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Die U Boote der Klasse 201 auch U 1 Klasse 1 waren die ersten U Boote der Bundesmarine nach dem Zweiten Weltkrieg Hauptaufgabe dieser U Boote war die Bekampfung gegnerischer Uberwasser Kriegsschiffe U Boot Klasse 201 Modell im militarhistorischen Museum der Bundeswehr Dresden Modell im militarhistorischen Museum der Bundeswehr DresdenSchiffsdatenLand Deutschland DeutschlandNorwegen NorwegenSchiffsart Konventionelles U BootBauwerft HDW KielBauzeitraum 1960 bis 1962Stapellauf des Typschiffes 21 Oktober 1961Gebaute Einheiten 3Dienstzeit 1962 bis 1964Schiffsmasse und BesatzungLange 42 m Lua Breite 4 6 mTiefgang max 3 8 1 mVerdrangung 350 t aufgetaucht450 t getaucht 395 t aufgetaucht 1 433 t getaucht 1 Besatzung 21 MannMaschinenanlageMaschine 2 Dieselgenerator1 Elektromotor 1 Maschinen leistung 1 200 PS 1 Einsatzdaten U BootAktionsradius 3 800 NM Uberwasser bei 6kn 1 230 NM Unterwasser smTauchtiefe max 100 1 mHochst geschwindigkeitgetaucht 17 knHochst geschwindigkeitaufgetaucht 10 7 knBewaffnung8 533 mm Torpedorohre 8 Torpedos oder 16 Seeminen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Rahmenbedingungen 1 2 Technische Weiterentwicklung 1 3 Korrosions und Festigkeitsprobleme 2 Einheiten amp Verbleib 2 1 Deutschland Bundesmarine 2 2 Norwegen Konigliche norwegische Marine 3 Geschichte der Boote 3 1 U 1 S180 3 2 U 2 S181 3 3 U 3 S182 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenRahmenbedingungen Bearbeiten Der Aufbau der Bundeswehr unterlag einer Anzahl von Rustungsbeschrankungen die in Protokoll Nr III Abschnitt V zu den Pariser Vertragen uber die Westeuropaische Union von 1954 vereinbart waren Darin war die Standardverdrangung fur U Boote auf maximal 350 t festgelegt Diese Grenze wurde mehrfach angehoben so 1962 zunachst auf 450 t und im Oktober desselben Jahres auf Empfehlung der NATO auf 1000 t Von 1973 bis zum Jahr 1980 1800 t 1980 wurden die Schiffbaubeschrankungen nach Abschnitt V generell aufgehoben 2 Absicht der Bundesmarine und der Werftindustrie war es aufbauend auf den Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs das weltweit modernste U Boot dieser Grossenordnung zu bauen Die wesentliche Neuerung war die Verwendung von nicht magnetisierbarem Stahl Dadurch sollte die Verwundbarkeit durch Minen und die Entdeckung durch Magnetsensoren von U Jagdflugzeugen reduziert werden Fur Konstruktion und Entwicklung wurde am 15 Januar 1958 3 das Ingenieurkontor Lubeck unter der Verantwortlichkeit von Ulrich Gabler beauftragt Der Verteidigungsausschuss erteilte am 16 Marz 1959 den Auftrag fur den Bau von zwolf Booten dieser Klasse wurde an die Howaldtswerke AG in Kiel erteilt 4 Technische Weiterentwicklung Bearbeiten Bereits wahrend des Baus ergaben sich neue militarische Forderungen die zu umfangreichen Veranderungen des Entwurfs fuhrten Diese waren mit einer Verlangerung um bis zu 1 9 m und einer Erhohung der Tonnage auf 450 t verbunden die ab dem vierten Boot realisiert wurden Im Rahmen dieser weiterfuhrenden Planungen wurde auf U 1 zu Versuchszwecken zeitweise ein Hecktorpedorohr installiert das jedoch auf spateren Booten nicht eingefuhrt wurde Die Boote des geanderten Entwurfs erhielten die Bezeichnung Klasse 205 5 Korrosions und Festigkeitsprobleme Bearbeiten Schon im Sommer 1962 zeigten sich kurz nach der Indienststellung des ersten Boots U 1 erste Risse in den Tauchzellen die