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Rissos Glattkopf Alepocephalus rostratus war einer der ersten Tiefseefische von denen man durch Antoine Risso in Nizza vor fast 200 Jahren Kenntnis bekam Allerdings ist sein Ausseres fur einen Tiefseefisch wenig spektakular auffallend ist hochstens die schwarze Farbung Dass der Kopf unbeschuppt ist was ja der wissenschaftliche Name besagt griech a nicht lepos Schuppe kephale Kopf findet sich bei vielen anderen Fischen verschiedener Lebensweise auch Alepocephalus hat keine Photophore Leuchtorgane und keine Schwimmblase Rissos GlattkopfRissos Glattkopf Alepocephalus rostratus SystematikUberkohorte ClupeocephalaKohorte OtomorphaOrdnung AlepocephaliformesFamilie Schwarzkopfe Alepocephalidae Gattung AlepocephalusArt Rissos GlattkopfWissenschaftlicher NameAlepocephalus rostratusRisso 1820 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Okologie und Verbreitung 3 Verwandtschaft 4 Fischerei 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenRissos Glattkopf wird kaum langer als 50 cm wachst aber bedingt durch das geringe Nahrungsangebot der Tiefenzone sehr langsam er ist dann schon uber 20 Jahre alt Auffallend aber auch wieder nicht charakteristisch fur seinen Biotop ohne Tageslicht sind die grossen Augen Die hinteren Nasenlocher sind recht gross Die Farbung ist ein sattes Dunkelbraun der Hautschleim schimmert blau Die glatten dunnen Schuppen fallen leicht aus ca 50 gekielte Seitenlinien Schuppen Der Oberkiefer ist meist etwas eingesattelt daher der Artname rostratus mit Schnabel das recht kleine Maul ist fein bezahnt im Oberkiefer aber nur Praemaxillare und das Palatinum das Maxillare und der Vomer sind zahnlos die vordersten Zahne des Dentale sind etwas grosser Am Maxillare setzen zwei kleine Supramaxillaria an An der Unterkieferspitze sitzt ein kleiner Hautknopf Sinnesorgan Meist 6 selten 7 zarte Branchiostegal Strahlen Radien s Branchiostegalapparat Die Kiemenhohle ist dorsal hinten erweitert zur Aufnahme des paarigen Epibranchial oder Cruminalorgans von lat crumina Beutel Der gekrummte Hohlraum hat eine Muskelhulle in der verlangerte Branchiospinen stecken Nahrung kann hier etwas zerrieben werden um dann die Verdauung zu erleichtern Auch die funf Spalten der Kiemenreuse sind durch lange Branchiospinen gesichert Carl Gegenbaur hat 1878 den Schadel eingehend beschrieben 1 Alle Hautknochen sind zart das Neurocranium Gehirnkapsel ist wenig verknochert es bleibt also vorwiegend knorpelig Mundhohle Schlund und Bauchfell sind schwarzlich Der Magen ist U formig der Darm etwa korperlang Es gibt 20 bis 28 Pylorusschlauche andere Zahlen stammen von Tieren die heute andere Arten der Gattung reprasentieren Laut Valenciennes 1846 hat der Glattkopf eine Spiralvalve s Spiraldarm im Enddarm was aber sehr unwahrscheinlich ist Der Hoden ist unpaar aber zweilappig eine seltene Bau Variante bei Wirbeltieren Flossenformel D 16 20 A 17 21 P 10 11 V 9 C 8 9 21 8 9 d h dorsal und ventral hat die C Vorstrahlen zur Versteifung P und V sind sehr klein uber der P ist ein kleines Hautareal unbeschuppt Die Stellung von D und A erinnert an die der Hechte was hier aber nicht unbedingt fur Stossrauber spricht Okologie und Verbreitung BearbeitenDer Glattkopf engl bald slick smoothhead lebt an Kontinental und Inselhangen in 950 2200 m Tiefe grundnah uber Weichboden die altesten Individuen am tiefsten von verschiedenen Lebewesen Hydroidpolypen Rippenquallen Schnecken bis Decapoden Stachelhautern Manteltieren bes Salpen kleinen Fischen selten vom Plankton besonders Euphausiacea Amphipoda und Mysidacea was immer er findet und bewaltigen kann wobei