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Klepsk ˈklɛmpsk deutsch Klemzig ist ein Dorf mit etwa 600 Einwohnern in Polen Es liegt neun Kilometer nordostlich von Sulechow Zullichau im Powiat Zielonogorski Woiwodschaft Lebus und gehort zur Gmina Sulechow Klepsk Klepsk Polen KlepskBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft LebusPowiat ZielonogorskiGmina SulechowFlache 10 83 km Geographische Lage 52 7 N 15 43 O 52 116666666667 15 716666666667 Koordinaten 52 7 0 N 15 43 0 OEinwohner 560Telefonvorwahl 48 68Kfz Kennzeichen FZIWirtschaft und VerkehrStrasse Babimost SulechowNachster int Flughafen Flughafen PosenVerwaltung Stand 2006 Schultheiss Magdalena Jaroszkiewicz Mikulska Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sehenswurdigkeiten 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenKlemzig wurde uber die nahere Umgebung hinaus bekannt als sich nach 1830 zahlreiche Familien weigerten sich der unierten Evangelischen Kirche in den Koniglich Preussischen Landen anzuschliessen 1 Stattdessen blieben sie beim alten Augsburgischen Bekenntnis und nannten sich ausdrucklich Lutheraner Als Fremdbezeichnung kam spater der Begriff Altlutheraner auf 2 Um dem Druck der staatlichen und der kirchlichen Obrigkeiten zu entgehen wanderten unter der Fuhrung ihres Pastors August Ludwig Kavel 1798 1860 200 Klemziger und weitere 600 Bewohner der Nachbardorfer im Jahre 1838 nach Sudaustralien aus 3 4 Unweit von Adelaide grundeten sie eine Siedlung der sie den Namen ihres Heimatdorfes gaben Klemzig Das alte Klemzig hatte sich fruh zum Rittergutsort entwickelt Im 17 Jahrhundert war hier die Familie von Troschke ansassig es waren Sebastian der Altere von Troschke Trebschen Ehefrau Eva von Sack und folgend deren Sohn Sebastian der Jungere von Troschke Trebschen verheiratet mit Margaretha von Kalkreuth 5 6 Wappenbilder der Gutsherren von Troschke auf Klemzig sind in der Patronatskirche Schonborn nachgewiesen 7 Zeitweise bestanden zwei Guter im Ort Ober Klemzig und Nieder Klemzig Hinzu kam die von Klemzig ausgehende Grundung des Wohnplatzes Harthe welches sich vom Vorwerk zum Rittergut entwickelte 8 Um 1830 war das Gut im Besitz des hochadeligen Heinrich LX Furst Reuss 1784 1833 9 der zum Depurtierten der neumarkischen Ritterschaft gewahlt wurde und ebenso zum Ritterschaftsrat konkret betitelt mit Ritterschaftlicher Commissarius 10 11 Erbin wurde seine Witwe Dorothea geborene Prinzessin Schoenaich Carolath respektive die alteste Tochter Karoline Henriette vermahlte mit Karl Graf von Puckler und Freiherr von Groditz spater kurz Karl Graf von Puckler Burghauss auf Tannhausen genannt 1842 fand noch die Hochzeit der zweiten Reuss Tochter Marie 1822 1903 auf Schloss Klemzig mit Eberhard zu Stolberg Wernigerode statt Dennoch wurde Klemzig 1844 an die Konigliche Seehandlung verkauft die wiederum soll es 1852 an einen Hamburger Kaufherrn weiter veraussert haben 12 Ende des 19 Jahrhunderts beinhaltete das Rittergut Klemzig gesamt 987 ha davon waren 331 ha Forsten Zum Gut gehorte eine Brennerei eine Ziegelei und eine Wassermuhle Besitzer 13 war inzwischen der burgerliche Robert Heinrich Heyder seine Ehefrau hiess Luise Beyme Ihr gemeinsamer Hauptwohnsitz war aber Lassowsko bei Gratz in der Provinz Posen In Klemzig gab es bis 1945 ein landwirtschaftliches Freigut mit Schloss und Weinkeller im Besitz der Familie von Philipsborn Dieser Besitz mit Ober Klemzig und Rittergut Harthe behielt den Status Rittergut