bald darauf auch an anderen Booten festgestellt wurden Es wurde schnell offenbar dass der verwendete Stahl mit der Bezeichnung AM 10 der osterreichischen Schoeller Bleckmann Stahlwerke fur U Boote ungeeignet war Als dieses Problem offentlich bekannt wurde hatte die Bundesmarine einen als Stahlkrise bezeichneten ersten Rustungsskandal bei dem Fehler bei der Vorbereitung und Abwicklung dieses Bauauftrags offenbar wurden 6 Insbesondere erwiesen sich die benutzten Testverfahren fur U Boot Stahl als unzureichend Als das Problem erkannt wurde waren alle drei Boote der Klasse 201 fertiggestellt ebenso wie die ersten Boote der Klasse 205 Fur diese Klasse wurde ein Baustopp verhangt der die letzten vier Boote U 9 bis U 12 betraf wahrend U 4 bis U 8 fertiggebaut und in Dienst gestellt wurden Ebenfalls von der Stahlkrise betroffen waren die beiden Versuchsboote der Klasse 202 Als Konsequenz wurden mehrere Stahle auf Booten der Klasse 205 erprobt Als Resultat wurde ein Stahl der Firma Phoenix Rheinrohr mit der Bezeichnung PN 18 S2 ausgewahlt der sich seither auf allen spateren deutschen U Booten einschliesslich der Klasse 212 A bewahrt hat 4 Einheiten amp Verbleib BearbeitenDeutschland nbsp Bundesmarine Bearbeiten Die Boote der Klasse 201 waren die ersten U Boot Neubauten in Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Die Bundesmarine plante in den fruhen 1960er Jahren die Beschaffung von zwolf Einheiten dieses Typs 7 Allerdings wurden aufgrund von Anderungen in den taktischen Anforderungen u a Moglichkeit zur Uberwasserfahrt in Minengebieten tatsachlich nur drei U Boote der auf reine Unterwasserfahrt optimierten Klasse 201 gebaut Die Dienstzeit dieser Einheiten wurde durch die oben erwahnten Korrosionsprobleme zusatzlich stark verkurzt So taten U 1 und U 2 nur etwas uber ein Jahr Dienst in der Bundesmarine Das nach der Abnahme durch die Marine auf zwei Jahre an Norwegen verliehene U 3 blieb anschliessend noch drei Jahre im Dienst und hatte so mit etwas uber funf Jahren die langste Dienstzeit der Klasse 201 Auch das bereits ausser Dienst gestellte U 1 wurde nach einem Umbau zum Erprobungstrager fur Heckablaufrohre fur drahtgelenkte Torpedos nochmals fur ein Jahr in Fahrt genommen 1 Alle Boote der Klasse 201 wurden verschrottet Kennung Name Kiellegung Stapellauf Indienststellung Einheit Ausserdienststellung VerbleibS180 U 1 8 Juni 1960 21 Oktober 1961 20 Marz 1962 4 Marz 1965 als Erprobungstrager 8 1 Ubootgeschwader in Kiel 22 Juni 1963 15 Marz 1966 als Erprobungstrager 8 zum Erprobungstrager fur Hecktorpedorohre Ablaufrohre fur drahtgelenkte Torpedos umgerustet spater fur Ersatzbau Klasse 205 ausgeschlachtet und verschrottetS181 U 2 1 September 1960 25 Januar 1962 3 Mai 1962 1 Ubootgeschwader in Kiel 15 August 1963 fur Ersatzbau Klasse 205 ausgeschlachtet und verschrottetS182 U 3 12 Oktober 1960 7 Mai 1962 20 Juni 1964 Ubootlehrgruppe in Neustadt 15 September 1967 nach Teilabbruch Druckkorper im Druckdock zu Testzwecken zerstort und verschrottetNorwegen nbsp Konigliche norwegische Marine Bearbeiten Die Ubootwaffe der Kongelige Norske Marine Sjoforsvaret bestand in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg aus drei Beute U Booten des deutschen Typs VII C sowie funf uberlassenen britischen U Booten der U bzw V Klasse 9 Norwegen war am Ersatz der Weltkriegsboote durch einen modernen Typ interessiert und erhielt dafur finanzielle Unterstutzung