aber Plankton und Nekton gegenuber Benthos vorherrscht mit Benthos kommt mitunter viel Sediment in den Darm Er kommt vor im Ostatlantik zwischen Island Irland Madeira und Angola und Namibia sowie im westlichen Teil des Mittelmeeres bis zum Ionischen Meer Nachts steigt er mitunter bis in ca 300 m Tiefe auf warmeres Wasser wird gemieden Lokal kann er die Fischbiozonosen dominieren z B die Catalanische See unter 1000 m Er hat eine ausgedehnte oder gar keine Fortpflanzungssaison und grosse bathypelagische Eier aus denen keine Larven sondern praktisch Jungfische schlupfen Geschlechtsreif wird er mit ca 25 cm Lange 4 6 Jahre alt Weibchen grosser als Mannchen Verwandtschaft BearbeitenMan hat von Anfang an uber die nahere Einordnung ins System geratselt Die Schwierigkeit liegt darin dass der Fisch fast nur altertumliche symplesiomorphe Merkmale zeigt z B das Epibranchialorgan das bei primitiven Teleostei die nicht ausgesprochene Fischfresser waren weit verbreitet war heute noch bei Heterotis Chanos Clupea Argentina Gonorynchus William Gosline 1969 rechnet ihn nach ausfuhrlicher Abwagung der Argumente zu den Osmeriformes seither wurden aus ihnen aber die Argentiniformes ausgegliedert und die Alepocephaloidea diesen zugeschlagen Epibranchialorgan keine Fettflosse vgl etwa R Diogo et al 2008 2 S Lavoue et al 2007 hingegen rechnen die Alepocephaliformes zu den Otocephala kehren also zur alten Heringsverwandtschaft zuruck die Verbindung zwischen Schwimmblase und Mittelohr ware demnach durch die Reduktion ersterer verschwunden Fischerei BearbeitenNach dem Ende der Dorsch Fischerei um 1990 im Nordatlantik suchte man Ersatz in der Ausbeutung tiefer im Meer lebender Species sog Tiefwasserfische in 400 1000 m Tiefe die man mit Schleppnetzen erlangen kann z B Coryphaenoides sp Hoplostethus atlanticus Ihre Ausbeute kann naturlich nicht im Entferntesten an die von Gadiden herankommen die Biotopzerstorungen an Korallenriffen u a sind dabei oft sehr gross Dabei fallt auch Alepocephalus bairdi und rostratus in Menge an dessen Fleisch aber wegen geschmackloser Wassrigkeit nicht marktfahig ist Gordon 2001 die Fische mussen tot zuruck ins Meer geworfen werden Beifangverbot der EU Aber auch wenn man sie als Eiweisslieferanten behielte konnte in dieser Weise nicht nachhaltig gewirtschaftet werden nachhaltig weder fur die Fischer noch fur die Natur Literatur BearbeitenM Carrasson and J Matallanas 1998 Feeding habits of Alepocephalus rostratus Pisces Alepocephalidae in the Western Mediterranean Sea J Mar Biol Assoc U K 78 1295 1306 John D M Gordon 2001 Deep water demersal fisheries Fisheries reports Joint Nature Conservation Committee UK http www jncc gov uk default aspx page 2525 William Alonzo Gosline 1969 The morphology and systematic position of the alepocephalid fishes Bull Br Mus Nat Hist Zool 18 185 218 http www biodiversitylibrary org name Alepocephalus rostratus 247 B Morales Nin E Massuti and C Stefanescu 1996 Distribution and biology of Alepocephalus rostratus from the Mediterranean Sea J fish biol 48 1097 1112 Einzelnachweise Bearbeiten Carl Gegenbaur 1878 Uber das Kopfskelet von Alepocephalus rostratus Risso Morph Jb Suppl 4 Festschr zur 50j Jubelfeier von C T E von Siebold 1 42 Rui Diogo Ignacio Doadrio and Pierre Vandewalle 2008 Teleostean phylogeny based on osteological and myological characters Internatl J Morphol 26 463 522 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alepocephalus rostratus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rissos Glattkopf auf Fishbase org englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rissos Glattkopf amp oldid 183941168