Der Besitz kam durch Heirat in die Hand der briefadeligen Familie Adolf von Philipsborn hatte 1885 die Tochter Marie Heyder 1859 1915 des genannten Gutsherrn geehelicht Vor der grossen Wirtschaftskrise umfasste Gut Klemzig 1019 ha inklusive 326 ha Wald Verwalter wurde Fritz Schwarz gleichzeitig Administrator 14 Der Besitz in den 1930er 1940er Jahren vornehmlich verwaltet von Herrn von Keyserlingk Letzter Eigentumer wurde so Dr jur Friedrich von Philipsborn 1886 1945 verheiratet mit Mary Ann Schlief die aus Dresden stammte 15 Die Familie von Philipsborn Klemzig hatte mit Waldow zusatzlich noch einen weiteren grossen Besitz in der Niederlausitz 16 Die Gutsbesitzergeneration hatte vier Tochter dazu gehorte mit dem im Krieg verschollenen Leutnant d R Dipl Ing Heinrich von Philipsborn 1890 N N der Bruder des Gutsherrn und seine Schwester die Kunstlerin Dorothea von Philipsborn Bis 1945 lag Klemzig im ehemaligen Landkreis Zullichau Schwiebus in der Provinz Brandenburg Neumark Das Dorf hatte 1939 539 Einwohner Es gab eine Verkehrsanbindung zum Schienennetz der ehemaligen Deutschen Reichsbahn uber den Bahnhof Langheinersdorf In den Jahren 1945 bis 1947 wurden die deutschen Bewohner gewaltsam vertrieben zunachst durch die vorruckende Rote Armee spater durch ebenfalls zwangsweise umgesiedelte Polen Das Schloss wurde infolge der Kriegswirren 1945 1946 vollkommen zerstort erhalten sind einzelne Wirtschaftsgebaude Stallungen und Reste des Schlossparks Ebenfalls in altem Zustand erhalten sind die Schule und die Dorfkirche Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Die FachwerkkircheDie ortliche Marienkirche wurde 1576 als Fachwerkbau fur die evangelische Ortsbevolkerung gebaut 17 und ist eine der bedeutendsten Holzkirchen Polens Noch aus der Gotik stammt der dreifluglige Hauptaltar Die Ausmalung des Innern von 1610 bis 1613 und dabei vor allem des holzernen Tonnengewolbes mit biblischen Motiven sowie die ubrige uberaus reiche manieristische bzw Renaissanceausstattung bestehend aus Kanzel Altaren Emporen und Epitaphen blieb nahezu unverandert Sie zeichnet sich durch volkstumliche Schnitzereien und 117 Kleingemalde aus die von verschiedenen historischen Inschriften erlautert werden 18 1657 wurde der verschindelte wuchtige Frontturm mit Nadelhelm angebaut spater folgte noch die Philipsborn Kapelle mit Fenstern und Wandmalereien des Kunstlers Wolf Rohricht 1886 1953 Vorstandsmitglied der Freien Secession in Berlin von Anfang der 1920er Jahre 19 20 Literatur BearbeitenAnitty Maksymowicz Iwona Pierzchlewska Emigracja z Klepska i okolic do Australii w 1838 roku w ramach Imprezy Emigracja z Klepska i Okolic do Australii w 1838 Roku materialy konferencyjne Auswanderung aus Klemzig und Umgebung nach Australien in 1838 Gmina Sulechow Muzeum Ziemi Lubuskiej w Zielonej Gorze Sulechow Selbstverlag Gmina Sulechow Muzeum Ziemi Lubuskiej Zielona Gora 2009 ISBN 978 83 88426 49 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klepsk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Innenaufnahme Dorfkirche Klemzig um 1924Einzelnachweise Bearbeiten Beitrag des Leonhard von Kalckreuth fur den Heimatkreis Meseritz in Heimatkriesgemeinschaft Birnbaum abgerufen am 16 November 2023 Friedrich Wilhelm Kantzenbach Joachim Mehlhausen Neuluthertum In Theologische Realenzyklopadie Band 24 de Gruyter Berlin 1994 S 327 341 hier S 327 ISBN 3 11 014596 0 Anitta Maksymowicz Emigration from the Brandenburg Silesian Posen