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Kernit auch Rasorit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Borate fruher Carbonate Nitrate und Borate siehe Klassifikation mit der chemischen Zusammensetzung Na2 B4O6 OH 2 3H2O 2 und ist damit chemisch gesehen ein wasserhaltiges Natriumtetraborat KernitAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Ker 1 Chemische Formel Na2 B4O6 OH 2 3H2O 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Borate fruher Carbonate Nitrate und Borate System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana V J 04 V J 04 010 6 DB 05 26 04 05 01Ahnliche Minerale Borax Probertit Tincalconit UlexitKristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 m 3 Raumgruppe P21 a Nr 14 Stellung 3 Vorlage Raumgruppe 14 3 2 Gitterparameter a 15 68 A b 9 16 A c 7 02 Ab 108 9 2 Formeleinheiten Z 4 2 Zwillingsbildung nach 011 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 5 bis 3Dichte g cm3 gemessen 1 906 3 berechnet 1 905 4 Spaltbarkeit vollkommen nach 100 und 001 gut nach 2 01 4 Bruch Tenazitat splittrig 4 gelegentlich faserig 5 Farbe farblos weissStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis undurchsichtigGlanz Glasglanz Seidenglanz mattKristalloptikBrechungsindizes na 1 454 6 nb 1 472 6 ng 1 488 6 Doppelbrechung d 0 034 6 Optischer Charakter zweiachsig negativAchsenwinkel 2V gemessen 80 berechnet 84 6 Pleochroismus nicht vorhandenWeitere EigenschaftenBesondere Merkmale in Wasser loslichKernit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und entwickelt meist farblose bis weisse isometrisch geformte Kristalle mit glasahnlichem Glanz auf den Oberflachen Oft werden aber auch seidenglanzende faserige kornige oder massige Aggregate von bis zu 3 5 m Grosse 4 gefunden Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Verwendung 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals gefunden wurde Kernit in der Kramer Borat Lagerstatte Rich Station bei Boron im Kern County in Kalifornien und beschrieben 1927 durch Waldemar Theodore Schaller der das Mineral nach seiner Typlokalitat Kern County benannte 6 Typmaterial des Minerals wird in der Harvard University bei Cambridge Massachusetts Register Nr 88508 und im National Museum of Natural History von Washington D C USA Register Nr 95643 aufbewahrt 4 Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Kernit zur gemeinsamen Mineralklasse der Carbonate Nitrate und Borate und dort zur Abteilung der Kettenborate wo er ohne weitere Verwandte eine eigenstandige Gruppe bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Kernit in die nun eigenstandige Klasse der Borate und dort in die Abteilung der Tetraborate ein Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der Kristallstruktur so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung Ketten und Band Tetraborate Ino Tetraborate zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 6 DB 05 bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Kernit dagegen wie die veraltete 8 Auflage der Strunz schen Systematik in die gemeinsame Klasse der Carbonate Nitrate und Borate dort allerdings in die Abteilung der Wasserhaltigen Borate mit Hydroxyl oder Halogen ein Hier ist er einziges Mitglied der unbenannten Gruppe 26 04 05 innerhalb der Unterabteilung der Wasserhaltigen Borate mit Hydroxyl oder Halogen zu finden Kristallstruktur BearbeitenKernit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe P21 a Raumgruppen Nr 14 Stellung 3 Vorlage Raumgruppe 14 3 mit den Gitterparametern a 15 68 A b 9 16 A c 7 02 A und b 108 9 sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Die Kristallstruktur von Kernit besteht aus eckenverknupften BO4 Tetraedern die parallel zur b Achse Ketten bilden und wechselseitig mit B OH Gruppen verbunden sind 2 Eigenschaften BearbeitenKernit ist wasserloslich muss also als Mineralprobe vor Feuchtigkeit geschutzt aufbewahrt werden Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Mehrere grosse Kristalle aus der U S Borax Mine bei Boron KalifornienKernit bildet sich durch schwache Kontaktmetamorphose aus Borax 7 sowie durch Sedimentation in borhaltigen Lagerstatten 4 Begleitminerale sind unter anderem Borax Inyoit Ulexit und Colemanit Weltweit konnte Kernit bisher Stand 2011 an 10 Fundorten nachgewiesen werden Eine der wichtigsten Lagerstatten des Minerals ist die im Osten des Kern Countys gelegene Mojave Wuste in Kalifornien Daneben wurde Kernit noch bei Otis im ebenfalls in Kalifornien gelegenen San Bernardino County in der Provinz Salta in Argentinien Katalonien in Spanien und in der Boratlagerstatte bei Kirka in der turkischen Provinz Eskisehir gefunden 6 Verwendung BearbeitenKernit ist trotz seiner Seltenheit mit einem Gehalt von bis zu 14 9 Bor 3 ein wichtiges Erz zur Gewinnung dieses Elements fur die Chemische Industrie Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenWaldemar T Schaller Kernite a new sodium borate In American Mineralogist Band 12 1927 S 24 25 rruff info PDF 141 kB abgerufen am 24 Oktober 2017 Kernite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 66 kB abgerufen am 24 Oktober 2017 Petr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Dorfler Verlag GmbH Eggolsheim 2002 ISBN 978 3 89555 076 8 S 134 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kernite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Kernit Wiki RRUFF Database of Raman spectroscopy Kernite englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Kernite englisch Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e f Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 348 a b Webmineral Kernite englisch a b c d e f Kernite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 66 kB abgerufen am 24 Oktober 2017 Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 590 591 Erstausgabe 1891 a b c d e f g Mindat Kernite englisch Helmut Schrocke Karl Ludwig Weiner Mineralogie Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 006823 0 S 562 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kernit amp oldid 236788069