwehr aufgestellt In dieser Zeit gewann der Anbau von Zuckerruben an Bedeutung Politik BearbeitenOrtschaftsrat Bearbeiten Als Ortschaft der Stadt Halberstadt ubernimmt ein so genannter Ortschaftsrat die Wahrnehmung der speziellen Interessen des Ortes innerhalb bzw gegenuber den Stadtgremien Er wird aus neun Mitgliedern gebildet Burgermeister Bearbeiten Als weiteres ortsgebundenes Organ fungiert der Ortsburgermeister dieses Amt wird zurzeit von Jens Geffert wahrgenommen Wappen Bearbeiten nbsp Blasonierung Gespalten von Silber und Rot vorn drei aufrechte rote Getreideahren hinten ein silberner Rinderkopf Wappenbegrundung Die Farben des Ortes sind Weiss Silber Rot Der Schild mit seiner silber roten Spaltung erinnert an die einstige Zugehorigkeit zum Hochstift Halberstadt wahrend die Getreideahren und der Rinderkopf die wirtschaftliche Situation des Ortes andeuten Das Wappen wurde von der Heraldischen Gesellschaft Schwarzer Lowe Leipzig gestaltet und in der Quedlinburger Wappenrolle unter der Nummer QWR II 86022 registriert Bauwerke BearbeitenIm Ort befinden sich 15 im ortlichen Denkmalverzeichnis eingetragene Baudenkmale darunter die Kirche zum Heiligen Berge Gottes die im Dorf befindliche Wassermuhle die Riechertsche Muhle und das Bauernhaus Plan 16 Personlichkeiten BearbeitenAus Klein Quenstedt stammte der deutsche Kakteenkenner Carl Knippel nach dem mehrere Kakteenarten benannt sind Literatur BearbeitenKlaus Peter Gebauer Chronik von Klein Quenstedt ohne Jahresangabe vermutlich 2016 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klein Quenstedt Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Flachennutzungsplan Stadt Halberstadt PDF 4 MB S 18 abgerufen am 18 November 2022 Ortschaften Ortsteile und inoffizielle Stadtteile der Stadt Halberstadt Ortschaften Aspenstedt Athenstedt Emersleben Klein Quenstedt Langenstein Ortsteile Bohnshausen Langenstein und Mahndorf Sargstedt Schachdorf StrobeckInoffizielle Stadtteile Klussiedlung Neu Runstedt Sargstedter Siedlung Veltensmuhle Wehrstedt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 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