Borderland to South Australia in the 19th Century Muzeum Ziemi Lubuskiej Zielona Gora 2010 S 15 ISBN 978 83 88426 49 0 Friedrich Wilhelm Kantzenbach Joachim Mehlhausen Neuluthertum In Theologische Realenzyklopadie Band 24 Napoleonische Epoche Obrigkeit de Gruyter Berlin 1994 S 336 ISSN 0040 5698 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Hauser Der in Deutschland eingeborene Adel 1907 Achter Jahrgang Justus Perthes Gotha 1906 S 749 f Sebastian von Troschke konigl preuss Rittmeister Erbherr auf Klemzig Er war der Ehemann von Lucia Charlotta von der Marwitz Sohn des Sebastian von Troschke und Margaretha von Kalkreuth in DNB Paul von Troschke Familien Nachrichten Urkunden und Wappen in Schonborn Bez Frankfurt a O in Der Deutsche Herold Zeitschrift fur Wappen Siegel und Familienkunde 1899 Jg XXX Nr 6 Hrsg Herold Verein Carl Heymanns Verlag Berlin Juni 1899 S 90 f Heinrich Karl Wilhelm Berghaus Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafenthums Niederlausitz in der Mitte des 19 Jahrhunderts oder geographisch historisch statistische Beschreibung Dritter Band Adolph Muller Brandenburg 1856 S 762 Genealogisch historisch statistischer Almanach fur das Jahr 1848 Funfundzwanzigster oder der neuen Folge Dritter Jahrgang Reuss Plauen Landes Industrie Comptoir Weimar 18 October 1847 S 314 Handbuch uber den Koniglich Preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1831 Decker sche Geheime Ober Hofbuchhandlung R L Decker Berlin 1831 S 98 Amts Blatt der Konigl Preuss Regierung zu Frankfurt an der Oder 1829 16 Eigenverlag Ausgegeben Frankfurt a d O den 22sten April 1829 S 138 Neues Conversations Lexikon Staats und Gesellschafts Lexikon Hrsg Hermann Wegener Erster Band F Heinicke Berlin 1859 S 387 388 P Ellerholz H Lodemann H von Wedell General Adressbuch der Ritterguts und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche 1 Band Das Konigreich Preussen Lfg 1 Die Provinz Brandenburg Nicolaische Verlags Buchhandlung Rudolf Stricker Berlin 1879 S 220 221 doi 10 18452 377 hu berlin de Ernst Seyfert Hans Wehner Alexander Haussknecht GF Hofgrefe Niekammer s Landwirtschaftliche Guter Adressbucher Landwirtschaftliches Adressbuch der Ritterguter Guter und Hofe der Provinz Brandenburg 1929 Verzeichnis in Niekammer s Guter Adressbucher Band VII 4 Auflage Verlag von Niekammer s Adressbuchern GmbH Leipzig 1929 S 256 293 Walter von Hueck Friedrich Wilhelm Euler Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser B Briefadel nach 1400 nobilitiert 1985 Band XVI Band 86 der Gesamtreihe GHdA Hrsg Ausschuss fur adelsrechtliche Fragen der deutschen Adelsverbande in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv C A Starke Limburg Lahn 1985 S 334 336 ISSN 0435 2408 Ernst Seyfert Hans Wehner Alexander Haussknecht GF Hofgrefe Niekammer s Landwirtschaftliche Guter Adressbucher Landwirtschaftliches Adressbuch der Ritterguter Guter und Hofe der Provinz Brandenburg 1929 Verzeichnis in Niekammer s Guter Adressbucher Band VII 4 Auflage Verlag von Niekammer s Adressbuchern GmbH Leipzig 1929 S 256 293 Vgl dziedzictwo ekai pl abgerufen am 6 Juni 2008 Vgl klepsk man poznan pl Quelle Karl Scheffler Wandmalereien und neue Bilder von Wolf Rohricht In Kunst und Kunstler Illustrierte Monatsschrift fur bildende Kunst und Kunstgewerbe Jahrgang XXII 1924 Verlag von Bruno Cassirer Berlin 1924 S 104 ff Vgl Wosoz Architektura Klepsksak Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klepsk amp oldid 239290220