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Die Kiemenreuse der Fische ist ein Organsystem aus bezahnten Fortsatzen auf der Schlundseite der Kiemenbogen das dazu dient Nahrung und Atemwasser voneinander zu trennen Diese Fortsatze werden als Branchiospinen Reusendornen Kiemenreusendornen 1 oder Kiemenrechen bezeichnet die jeweils auf den Kiemenbogen zu Serien angeordneten Spinen heissen Branchioctenien Kamme Schlund mit Kiemenreuse eines Orangegefleckten Zackenbarsches Epinephelus coioides Branchiospinen einer Indischen Makrele Rastrelliger kanagurta Bei Wirbeltieren und ihren Vorfahren deren vorsilurische Formen nur sehr ungenugend bekannt sind besteht ein Pharynx Kiemendarm d h der Vorderdarm hat im Anschluss an die Mundhohle spaltenformige Durchbruche auch durch die Korperhaut nach aussen wodurch es moglich ist Plankton als Nahrung abzufiltern und gleich zu schlucken siehe auch Lanzettfischchen Manteltiere Sobald die Vorfahren der Wirbeltiere einige Millimeter gross waren und ihnen Hautatmung nicht mehr ausreichte bot sich der Kiemendarm als zusatzliches Atemorgan an Dazu bedarf es aber eines entsprechend funktionierenden Blutgefass Systems das Herz entstand in einer Lage knapp vor diesem Pharynx Alle Wasser atmenden Kiefermauler haben an der Innenseite der Kiemenbogen bezahnte Fortsatze um Nahrung und Atemwasser voneinander zu trennen Bei Fischen die grosse aber tote Beute verschlingen kann die Reuse bis auf Spuren ruckgebildet sein das gilt auch fur Raubfische wie etwa die Barrakudas die ihre Beute vor dem Verschlingen toten sonst ist sie stets notwendig etwa um lebende Beute daran zu hindern durch die Kiemenspalten zu entkommen Die dichteste Reuse haben naturgemass Planktonfiltrierer u a Riesenhai Walhai Riesenmaulhai Manta Loffelstor Heringe Sardellen Renken Cyclothone microdon Indische Makrele Ein grosses Maul weist bei solchen Fischen dann darauf hin dass sie gegebenenfalls zum Staufiltern engl ram feeding ubergehen konnen z B Indische Makrele Die Reuse besteht aus steif bindegewebigen knorpeligen oder knochernen oft beweglichen Fortsatzen der Kiemenbogen verschiedener Grosse Form und Anordnung auch verzweigt je eine Reihe am Vorder und am Hinterrand der Spalte Durch ihre Verschrankung stabilisieren die Reusenstrahlen auch den Kiemendarm Sie sind stets so positioniert dass die Spalten nicht verstopfen Querstromfiltration die Nahrungspartikel gleiten ab und werden zum Oesophagus hin geschwemmt wo sie von den Schlundzahnen gepackt oft auch zerkleinert werden vor allem bei Karpfenartigen Die Spalte zwischen 4 und 5 Bogen ist dazu oft schon bindegewebig verschlossen Nur ganz selten stehen Spinen am Hyoidbogen dafur sind die vorderen am ersten Kiemenbogen oft verlangert Bei den niederen Echten Knochenfischen Teleostei mit Mikrophagie Fressen von Kleinstlebewesen wird die Kiemenreuse funktionell meist erganzt durch das paarige Epibranchialorgan am oberen Hinterende des Pharynx es produziert Schleim an dem Kleinlebewesen festkleben um leichter verschluckt zu werden Meist reichen Branchiospinen in dieses Organ hinein so dass die Nahrungspartikel z T zerrieben werden konnen wohl um sie geschmacklich zu beurteilen Siehe dazu Heterotis niloticus Echte Heringe Sardellen Argentinidae Alepocephalus rostratus Coregonus Gonorynchus und Citharinidae Hohere Teleostei mit Plankton bzw Detritus Ernahrung haben analoge schleimproduzierende Hautorgane im Kiemendarm z B die Mugilidae Einzelnachweise Bearbeiten Blaise Zaugg Jean Carlo Pedroli Buro Aquarius Neuchatel Erich Ritter Zoologisches Museum Zurich Susswasserfische einfach bestimmt Online Literatur BearbeitenWilfried Westheide Reinhard Rieger Hrsg Spezielle Zoologie 2 Auflage Teil 2 Wirbel oder Schadeltiere Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2010 ISBN 978 3 8274 2220 0 Gunnar Bertmar Epibranchialorgan en anpassning till planktonupptagning hos benfiskar In Zoologisk revy 35 1973 S 5 10 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kiemenreuse amp oldid 232014179