durch die USA Da diese keinen geeigneten kleinen U Boottyp liefern konnten suchte man Anschluss an ein europaisches U Boot Bauprogramm Norwegen entschied sich fur einen modifizierten Entwurf der deutschen Klasse 201 welcher als Klasse 207 bezeichnet wurde und den ersten U Boot Export der Bundesrepublik darstellt 10 Bemerkenswert ist dabei dass die Bestellung der Klasse 207 bereits kurz nach dem Stapellauf der erste Boote der Klasse 201 erfolgte als noch keine Erfahrungen mit diesen vorlagen Norwegen lieh sich das eben erst fertiggestellte U 3 noch vor dessen Verwendung in der Bundesmarine zu Erprobungs und Ausbildungszwecken aus und stellte es fur zwei Jahre unter dem Namen KNM Kobben S310 in Dienst 1 KNM Kobben wurde nach der Ruckgabe an Deutschland bei der Bundesmarine als U 3 S182 in Dienst gestellt Kennung Name Indienststellung Einheit Ausserdienststellung VerbleibS310 KNM Kobben 10 Juli 1962 1 Undervannsbatskavdron in Haakonsvern 16 Juni 1964 nach Dienstzeit an Deutschland zuruckgegeben siehe U 3 S182 Deutschland nbsp Geschichte der Boote BearbeitenU 1 S180 Bearbeiten U 1 wurde am 21 Oktober 1961 von der Frau des U Boot Kommandanten Otto Kretschmer getauft und am 20 Marz 1962 im 1 Unterseeboot Geschwader in Dienst gestellt Das Boot ubernahm die Tradition von U 99 dem Boot Kretschmers Als Wappen war ein nach oben geoffnetes Hufeisen auf blauem Grund angebracht Das Boot wurde im Juni 1963 wieder ausser Dienst gestellt Es wurde ersetzt durch einen weitgehenden Neubau der Klasse 205 mit dem gleichen Namen der im Juni 1967 in Dienst gestellt wurde 5 Kommandanten von U 1 S180 Dienstgrad Name von bisKorvettenkapitan Baumann 11 21 Marz 1962 11 22 Juni 1963 11 Oberleutnant Siegfried Kramp 11 3 April 1965 11 15 Marz 1966 11 U 2 S181 Bearbeiten U 2 wurde am 25 Januar 1962 durch die Frau des U 98 Kommandanten Wilhelm Schulze getauft und am 3 Mai 1962 im 1 Unterseeboot Geschwader in Dienst gestellt Es erhielt auch den schwarzen Kater von U 98 als Wappen Es wurde am 15 August 1963 ausser Dienst gestellt und ebenfalls durch einen weitgehenden Neubau der Klasse 205 mit dem gleichen Namen ersetzt der im Oktober 1966 in Dienst gestellt wurde 5 Kommandanten von U 2 S181 Dienstgrad Name von bisKapitanleutnant Hanns Freytag 11 3 Mai 1962 11 15 August 1963 11 U 3 S182 Bearbeiten U 3 wurde am 7 Mai 1962 getauft und erhielt als Patenstadt St Georgen im Schwarzwald sowie deren Wappen Direkt nach der Fertigstellung wurde es von 1962 bis 1964 der norwegischen Marine leihweise unter dem Namen KNM Kobben S310 fur Erprobungen zur Verfugung gestellt Dabei ist U 3 unter dem Namen Kobben nicht mit der spater in Dienst gestellten KNM Kobben S318 der Klasse 207 zu verwechseln Aufgrund der bei U 1 Ende 1962 festgestellten Korrosionsprobleme des amagnetischen Stahls wurde die zulassige Tauchtiefe fur Kobben auf zunachst 40 m reduziert Im Herbst 1963 wurde von deutscher Seite beschlossen Kobben zusammen mit U 5 und U 6 einem Absenkversuch im Oslofjord zu unterziehen Die Boote wurden dazu an den Schwimmkranen Energie und Ausdauer ohne Besatzung an Bord mit gefluteten Tauchzellen im Fjord abgesenkt Kobben erreichte so 114 m Tiefe ohne Schaden Darauf hin wurde die zulassige Tauchtiefe auf 100 m erhoht Unter norwegischer Flagge legte sie insgesamt 12 100 sm zuruck Das ist etwa das Funffache von deutschen U Booten im gleichen Zeitraum 12 Die Norweger bemangelten bei der Klasse 201 dieselben