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Der Kijewskaja mysl russisch Kievskaya mysl Kiewer Gedanke war eine liberal ausgerichtete politisch literarische Tageszeitung die in Kiew von 1906 bis 1918 in russischer Sprache erschien Ab 1917 gab es die Zeitung als Morgen und Abendblatt Diese seinerzeit auflagenstarkste A 1 Provinzzeitung Russlands wurde westlich des Dnepr in den Gouvernements Kiew Podolien und Wolhynien vertrieben Logo der Zeitung im Jahr 1907 Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Trotzki 3 Literatur 4 Weblinks 5 Anmerkungen 6 EinzelnachweiseUberblick BearbeitenVerschiedentlich schrieben Maxim Gorki Leo Trotzki Wladimir Korolenko Anatoli Lunatscharski A 2 und einige Menschewiki wie zum Beispiel der Okonom Nikolai Walentinow aus Morschansk und der Advokat Alexander Martynow aus Pinsk fur die Zeitung Konstantin Paustowski arbeitete in Kiew zeitweise als Setzer fur diese Zeitung Das Blatt wurde von dem Druckereibesitzer Rudolf Lubkowski russ Rudolf Lubkovskij gegrundet und dann von F I Bogdanow russ F I Bogdanov weitergefuhrt Redakteure waren A Nikolajew russ A Nikolaev und I Tarnowski russ I Tarnovskij Als Mazen sprang gegebenenfalls der Zuckerfabrikant Lew Israilewitsch Brodski in die Bresche Anfangs schlug sich der Kiewer Gedanke auf die Seite der liberalen Intelligenz und positionierte sich gegen die Schwarzhunderter Spater wahrend des Ersten Weltkrieges gab sich das Blatt patriotisch und schwenkte nach der Oktoberrevolution auf die antibolschewistische linksliberal demokratische Richtung zuruck Nachdem Petljura Kiew eingenommen A 3 hatte kam am 15 Dezember 1918 das Ende der Zeitung Trotzki BearbeitenAus Trotzkis Lebenserinnerungen geht hervor dass er aufgrund der Illegalitat seiner Zeit im Gefangnis sowie in der Verbannung und im osterreichischen Exil notgedrungen zum Journalisten wurde Dazu gehort seine Mitarbeit in den Kiewer Gedanken Trotzki schreibt dazu im 17 Kapitel Vorbereitung zur neuen Revolution seiner Memoiren 1 September 1912 Die Kijewskaja Mysl machte mir das Angebot als Kriegskorrespondent nach dem Balkan zu gehen Dieses Angebot kam mir um so gelegener Ich empfand das Bedurfnis mindestens fur eine kurze Zeit mich von den Angelegenheiten der russischen Emigration fernzuhalten Die wenigen Monate die ich auf der Balkanhalbinsel verbrachte waren Kriegsmonate und sie haben mich vieles gelehrt Januar 1913 Die Redaktion der Kijewskaja Mysl besass Entschlossenheit genug meinen Artikel zu drucken der die bulgarischen Bestialitaten gegen die verwundeten und gefangenen Turken schilderte und die Verschworung der russischen Presse die sie verschwieg entlarvte Das rief einen Sturm der Entrustung bei den liberalen Zeitungen hervor anno 1913 Ich debutierte in der Kijewskaja Mysl mit einem grossen Aufsatz uber den Munchener Simplicissimus der mich einige Zeit als die Zeichnungen von Th Th Heine noch von einem starken sozialen Geiste erfullt waren so sehr interessierte Die Kijewskaja Mysl war die im Suden verbreitetste radikale Zeitung marxistischer Farbung Eine solche Zeitung konnte nur in Kiew existieren mit seiner schwachen Industrie seinen unentwickelten Klassengegensatzen und den starken Traditionen des intellektuellen Radikalismus Man kann behaupten dass die radikale Zeitung in Kiew aus demselben Grunde entstanden war aus dem der Simplicissimus in Munchen erschien Ich schrieb in der Zeitung uber die verschiedensten mitunter im Sinne der Zensur gewagtesten Themen Kleine Artikel waren manchmal das Resultat grosser Vorarbeiten Naturlich konnte ich in einer legalen parteilosen Zeitung nicht alles das sagen was ich wollte Fruhjahr 1914 in Wien Mein Einkommen aus der Kijewskaja Mysl hatte fur unsere bescheidene Existenz hingereicht Aber es gab Monate wo die Arbeit an der Prawda mir keine Moglichkeit liess auch nur eine bezahlte Zeile zu schreiben Dann trat eine Krise ein Meine Frau kannte den Weg ins Leihhaus gut und ich habe wiederholt meine in uppigeren Tagen erworbenen Bucher zu den Antiquaren getragen Es kam vor dass unsere bescheidene Wohnungseinrichtung ruckstandiger Miete wegen gepfandet wurde Wir hatten zwei kleine Kinder Literatur BearbeitenLeo Trotzki Mein Leben Versuch einer Autobiographie Aus dem Russischen ubertragen von Alexandra Ramm 543 Seiten Dietz Verlag Berlin 1990 Lizenzgeber S Fischer Frankfurt am Main ISBN 3 320 01574 5 Weblinks BearbeitenEintrag in der FEB russisch Eintrag bei starosti ru russisch Historie bei oldkiev info russisch Historie bei kiev vgorode ua russisch Anmerkungen Bearbeiten Anno 1916 wurden 70 000 Exemplare erreicht Lunatscharski schrieb unter dem Pseudonym homo novus Siehe dazu auch Ukrainische Volksrepublik und Ukrainischer Staat Einzelnachweise Bearbeiten Trotzki S 200 bis S 210 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kijewskaja mysl amp oldid 228258619