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Der Kilianstollen ist ein Besucherbergwerk in Marsberg Hochsauerlandkreis Das Besucherbergwerk wurde 1984 in einem stillgelegten Kupferbergwerk eingerichtet Eingang des KilianstollensGedenkplatte am Eingang des Kilianstollens Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Marsberger Kupferbergbaus 2 Kieselrot Problematik 3 Schaubergwerk Kilianstollen 4 Heilstollen Marsberg 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte des Marsberger Kupferbergbaus Bearbeiten nbsp Bergleute der Stadtberger Gewerkschaft 1896 nbsp Kupferzementation uber Eisenplatten nbsp Gesamtuberblick uber die Entkupferung bis zum Auffangbecken nbsp Sekundare Kupfermineralisation im Kilianstollen Hauptartikel Stadtberger Gewerkschaft Der Bergbau ging in der Region Marsberg seit mindestens dem 12 Jahrhundert auf Schiefer und Erze um Im 19 Jahrhundert erreichte er seinen Hohepunkt Ein im Jahr 900 vom Kloster Corvey verliehenes Munzrecht weist darauf hin dass hier vermutlich bereits seit dem spaten 8 Jahrhundert Kupfer abgebaut und als Munzmetall verwendet wurde 1150 verlieh Konrad III HRR an Wibald von Stablo das Recht im Eresberg nach Kupfer Gold Silber Blei und Zinn zu schurfen 1 Bis zum 16 Jahrhundert wurden vorwiegend oberflachennahe Kupfererze Ruckenerze abgebaut Der Abbau von Erzen in grosseren Teufen scheiterte an der unzureichenden Wasserhaltung Die wenigen primitiven Schachte wurden bei Starkregen und Schneeschmelzen regelmassig uberflutet was grosstenteils zur Einstellung des Bergbaus fuhrte Erst nach der Grundung von Gewerkschaften wurde 1650 mit dem Tiefbau begonnen Anfang des 18 Jahrhunderts kam der Bergbau um Marsberg aufgrund kriegerischer Unruhen und Brennstoffknappheit zum Erliegen Zahlreiche Versuche des preussischen Staates den Bergbau wiederzubeleben scheiterten meist schon nach kurzer Betriebszeit Einen wirtschaftlichen Aufschwung erfuhr der Erzbergbau als 1834 die Stadtberger Gewerkschaft den Bergwerks und Huttenbetrieb ubernahm Sie wurde 1872 in eine AG umgewandelt und fuhrte bis zu ihrer Liquidation 1930 den Bergbaubetrieb Eine erste Blutezeit erreichte der Marsberger Kupferbergbau im Jahr 1863 als mit etwa 200 Bergleuten 48830 t Erz gefordert wurden 1912 konnte die Kupfer Jahresforderung auf 52 793 t gesteigert werden Inflation Schwankungen im Weltmarktpreis und Kapitalverlust Ende der 1920er Jahre fuhrten zur Einstellung des Bergbaus 1935 wurde der Bergbau und Huttenbetrieb mit Hilfe von staatlichen Subventionen unter Fuhrung der Vereinigten Deutschen Metallwerke AG wiederaufgenommen Nach dem Zweiten Weltkrieg erlosch 1945 der Betrieb endgultig Kieselrot Problematik BearbeitenIn den 1930er Jahren wurde in Marsberg ein neues Verhuttungsverfahren die chlorierende Rostung eingesetzt das in der Folgezeit zu erheblichen Umweltproblemen fuhrte Zur Steigerung der Erzausbeute wurde dem Roherz 8 Natriumchlorid zugesetzt Bei hoheren Brenntemperaturen reagiert das Chlor mit der organischen Substanz die im unterkarbonischen Alaunschiefer etwa 2 10 vorhanden ist Die entstehenden Verbindungen gehoren zu den chlorierten Kohlenwasserstoffen unter anderem zur Gruppe der Dioxin und Furanverbindungen Die wahrend der letzten Betriebsjahre angehauften Halden mit Kieselrot wurden noch bis 1968 verkauft Insgesamt wurden etwa 400 000 t dieses Abfallproduktes als Huttensplitt vermarktet Er wurde auf vielen westdeutschen Sportplatzen verwendet 1991 wurde bei Messungen auf Bremer Sportplatzen eine starke Dioxin und Furanbelastung festgestellt Der Gehalt an Dioxinen und Furanen uberstieg die zulassigen Grenzwerte zum Teil um das zehntausendfache Schaubergwerk Kilianstollen Bearbeiten nbsp Eingang zum Schaubergwerk und HeilstollenNach dreijahriger Aufraum und Ausbauphase wurde das Schaubergwerk 1984 durch den Marsberger Heimatbund der Offentlichkeit wieder zuganglich gemacht Von April bis Oktober finden regelmassig Fuhrungen statt Im Kilianstollen sind Gesteine des Oberdevons bis Unterkarbons vollstandig aufgeschlossen Neben einem Uberblick uber die Geologie und den Kupferbergbau in der Marsberger Region wird besonderes Augenmerk auf die Aufbereitung der kupferhaltigen Losungen gelegt Heilstollen Marsberg BearbeitenIm Sommer 2013 wurde der Heilstollen Marsberg eroffnet Bei einer Lufttemperatur von 10 C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 98 ist die Atemluft nahezu staub und allergenfrei Der Heilstollen liegt einige Meter im Bergwerk Kilianstollen nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp 360 Grad Umsicht im Heilstollen Marsberg Teil des KilianstollensLiteratur BearbeitenFelix Bieker Klaus Lattek Kilianstollen Bergbau und Geologie in Marsberg Hrsg Marsberger Heimatbund e V Schulte Marsberg 1992 Daniela Boddicker Der Kupferbergbau in Marsberg vorwiegend im 19 und 20 Jahrhundert Hrsg Uni Munster Munster 1993 Mag Arb Rainer Slotta Die Gruben auf den Erzvorkommen von Stadtberge Niedermarsberg In Deutsches Bergbau Museum Bochum Hrsg Technische Denkmaler in der Bundesrepublik Deutschland Teil 4 1 Der Metallerzbergbau Bochum 1983 S 667 681 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kilianstollen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Besucherbergwerk Kilianstollen Abgerufen am 15 April 2014 Einzelnachweise Bearbeiten Beatrice Oesterreich Kupfererze In Geologischer Dienst NRW Hrsg Erlauterungen zu Blatt 4519 Marsberg 2 Auflage Krefeld 2008 ISBN 978 3 86029 156 6 S 150 153 51 453333323333 8 8616666666667 Koordinaten 51 27 12 N 8 51 42 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kilianstollen amp oldid 229914598