Nachteile wie die Bundesmarine Der grosse Wendekreis bei niedrigen Fahrstufen machte besonders in Hafen in Nordnorwegen ohne Schlepperhilfe aufgrund der zerklufteten Kuste mit ihren zahlreichen Scharen Probleme Die niedrige nur mit Segeltuch geschutzte Brucke ohne Anzeige und Steuerelemente fur Kurs und Fahrt erwies sich bei Seegang besonders dadurch als nachteilig dass das Turmluk wegen eines zur Kommunikation mit der Zentrale benotigten Kabels nicht geschlossen werden konnte Somit drang uber das offene Turmluk standig Wasser in die Zentrale 12 Nach der Ruckkehr aus Norwegen wurde U 3 am 20 Juni 1964 bei der Bundesmarine in Dienst gestellt und bis zum 15 September 1967 als Schulboot bei der Ubootlehrgruppe in Neustadt in Holstein eingesetzt Danach wurde es ausser Dienst gestellt und fur Festigkeits und Ansprengversuche benutzt 1970 wurde es in einem abschliessenden Belastungstest im Druckdock des Marinearsenals Kiel bis zur Zerstorung abgedruckt und anschliessend zur Verschrottung verkauft Kommandanten von KNM Kobben S310 bzw U 3 S182 Dienstgrad Name von bisNorwegen nbsp Kapteinloytnant Sivert Andreas Farstad 12 10 Juli 1962 12 16 Juni 1964Deutschland nbsp Oberleutnant Mauch 11 20 Juni 1964 11 29 September 1965 11 Deutschland nbsp Oberleutnant Hammer 11 30 September 1965 11 15 September 1967 11 Siehe auch BearbeitenListe deutscher U Boot Klassen Liste von Unterseebooten der Bundeswehr Liste der U Boot Klassen nach StaatenWeblinks BearbeitenU Rodewald Die U Boot Waffe der Deutschen Marine U Boot Kameradschaft Hamburg e V abgerufen am 17 Dezember 2008 Literatur BearbeitenSiegfried Breyer Gerhard Koop Die Schiffe und Fahrzeuge der deutschen Bundesmarine 1956 1976 Munchen 1978 ISBN 3 7637 5155 6 Heinrich Schutz Nur Vergangenheit oder schon Geschichte Die Stahlkrise im deutschen U Boot Bau In Marineforum Band 7 8 2009 S 38 ff Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j Hans Knarr Typenkompass Deutsche Uboote Motorbuchverlag Stuttgart 2014 S 26 27 Beschluss des Rates der WEU vom 21 Juli 1980 Ulf Kaack Die deutschen U Boote Die komplette Geschichte GeraMond Verlag GmbH Munchen 2020 S 180 182 ISBN 978 3 96453 270 1 a b Heinrich Schutz Nur Vergangenheit oder schon Geschichte Die Stahlkrise im deutschen U Boot Bau In Marineforum 7 8 2009 S 38 ff a b c Siegfried Breyer Gerhard Koop Die Schiffe und Fahrzeuge der deutschen Bundesmarine 1956 1976 Munchen 1978 ISBN 3 7637 5155 6 Rustung U Boote Rostwarts Titelgeschichte In Der Spiegel Nr 22 29 Mai 1963 S 20 32 online abgerufen am 28 Mai 2013 Alexander Bredt Hrsg Weyers Flottentaschenbuch 1959 J F Lehmanns Verlag Munchen 1959 S 60 a b Lutz Nohse Eberhard Rossler Moderne Kusten Uboote Wehrwissenschaftliche Berichte Band 12 J F Lehmans Verlag Munchen 1972 S 88 Alexander Bredt Hrsg Weyers Flottentaschenbuch 1959 J F Lehmanns Verlag Munchen 1959 S 106 107 Hans Knarr Typenkompass Deutsche Uboote Motorbuchverlag Stuttgart 2014 S 94 a b c d e f g h i j k l m n o Hannes Ewerth Die U Flottille der deutschen Marine 2 uberarbeitete Auflage Koehler Verlagsgesellschaft mbH Hamburg 1995 S 88 93 a b c d Bjorn Erik Stronen Kobbenklasse undervannsbat 1964 2002 Marinemuseet Horten 2005 S 14 16 Deutsche U Boot Klassen nach 1945 Klasse 201 Klasse 202 Klasse 203 Klasse 205 Klasse 206 Klasse 209 Klasse 211 Klasse 212 A Klasse 212 CD Klasse 214 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klasse 201 amp oldid 237324522